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Geschrieben von Tanja_1989 am 26.06.2022, 9:23 Uhr

Familienhof

So, da ich im Moment mal ein bisschen Zeit habe (wer mein Posting zum 9. Sprung gelesen hat: seit vorgestern Abend ist Jannik wie ausgewechselt, super gut drauf und spielt viel alleine ) wollte ich euch einfach noch was erzählen, da ich auch so aufgeregt bin

Es ist ein sehr langer Text geworden, ich bin gespannt ob irgendwer so viel Langeweile hat es tatsächlich komplett zu lesen

Vor einigen Tagen kamen mein Schwager und seine Freundin mit einer Idee um die Ecke: zusammen einen Resthof kaufen. Meine Schwägerin nannte das "Mehrgenerationshof" (meine Schwiegermutter wäre mit von der Partie).
Erst verlief das Gespräch wie es ja oft ist, wenn jemand ne Idee hat für etwas wirklich großes. So im Sinne von "haha, ja, das wäre cool", "oh ja, dann würden wir das und das machen" und am Ende "hach, das wäre schon schön". Im Grunde aber Träumereien und nichts konkretes.

Nun habe ich mit meinem Mann gesprochen und wir beide können uns das ernsthaft vorstellen. Oder besser gesagt, ich bin Feuer und Flamme für die Idee Ich bin selbst in der Kindheit eher ländlich aufgewachsen und wir hatten immer viel Platz (auch wenn es nicht vergleichbar zu einem Resthof war). Für uns alleine wäre ein Hof aber weder bezahlbar noch hätten wir Lust die viele Arbeit die damit einhergeht alleine zu stemmen. Auf 5 Schultern verteilt sähe das natürlich alles schon ganz anders aus.
Vor allem aber würde es mich für Jannik und das geplante Geschwisterchen so freuen wenn das klappt. Die Oma hat er ja jetzt schon in der Nähe (wir wohnen ja in einem Zweifamilienhaus, wir oben und Oma unten). Dann hätte er als Bonus noch Tante und Onkel (die total in ihn vernarrt sind) direkt mit auf dem "Familienhof". Dazu dann noch Tiere. Meine Schwägerin ist nämlich selbst auf einem Bauernhof aufgewachsen (also tatsächlich auch landwirtschaftlich betrieben). Sie hat ein eigenes Pferd und führt einen Pferdestall auf dem momentan noch 4 weitere Pferde stehen. Sollte der Traum vom Familienhof Realität werden, sollen die Pferde dann halt auch dort stehen. Außerdem möchte sie dann noch ein Pony (für Jannik und Geschwisterchen ). Dazu käme dann noch ihr Hund, unsere zwei Katzen (die zugegebenermaßen vor Jannik abhauen ) und meine Schwägerin hätte dann super gerne ein paar Hühner. Außerdem ein Schwein, dass möchte sie dann 1x im Jahr ferkeln lassen und schlachten. Das ist der einzige Punkt wo ich wohl dagegen wäre. Ja, ich bin scheinheilig, denn ich esse Fleisch. Aber ich kann nicht die Tiere die bei mir aufgewachsen sind essen

Das ist aber natürlich alles noch Zukunftsmusik und ich bin mir definitiv noch nicht sicher, ob es wirklich Realität wird. Alleine schon, weil es nun nicht gerade leicht wird eine passende Immobilie zu finden. Es hat natürlich nämlich auch jeder seine Wünsche und Ansprüche und bezahlbar muss es trotzdem auch bleiben.
Wir alle sind uns darin einig, dass jeder von uns eine eigene Wohnung haben muss. Meine Schwägerin braucht mindestens 1,5 ha Land für ihre tierischen Vorhaben. Mein Mann möchte in der Nähe bleiben, unser Dorf müsste mit dem Fahrrad noch bequem zu erreichen sein. Mein Schwager hat kein Führerschein. Er hat mal mit der Fahrschule angefangen, fühlte sich aber so unsicher, dass er lieber auf Bus und Bahn gesetzt hat. Für ihn ist also eine gute Anbindung an die Öffis wichtig. Das ist natürlich später auch für Jannik und Geschwisterchen wichtig. Und dann komme ich und sprenge wahrscheinlich eh alles, denn mir ist es sehr wichtig, dass auch meine Mutter mit auf den Familienhof ziehen kann.
Da ich schon so viel geschrieben habe, versuche ich jetzt mich mal einigermaßen kurz zu fassen: meine Mutter ist psychisch krank, sie war daher auch über viele Jahre in einer stationären Betreuung. Seit etwa 10 Jahren lebt sie wieder alleine, aber ihre Psyche ist und bleibt fragil. Ich fühle mich auch verantwortlich mit aufzupassen, dass sie nicht irgendwann wieder abrutscht. Leider ist sie recht unglücklich mit ihrem Leben. Sie lebt in einem Brennpunktgebiet, da sie sich nichts anderes leisten kann (sie ist Erwerbsunfähig und bezieht Sozialhilfe). Körperlich ist sie mittlerweile auch sehr eingeschränkt und wird über Kurz oder Lang deutlich Unterstützung im Alltag benötigen.
Das Jannik so nah an der "anderen Oma" ist, macht sie ohnehin schon traurig. Und sie redet seit Jahren davon, dass sie gerne ländlicher leben würde. Das Geld reicht aber nicht und sie hat Angst, dass sie dann dort versauert, weil alle Familienmitglieder zu weit weg sind.
Neben der Tatsache, dass ich meine Mutter wirklich gerne ganz in meiner Nähe hätte, würde es ihr glaube ich das Genick brechen, wenn wir uns als Familie zusammen tun und sie außen vor bleibt.
Aber ich kann mir vorstellen, dass Schwager, Schwägerin und Schwiegermutter nicht gerade Hurra schreien... Erstens ist der Kontakt jetzt nicht so intensiv (man sieht sich halt mal an Weihnachten oder jetzt an Janniks Geburtstag), es ist eine Wohnung mehr die benötigt wird und meine Mutter könnte lediglich das was das Sozialamt an Miete zahlt beisteuern. Ich könnte mir vorstellen, dass es daran letzlich dann scheitert, denn ohne meine Mutter mache ich es nicht.

Generell ist es etwas, dass natürlich noch ganz in Ruhe gut überlegt werden muss. Immerhin ist es eine enorme Verpflichtung die da gemeinsam eingegangen wird.
Aber schön wäre es, wirklich wirklich schön

Könntet ihr euch so eine Konstellation auch vorstellen oder lebt vielleicht jemand so oder so ähnlich?

 
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