Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Mama Heike am 17.04.2007, 9:10 Uhr

Vielleicht so? Versuch eines Konsens`

Hallo Vio,

was du ansprichst, ist etwas sehr Grundlegendes: Wie will ich mit meiner Familie zusammen leben?

Jedem ist hier klar, dass man sich im Zusammenleben auch mal auf die Nerven geht. Nur, wer ist Schuld daran?

Aus deiner Sicht ist es der "Nervsack", dessen Verhalten für dich total anstrengend ist und was du ändern willst und dann auch energisch angehst. Damit wirst du dann selbst zum "Nervsack" für den anderen, der wiederrum dein Verhalten ändern will und dies ebenso energisch und störrisch angeht.

Wer gewinnt in diesem Zusammenleben?

Dass du dich selbst als „Nervsack“ nicht lange wohlfühlst und vielleicht sogar ein schlechtes Gewissen dabei hast und dann versöhnungsbereit wirst, vielleicht sogar auch nachgiebig wirst, rettet zwar das Zusammenleben, aber es bleibt viel auf der Strecke.

Ich habe keine Lust auf solche Kämpfe mit den Menschen, die ich am meisten liebe. Wenn mich etwas am anderen nervt, dann meint das doch immer MICH. (Wäre ich in einer anderen Verfassung, würde ich das Verhalten wahrscheinlich gar nicht als nervig empfinden.)
Und weil diese Situation MICH meint (und nicht den anderen) kann doch die "Lösung" auch nur bei mir zu finden sein. Und sie beginnt damit, dass ich mir sage: "Der andere ist nie Schuld."

Mit dieser Haltung lehne ich den „Nervsack“ nicht mehr ab und ich will auch nicht mehr vor ihm davon rennen. Um das Dilemma aus der Welt zu schaffen, reicht es völlig aus, sich dem anderen offen und ehrlich zuzuwenden, die sich in der Haltung ausdrückt: „Du bist immer richtig, aber ich habe da ein Problem in unserem Zusammenleben. Kannst du mir nicht helfen? Können wir nicht gemeinsam eine Lösung finden, dass es sich schöner zusammen leben lässt?“.

Für viele Erwachsene ist es unvorstellbar, einem Kind mit einem solchen Vertrauensbeweis (also einem Hilferuf) zu begegnen, wenn sie sich vom Kind genervt fühlen. Sie vertrauen ihrem eigenen Kind nicht. Klar kann man so zusammen leben, aber ich fand es nicht schön, dass mir als Kind nicht vertraut wurde. Misstrauen lässt an der Liebe zweifeln, für Kinder ist das ein ziemlich schwerer Rucksack.

Liebe Grüße
Heike

 
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