Mai 2021 Mamis

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Geschrieben von RinaNZ am 06.05.2021, 16:33 Uhr

Bericht Haus-/Wassergeburt

Ich möchte gerne von der Geburt unserer Tochter berichten. Sie kam am 04.05.2021 um 07:03 Uhr bei uns im Wohnzimmer im Geburtspool zur Welt. Es war meine 3. Geburt und 2. Hausgeburt.

Ich wachte also am 04.05.2021 um 0:30 Uhr ohne jegliche Wehe auf, ich musste einfach nur auf Toilette. Als ich meine Blase entleert hatte bekam ich einen sehr starken und lang anhaltenden Periodenschmerz, beim Abwischen ganz wenig rosa Schmierblutungen. Ich wusste sofort, dass es heute los gehen wird. Erst wollte ich mich wieder ins Bett legen, denn es war ja gerade mal der Startschuss. Meine beiden ersten Geburten waren recht schnell mit 4,5 Stunden und 3 Stunden und so hatte ich eine innere Unruhe. Ich konnte ja nicht ahnen, dass es mit 5,5 Stunden (ich weiß, immer noch Luxus :)) tatsächlich meine längste Geburt wird.

Gegen halb 2 bekam ich dann regelmäßige Wehen in 5 Minuten Abständen, freudig dachte ich: es geht los. Mein Mann hatte in der Zwischenzeit den Kamin im Wohnzimmer angemacht. Ich wechselte zwischen Pezziball und umherlaufen. Irgendwann entschieden wir uns den Pool zu befüllen, dort ging ich um kurz nach 3 rein. Die Wehen kamen in kürzeren Abständen, der Schleimpfropf verabschiedete sich und gegen viertel vor 4 benachrichtigten wir die Hebamme. Diese kam ca. ne Stunde später. In dieser Zwischenzeit hatten sich meine Wehen wieder etwas verabschiedet. Das war wie verhext, als hätte sich ein Schalter in meinem Kopf umgelegt und die Wehen zum Pausieren gebracht. Ich ärgerte mich, dass ich nicht doch noch mit dem Anruf der Hebamme gewartet hatte. Zudem kannte ich so was von meinem Köper nicht. Bei den ersten beiden Geburten bin ich jeweils mit den Wehen eher überrumpelt worden und es blieb kaum Zeit zum verschnaufen.
Ich entschied mich erst mal wieder aus dem Pool raus zu gehen und noch ein bisschen Kraft auf der Couch zu tanken. Bei Ankunft der Hebamme untersuchte sie mich: der ernüchternde Befund: MM 6 cm (damals als ich die Hebamme zur Geburt gerufen hatte, war ich schon vollständig eröffnet).
Ihr war sofort klar, warum es nicht weiter ging: Ich hatte noch sehr viel Fruchtwasser und die pralle Fruchtblase ließ den Kopf nicht genug Druck auf den Muttermund ausüben, der laut Hebamme butterweich war und bereit war sich im Turbotempo zu öffnen. Ich entschied mich also erst mal aus dem Wasser zu bleiben und die Wehen durch Bewegung wieder in Gang zu bringen. Das funktionierte zum Glück sehr schnell und die Wehen kamen knackig und in kurzen Abständen zurück. Um viertel vor 6 stieg ich wieder in den Pool, was mir sehr gut tat. Die Wehen wurden kräftiger und schmerzhafter, mein Muttermund war bei 8 cm und die Hebamme schlug vor, die Fruchtblase zu öffnen, um den Druck im Bauch zu nehmen und damit sich das Köpfchen weiter durcharbeiten kann und es mir etwas leichter zu machen. Ich lehnte erst ab, da ich keine Intervention wollte, ließ mich aber dann doch überzeugen und weiß jetzt im Nachhinein gar nicht, wie ich das finde...
Ich weiß nicht genau um wieviel Uhr die Fruchtblase geöffnet wurde, ca. 20 nach 6 (ich habe leider den Geburtsbericht noch nicht vorliegen). Danach ging es jedenfalls - wie von der Hebamme versichert - super schnell. Ich merkte wie der Druck in meinem Bauch nachließ und sich das Köpfchen sofort ins Becken drückte. Dann folgten ein paar Wehen, bei denen sich spürbar nicht viel tat und dann ging es richtig zur Sache, mein Körper begann langsam und sachte mitzuschieben. Der Kopf kam langsam durch das Becken, ich hielt immer wieder meine Hand hin, bis ich ihn fühlen konnte. Dann kam der berühmte Ring of Fire und der Moment war sehr unangenehm für mich, weshalb ich plötzlich wie eine wahnsinnige presste und das Köpfchen war um 07:02 Uhr geboren. Ich tastete die glitschigen Haare am Köpfchen und war schon voller Emotionen. Leider machte meine Hebamme dann etwas Stress und ließ mich nicht auf die nächste Wehe warten, sondern wollte, dass ich den Körper sofort rausdrücke, das konnte ich ohne Wehe in dem Moment aber nicht. Sie kam mit der Hand an meinen Bauch und wollte eine Wehe auslösen, woraufhin ich ihre Hand weggeschoben habe und nein gesagt habe. Ich wechselte die Position, die Hebamme richtete irgendwas an den Schultern und dann drückte ich den Körper ohne Wehe um 07:03 Uhr in meine Hände und nahm unsere Tochter Maivi in Empfang. Sie gab kurz ein paar qiekende Töne von sich und lag dann friedlich in meinen Armen. Mein Mann hat den Moment gefilmt und ich verfalle immer wieder in Tränen vor Glück. Ich legte sie nach ein paar Minuten noch im Wasser an und sie trank ihre erste Vormilch.
Ich habe nur eine kleine innerliche Schürfwunde, die ich jetzt schon nicht mehr merke und fühle mich körperlich sehr gut.

Auch meine ersten beiden Geburten waren sehr natürlich und mit wenig bis gar keinen Interventionen wirklich tolle Geburten. Aber diese 3. Geburt war nochmal besonders intensiv und ich bin so dankbar für diese besondere Erfahrung.

Es ist und bleibt ein Wunder, was unser Körper während Schwangerschaft und Geburt vollbringt. Ich weiß, dass jede Frau anders mit der Geburt umgeht, aber ich versuche immer allen Frauen Mut zuzusprechen. Es gibt kein vergleichbares Glücks- und Superheldinnen-Gefühl, als nach einer Geburt sein Baby im Arm zu halten !

 
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