zurück| Geschrieben von jana999 am 11.01.2013, 22:00 Uhr |
Trotzges Kleinkind
Hallo,
ich hoffe ihr könnt mir helfen.
mein Sohn (2 Jahre) steckt mitten in seiner Trotzphase, bisher habe ich versucht viele Dinge einfach zu ignorieren bzw. zu umgehen. Allerdings haben wir jetzt noch einmal Zuwachs bekommen und meine Nerven sind mittlerweile auch am Ende. Wie soll ich reagieren wenn er einfach nicht hören möchte? Eigentlich wollt ich nicht jeden Trotzanfall mit voller Härte bekämpfen aber es gibt doch auch Grenzen. Leider führt mein konsequentes Durchsetzen nun vermehrt zu Schreierei was auch nicht gerade zufriedenstellend ist. Ein Beispiel, nach dem Essen bitte ich ihn sich seine Hände zu waschen und er ignoriert mein Bitten und fasst alles mit seinen schmutzigen Händen an, ich packe ihn dann und wir waschen gemeinsam die Hände, das geht leider nicht ohne ihn festzuhalten, er schreit dann und heult, aber wie soll ich denn sonst reagieren? Danke für euerer Tipps.
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Re: Trotzges Kleinkind
Antwort von Chanti.1997 am 11.01.2013, 23:03 Uhr
Sag ihm, dass er nicht eher spielen darf, bis er seine Hände gewaschen hat, verbiete ihm den ganzen Tag irgendwas zu machen bis er sie gewaschen hat.
Oder versuch es auf die Tour, dass du mit ihm redest.
Sag zum Beispiel " Schatz, weißt du, was passiert, wenn du deine Hände nicht wäschst? Die ganzen Bakterien verteilen sich im raum, und Mama oder Papa oder deine Schwester/dein Bruder wird krank. Willst du dass wir ins Krankenhaus müssen? Dann bist du ganz alleine hier.. "
Sowas zieht immer :)
Re: Trotzges Kleinkind
Antwort von angi159 am 11.01.2013, 23:19 Uhr
Also erklären muss man Zweijährigen sowas nicht. Den Zusammenhang zwischen Bakterien und Gesundheit verstehen sie noch gar nicht. Es gibt einfach Dinge, die man so machen muss, ohne zu diskutieren.
Bleib einfach hart. In dem Alter lernt er, wo sein Umfeld ihm Grenzen setzt und wo er sich durchsetzen kann. Wann es ok ist, nein zu sagen und wann es einfach keine andere Möglichkeit gibt. Das ist ganz wichtig für die Entwicklung und ändern kann man daran oft nichts. Versuch ihn etwas zu ködern, indem du z.B nach dem Essen sagst, dass ihr euch jetzt die Hände wäscht und danach zusammen etwas schönes spielt (etwas genauer formulieren, damit er sich das vorstellen kann). Es sollte sich nicht wie eine Aufforderung anhören, sodass er nicht auf die Idee kommt, sich dagegen zu sträuben.
Viel Ausdauer noch.
Re: Trotzges Kleinkind
Antwort von DreiJungsMama am 12.01.2013, 0:29 Uhr
Zum Verständnis: Warum tut er das?
Das sogenannte Trotzalter ist die Entdeckung des eigenen Willens.
Das Kind stellt fest, dass es keine Einheit mit der Mutter bildet (das hatte es bisher gefühlt) und etwas anderes als die Mutter wollen kann. Oder etwas anderes als es selbst gerade eben noch wollte.
Es muss dies ausprobieren und üben, so wie es laufen gelernt hat.
Genauso wie beim Laufen lernen dauert das einige Zeit, und es klappt auch nicht auf Anhieb. Das führt dann zu Tränen und sog. Trotzanfällen.
Was solltest du nicht tun?
Ein Kind ist kein Hund, den man dressiert. Du möchtest später ein selbständiges, selbstbewusstes, fröhliches und entspanntes Kind haben, dass auch mal Frust aushält? Dann zwinge es nicht mit Gewalt. Brich nicht seinen Willen.
Als er laufen lernte, hast du ihn auch nicht festgebunden, weil er hinfiel. Du hast auch nicht geschimpft oder ihn gezwungen, sitzen zu bleiben und den ganzen Tag nichts zu spielen, bis er läuft. Du hast ihn getröstet und ihn ermutigt, es nochmal zu probieren.
Was kannst du tun?
Du bist erwachsen. Du kannst durchschauen, was mit deinem Kind gerade passiert. Dein Kind ist den Prozessen in seinem inneren ausgeliefert, ohne sie zu verstehen.
Hilf ihm:
Überlege dir gut, welche Regeln dir so wichtig sind, dass du sie jeden Tag konsequent und liebevoll und geduldig durchsetzen kannst.
Z.B. Lebenswichtiges (auf der Straße an der Hand / am KiWa gehen).
Weniger ist mehr!
Wo es dir nicht wichtig ist, lass dein Kind entscheiden. Welchen weg ihr zum Spielplatz nehmt. Ob ihr beim Teich stehen bleibt und den Enten zuseht. Welches Brötchen er beim Bäcker mag. Er muss üben, und Erfolg haben!
Wie kannst du deine Regeln liebevoll und konsequent durchsetzen?
Mit Ruhe (selber innerlich bis 10 zählen und die sagen: ich bin erwachsen, er ist 2. Ich rege mich nicht auf!) und Geduld (beim Anfall abwarten, Trost anbieten aber nicht aufzwingen) und mit Tricks.
Ablenken. Ein Spiel draus machen. eine Geschichte dazu erzählen.
Beispiel Hände waschen:
Kauf einen Hocker, so dass er selbst das Wasser an und aus machen kann. Lass ihn die Seife allein benutzen. Kauf Schaumseifenspender oder bunte Malseife.
Fangt gemeinsam die bösen Bakterien-Monster auf den Händen und besiegt sie mit der Zauberseife. Lasst sie im Ausguss verschwinden.
Holt euch Hilfe bei einem tollen Bären-Waschlappen, der am liebsten Mittagessensreste frisst (Hmm, leckere Spaghettisosse!)
Freu dich, dass dein Kind ein eigener Mensch ist, es gibt schlimmeres.
Liebe Grüsse und alles Gute, DreiJungsMama
Danke dreijungsmama für den tollen Beitrag!
Antwort von Spinat am 12.01.2013, 9:52 Uhr
Dem ist nichts hinzu zu fügen. Ich hab nur noch einen Buchtipp "Das glücklichste Kleinkind der Welt"
Das ist die blödeste Erpressung
Antwort von Fredda am 12.01.2013, 11:13 Uhr
zum Händewaschen, die mir je untergekommen ist "Du wirst uns mit den Essensresten an deinen Händen krank machen und dann bist du alleine"... Der Fortbestand der psychotherapeutischen Praxen wird hier wiedermal gesichert...
Re: Trotzges Kleinkind
Antwort von Häsle am 12.01.2013, 11:29 Uhr
Ich finde DreiJungsMamas Antwort super. So läuft es bei uns auch ab. Meine Tochter ist inzwischen fast 7 und wir haben ein sehr friedliches Zusammenleben, im Vergleich zu den meisten anderen Familien um uns rum (das scheint nämlich auch mal wieder eine anstrengendere Zeit zu sein, rund um die Einschulung). Es gibt schon Zickereien und Diskussionen, aber im normalen, erträglichen Rahmen.
Solche Entwicklungsphasen kommen immer mal wieder, weil der Horizont der Kinder sich erweitert. Dann muss man sich jedes Mal wieder von Neuem überlegen, welche Regeln individuell wirklich wichtig sind, und wie man sie durchsetzen kann.
Den spielerischen Händewasch-Ansatz von DreiJungsMama finde ich gut, hat bei uns auch gut funktioniert in dem Alter. Alternativ stell doch einfach eine Packung Feuchttücher auf den Tisch und lasse ihn damit schnell die Finger abputzen, falls er es zu eilig hat (er kann dann ja selber entscheiden, ob Wasser+Seife oder Tuch).
Gerade mit 2-3 Jahren entwickeln sich Kinder ganz rasant weiter. Ich fand die Zeit auch sehr anstrengend, andererseits ist das aber auch so eine süße Zeit. Meine Nichte ist auch gerade zwei und zum Anbeißen. Sie lernt fast jeden Tag was Neues, das ist wirklich spannend.
Dafür, dass ihr wieder Zuwachs bekommen habt, kann dein Sohn nichts. Er ist noch zu jung, um schon der selbständige, vernünftige "Große" zu sein. Er ist selber noch klein.
Prakmatisch werden............
Antwort von Charlie+Lola am 12.01.2013, 12:48 Uhr
Du hast jetzt 2 Kinder, da kann man nicht alles umsetzen, aber fördern.
Kauf eine Feuchttuchbox, stell die an den Tisch, erklär ihm das man sich nach dem Essen kurz die Hände sauber macht, ich würde den Kleinen/die Kleine da mit einbeziehen.
Wenn er die Händer sauber hat darf er seinem Geschwisterchen auch die Händchen sauber machen.
Sozusagen "er ist der Große", ich glaube so würde ich es machen.
Wir haben nie geschrei ums Händewaschen gemacht, die Box hat Wunder gewirkt.
Händewaschen ist nur nach Schule, draußen Spielen/Einkaufen und vorm Schlafengehen Pflicht.
Ich glaube mit 2 habe ich wenn sie grade wieder im Entdeckerflug nach dem Essen war auch schnell eben selber drüber gewischt.
Aber das ist auch schon so lange her. ;-)
Nur drohen, bestrafen oder sonstiges Hilfreiche Ratschläge würde ich nicht anwenden.
lg
Re: Trotzges Kleinkind
Antwort von Sternspinne am 12.01.2013, 13:46 Uhr
Coole Idee!
So jemanden habe ich auch mal getroffen, als ich mit dem Hund spazieren war. Es war der Opa, der zu seinem Enkelchen (ca.2Jahre) im Wagen sagte, "steck schnell deine Hände unter die Decke, sonst beisst dich der Hund!"
Er hat mir ganz stolz erklärt, dass das Kind nun wenigsten keine kalten Hände mehr hat und es wäre doch eine tolle Methode........
Re: Trotzges Kleinkind
Antwort von Betty01 am 12.01.2013, 15:11 Uhr
Hallo,
der Stress mit dem Großen kommt zum Stress mit dem neuen Nachwuchs hinzu- echt anstrengend. Ich bin auch für Konsequenz in wichtigen Dingen- aber es sollte außer Regeln zu befolgen und der gestressten Mama nicht noch mehr Stress machen für deinen Großen auch noch genügend Kuschelzeit geben. Durch das Trotzen und Nicht-Befolgen deiner Anweisungen erreicht er nämlich deine Aufmerksamkeit, wenn auch die negative. Versuche hier eine Balance zu finden, ihn oft zu loben, ihn in den Umgang und die Pflege des neuen Nachwuchses einzubeziehen, damit er sich nicht ausgegrenzt fühlt und genügend positive Aufmerksamkeit erhält.
Alles Gute!
Re: Das ist die blödeste Erpressung
Antwort von Missy27 am 12.01.2013, 15:33 Uhr
Du solltest wissen, dass Chanti ein Super pflegeleichtes Baby hat und soweit ich weiß noch sehr jung ist. Daher diese naive Antwort.
Meine Tochter ist 2,5 Jahre und ich kann auch nicht wirklich was zu dem Thema beitragen. Eine wirkliche Trotzphase hatte sie bisher nicht (dafür war sie als Baby sehr anstrengend!). Klare Ansage, wir waschen erst mal Hände bevor wir dies oder das machen, klappt meist.
Re: Trotzges Kleinkind
Antwort von jana999 am 12.01.2013, 15:44 Uhr
Danke für die umfangreichen Antworten, werde versuchen sie zu beherzigen.. 
Tipp zum Händewaschen
Antwort von Nachtwölfin am 13.01.2013, 23:58 Uhr
Hallo,
ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen, aber mir ist speziell zum Thema Händewaschen was tolles eingefallen. Meine Tochter hatte auch mal eine Phase (manchmal auch jetzt noch), in der sie nicht ohne sanfte Gewalt Hände waschen wollte. Habe einfach Malseife in verschiedenen Farben besorgt. Danach hatte ich Mühe sie vom Waschbecken wieder wegzubekommen 
Aktuell herrscht bei uns eher "Krieg" übers Getragenwerden, weil ich der Meinung bin, eine 2,5jährige kann durchaus auch wenn sie müde ist 1 Stockwerk die Treppe rauf/runter gehen. Sie findet ich sollte sie tragen. Da wird sie richtig heftig wütend. 
Ich fürchte da müssen wir alle durch.
gute Nacht
Nachtwölfin
Re: Trotzges Kleinkind
Antwort von maxwell am 14.01.2013, 7:24 Uhr
Darf ich bitte dezent abkotzen? 
Danke.
Re: Das ist die blödeste Erpressung
Antwort von MrsGrumpy191106 am 14.01.2013, 12:34 Uhr
Ich glaube chanti is eins der beispiele warum maedchen mit 15 zur schule gehen sollten und nich die beine breit machen sollten...sorry aber das is doch nich normal was die von sich gibt...is ja nich der erste gehirnlose eintrag den sie gemacht hat...
Und zu dem haende waschen, einfach eine klare Ansage machen und achte darauf dass du auf Augenhoehe bist. Nicht von oben herab sprechen. Muesste eigentlich funktionieren. :D
Re: Das ist die blödeste Erpressung
Antwort von Chanti.1997 am 16.01.2013, 16:31 Uhr
Gehirnloser Eintrag? Aber sonst gehts dir gut , oder?
Naja, wenn dein Blage dir später auf der Nase rumtanzt, die Schule schwänzt oder sonst was, kannste mir das ja gerne noch mal sagen.
Und noch was, woher willst du wissen, dass ich nicht vergewaltigt worden bin, oder ähnliches?
Ich gehe zur Schule und mache mein Abi.
Liebste Grüße
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