Ich bin in der 33. SSW und leide seit einigen Wochen bereits unter Vulvavarizen auf der rechten Seite. Was als kleines Ding begann, wuchert bereits richtig hoch auf der ganzen Schamlippe und macht mir echt zu schaffen. Ich trage brav, die vom Dermatologen verordnete Stützstrupfhose, bade nicht warm und versuche mich viel zu bewegen, aber es wird trotzdem nur schlechter. 1.) Gibt es wirklich nichts, was ich dagegen tun kann? 2.)Wie wirkt sich Sex darauf aus. Ich dachte mir, dass kann nur gut sein (Bewegung, Durchblutung), aber mir kommt vor, das Gegenteil ist der Fall (kann auch Zufall sein).
Gleich wenige Zentimeter weiter von den Vulvavarizen befindet sich ein großer Hügel, der mit einem Leistenbruch zusammenhängt. Ich weiss jetzt gar nicht mehr, was mir weh tut. 3.) Besteht zwischen dem Leistenbruch und den Varizen ein Zusammenhang (ich hatte das nicht bei meiner ersten Schwangerschaft)? 4.) Sollte ich mir ein Leisten-Stützband verordnen lassen? Wie bringe ich bloß noch ganze 8 Wochen hinter mich? 5.) Was ist, wenn sich die Varizen entzünden (was eine Befürchtung von meinem Hautarzt war)?. Wie merke ich das, wie beuge ich dem vor, und was droht mir dann für eine Behandlung?
6.) Wie verhalten sich meine beiden Leiden bei der Geburt?
Vielen Dank für die Beantwortung der Frage und Zuspruch von Leidgenossinnen.
Das leicht verzweifelte "Sternchenauge"
Mitglied inaktiv - 30.01.2006, 13:38
Antwort auf:
6 Fragen zum Thema Vulvavarizen und Leistenbruch
hallo,
1. Leistenbruch und Vulvavarizen stehen nicht in Zusammenhang.
2.der Leistenbruch hat in den allermeisten Fällen einer SChwangerschaft und Geburt keine klinische Bedeutung.
Sinnvoll ist es, dieses dem Arzt vor Ort zu zeigen. Meist wird hier zugewartet werden und nur bei entsprechenden Symptomen oder nach der Geburt wird operiert werden.
3.den isoliert im Genitalbereich vorkommenden Krampfadern kommt für die Schwangerschaft und Geburt keine Bedeutung zu und sie verschwinden auch in vielen Fällen von selbst nach der Geburt.
4.nicht nur der Anstieg des Schwangerschaftshormons Gestagen führt in den ersten Monaten zu einer Lockerung des Bindegewebes und damit zu einer Venenerweiterung. Auch das Wachstum der Gebärmutter übt zunehmenden Druck auf die untere Hohlvene aus, was wiederum den Druck in den Beinvenen erhöht und die Krampfaderbildung begünstigt.
Es sind hier vor allem vorbeugende Maßnahmen, die empfohlen werden
-Ausreichende Bewegung; übermäßige stehende oder sitzende Tätigkeiten vermeiden
-Schwimmen im warmen Wasser
-Übermäßige Wärmezufuhr vermeiden
-täglich kalte Schenkelgüsse zum Venentraining
-Regelmäßiges Hochlagern der Beine mit entsprechenden Ruhephasen
-Kompressionsstrümpfe bei Schwellung oder beginnender Krampfaderbildung
Es ist sicher nicht so, dass derartige Krampfadern in jedem Fall auch nach der Schwangerschaft noch verweilen. Dieses hängt sicher primär mit dem Bindegewebe der Frau zusammen. In den meisten Fällen verschwinden sie nach der Entbindung von selbst wieder.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 31.01.2006