Frage: Pferdehaarallergie auf Pferdehof

Lieber Herr Prof. Wahn, unser Sohn (10 Monate alt) schlägt sich schon von Beginn an mit einer Milchproteinintoleranz herum. Nachdem er letzte Woche auf den Verzehr von Ei mit starkem Erbrechen und Urtikaria reagiert hat, haben wir beim Kinderarzt einen Blutallergietest (IgE) durchführen lassen und auf alle möglichen weiteren Allergene testen lassen. Durch Zufall kam bei diesem Test auch eine Reaktion auf Pferdehaare heraus.  Nun leben wir auf einem Pferdehof und unsere gesamte Existenz ist darauf ausgelegt. Bislang hat mich mein Sohn immer in Trage und Kinderwagen bei der täglichen Stallarbeit begleitet, nun steht natürlich unserer gesamter Ablauf Kopf. Ich konnte bislang keine gesundheitlichen Reaktionen feststellen.  Wir müssen über ein halbes Jahr auf einen Termin beim Allergologen warten. Wie gehe ich in der Zwischenzeit mit der Information um? Kleidung und Schuhe werden ohnehin in einem separaten Raum aufbewahrt. Darf der Kleine nun gar nicht mehr draußen unterwegs sein? Wir wohnen umgeben von Pferdeweiden... Kann sich der Zustand durch ein bestimmtes Verhalten verschlechtern? Oder sollen wir die Info gar ignorieren, soweit wir keine klinischen Anzeichen erkennen?   Herzlichen Dank für Ihre Antwort!

von SaFö am 26.04.2024, 14:56



Antwort auf: Pferdehaarallergie auf Pferdehof

Ich gehe im Moment davon aus, dass nur eine Allergie gegen Kuhmilch und Hühnereiweiß vorliegt so wie bei vielen anderen allergischen Kindern auch. Atemwegsallergien incl. der gegen Pferdehaare sind im Säuglingsalter eine extreme Rarität. In der Regel treten Atemwegsallergien erst mit ein paar Jahren auf. Sie können daher aus meiner Sicht ganz gelassen auf den Termin beim Allergologen warten, zumal Sie selbst ja auch keine Symptome beobachtet haben. Im liegt Moment also nur eine allergische Sensibilisierung vor, keine krankmachende Allergie. Ob es in ein paar Jahren dann doch zu einer Pferdehaarallergie kommt, muss abgewartet werden. Das kann nur der Verlauf zeigen. Ihr Allergologe wird Sie da sicher gut beraten.

von Prof. Dr. med. Volker Wahn am 26.04.2024