Des einen Freud, des anderen Leid...

Hallo Ihr Lieben,

nachdem es jetzt einen Monat her ist, seitdem ich mit Willem den ersten Beikost Versuch gestartet habe, sind wir heute nun bei Stufe 3 der Beikost Einführung angelangt - Fleisch.

Da ich auch hier (erstmal) nicht auf Gläschen zurückgreifen möchte (außer bei Geflügel) habe ich im Internet ein paar Tage zuvor nach einer Fleischerei gesucht und siehe da unsere beschauliche Kleinstadt bietet so eine Rarität in Zeiten von Real, Kaufland, Lidl noch an.

Nachdem ich gestern frohen Mutes zur besagten Fleischerei gefahren bin, musste ich feststellen, dass diese Montags grundsätzlich geschlossen ist. Anscheinend kann sich die Fleischerei dies in der heutigen Zeit noch erlauben, sprich der Rubel rollt.

Nun gut, ich habe mich dann heute nochmals auf den Weg gemacht und fand ein Schild vor "vom 06.08. bis 22.08.16 Betriebsferien", der Rubel scheint dann wirklich zu rollen, hach da bekommt man doch so echt ein Kleinstadt/Dorf-Feeling.

Nachdem der Herr vor mir sich über sämtliche gewürzten Fleischstücke ausgiebig beraten ließ, war ich an der Reihe.

Flott landeten 450 g Lammfilet und 500 g Kalbsschnitzel im Korb.

Zu Hause angekommen machte ich mich gleich ans Werk. Nachdem die Silberhaut und die Sehnen entfernt waren, wanderte das gewürfelte Fleisch zusammen mit Wasser im Topf.

Was muss ich sagen, ich mag den Duft von gewürztem Fleisch auf der Pfanne, oder wenn ein Braten im Ofen anfängt Kruste zu bilden, aber einen Geruch konnte ich noch nie leiden, ungewürztes Fleisch im Topf.

Mein Wirken in der Küche bescherte uns einen "Zaungast" denn der Geruch lockte unsere Hündin an. Während ich immer grüner im Gesicht wurde, lief meiner Hündin das Wasser die Lefzen herunter, also musste Madame vor der Küche im Flur warten.

Nachdem das Fleisch durchgegart gewesen ist, schüttete ich dieses zusammen mit dem Kochwasser unter den Argusaugen meiner Hündin in ein Mixgefäß und fing an zu pürieren.

Meine Gesichtsfarbe wechselte von blassgrün zu lindgrün und meine Hündin winselte sanft vor der Küchen Tür vor sich hin, während ich schon am überlegen gewesen bin, ob mein Kind doch lieber Vegetarier bleibt.

Was er zuvor nicht kannte wird er ja dann auch wohl nicht vermissen, oder?

Wer jetzt denkt ich hätte den Verschnitt weggeschmissen täuscht sich, denn es stand noch ein Dritter Topf mit den gekochten Resten auf dem Herd.

Das pürierte Fleisch wanderte wieder in Eiswürfelbehälter und schmiegte sich an den am Vortag zubereiteten Zucchini-Kartoffelbrei in der Tiefkühltruhe.

Da Willem noch nicht sehr hungrig ausgesehen hat, habe ich erstmal unserer Hündin den Vorrang gegeben und ihr die abgekühlten gekochten Rest vorgesetzt, für sie hatte sich das beharrliche Warten also gelohnt.

Tja, während ich meinem Sohn, immer noch leicht grünlich im Gesicht, aber stolz wie Bolle, den zubereiteten Möhrchen-Kartoffel-Lamm Brei zwischen die Kiemen schob, kreisten meine Gedanken um das was mich wahrscheinlich entweder heute Abend oder spätestens morgen Früh erwarten wird.

Ein glückliches Baby, was immer knallroten Pustebacken bekommt wenn es seiner morgendlichen Routine nachgeht und zum Abschluss sich einmal schüttelt. Bis dato hat es mir nie etwas ausgemacht, diese Windel zu wechseln.

Ich denke Mal ab morgen, spielen mein Lebensgefährte und ich entweder Ching Chang Chong oder lassen den Würfel entscheiden wer dann diese biologische Kampfwaffe entschärfen darf.

Vielleicht ist es auch gar nicht so wild wie alle immer sagen, aber die Wäscheklammer liegt bereit.