Hallo,
ich habe seit Beginn der Stillzeit immer wieder Probleme und mal stärkere, mal schwächere Schmerzen. Bislang konnte weder meine Hebamme, noch die Stillberaterin mir helfen: (Baby ist 12 Wochen alt)
ich habe beim Stillen und auch manchmal danach bzw. zwischendrin Schmerzen vor allem in den Brustwarzen.
Mittlerweile habe ich herrausgefunden, dass die Schmerzen vermutlich von zu viel Milch, dadurch vermehrte Milchstaus und überhäuteten Milchgängen kommt.
Immer wieder wenn die Schmerzen besonders groß sind, sehe ich einige Tage später ein Milchbläschen bzw. einen überhäuteten Milchgang in Form eines gelben/weißen Punktes auf der Brustwarze. Irgendwann geht es dann durch das Stillen auf und die Hautreste kommen sukzessive aus der Brust. Ab und an hängt sogar Milchhaut an der Warze nach dem Stillen.
Auch in der abgepumpten Milch findet sich dann Spaghetti-Förmig die Milchhäute, die sich gelöst haben.
Laut Stillberaterin ist dies unbedenklich für das Baby. Es tut aber eben sehr stark weh. Das Gefühl beim Stillen ist, wie , wenn das Baby die Brustwarze abreißen bzw abbeißen wurde.
Nachdem dann alles an Milchhaut raus ist, habe ich meist ein paar Tage danach keine Schmerzen mehr. Dann kommt es aber beim nächsten Milchstau wieder.
ich hatte in den 12 Wochen bestimmt schon 8 Milchstaus.
Nun kommt, vorrangig abends ein brennen in der Brust hinzu:
Es fühlt sich zunächst an wie ein Milchspendereflex, das wird dann stärker, wie wenn viele kleine Nadeln in der Brust stechen würden und geht dann wieder weg. Dann wiederholt sich alles von vorne, ähnlich wie bei Wehen fängt es mäßig an, wird stark und hört dann wieder auf.
Ein Brustabstrich ergab keine Auffälligkeiten. Also auch keine Mastitis und kein Soor.
Das kribbelnde Brennen wie Nadelstiche ist neu. Kennen Sie dies bei Milchstaus? Kommt das auch daher? Oder kann es auch eine weitere Ursache haben, was auch mit den Schmerzen zusammen hängen könnte.
Wie kann ich denn verhindern, dass es immer wieder zu den Milchstaus und den überhäuteten Milchgängen kommt?
Ich nehme dagegen bereits MamBiotic und Lecithin. Auch Magnesium weil auch ein Vasospasmus vermutet wurde. Aber auch dies kann ich ausschließen.
Anlegetechnik wurde auch überprüft. Aber da ich immer gleich anlege und manchmal schmerzen habe und manchmal nicht, ist auch das ausgeschlossen.
Es wäre echt schön, endlich schmerzfrei zu sein und zu bleiben. :)
von
KaDdArINa
am 22.04.2024, 22:25
Antwort auf:
Schmerzen/Milchstau/Überhäutete Milchgänge
aDdArINa,
Für mich hört sich das schon auch nach einem Soor an.Es gibt Ärzte, die bei der von dir beschriebenen Symptomatik auch blind auf eine Infektion der Milchgänge mit Pilz (Candida) behandeln und ein systemisch wirkendes Medikament verordnen, nach dessen Verabreichung die Probleme verschwinden (manchmal reicht eine einmalige Behandlung auch noch nicht aus).
Soor ist eine Pilzinfektion, die die äußere Brust aber auch die Milchgänge befallen kann und die oft sehr schwer nachweisbar ist.
Auch wenn ein Abstrich negativ ist, kann es sein, dass trotzdem ein Befall vorliegt.
Auf der Webseite von LLL findest du ein Infoblatt zum Thema Soorinfektion in der Stillzeit http://lalecheliga.de/downloads
Dort ist das geballte LLL-Wissen zu diesem Übel zusammengefasst.
Das Problem der Milchhäutchen ist gar nicht so selten. Es gibt zwei mögliche Ursachen für diese Art der Verstopfung: Entweder es kommt zu einem Milchstau weil sich ein Pfropf in der Öffnung eines Milchgangs bildet. Wenn der Pfropf aus der Brustwarze herauskommt, sieht er wie Kristall oder ein Sandkorn aus, manchmal auch wie ein dünnes Spaghetti. Abhilfe im akuten Fall schaffen sanfte Massage und die Anwendung von feuchter Wärme und anschließende Entleerung der Brust durch das Baby oder eventuell Abpumpen oder Handausstreichen.
Es kann helfen, diese „Verstopfungen" zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel Lecithin eingenommen wird. Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken.
Außerdem solltest du auf eine absolut korrekte Anlegetechnik achten und direkt bei den allerersten Anzeichen für einen Milchstau mit der Behandlung (feuchte Wärme vor dem Stillen, unterstützende Massage, RUHE usw.) beginnen. Die andere Möglichkeit ist ein sogenanntes „weißes Häutchen" oder „weißes Bläschen". Ein weißes oder klares Bläschen auf der Brustwarze kann durch einen verstopften Milchgang oder durch Haut, die einen Milchgang verschließt, verursacht werden. Weiße oder klare Bläschen auf der Brustwarze (auch Milchbläschen genannt), können durch einen Pfropfen entstehen, wenn zum Beispiel ein Körnchen oder eingedickte Milch den Milchfluss in der Nähe der Brustwarzenöffnung blockiert oder eine dünne Hautschicht die Öffnung eines Milchgangs von außen versperrt. Ob das weiße oder klare Bläschen durch einen Pfropfen im Milchgang oder durch ein die Öffnung blockierendes Häutchen verursacht wird, die Behandlung ist die gleiche. Du solltest warme Kompressen auflegen, um das Bläschen zu erweichen und dann sofort das Baby an die Brust anlegen oder ausstreichen und pumpen. Die Hitze führt dazu, dass sich der Milchgang leicht ausdehnt, so dass er für den Pfropfen durchgängig werden kann. Liegt die Ursache des Problems in einem Häutchen über dem Milchgang, wird dieses sich durch die Hitze ausdehnen und dünner werden. Sobald Wärme angewendet wurde, wird der Milchspendereflex zusammen mit der Saugtätigkeit des Babys oder der Pumpe in den meisten Fällen ausreichen, um das Bläschen zu öffnen. Danach können die für wunde Brustwarzen empfohlenen Maßnahmen dabei helfen, die Heilung zu beschleunigen. Wenn die oben beschriebene Behandlung keine schnelle Erleichterung bringt, reicht meist eine einmalige Öffnung des Bläschens mit einer Kanüle (bitte mit dem Arzt besprechen). Wichtig ist, dass beim Auftreten dieses Problems möglichst bald reagiert wird, um einen Milchstau und ev. daraus resultierende Probleme zu vermeiden. Zusätzlich sollte auf eine möglichst korrekte Stillhaltung und richtiges Anlegen geachtet werden.
Die Theorien über die Entstehung solcher Bläschen sind nicht ganz einheitlich, doch es könnte sein, dass der epidermale Wachstumsfaktor eine Rolle spielt. Es gibt einen ziemlich deutlichen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von solchen Bläschen und Stress und deshalb ist es ganz wichtig, dass du versuchst, Stress und Belastungen so weit wie irgend möglich zu reduzieren.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen.
Liebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 23.04.2024