Rund um die Erziehung

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Geschrieben von wassermann63 am 17.09.2006, 16:40 Uhr

@pittiplatsch

Hi,

die Schlussfolgerung, die du aus meinem Text gezogen hast, ist zwar folgerichtig korrekt. Dennoch möchte ich das nicht so pauschal stehen lassen.

Deshalb ganz kurz: ich halte klapsen, kreischen & Co. nicht für die absoluten Erziehungsmittelhighlights. Ganz im Gegenteil.

Ich bin schlicht der Meinung, dass Erziehungstendenzen, die sich eher in Richtung Autorität ausüben bzw. anerkennen lassen bewegen, nicht ganz so falsch sein können. Klar, Klapsen ist Blödsinn, Kreischen ebenso. Dennoch sind sie Teil des Spektrums menschlicher Emotionen und nicht einfach so wegzuleugnen. Sie haben aber nicht diese stark demütigende Wirkung wie z.B. oftmals bei uns, einfach, weil die Ities einfach leidenschaftlicher sind, in jeder HInsicht ;-)

Frühbetreuungssysteme - die ja hierzulande ebenso verpönt sind - hingegen scheinen mir ebenfalls nicht so dramatische Auswirkungen auf die menschliche Psyche zu haben. Natürlich nur dann, wenn sie in ein familiäres System eingebettet sind (das heißt, die Kids sind spätnachmittags mehr als willkommen zu Hause).

Lg
JAcky

 
13 Antworten:

Re: Unterschreibe wieder jede deine Zeile. ot.

Antwort von saulute am 17.09.2006, 17:43 Uhr

.

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Re: @wassermann

Antwort von Löwemama am 17.09.2006, 20:30 Uhr

Hallöchen Jacky,

ich finde es schade, dass man Respekt und Gehorsam gleichsetzt mit Herumgeschreie und Autorität in Form von Ignoranz gegenüber den Bedürfnissen der Kinder. Herr Bueb bemängelt ja auch die Werteerziehung. Es ist z.B. sehr selten der Fall, dass Jugendliche oder junge Erwachsene mir helfen den Kinderwagen die Stufen zur U-Bahn herunterzutragen. Die laufen glatt an mir vorbei. Ich bin jedesmal echt sprachlos.Früher war es einfach selbverständlich zu helfen. Um Respekt zu entwickeln (nicht nur gegenüber den Eltern, sondern auch gegenüber den materiellen Werten) muss man den Kindern auch mal was zumuten. Z.B Frusttrationserlebnisse. Und das können eben die wenigsten Eltern ertragen und geben eben doch nach.
Ich denke da z.B. an Nutellabrote. Ein Kind, dass nur am Sonntag ein Nutellabrot erhält, weiß auch Nutella zu schätzen. Ein Kind, dass immer Nutella erhält und auch immer dann, wenn es es haben will, misst dem Nutella überhaupt kein Wert bei. Wenn ich irgendwo zu Besuch bin, versuche ich meinem Sohn klare Anweisungen zu geben, indem ich ihm sage, was er darf und was nicht (Ist natürlich nicht so einfach bei 13 Monaten). Klar meckert er erst, aber ich merke auch, dass es ihm guttut. Er erlebt mich als stark und dadurch kann ich ihm Geborgenheit geben. Und erst wenn er diese Geborgenheit empfindet, ist er auch zugänglich für meine Liebe. Den meisten Eltern ist nicht klar, dass ihre Kinder Geborgenheit suchen und nicht als Liebesobjekt missbraucht werden wollen. Um Geborgenheit vermitteln zu können, müssen die Kinder die Eltern als stark erleben. Dieses stark darf natürlich nicht missverstanden werden mit Gewaltausübung. Sondern: Klare Anweisungen und Konsequenz.
Liebe Grüße Claudia

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Re: @wassermann& Löwenmama

Antwort von tina11 am 17.09.2006, 20:43 Uhr

Danke --- ihr sprecht mir aus der Seele.

Auch mir geht es so. Es tut mir in der Seele weh, wenn ich sehe, daß mein Kind wegen irgendetwas enttäuscht wird.

Aber Frustrationserlebnisse sind so wichtig auf dem Weg des Großwerdens. Ein Kind, daß nie gelernt hat, mit Frust umzugehen, hat als Erwachsener in dieser Welt keine Chance, weder im Berufs- noch im Privatleben.


Man tut seinen Kindern keinen Gefallen, wenn sie nie Enttäuschungen erleben müssen und alles haben können bzw. immer ihren Willen durchsetzen.

Nur von seinen Eltern darf es nie enttäuscht werden. Zuhause muß der Fels in der Brandung sein, auf den sich ein Kind immer verlassen kann.

Dann werden aus unseren Kindern Erwachsene, die sich ihren Platz im Leben erkämpfen werden.

LG, Tina

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ich unterschreibe auch alles

Antwort von ny152 am 17.09.2006, 20:45 Uhr

nur: rumgekreischt und geklapst habe ich wirklich noch nie. und ich bin davon überzeugt, dass das auch nicht nötig ist und man auch so ans ziel kommt.

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Re: @pittiplatsch wieso aus deinem text?

Antwort von pittiplatsch80 am 17.09.2006, 21:23 Uhr

dein posting hatte ich glaub ich gar nicht gelesen,sondern bei saulute hieß es irgendwo:

In meinem Land (Litauen, ) wie in Italien oder Frankreich werden die Kinder auch autorität erzogen, geklapst angeschrieen, aber auch geliebt. Keiner ist gestört und worum ich staune, dass die Kinder in diesen Ländern habn als Erwachsene oft besseres Verhältnis zu ihren Eltern, als in Deutschalnd.

darum gings mir eigentlich :0)

lg pitti

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nochmal Klärung zum Kreischen und Klapsen in I

Antwort von wassermann63 am 18.09.2006, 7:17 Uhr

Hi,

wollte nochmal ganz kurz klarstellen, dass Kreischen und Klapsen nicht gleichzustellen ist mit: Autorität innehaben und diese anerkennen lassen.

Gell, nur zur Klärung ;-)

Das italienische Beispiel steht dafür, dass dort der Mutter an sich von Anfang an Autorität zugesprochen wird, ganz automatisch und ohne jeglichen Zweifel. Ihre Rolle ist - auch heute noch und trotz gewaltiger emanzipatorischer Bewegungen, die es auch in I gibt - im Mikrokosmos der Gesellschaft und im Makrokosmos der Familie fest verankert. Dazu kommt auch noch die Tatsache, dass selbst heute noch die Kinder (vor allem männlich) das Elternhaus oft erst dann verlassen, wenn sie finanziell und partnerschaftlich in der Lage sind, ein eigenes Familienheim zu schaffen. Diese lange,in der Familie verbrachte Zeit, kann nur dann überlebenstechnisch funktionieren, wenn die Familie an sich funktioniert. Und dazu bedarf es nunmal gewisser Regeln des Zusammenlebens. Hierzu gehört die mütterliche oder väterliche Autorität.

Eines der vielen emotionalen Ausdrucksmittel in Italien ist eben die Sprache bzw. das Volumen und die Geschwindigkeit. Da wird halt einfach mehr "gestikuliert" und "schnell- und laut geredet". Des isch halt so, ist aber nicht die Grundvoraussetzung der Autorität - wie gesagt.

Während unseres letzten Urlaubs konnte ich übrigens die großmütterliche Autorität genauestens studieren, sozusagen. Und siehe da: meine beiden eher lebhaften Kids haben sich an gewisse Regeln gehalten, obwohl ihnen diese absolut nicht gepasst haben. Und fragen trotzdem immer wieder nach der "nonna". Da hat der Mix einfach gestimmt.

Zur Zeit bin ich dabei, dne richtigen Mix für uns zu finden und ich glaube, ich bin soweit. Wenn ich mal wieder ein paar Minuten Zeit habe, kann ich ihn ja hier reinschreiben (möchte ihn allerdings erstmal testen ;-)

LG
JAcky

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Re: ja, wassermann63, bitte bitte

Antwort von saulute am 19.09.2006, 2:32 Uhr

Schreib deine Erfahrung nieder, ich finde es sehr interessant, was du als Deustche in in Italien emfpindest und wie du danach handelst.

Denn litauische Erziehung ähnelt sehr der der Italiener. Genauso handeln die Litauer - es wird viel rumgekreischt und manchmal geklapst, aber die Kinder werden so geliebt und wachsen so geborgen im Mutterschoß auf, dass es ihnen schon fast schwer fällt, sich davon zu lösen. Die Mama ist alles. Die Autorität, die Liebe, die Wärme, die Großmutter, einfach auch im späten Alter unentbehrlich. In Litauen sonnt sich die Mutter ihr ganzes Leben in der Mutterschaft.

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Re: weißt du @pittiplatsch

Antwort von saulute am 19.09.2006, 2:59 Uhr

Das Gekreische und das Geklapse gehört zu der südländischen und ostländischen Mentalität, wie die Kühle und die Korrektheit zu der deutschen.

Ich denke, beide ERziehungsmethoden haben irgendwo ihren Sinn, weil es in der Tradition verankert sind. Einem Kind tut oder auch nicht beides weh, das Geklapse oder die Kühle (die berühmte deutsche Auszeit, das könnte ich meinem Kind nie antun), aber das sind wiederum die Mentalitätsunterschiede.
eine Mutter kann es vereinbaren, ihr Kind in dem stressvollen Moment anzuschreien und zu klapsen, um im dem nächsten Moment wieder in die Arme zu schließen und zu versöhnen, eine andere Mutter hält es für richtig, eine körperliche Nähe zu verweigern, um in ein Zimmer zu schicken und für sich alleine zu lassen.

Beides ist eine strafe, die jedes Kind ohne psychischen Schaden überstehen wird. Wo ist das Problem eigentlich? Willst du die ganze meditterane und östliche Kultur in Zweifel ziehen, un die deutsche/westeuropäische kühle Erziehungsweise als einzig richtig erklären?

Beide Erziehungsmethoden haben sich in ihrer Kultur bewahrheitet. Einmal Klöppel mit viel Liebe und einmal Berücksichtigung mit viel Unsicherheit.

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@saulute: werde ich gerne machen ;-),

Antwort von wassermann63 am 19.09.2006, 7:51 Uhr

muss allerdings erst einmal selbst verdauen und verarbeiten, wie in Italien die Erziehung meiner Kinder gehandhabt wurde.

Zur Zeit suche ich grad den richtigen Mix, der möglichst die positiven Seiten meines persönlichen Charakters, den meines Mannes, seiner Mutter, meiner Mutter und natürlich auch den meiner Kinder hervorhebt und die weniger guten zumindest respektiert...

Klar, ich könnte einfach sagen: tu einfach immer das Richtige und tu es so oft wie möglich ;-)

Schaun mer mal. Ich berichte dann, wenn's so weit ist.

LG
JAcky

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Mich hier auch noch mal mit reinhäng - und wenn man die hier genannten Methoden...

Antwort von Svenni am 19.09.2006, 8:37 Uhr

alle nicht gut findet? Ich stehe vor dem Problem, dass ich weder mit dem Gekreische und Geklapse noch mit der "Auszeit" und dem "mich entziehen" für uns zurechtkomme. Beides erscheint mir grausam zu sein. Die Folge ist leider häufig, dass ich vor meiner bockenden Fast-5-Jährigen stehe und kein vernünftiges Erziehungsmittel zur Hand habe, da mir alle gängigen Methoden falsch erscheinen.
Was tun, kennt noch jemand diesen Zwiespalt? Ich empfinde mich dann selbst häufig als inkonsequent in meinen Handlungen und nicht berechenbar für mein Kind. Das soll nicht sein, doch wie krieg ich es besser hin?
LG Svenni

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Re: Mich hier auch noch mal mit reinhäng - und wenn man die hier genannten Methoden...

Antwort von wassermann63 am 19.09.2006, 9:55 Uhr

Hi,

die pauschale Methode gibt es leider nicht - zumindest habe ich sie noch nicht gefunden ;-)

Eines ist hingegen sicher: wenn es dir gelingt, hinter die Fassade der Trotzreaktionen zu blicken und die Ursache hierfür zu erkennen, dann ist das schonmal die halbe Miete ;-)

Denn dann weißt du ja, warum sie trotzt und wie du ihr dabei helfen kannst, die Situation entweder zu entschärfen oder in Zukunft zu umgehen.

Beispiel: Kind möchte bei Kälte Dreckbermuda anziehen, du möchtest gefütterte saubere Latzhose anziehen. So. Natürlich kannst du ihn jetzt entweder die Erfahrung machen lassen, dass er sich erkältet. Oder aber du zwingst ihn in die Latzhose. Oder du versuchst herauszufinden, warum er diese §$%(()..-LAtzhose nicht will. Dein Kind kann oder will es wahrscheinlich nicht sagen in den Fällen, in dem sich irgendwas peinliches dahinter verbirgt. Bei uns war es - glaube ich - die Tatsache, dass er es mit der Latzhose nur schwer schafft, das Teil rechtzeitig auszuziehen, um dringend Pipi zu machen. In solchen Fällen hilft nur: begründet gute Alternative anbieten.

Klappt nicht immer, aber immer öfter ;-)

Oder: nicht mehr laufen oder Fahrrad fahren wollen - siehe Fußgymnastik-Trick von Mama Heike (weiter unten irgendwo)

Oder: nicht Zimmer aufräumen wollen: stets mit gutem Vorbild vorangehen (als allererstes) und dann spielerisch aufräumen: z.b. wer donnert am schnellsten sämtliche Legoteile in die Kiste... oder: (habe ich mal gelesen, aber noch nicht probiert): viele Stühle im Zimmer aufstellen und die Kids dürfen die TEile nur von oben aus anfassen und in die richtige Kiste befördern, jeweils einzeln. Kleine Geschwister dürfen mitmachen, in dem sie die einzelnen Teile hochreichen.

Oder: nicht essen wollen: tja, wenn du nicht essen magst, kriegt's dein Bruder. Der wird dann halt größer und stärker als du. (ist pädagogisch nicht gerade toll, funktioniert aber).

usw. usw.

LG
JAcky

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@Svenni

Antwort von krueml am 20.09.2006, 0:07 Uhr

Na dann probiere doch mal aus ob Du mit den Tipps von Mama Heike zurecht kommst.

Mir hat das Alles auch nicht gefallen obwohl ich es durchgezogen habe. Ich bin superglücklich, dass ich es jetzt ohne diese ganzen "Erziehungsmethoden" schaffe UND meine Kids hören trotzdem auf mich (sogar besser als vorher!).

Allerdings musst Du schon für Dich selbst entscheiden, was Dir wichtig ist und welche Regeln Du unbedingt befolgt haben willst.

LG!
Chrissie

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Oh, da habe ich mal

Antwort von mams am 20.09.2006, 21:07 Uhr

im Mehrsprachen-Forum was gelesen (dort tummel ich mich manchmal, weil wir evtl. umsiedeln wollen):

http://www.rund-ums-baby.de/mehrsprachig/mebboard.php3?step=3&range=20&action=showMessage&message_id=17103&forum=104

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