Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Astrosternle am 04.10.2007, 8:49 Uhr

Reibereien mit Sohnemann

Hallo!

Mein Sohn ist 6 Jahre alt und schafft es, mich immer öfter auf die Palme zu bringen.

Auch haben wir oft das Schreien, wie im Beitrag unten, gehabt. Es gab wirklich eine Zeit, da hat er nur auf Schreien reagiert.

Mir hängt das aber zum Hals raus, ich rege mich dabei so auf, daß ich irgendwann noch umkippe.
Nun versuche ich immer ruhig mit ihm zu reden, auch ihn dabei kurz zu berühren und versuche so konsequent wie möglich zu sein.

Alles gute Vorsätze, aber trotzdem reiben wir uns fast immer. Er hat seine Meinung und was ich sage, das interessiert ihn meist nicht. Er hat dann oft einen herrschigen Ton an sich, wenn er was will und es nicht bekommt oder ich grad keine Zeit habe.

Wie soll ich da reagieren, wenn er sich so unmöglich benimmt? Soll ich es ignorieren? Soll ich ihm sagen, nicht in dem Ton und erst reagieren, wenn er "normal" mit mir spricht?

Es gibt irgendwie ständig Machtkämpfe, weil ich etwas von ihm will und er keinen Bock hat. Dann endet es in Endlosdiskussionen, weil er immer alles diskutieren will, auch wenn es eine logische Sache ist (z.b. Schuhe anziehen, wenn wir weg gehen).
Ich versuche schon möglichst logische Konsequenzen folgen zu lassen, oft klappt es so auch.

Allerdings habe ich manchmal das Gefühl, er hört mich gar nicht bzw. hört mir nicht zu. Es gibt oft die Situtation, daß ich ihm mal was erzählt habe und später weiß er nix davon. Dann bekomme ich den Vorwurf, ich hätte gar nix gesagt. Wir haben einen Spruch, erst muß man zuhören, dann kann man es verstehen und wenn nötig auch machen. Ist doch eigentlich logisch oder?

Ich weiß einfach nicht, was ich noch machen soll? Er muß sich einfach überall auflehnen, er dreht oft auf und kaspert rum, macht Sachen, die er nicht machen darf (z.b. auf nem Tor rumklettern, Steine durch die Gegend schmeißen ...). Er will immer die Grenzen anderer testen (ärgert diese dann, um zu sehen wie die reagieren).

Meine Kraft ist langsam erschöpft! Ich möchte mich an meinem Kind erfreuen, mit ihm Spaß haben können. Wenn ich aber dauernd so vor den Kopf gestoßen werde, weil er sich unmöglich (in meine Augen) verhält, dann habe ich bald keine Lust mehr.
Wie kann ich mit ihm was tolles spielen, wenn er vorher frech zu mir war und ich immer noch auf 180 bin?

Wäre toll, wenn mir einer einen Rat hätte.

Ein anderes Problem ist, daß der Papa "strenger" ist. Bei ihm heißt es "wie Du mir, so ich Dir". Also wenn er Blödsinn macht und nicht hört, dann hört mein Mann auch nicht und macht dann auch nix mit ihm.

Ich finde das manchmal überzogen und für mich, die die meiste Zeit mit ihm zusammen ist, schlecht ausführbar.

Mit Strafen wie aufs Zimmer schicken usw. - das möchte ich nicht machen, das bringt nix. Ich möchte gerne einen weg finden, ihm erklären zu können, daß es manche Dinge gibt, die sein müssen. Außerdem muß es nicht ständig Diskussionen geben, wenn ich mal etwas sage.

Danke Astrosternle

 
11 Antworten:

Nachtrag

Antwort von Astrosternle am 04.10.2007, 10:11 Uhr

Hallo!

Es ist so, daß ich merke, daß ich oft nur am Meckern bin, das ärgert mich selbst am meisten. Dadurch habe ich oft eine negative Grundstimmung, bei der schon ne Kleinigkeit reicht um hoch zu gehen.

Meine Eltern haben sich scheiden lassen, als ich 8 Jahre alt war, meine Schwester war damals erst 1. Wir waren schon immer Papakinder, meine Mutter war zwar da, aber konnte nie wirklch "Liebe" geben. Sie denkt, sie ist nur etwas Wert, wenn sie materielle Dinge gibt (Sachen verschenkt, Geld usw.).

Oft denke ich, ich schaue zu viel auf das was andere denken, bin dann unzufrieden, weil manches nicht nach meinem Bild verläuft und lasse das dann an meinem Sohn aus, der diesem "perfekten" Bild so gar nicht entspricht.

Auch meckert das ganze Umfeld ständig an meinem Sohn herum.

Bsp: er ist einmal in der woche bei meienr Oma (seine Uroma, hatte ihn früher täglich betreut, 77 Jahre alt). Sie hat schon eine negative Grundeinstellung, nach dem Motto "Bist du heute auch brav, dann kannste bleiben" da kommen oft Sprüche wie "heute vertragen wir uns aber oder"
Wenn ich ihn dann abhole, meckert sie nur rum, was er alles angestellt hat usw.

Das regt mich so auf, denn wenn da mal was gut gelaufen ist, dann wird es nicht gelobt oder erwähnt. Wieso sehen die Menschen immer nur das Schlechte, nicht der Norm entsprechend?

Meine Mutter ist nicht anders, aber nicht so direkt. Sie meckert eher in der Art, der hat ja gar kein passendes Verhalten, kann der nicht anständig essen, muß der so laut sein usw.
Mein Sohn mag sie nicht (wieso auch).

Nun gerate ich selber auch immer mehr in die Position ihn zu bemeckern, obwohl ich ihn oft lobe, wenn etwas wirklich toll war und ich mich gefreut habe. Dennoch komme ich nicht immer von dem negativen los.

Ich möchte einfach, daß mein Sohn so akzeptiert wird wie er ist. Leider kann ich es selber oft nicht, weil er so extrem reagiert. Wie komme ich da raus? Ich liebe meinen Sohn doch und letztens, da hatten wir einen echt tollen und schönen Tag. Er hat wirklich zugehört und ich ihm und es gab keine Diskussionen. Ich habe ihm das auch so gesagt, daß es schön war.

Allerdings kommt so etwas selten vor und wenn ich schon ne gereizte Stimmung habe, dann reicht schon ne Kleinigkeit und ich bin aus meinen guten Vorsätzen raus und reagiere oft über.

Habt Ihr einen Rat?

Danke Astrosternle

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Re: Nachtrag

Antwort von Astrosternle am 04.10.2007, 10:38 Uhr

Hallo!

Sollte hier noch etwas erwähnen. Mein Sohn bekommt auch Ergo seit ein paar Wochen, da er eine Feinmotorikschwäche hat. Er fängt erst jetzt an zu malen und hat auch eine niedrige Frustrationsgrenze, d.h. wenn etwas nicht so klappt wie er will, dreht er durch und beim Malen bzw. alles was mit Stift und Papier zu tun hat verweigert er sich. Kann ich nicht, mach ich nicht.

Mittlerweile versucht er es zumindest und malt auch ab und zu. Aber es ist halt wie bei nem Malanfänger, da er noch keine Übung hat. Nun soll er nächstes Jahr in die Schule kommen (wurde zurückgestellt) und ich hoffe, daß er in dieser Beziehung mehr Selbstvertrauen bekommt.

LG Astrosternle

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Re: Nachtrag

Antwort von solelo am 04.10.2007, 12:06 Uhr

Hallo Astrosternle,

es wäre schön, wenn du noch Beispiele geben könntest, so 4-5 von Situationen, die passiert sind und die das Problem spiegeln.

Außerdem wäre noch eine Erläuterung gut über die Sachen, die deiner Meinung nach "sein müssen" und eine darüber, was deiner Meinung nach "nicht diskutiert" werden sollte, auch ganz hilfreich.

Was mir bislang aufgefallen ist, ist dass dein Sohn ein ähnliches Verhalten zeigt, wie du ihm gegenüber bist. Das ist nicht verwunderlich, denn Kinder machen uns in allem nach. Wir können da weiter forschen, was genau passiert.

Zunächst kannst du dich vielleicht darauf konzentrieren, den Tag in einem "Flow", also einen fließenden Ablauf zu gestalten? keine harten Umbrüche, also. Das bedeutet z.B., dass du bekannte harte Umbrüche anders gestaltest, bespielsweise den Übergang von Kindergarten zu nach Hause bleiben. Das bedeutet auch, dass du versuchst, ständig in *Verbindung* mit deinem Sohn zu bleiben. Ich glaube, das ist das Gefühl, was du vermisst und das ist das, was auch er vermisst und weswegen er sich "auffällig" verhält.

Wenn Kinder irgendwas machen sollen oder eben nicht sollen, dann stört das meistens IHREN "Flow", das stört sie und sie reagieren – mit Recht – darauf "gestört". Wir Erwachsenen haben andere Prioritäten als Kinder und achten deswegen oft nicht auf deren Bedürfnisse oder Flows. Wir denken: "Wir müssen jetzt nun Mal einkaufen gehen" oder "Er soll jetzt Essen kommen". Das sind sicher wichtige Dinge, aber wenn das Kind gerade in einem "Flow" ist, dann bedeutet jetzt einen plötzlichen unsanften Übergang machen zu müssen eben eine gewaltsame Unterbrechung, auch noch fremdbestimmt, und das ist nie ein gutes Gefühl. Da Kinder noch nicht so gut darin geübt sind, schlechte Gefühle "zivilisiert" zu äußern, drücken sie sie in Schreiben Kratzen Beissen Schlagen aus, oder leiten ihren Frust darüber in Fehlverhalten um (auf Toren klettern, Steine umwerfen), von dem sie eigentlich wissen, dass es nicht erlaubt oder erwünscht ist. Es ist nur eine Art zu kommunizieren: Mir passt was nicht und deshalb mach ich jetzt auch was, was euch nicht passt. Das passt übrigens zu der Info darüber, dass dein Mann wie du mir so ich dir vorlebt. Kein Wunder also.

Den Flow des Kindes zu respektieren, ist schon Mal gut (zum Beispiel achtet man darauf, was ER so vorhat und unterbricht ihn nicht durch Dinge, "die sein müssen", sondern versucht gemeinsam zu koordinieren, wie man es in einer WG z.B. machen würde). Dieses respektvolle Miteinander zahlt sich aus. Noch besser hilft ein *gemeinsamer* Flow:

Wie du das schaffen kannst, ist zunächst, dich auf seine Ebene begeben: Was macht er gerne? Worüber redet er gerne? Oft werden Kinder z.B. nach dem Kindergarten "interviewt" (Wie war's was habt ihr gemacht was gabs zu essen...), weil man ja gerne wissen will, wie es dem Kind geht. Das halte ich aber nicht für echte Kommunikation. Wenn man eine Verbindung zu seinem Kind hat, wird man sowieso spüren, wenn es ihm schlecht oder gut geht. Alles andere sind Details, und selbst die wird er alleine erzählen, wenn ihr im Flow seid.

Im Flow zu sein bedeutet, sich auf die Kindesebene zu konzentrieren und z.B. albern zu sein, zu spielen, und sich dabei nach ihm zu richten (das wird nicht immer klappen!!). Ein fließender Übergang von KiGa zu Nach Hause wäre z.B. spielen während man nach Hause geht: singen, ich sehe was, was du nicht siehst, erzählen lassen, von sich selbst erzählen (echte Kommunikation)... So ist der Übergang nicht so abrupt für ihn (vielleicht ist das jetzt schon so bei euch – dann übertrage das Beispiel auf andere Situationen).

Viele Eltern haben das für sich entdeckt und machen daher aus allem ein Spiel: Schuhe anziehen etc. Das finde ich nicht unbedingt nötig. Wichtiger ist, dass du *liebevoll* und *zuvorkommend* und *fürsorglich* bist, ohne eine Gegenleistung zu erwarten (denn Liebe ist ja bedingungslos). Eine Änderung wird jetzt sowieso noch lange dauern, weil es jetzt schon ein Teufelskreis geworden ist und er länger brauchen wird, zu kapieren und zu verinnerlichen, dass es auch anders geht – und du auch!

Zuvorkommend könnte sein, du holst ihn von wo immer ab, und kniest dich erst Mal auf seine Augenhöhe, sagst hallo etc. Na, mein Schatz und so weiter, dann hilfst du ihm bei allem, ziehst ihm die Schuhe an, auch wenn er alt genug ist (er wird es dir sagen, wenn er das nicht möchte, weil er es "schon kann"), oder hältst sie hin, du holst etwas für ihn, also quasi alles gegen die Mainstream-Vorstellung man solle die Kindern ständig zur Selbständigkeit anhalten (wozu auch, sie wollen doch selbst so vieles endlich selbst machen!) Wie wenn man gerade erst verliebt ist – weißt du noch, was für ein schöner "Flow" das war? Man machte alles für seinen Partner und war bereit, bis ans Ende des Flures zu gehen, um den vergessenen Rucksack zu holen, anstatt zu brüllen "Was, du hast deinen Rucksack vergessen. Na dann aber zackig!".

Wenn man dann im Flow ist, kann man gemütlich auf der Couch sitzen und gerade ein Buch lesen und sagen: Boah, ich hab voll Hunger. Ich koch jetzt was – willst du mitkommen oder noch was machen und ich ruf dich dann, wenn es fertig ist? – Anstatt "Komm sofort um essen! Hast du keine Ohren? Ich hab gesagt, ESSEN!" (oder wie auch immer).

Allerdings kann es eben lange dauern, bis er in diesen Flow einsteigen kann, und auch dauert es, bis du dich daran gewöhnst. Frust darüber, dass "noch nichts zurück kommt", ist auch schwer wegzustecken. Außerdem ist ein Flow kein Garant für ein "Funktionieren" des Kindes (das Schreien und sich annerven funktioniert ja noch weniger bzw. ist einfach unangenehm für alle Seiten, sondern ein Weg, entspannter miteinander zu leben). Denke auch daran, dass du selbst ungerne aus deinem Flow gerissen wirst. Für Kinder sind ihre Beschäftigungen oft genau so wie wenn du dir einen super spannenden Film ansiehst, da würdest du dich total ärgern, wenn dich jemand irgendwohin ordert oder dir sogar verbietet, dir den Film anzuschauen, weil es sich nicht schickt oder unangebracht oder warum auch immer – Egal, du wolltest den Film eben sehen und es war gerade so spannend!!!

So weit bisher. Wenn du noch Beispiele bringen kannst, könnten wir herausfinden, wie du in diesen Problemsitautionen den Flow aufrecht erhalten kannst. Solange kannst du dir Mal wirklich bewusst, vielleicht mit einem Blatt Papier und einem Stift, Gedanken machen, was du unternehmen kannst, wie du den Tag gestalten könntest, um dabei zu helfen, einen fließenden Ablauf hin zu kriegen. Gut ist auch, wenn man ich vor Augen führt, wie man es sich eigentlich wünscht. Dann kommt man eher dahin, als wenn man nur auf das Schlechte achtet – das hast du selbst gesagt :-) Du weißt jetzt was, du nicht willst – was *willst* du genau? Wie könnte es aussehen, sodass die Würde deines Kindes immer noch respektiert wird. Es wird sicher nicht leicht. Das ist es jetzt aber auch nicht.

Übrigens. Ich schaffe es auch nicht immer, einen Flow herzustellen oder aufrecht zu erhalten und stolpere viel dabei. Am schwierigsten ist es, wenn man selbst aus seinem Flow gerissen wurde: durch Kopfschmerzen, durch irgendwelche Bedingungen, die gerade das Leben schwer machen. Kein Wunder, dass man sich da weniger auf die Kinder einlassen kann.

Liebe Grüße
Johanna

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@soleo

Antwort von Astrosternle am 04.10.2007, 13:09 Uhr

Hallo!

Danke für Deine Worte! Es ist grad echt nicht leicht für mich, da die Stimmung ständig schwankt.

Diesen "Flow", den Du beschreibst verstehe ich nicht so ganz. Meinst du damit, daß man das macht, was man will?

Ich glaube so richtige abrupte Abläufe haben wir nicht. Morgens wäre vllt. der erste, der ins Kigagehen. Denn er steht sehr schlecht auf (schläft aber gut 9-10 stunden), trinkt morgens immer seinen Kaba. Ich hätte gerne, daß er sich selber anzieht, macht er mal, mal nicht. Wegen der Streitereien rege ich mich nicht mehr auf und helfe ihm halt einfach. Dabei trödelt bzw. stört er mich, weil er sich dann nicht helfen läßt, also sich steif macht. Da könnte ich schon wieder ausflippen, da ich ihm ja nur helfen möchte. Oft sage ich dann, wenn er möchte helfe ich ihm gerne, ansonsten soll er sich alleine anziehen. Auch sieht er gerne morgens Kinderprogramm (macht er am Wochenende). Jetzt habe ich nix dagegen, wenn er das morgens auch möchte, allerdings sollte er fertig sein mit Anziehen - da gibt es dann auch oft Reibereien - viele Tage blieb der Fernseher aus. Wir hatten auch eine Zeit, da war der Fernseher nicht wichtig - war sehr entspannte Stimmung morgens.

Gut es geht in den Kiga mit dem Auto. Dort umziehen, dauert auch länger, ich helfe ihm. Es dauert bis er reingeht, da er da nicht hin möchte. Es wurde in der Vergangenheit viel geklammert. Dann Gutenmorgen sagen drin, meist winkt er mir am Fenster noch sagt es vorher (fast schon Ritual). Wenn er keine Lust hat in den Kiga zu gehen, dann kommt immer "Mama, ich will dir noch was sagen". Allerdings dauert es dann ewig bis er was konkretes sagt. Das ist auch sonst so, er verzettelt sich dann oft und weiß dann gar nicht mehr was er eigentlich sagen wollte. Ich habe die Geduld zu warten mittlerweile entwickelt oder sage ihm, wenn es Dir einfällt dann sage es mir. Mein Mann hat da weniger Geduld.

Nach dem Kiga ist er sehr aufgedreht. Er albert gerne rum will andere mitziehen. In die Büsche krabbeln, auf dem Tor rumklettern, Blumen abzupfen, Erde rumschmeißen ... Ich versuche immer ruhig zu bleiben, aber oft koche ich innerlich, weil mich sein Verhalten stört. Ich begrüße ihn immer mit "hallo mein Schatz" lasse ihm Zeit mitzukommen. Oft wenn ihm was nicht paßt, also z.b. daß ich ihn mit dem Auto abhole, obwohl er gerne mit dem Fahrrad abgeholt worden wäre, dann tobt er und heißt mich sonstwas und dann soll ich ihn lassen (lass mich). Er schmeißt dann auch gerne was um sich oder wenn ich ihn festhalten will, schlägt er oder hat früher auch gebissen. Mittlerweile kommen diese Ausbrüche nicht mehr so oft vor und ich bleibe dann ruhig, sage ihm dann aber später, daß ich es nicht gut finde, wie er sich verhalten hat und versuche ihm zu erklären, warum ich jetzt mit dem auto und nicht mit dem Rad gekommen bin.

Zuhause: Er ruft mich, er will was von mir, ich sage, ich kann grad leider nicht. ER WILL aber jetzt, daß ich kommen, gleich und sofort. Dann wird er pampig, schreit durch die Gegend.

Wenn ich ihn rufe, dann hat er meistens keine Zeit, oder es kommt "jetzt nicht" , "nein", alles in einem schrecklichen Ton. Wenn es ein "normaler" Ton wäre, dann hätte ich da nix dagegen, aber manchmal ist es echt extrem.
Auch wenn er etwas "angestellt" hat oder er weiß, daß er etwas gemacht hat, daß ich nicht in Ordnung finde. Dann möchte ich, daß er zu mir kommt, damit ich mit ihm drüber reden kann. ER weigert sich dann aber strikt und es würde nicht mal helfen laut zu werden. Er widersetzt sich mir oft, sodaß ich manchmal nur noch laut werde, weil ich mir nicht anders zu helfen weiß.

Gehe ich dann aber einfach aus dem Zimmer, weil er z.b. was umgeschmissen hat und ich möchte, daß er es in Ordnung bringt, ohne ihn dazu zu "zwingen" (blödes Wort), dann macht er es irgendwann.

Sachen die sein müssen: Wenn man was ausgepackt hat, gegessen hat, dann räumt man den Abfall auf bzw. kann sein Geschirr in die Küche bringen. Mit dem Abendgeschirr klappt das gut, er macht es oft selber oder bringt sogar mal unsere Teller mit raus.

Wenn mal was passiert, dann muß man es in Ordnung bringen, d.h. wenn z.b. die Milch verschüttet wurde, weil man zu schnell eingeschenkt hat, dann muß die halt aufgewischt werden. Wirft man aus Versehen was um, dann hebt man es auf. Auch wenn er aus Zorn was umgeschmissen hat, dann möchte ich daß er es wieder aufhebt. Wenn er was essen möchte, dann sollte er sich die Hände waschen (er nimmt seine Hände sehr oft in den Mund). Wenn es Schlafenszeit ist, dann muß nicht diskutiert werden. Er steht mindestens noch zweimal auf, um was zu trinken. Er wechselt gerne nochmal seine CD (Hörspiel) oder ruft mich ein paar mal (ähnlich wie im Kiga), um mir irgendwas für ihn wichtiges zu erzählen, daß für mich auch noch am nächsten Tag Zeit hätte. Wenn er im Bett ist, dann haben wir Elternzeit, das habe ich mal so eingeführt, damit er weiß, daß es für alles eine Zeit gibt und ich auch mal eine Zeit für mich brauche. Die habe ich abends erst gegen 21.00 h

Darüber hinaus haben wir auch noch eine fast 1-jährige Schwester. Er liebt sie, aber fast eher wie eine lebendige Puppe. Er wil sie oft tragen, ich denke, er hätte gerne, daß sie größer ist und er mit ihr spielen kann. Er fängt auch an, bestimmtes Spielzeug zu verteidigen, da sie jetzt im Krabbeln überall hinkommt. Er erdrückt sie fast beim Umarmen und Knutschen. Er will ihr oft was abnehmen. ich sage dann, sie will es selber versuchen so wie du auch.

Ich versuche, wenn sie schläft, die Zeit mit ihm alleine zu verbringen. Allerdings ist es schwer was "passendes" mit ihm zu spielen. Er liebt seine Autos, aber dazu habe ich nicht immer Lust. Sachen wie Malen, Puzzeln Basteln interessieren ihn nicht, da er da Probleme hat. Ich lasse ihn Vorschläge machen, auch sind wir mal am PC oder spielen mit Legos. Am liebst tobt er draußen rum. Wenn er aber auf dem Spielplatz kein Kind zum Spielen findet, dann fehlt ihm auch die Lust.

Er sucht oft negative Aufmerksamkeit, ich denke auch unbewußt, in dem er Sachen macht, wo er weiß, daß wir es nicht mögen.

Einmal da wollte ich etwas im TV anschauen und habe ihm gesagt, wenn das aus ist, dann können wir zusammen etwas machen. Er hat dann gekaspert und mich nicht wirklich schauen lassen. Er wollte wohl gleich meine Aufmerksamkeit, dabei kann er sich auch gut mal alleine beschäftigen und es reicht ihm, zuzuhören oder mal was zu helfen.

Wenn er aber mit etwas beschäftigt ist, nicht gestört werden möchte, dann schreit er mich regelrecht an. Störe ich ihn beim TV, dann tobt er usw. Mache ich z.b. alles das was er bei mir macht, dann wird er noch wilder, von daher halte ich nix davon, gleiches mit gleichem zu vergelten. Das schürt doch nur noch mehr den Ärger und zwar auf beiden seiten.

Was möchte ich? Ein harmonisches Miteinander. Klar gibt es Streitereien, man kann sich nicht immer einig sein, aber es sollte dann möglich sein, normal darüber zu reden und auch auf den anderen Rücksicht nehmen zu können. Ich habe das Gefühl, daß es ihm nicht auffällt, wenn ich ihm entgegenkomme und er nur noch mehr fordert - aber in einer Art, die mich entmutigt.
Ich möchte einen geregelten Tagesablauf, es sollte keine Diskussionen geben über Zähnputzen, Anziehen, Waschen Essen - alles Dinge, die notwendig sind.

Wenn es mir "gut" geht, dann bin ich viel lockerer mit der Erziehung, dann sehe ich Kleinigkeiten ganz anders, kann spielerisch damit umgehen bin erfinderischer im Umgang mit logischen Folgen usw. Allerdings habe ich nicht immer Dauergutelaune und so stoße ich da oft an meine Grenzen.

Sorry, ist sehr lang geworden.

Astrosternle

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@astrosternle

Antwort von Mama Heike am 04.10.2007, 13:20 Uhr

Hallo,

mich macht das immer sehr betroffen, wenn du so einfühlsam über deinen Sohn schreibst und dann doch irgendwie am Alltag scheiterst. Kannst du ihn nicht eine Weile zu Hause lassen oder eher abholen, wenn er den Kiga nicht mag? Der Kiga scheint ihm nicht gut zu tun, weil er so durch den Wind ist, wenn du ihn abholst.

Liebe Grüße
Heike

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Re: @Mamaheike

Antwort von Astrosternle am 04.10.2007, 14:12 Uhr

Hallo!

Wenn ich ihn früher holen würde, dann wäre das auch ein Drama für ihn, grade weil er dann vlt. in ein Spiel verwickelt ist.

Auch dauert es sehr lange, wenn ich ihn abhole. Jetzt grade z.b. da kam ich ja mit dem Auto, er nicht begeistert. wollte seine Schirm wegwerfen. Aber zum Glück keinen größeren Anfall. Dafür hat es bestimmt 10 min. gedauert bis er endlich ins Auto eigestiegen ist, säuerliche Grundstimmung und genervter und befehlender Ton mir gegenüber. Ich denke, er geht schon in den Kindi, allerdings hat er dort keinen festen Spielpartner und da er oft andere mit seinem extremen Verhalten vor den Kopf stößt und viel kaspert, wollen viele einfach nicht mit ihm spielen.

Ihn daheim lassen? Ich denke, es ist für uns beide schon gut, daß er morgens im Kiga ist. Wenn Urlaub ist, gibt es oft Konflikte. Für mich ist es bzw. wäre es eine Umstellung, wenn er den ganzen Tag daheim ist.

@soleo: ein neues Bsp. er sitzt grad im Wohnzimmer und schaut Fern (bringt ihn oft runter, da schaltet er ganz ab). Ich mach mir einen Kaffe und frage ihn, ob er auch was trinken will. Er dann er will was essen. Ich dann zu ihm, was denn. Ich kann ihm ein Brot oder eine Suppe machen (ißt er gerne). Er darauf keine Reaktion, vertieft sich ins TV schauen, ich dann gut, wenn er weiß was er essen möchte, dann soll er sich melden.
Wie denn nun in der Situation angemessen reagieren? Warten, nach dem Motto, er wird schon kommen, wenn er was will? Es ist dann so, daß er dann oft pampig wird, nach dem Motto, wieso hast Du mir noch nix gemacht?
Oder einfach was machen auch wenns vielleicht das falsche ist - dann wieder Gemecker.

Ach ja, wir essen nicht richtig warm, eher ne Kleinigkeit mittags, ein Brot oder Joghurt. Mein Sohn ißt wenig und abends wenn mein Mann da ist, dann essen wir alle zusammen warm (daher ist mir diese eine gemeinsame Mahlzeit auch wichtig, zum Thema zum Essen kommen).

LG Astrosternle

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Re: @soleo

Antwort von Astrosternle am 05.10.2007, 7:15 Uhr

Hallo!

Du wolltest doch bestimmte Beispiele:

Gestern mittag sind wir noch ein wenig raus mit Kiwa und mit Fahrrad. Wir sind am Necker entlang und wollten dann zum Tierheim. Dort waren wir ab und zu, aber zusammen mit den Rädern (Sonntags). Nun waren da sehr viele Autos und mein Sohn wäre fast angefahren worden. Er hatte nicht auf mich gehört, daß er stehen bleiben soll bzw. er sollte auf die andere Seite der Straße. Aber er wußte wie so oft alles besser. Glücklicherweise ist auch nix passiert. Bei den Tieren angekommen (außen am Gitter), da wollte ich kurz mit ihm reden, weil die Situation grade so gefährlich war. Er wollte aber nicht ist auf nem Fahrradständer rumgeklettert und wollte fast abhauen. Als ich ihn dann zu mir geholt habe und auch festgehalten habe, bin auch auf Augenhöhe, da ist er völlig ausgerastet. Er schlug und tritt nach mir, wollte sein Fahrrad (gab ich ihm natürlich nicht, so wütend wie der war, wäre er ab und davon), schmiß mir noch nen Maiskolben an den Kopf. Irgendwann wollte ich ihn irgendwie beruhigen und nahm ihn auf den Arm, das machte ihn noch wilder, er kam immer mit seinem Kopf mit Helm und boxte mich damit, er versuchte mich zu beißen und wollte das ich ihn loslasse. Das dauerte bestimmt 3-4 min. Ganz durch den Wind meinte ich dann, ob wir mal nach dem Hund schauen sollen, er war dann etwas ruhiger und wir schauten kurz, danach sind wir wieder gegangen.
Allerdings muß ich ihm immer wieder sagen, daß er rechts fahren soll, auch hat er nicht gehört, als ich ihn bat zu warten, er denkt immer ich will ihm was böses.

Auf dem Heimweg da hatte er keine richtige Lust und Kraft mehr. Zuhause war er wie ausgewechselt. Der Papa war auch schon da und spielte mit der PS2, mein Sohn sah erst zu, wollte dann bei sich spielen (VTech-Konsole). Ich hab erst die Kleine gefüttert, dann Essen gemacht. Später ging mein Sohn noch baden.
Den Ausbruch habe ich nicht mehr erwähnt, auch nicht abends im Bett. Allerdings war ich echt geschockt und kann mir nicht erklären warum er so abgedreht hat.

Sollte ich solche Situationen kommentieren bzw. später nochmal mit ihm drüber reden? Ich denke, er weiß gar nicht mehr, daß er so getobt hat und schon gar nicht warum.

Wenn ich ihn mit dem Rad vom Kiga abhole und es nicht klappt (er soll in meiner Sichtweite fahren, oder wenn voraus vorher fragen), dann bleibt das Rad bzw. ein Fahrzeug den nächsten Tag daheim. Eigentlich wäre das gestern auch ein Grund dafür, aber es ging ja nicht ums Radfahren bzw. wegfahren, sondern ums zuhören und herkommen, wenn ich was von ihm wollte.

Hast Du einen Rat? Ich werde nicht mehr dahin gehen mit ihm allein. Vielleicht war auch der Weg zu lange für ihn, aber so ein Ausraster?

Danke

Astrosternle

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Darf ich auch noch dazusenfen?

Antwort von raphael04 am 05.10.2007, 10:53 Uhr

Hallo,

die Situation, wie du sie jetzt beschrieben hast, klingt wirklich hart.
Mit 6 Jahren sollte (?) ein Kind wissen, daß man stehenbleibt, wenn eine Straße respektive viele Autos in der Nähe ist/sind.

Ich für meinen Teil hätte den Spaziergang vermutlich bereits da abgebrochen.

Irgendwas liegt bereits seid geraumer Zeit im Argen, da beißt die Maus keinen Faden ab. Dein Sohn ist doch nicht erst seid gestern so. Wie immer denke ich, bei sich selbst anzufangen, ist der beste Weg.
Festhalten geht einfach nicht, wenn er das nicht möchte. Natürlich darfst du ihn vor einem Auto retten, aber festhalten, um ihn zu beruhigen oder um mit ihm in Ruhe zu reden, geht nicht (selbst gemerkt) und bringt in so einer Situation auch nix. Ich hätte durchaus zu Hause noch mal mit ihm darüber geredet, denn irgendwas will er ja von dir/euch, sonst würde er sich nicht so verhalten.

Und damit es nicht wieder heißt, ich sitze auf einem hohen Roß und labere klug daher:
Gestern habe ich wieder mal am eigenen Leib erlebt, daß Erziehungs-Altlasten, die man aus seiner eigenen Kindheit mit sich herumschleppt, sind niemals förderlich ... Seid kurzem sind wir Hausbesitzer und meine Mutter wohnt bei uns im Haus. Meine Ma und ich "verstehen" uns aber nicht besonders, bzw. liegen nicht wirklich auf einer Wellenlänge, weder was die Erziehung anbelangt, noch was das Leben allgemein betrifft. Und wenn wir uns sehen (was natürlich jetzt häufiger vorkommt), spürt man oft als Außenstehender schon, wir die Luft "britzelt". Jedenfalls waren Raphael und ich vorher etwa 3 Stunden allein und er war das liebste und ausgeglichendste Kind, meine Mutter war 5 Minuten da, da fing er an, nach mir zu treten, mich zu hauen, kasperte laut herum ...
Natürlich sage ich nicht, daß meine Mutter Schuld ist, aber die extreme Situation zwischen uns, die Raphael mit seinen feinen Antennen sofort empfängt und darauf reagiert.
Meine Mutter ging dann irgendwann nach oben und ich war sauer und gereizt - der Teufelskreis :-)
Das kommt bei uns nicht allzu oft vor, zumal ich mich inzwischen unheimlich mehr unter Kontrolle habe, nicht mehr auf alles "einsteige" etc., aber manchmal eben schon noch ...

Du hattest in deinem vorherigen Posting ja geschrieben, das Oma etwas seltsame Vorstellungen hat, dein Mann vielleicht auch noch andere (habe ich nicht mehr so in Erinnerung) - es ist eine Reaktion auf das Alles.

Aber das ist nur meine persönliche Meinung :-)

LG ... Marion

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Re: Darf ich auch noch dazusenfen?

Antwort von Astrosternle am 05.10.2007, 11:37 Uhr

Hallo Marion!

Na klar, Du darfst auch dazusenfen! Mir hilft es oft, die Sichtweise anderer zu hören, denn man hat sich manchmal so verfahren, daß man selber nicht mehr klar sehen kann.

Ich bin ja dabei was zu ändern, auch mich, ich sehe die Fehler nicht nur bei meinem Kind. Er will sich gegen was auch immer auflehnen und ich bekomme es grade ab, weil ich nicht so streng konsequent bin, wie z.b. sein Papa. Auf der anderen Seite lasse ich mir nicht so viel gefallen wie die Oma, bin also eher ein Mittelding, das alles richtig machen will.
Wahrscheinlich strahle ich selber vie Unsicherheit aus, die er wahrnimmt (wie Du mit den Antennen geschrieben hast) oder er merkt es, daß ich schon genervt bin.

Er weiß, daß er bei Autos aufpassen muß, er kann das an der Straße wenn wir unterwegs sind auch gut einschätzen. Gestern allerdings, da war es so voller Autos, daß ich ihn festhalten mußte, sonst wäre was passiert geschweige denn, ihn mit dem Rad davon sausen lassen. Wenn er daheim mal so tobt (gottseidank nicht mehr so oft), dann lasse ich ihn alleine, nach 5 min. ist er wieder der alte.

Ich weiß nicht, was genau ihn grade stört. Er braucht viel Aufmerksamkeit grade, immer wenn er was alleine spielt oder Fern sieht, dann kommt ganz oft "mama/papa komm mal", fast alle 5 min. Ich versuche schon viel Zeit mit ihm zu verbringen, aus seiner Sicht wohl zu wenig. Auch versuche ich an mir zu arbeiten, daß ich nicht immer alles so ernst sehe, was er grade sagt, aber ich möchte mir diese Launen auch nicht gefallen lassen und will ihm auch mitteilen, daß es so nicht geht (ist ja keine Lösung). Nur ihm das begreiflich zu machen, ohne ihn wieder anzugreifen geht irgendwie schlecht.
Ich versuche ihn oft zu loben, das braucht er, auch damit er die negative Aufmerksamkeit nicht bekommt.

Aber was soll ich tun wenn er z.b. nach mir ruft, in einem Ton, als wäre er der Herrgott persönlich und ich muß strammstehen? Sollte ich sowas ignorieren und erst reagieren, wenn er es "normal" sagt. Sollte ich sagen, ich mag in dem Ton nicht angeredet werden.

Ich bin manchmal echt am verzweifeln, weil ich doch eigentlich nur gute Absichten habe, aber jedesmal, wenn ich denke, jetzt ist es besser, dann kommt eine blöde Situation und irgendwie sehe ich dann wieder alles hinüber.

Danke

Astrosternle

PS: Natürlich ist er nicht seit gestern so. Er war schon immer sehr lebhaft, hat einen großen Dickschädel (von Papa) und kann schlecht mit seiner Frustration umgehen. Mit zunehmendem Alter allerdings ist er schon ruhiger geworden, auch kann ich ihm jetzt mal was erklären (habe aber grade das gefühl, er will gar nix von mir hören, egal was).

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Re: Darf ich auch noch dazusenfen?

Antwort von raphael04 am 05.10.2007, 12:18 Uhr

Hallo zurück :-)

ja, natürlich merken Kinder, wenn man unsicher ist oder genervt.

Aus diesem Grunde z.B. macht bei uns die ganze Kindergarten-Geschichte der Papa. Weil ich selbst so unsicher bin, Angst habe, ihn weg zu geben (dabei ist er schon so lange fremdbetreut, aber eben allein), generell ein Problem mit Institutionen habe, die sich Stempel "Erziehung" aufpappen ;-)

Hätte ich ihn angemeldet und hätte die Gespräche geführt, würde er sich mit Sicherheit nicht auf den KiGa freuen ...

Und ja, du darfst einem 6jährigen schon sagen, daß du in so einem Ton nicht angeprochen werden möchtest. Du kannst ihm ja durchaus sagen, daß du gerne etwas für ihn tust, aber eben in freundlichem Ton. Dazu muß man natürlich darauf achten, daß man selbst nicht den Generalfeldmarschall herauskehrt ;-)
Manchmal frage ich Raphael (und wohlgemerkt, er ist ja erst knapp 3), ob er mal eben kommen könnte (egal, weshalb) und er antwortet "gleich" *ggg* Wenn das mehrmals passiert, dann brauche ich nur in meinem Kopf zu kramen, wie oft ich heute "gleich" zu ihm gesagt habe, wenn er wollte, daß ich komme. Gerade bei solchen Sachen ist man wirklich immer der direkte Spiegel. Auch Raphaels Frustrationsgrenze ist nicht besonders hoch - wie bei mir. Zumindest in Bezug auf die Geduld ... aber wir bemühen uns beide sehr.

Ich kann dir keine konkreten Tipps geben, nur den, daß es wirklich hilft, sich in besonders "schlimmen" Phasen (jeder hat da ja seine eigene Toleranzgrenze) abends einfach in Ruhe hinzusetzen und den Tag Revue passieren zu lassen - wenn der Partner weitgehend in Erziehungsfragen übereinstimmt, dann noch besser zu zweit. Und selbst, wenn man nicht gleich ne Lösung findet oder weiß, WARUM es schlecht gelaufen ist, so kann man doch mit dem anderen evtl. Sichtweisen austauschen und ggf. die Handlungen auf einen Nenner korrigieren (vor allem, wenn Mama und Papa sehr unterschiedlich auf bestimmte Situationen reagieren).

LG ... Marion

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Hallo Marion

Antwort von Astrosternle am 06.10.2007, 13:17 Uhr

Danke für Deine Worte!

Es kommt mir grad echt vor, daß er dauergenervt ist von mir, wenn ich was zu ihm sage oder von ihm will.

Auf der anderen Seite sucht er viel Nähe (mag Rückenkrabbeln) und will am liebsten ständig mit mir spielen.
Vielleicht glaubt er auch, wir kümmern uns um die Schwester mehr oder schneller, wenn sie was braucht.

Aber er hat einfach grade eine Art an sich, da soll man sofort kommen, wenn er was will, auch in entsprechendem Ton. Alles muß JETZT sofort nach seiner Pfeife und seiner Laune tanzen.
Er benimmt sich mir gegenüber richtig unausstehlich, extrem launisch und man kann ihm nix recht machen, wenn was nicht klappt bin ich immer Schuld.
Bei so einem Verhalten fällt es mir sehr schwer nicht auszurasten und neutral zu bleiben bzw. etwas Schönes mit ihm zu machen!

Gestern mittag waren wir noch draußen, er hatte seine Schubkarre dabei und hat Bauarbeiter mit den Blättern gespielt. Dort ist auch ein Weg mit Hecke/Bäumen, da ist er rumgetobt. War entspannt, auch das Heimgehen hat besser geklappt. Ich habe vorher ein paar mal gesagt, wann wir gehen. Natürlich mußte er sich durchsetzen, daß es noch zwei Schubkarren statt einer sind. Auch sagt er öfter "jetzt entscheide ich", "jetzt möchte ich mal was sagen", "du bist jetzt ruhig", irgendwie hat er glaube ich das Gefühl nix bestimmen zu dürfen? Aber ich weiß nicht woher das kommen könnte?

Der Papa reagiert auf so ein Verhalten mit Strenge und Strafen (aufs Zimmer schicken, keine CD hören). Seltsamerweise respektiert er das eher, d.h. er paßt sich meinem Mann an, ist "lieb". Dafür läßt er dann seinen Frust an mir aus und behandelt mich wie Abfall, der ihn zu bedienen hat und da zu sein hat, wenn er ruft.

Ich mag aber die strenge Art nicht, das zerrt zu sehr an meinen Nerven. Das ist ein ständiger Machtkampf und macht keinen Spaß. Schließlich bin ich sehr viel Zeit am Tag mit ihm zusammen und möchte doch die Zeit genießen anstatt schon von vorneherein genervt zu sein, daß er da ist.

Wie sollte ich mich bei seiner Art verhalten? Ich habe soleos Tip wegen dem Nichterwarten schon versucht. Ich sage ihm, was ich möchte, auch mit dem Aufräumen, also z.b. jetzt müssen wir noch die Autos aufräumen und fange damit an (vorher mußte er das machen - mit Protest), gestern hatte er dann sogar mitgeholfen. Ich versuche es jetzt mal so mit "gutem Beispiel voran", also daß ich zuvorkommend bin, ihm helfe und nix erwarte von ihm.
Ich hoffe, daß er das versteht, aber ich denke, ich sollte schon sagen, daß ich dies oder jenes nicht mag.
Allerdings versuche ich es zu vermeiden zu viel "negativ" zu reden bzw. auszudrücken, also nicht ständig ihm den Schwarzen Peter zuzuschieben.

Danke Astrosternle

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