Rund um die Erziehung

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Geschrieben von yuri06224 am 26.02.2008, 20:49 Uhr

Schüchtern mit 3?

Hallo, ich würde gerne einmal von Euch wissen, ob es tatsächlich auch andere schüchterne Kinder gibt! Unser Sohn wird demnächst 3, und nach ein paar Monaten voller Selbstbewusstsein ist er seit ca. 2 Monaten doch wieder ziemlich schüchtern geworden, wenn er in größere Gruppen geht, z.B. beim kinderturnen mit mir. Er ist auch sehr anhänglich, will immer zu mir, und der Abschied von mir - sogar wenn er bei Papa bleibt - ist auch mega-tränenreich! Jetzt hat er sich sogar angewöhnt, den Daumen, den Ärmel, und sogar die ganze Hand in den Mund zu stecken, wenn wir z.B. zum Kinderturnen gehen, obwohl er dort sehr gerne ist und auch tobt. Aber sobald irgendwie die Aufmerksamkeit auf ihn fällt, wird er gaaaanz schüchtern. Andere Mütter sagen mir immer, das kommt häufig vor, aber ich sehe diese Kinder nirgendwo, überall laufen nur fröhliche, selbstbewusste Zwerge herum, deren Mamas 2km weiter auf der Bank sitzen können, während sie selbst herumspringen. Wer von Euch hat denn ein 'schüchternes' Kind`und woran liegt es Eurer Meinung nach bzw. wie kann man ihm helfen, es unterstützen? Momentan gebe ich ihm soviel von mir, wie er möchte, aber was kann man noch tun? Danke Euch.

 
7 Antworten:

Re: Schüchtern mit 3?

Antwort von Birgit67 am 27.02.2008, 10:19 Uhr

es gibt sie immer noch und es geht vorbei. Mein Grosser war genauso. Er ist mir nicht von der Seite gewichen, war immer gerne beim Kinderturnen und Krabbelgruppe - aber er hat keiner Mutter die Hand gegeben (ausgenommen meiner Freundin die er seit Geburt kennt). Er war immer nur da wo ich war. Von Papa wollte er gar nichts wissen ich war sein Dreh und Angelpunkt. Geändet hat es sich mit 5 als er in eine Kindersportschule gegangen ist mit einem super Lehrer der ds Beste aus den Kids geholt hat, von da an wurde er Selbstbewusster, die Schüchternheit fiel ganz weg und er war ein ganz anderer offener Junge dem es überhaupt nicht schwerfällt Freundschaften zu schliessen. Ob es jetzt an der Sportschule lag oder am Alter weis ich nicht. mit 5 fing auch das Interessa an Papa an, weil er andere Sachen macht als die Mama und mit 6 war dann der Papa fast wichtiger (ausser bei Krankheit und Unfällen).

Mein Kleiner ist das Gegenteil, er wollte nichts von mir wissen bis er 3 war, er ist jetzt 7 und hängt an mir wie eine Klette, ist aber extrem Selbstbewusst und Quirlig und kann sich Problemlos von mir lösen wenn er mit anderen Kindern spielt, aber zu Hause ist permanentes Kuscheln angesagt am Abend.

Gruss Birgit

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Re: Schüchtern mit 3?

Antwort von bummi-mama am 27.02.2008, 11:29 Uhr

ich kenne nur schüchterne 3-jährige. mach dir keine sorgen.

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Re: Schüchternheit macht nix. Sie ist angeboren und ganz normal...

Antwort von Bonniebee am 27.02.2008, 12:31 Uhr

Hallo,

Forscher sagen heute: Schüchternheit hat keine Ursachen in der Erziehung, sondern ist vererbt. Ich kann das nur bestätigen: Meine Tochter war schon als Baby schüchtern und hat viel früher und viel mehr gefremdelt als andere. Sie hat in der Spielgruppe nicht mit anderen gespielt und kaum gesprochen dort. Sie hat später im Kiga zwei Jahre gebraucht, um auch mal von sich aus eine Erzieherin anzusprechen.

Mein Sohn (3) dagegen war vom ersten Tag an null schüchtern, hat kaum gefremdelt und ist extrem kontaktfreudig. Er begrüßt fremde Wartende an Bushaltestellen mit Handschlag, grüßt freudig-überraschte, wildfremde Omas, spricht den Postboten an und fragt, wann der wiederkommt, quatscht Handwerker voll, die bei uns etwas reparieren etc. :-)

Schüchternheit ist kein Makel, gegen den man etwas tun müsste. Er ist ein normales Wesensmerkmal. Zum Trost und zur Beruhigung: Schlaue Wissenschaftler haben längst geklärt, dass schüchterne Kinder keinerlei Nachteile im späteren Lebensweg haben! Sie mögen es bei der Kommunikation etwas schwerer haben und müssen sich öfter mal überwinden und über ihren Schatten springen. Ihre beruflichen Chancen und auch ihre Aufstiegsschancen sind exakt genau so hoch wie bei allen anderen Persönlichkeits-Typen. Schüchterne erreichen alles: Sie können ebenso Arzt, Staatsanwalt, Politiker, Manager etc. werden, wie jeder andere auch. Oft sind sie sogar besser, weil sie mehr Tiefgang haben, gründlicher sind und gelernt haben, Hindernisse zu überwinden.

Deshalb dürfen wir Eltern schüchterner Kinder total gelassen bleiben. Wir können aber durchaus trotzdem auch etwas tun: Wir sollten unser Kind niemals auffordern, doch nicht so schüchtern zu sein, doch einfach mal zu diesem Kind dort hinzugehen, sich doch einfach mal zu trauen, mal zurückzuhauen, sich durchzusetzen. Das Kind kann solchen Aufforderungen nicht folgen. Es lernt: Meine Eltern mögen mich nicht, wie ich bin. Sie wollen mich anders. So wie ich bin, reiche ich ihnen nicht aus. DAS macht das Selbstwertgefühl kaputt, nicht die Schüchternheit selbst.

Ich habe meiner Tochter immer gezeigt, dass ich sie klasse finde, genau so, wie sie ist. Ich habe sie sogar vor blöden Erzieherinnen in Schutz genommen, die gesagt haben: "Aber Du BRAUCHST doch gar nicht schüchtern zu sein!" Ich habe dann gesagt: "Sie ist schüchtern, das macht aber nichts. Sie ist genau richtig so, wie sie ist."

Meine Tochter ist inzwischen neun Jahre alt und geht in die 3. Klasse. Sie ist immer noch zurückhaltend, dabei aber durchaus selbstbewusst. Sie hat keinen Riesen-Freundeskreis, aber mehrere enge, feste und stabile Freundschaften. Sie fühlt sich pudelwohl und geht gern zur Schule. Sie wurde weder im Kiga noch in der Schule je gepiesackt oder ausgegrenzt.

Fazit: Zeigt Eurem Sohn, dass er wunderbar ist, wie er ist. Dass Ihr ihn nicht anders haben wollt. Akzeptiert seine Schüchternheit, fordert ihn nicht auf, sich anders zu verhalten. Lobt ihn aber immer, wenn er mal über seinen Schatten gesprungen ist. Auf dieser Basis wird er sich schrittweise in die Welt hinauswagen und dort problemlos seinen Weg machen!

Grüßle,

BB

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Re: Schüchternheit macht nix. Sie ist angeboren und ganz normal...

Antwort von RR am 27.02.2008, 16:31 Uhr

Hallo
kann mich den anderen nur anschließen. Auch ich hab so ein Exemplar. Er ist im Nov. 4 geworden u. am letzten Sonntag - oh wunder - war es das 1. Mal so dass mein Mann u. ich auf einer Bank sitzen konnte u. er ganz alleine ein paar m weg stand u. Ziegen fütterte, andere Kinder u. Erwachsene kamen u. gingen direkt neben ihn, ab u. zu hat er mal zu uns geschaut u. das wars! Juchu! Manche andere Kinder machen ihm immer noch Angst, keine Ahnung warum. Hoffe aber dass sich das bald auch noch legt.

Also du siehst, es gibt sie die schüchternen....

viele Grüße

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Re: Schüchtern mit 3?

Antwort von zuckerschnitte am 27.02.2008, 16:36 Uhr

In Deiner Beschreibung sehe ich meinen Großen wieder :-) Von Baby an immer extrem anhänglich, im Kindergarten oder auf Kindergeburtstagen jeden morgen tränenreiche Abschiede, beim Spielen in grösseren Gruppen saß er am liebsten auf meinem Schoß geschuschelt mit dem Daumen im Mund... Er ist heute 7 und kaum wieder zu erkennen. Im Prinzip braucht er mich gar nicht mehr :-) Er ist super-selbstbewusst, kann ich sich auch in grösserer Gruppe behaupten und geht offen auf andere, auch Erwachsene zu ohne respektlos zu sein.
Solange Dein Sohn diese "Schüchternheit" hat, würde ich auf jeden Fall immer darauf eingehen, auch wenn es manchmal nervig und anstrengend ist. Irgendwann regelt sich das alles von selbst!!!!

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Re: Schüchtern mit 3?

Antwort von stetibi am 27.02.2008, 20:41 Uhr

Hallo,

ich glaube auch, das ist total normal - es sind halte nicht alle gleich.
Was Bonniebee geschrieben hat finde ich sehr gut.
Ich wollte dazu noch sagen, der Aufbau von Selbstbewußtsein läuft nicht immer geradeaus nach vorne. Ich habe es jetzt schon öfter erlebt, auch bei meinem Sohn, auch bei anderen Kindern, dass Dinge in Sachen Selbstbewußtsein, die sie bereits gemeistert hatten dann doch noch mal wieder zum Problem wurden. Manchmal machen sie einen Schub nach vorne und trauen sich plötzlich was, dann erschrecken sie vor ihrem Mut und suchen erstmal wieder Schutz bei Mama.
Und Unsicherheit, wenn plötzlich die ganze Aufmerksamkeit auf ihm ruht - das ist wirklich eine Situation mit der selbst viele Erwachsene nicht klarkommen.
Du kannst ihm ja in für ihn unsicheren Situationen Beistand leisten ohne ihm einzutrichtern "ist doch nicht schlimm" (weil für ihn IST es schlimm) und ihm zeigen, dass er so okay ist, wie er ist. Im Moment braucht er dich sehr, und das solltest du ihm nicht versuchen auszureden. Der nächste Ablösungsschritt lässt bestimmt nicht lange auf sich warten.

LG, Stefanie

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Re: Schüchtern mit 3?

Antwort von yuri06224 am 28.02.2008, 9:24 Uhr

Hallo noch einmal, vielen lieben Dank für Eure Antworten, sie haben mich doch ziemlich beruhigt! ich habe mittlerweile auch das Gefühl, dass mein Sohn auf dem Weg zu einem nächsten 'großen Schritt' ist, und da ist es offenbar ganz normal, dass er wieder mehr Nähe benötigt. Dankeschön!

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