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Geschrieben von Schrödi am 07.02.2020, 9:21 Uhr

Freistellung ohne Begründung

Hey ihr Lieben. Ich bin gerade etwas überfordert. Meine Chefs haben meine Schwangerschaft nicht gut aufgenommen, seitdem hab ich es eher schwer auf Arbeit. Aber ich bin trotzdem immer gegangen - bis vor 10 Tagen. Da hatte ich vorzeitige Wehen und bin eben noch bis heute krank geschrieben. Montag muss ich also wieder ins Büro.
Jetzt ist folgendes: Mein Account wurde für mich gesperrt. Das weiß ich aber nicht offiziell, sondern über den Buschfunk und ich habe es gerade probiert mich über VPN einzuloggen - nichts geht.
Mich erwartet wohl am Montag eine Freistellung. Das selbe ist letzte Woche eine Kollegin passiert - mit dem Unterschied, dass sie nicht schwanger ist und zu Ende des März das Unternehmen verlässt.

Aber dürfen die das bei mir? Es sind noch etwa fünf Wochen bis zum Mutterschutz, davor hab ich auch noch Resturlaub. Und dann gehe ich in die Elternzeit, ich hab also auch nicht gekündigt, sondern mein Vertrag ist unbefristet.

Wie soll ich mich Montag verhalten? Worauf sollte ich achten? Nichts unterschreiben ist klar - und sonst?

So wie ich die Gesetze lese, gibt es für eine Freistellung keine Grundlage. Wenn sie mich jetzt los werden wollen, dann geht das eigentlich nicht. Macht es Sinn auf ein BV durch die zu bestehen?

Danke für Tipps!

 
5 Antworten:

Re: Freistellung ohne Begründung

Antwort von dhana am 07.02.2020, 10:29 Uhr

Hallo,

nehme mal an einen Betriebsrat gibt es nicht?

In so einen speziellen Fall würde ich mir direkt Beratung von einem Arbeitsrechtler holen.
Kündigen können sie dich jetzt sicher nicht, dein Arbeitsvertrag wird ganz sicher weiterlaufen (sonst Kündigungsschutzklage).
Freistellen darf er dich - bei Weiterbezahlung von vollem Gehalt. Das könnte er z.B. jederzeit Begründen, das er dich jetzt in keine neues Projekt mehr einarbeiten will... Aber nur mit Weiterbezahlung deines vollen Gehalts.

Kündigen kann er dir erst, wenn du aus der Elternzeit zurück kommst. Es sei denn es kommt zu einer Insolvenz oder ähnlichem.

Gruß Dhana

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Re: Freistellung ohne Begründung

Antwort von Mutti69 am 07.02.2020, 10:56 Uhr

Ich bin in der Materie nicht drin, aber eine Freistellung kann dir ja erstmal Recht sein.

Es ist keine Kündigung und du wirst (das müssen sie, sonst ist es eben nicht rechtens) dir den Lohn vollumfänglich weiterbezahlen.
Es kann viele Gründe für die Freistellung geben. Vielleicht haben sie keine Lust einen dicken Bauch zu sehen oder sie haben Angst, du bekommst das Kind im Büro und es gibt Flecken auf dem Boden. Alles lächerlich, das wissen wir beide, aber so what, es ist ihr Betrieb, wenn sie dir 5 Wochen schenken wollen, das würde ich freudig annehmen! ;-)

Vielleicht haben sie aber auch einen anderen Grund, das kannst du natürlich mal erfragen, vielleicht verraten sie ihn dir. Vielleicht "Fürsorgepflicht", das wäre doch mal eine nette Ausrede.

Wie verhält man sich:
Man zeigt sich erstaunt, fragt nach dem Grund und bittet darum, dass die Freistellung (die bis zum Resturlaub begrenzt sein sollte) mit dem Hinweis auf den vollen Lohnausgleich einem schriftlich ausgehändigt wird! Geschieht dies nicht und du kommst nicht zur Arbeit ist das ziemlich dumm und kann dir später als Arbeitsverweigerung ausgelegt werden.

Und dann freust du dich, dass du noch Dickbauchzeit ohne Arbeit genießen kannst!

Alles Liebe

P.S.: Freistellung ohne Lohn und ohne schriftlich etwas in der Hand zu haben schließt sich natürlich aus und würde einen Gang zur Rechtsberatung bedingen, logisch, oder?

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Re: Freistellung ohne Begründung

Antwort von Berlin! am 07.02.2020, 16:34 Uhr

Warte doch erstmal ab, was Montag passiert, sprich: was Dein Chef sagt. Bleib locker dabei, gekündigt werden kannst Du in der Tat quasi nicht. Jedenfalls nicht ordentlich.

Dein AG kann Dich grundsätzlich auch in der Schwangerschaft freistellen, das obliegt seiner Weisung. Allerdings bei vollen Bezügen.
Was dann mit Urlaub und Überstunden passiert, ist Verhandlungssache.

die Einstellung: nix unterschreiben ist erstmal gut. Du kannst alles, was Dir angeboten wird, erstmal durch eine Anwältin prüfen lassen. Das wird zwar etwas kosten, aber da solltest Du nicht sparen.

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und was kam raus heute ?

Antwort von Ellert am 10.02.2020, 8:46 Uhr

dagmar

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Re: und was kam raus heute ?

Antwort von Schrödi am 10.02.2020, 9:48 Uhr

Alles sehr seltsam. Ich würde sagen, die haben kalte Füße bekommen. Es lief wie folgt:

Ich bin her und hab mich dumm gestellt und gesagt, dass ich mich nicht anmelden kann. Ja, sie wüssten nicht warum - ich soll die IT anrufen. Also IT angerufen, die haben gesehen, dass einer der Chefs mein Konto deaktiviert hat und haben es wieder aktiviert.
Dann kommt mein Chef zu mir ins Zimmer und fragt, ob alles wieder läuft. Also sag ich ja, aber offenbar hast du letzte Woche meinen Account deaktiviert. Da ist er ungelogen bleich geworden, hat Schnappatmung bekommen und gemeint. "Ach, das haben die dir gesagt? Ich musste was dringend nachschauen."
Und ich dann: "Ach so, ich dachte mich erwartet das Gleiche wie letzte Woche P. (die Kollegin, die auch plötzlich freigestellt wurde)." Und da hat er wieder nach Luft geschnappt, hat sich umgedreht und ist gegangen.

Aber mein Team meinte, dass ihr letzte Woche noch so einige Sachen komisch abgingen. Ich bin also sehr froh, dass ich die Elternzeit dann ganz in Ruhe für die Suche nach einem neuen Job nutzen kann.  

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