Februar 2020 Mamis

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Geschrieben von Mackie am 26.02.2020, 20:45 Uhr

Geburtsbericht - Vorsicht lang

Hallo, am Rosenmontag kam unsere kleine Sonja zur Welt

Ich würde gerne ausführlich darüber berichten, vielleicht auch um es ein bisschen zu verarbeiten (Baby Blues hat mich erwischt).

Meine erste Geburt war ja ein KS, was mich psysisch ziemlich fertig gemacht hat. Dementsprechend Angst, ja regelrecht Angst, hatte ich in dieser Schwangerschaft, dass es wieder einer wird und ich niemals eine spontane Geburt erleben darf. Also vorweg: Es klappte spontan und ich bin unendlich froh und erleichert. Der erste Tag war auch von Glücksgefühlen beherrscht. Aber mit dem Baby Blues kommen die fiesen Gedanken.

Sa Abend Blasensprung, Nacht im KK verbracht, vormittags Wehencocktail. Gegen Mittag kamen dann die Wehen. Ich habe mich sogar sehr darüber gefreut, weil ich bei der Geburt zuvor keine Wehen hatte und der MuMu noch völlig unreif war. Ich habe mich nicht wie eine richtige Mutter gefühlt, weil mir dieses Erlebnis, wenn auch schmerzhaft, verwehrt bliebt. Also war ich sogar noch frohen Mutes, als die Wehen schmerzhafter wurden und ich sie wegatmen musste. Doch dann wurde es heftig und ich ging runter in den Kreißsaal. Habe auch ein Schmerzmittel bekommen, dass überhaupt nix gebracht hat.

Aber eigentlich bin ich runter um Unterstützung von der Hebamme zu bekommen. Ich bat sie mir beim Atmen zu helfen, um den Schmerz aushalten zu können. "Sie atmen doch" sagte sie und das war's. Das hatte mich schon sehr enttäuscht, aber ich habe es weiter versucht. Wenn ich mich wirklich konzentriert habe, war es einigermaßen auszuhalten, (allerdings auch nur im halb-liegen, im SItzen oder Stehen nicht mehr), wurde aber zunehmend schwerer. Dann habe ich gefragt, wann ich ihn einen richtigen Kreißsaal kann (ich war in einem CTG-Untersuchungsraum, so sah es aus). Ich stellte mir vor, dass ich vielleicht doch andere Positionen ausprobieren kann, z.B. Pezziball, an ein Tuch an der Decke dranhängen (hatte extra eins dabei und die haben Haken an der Wand), in die Wanne wollte ich auch. Da sagte sie, ich wäre doch bereits in einem Kreißsaal. Das hat mich echt geschockt. Die waren nämlich ausgelastet und unterbesetzt (ein bis zwei Hebammen auf drei Gebährende) und ich war gefühlt in einer Besenkammer untergebracht. Also musste ich noch ein bisschen ausharren, wobei sie mir zusicherte, dass bald was besseres frei wird. Die Wehen waren nicht mehr wegzuatmen. Ich habe nur noch gejammert und gelitten. Keine Unterstützung und immer noch im Mini-Raum, da habe um eine PDA gebeten. Eigentlich wollte ich die Geburt so natürlich wie möglich und keine PDA. Das habe ich auch bei der Anmeldung gesagt. Zu der Zeit war tatsächlich der schönere und besser ausgestattete Raum freigeworden und die Anästhesist haben mich dort bereits erwartet. Nun denke ich mir, wenn das so zeitgleich war, warum hat sie mich nicht motiviert es noch zu versuchen? Ich hätte ja in die Wanne gekonnt oder die anderen Möglichkeiten im "Luxus"-Kreißsaal probieren können. Hätte ich es dann ohne PDA geschafft? Aber nein, sie sagte nur, ich muss unbedingt die Blase leeren. Auf Toilette zu gehen und das zu versuchen ist mir unter diesen Wehen, die praktisch gar nicht mehr aufgehört haben, extrem schwer gefallen. Ich habe lange gebraucht und gejammert. Anscheinend hatte sie aber kein Verständnis, sondern in meinem Augen genervt reagiert. Dann da ruhig auf der Liege zu sitzen war auch einfach nur eine Quälerei, vorallem weil die Kanüle zweimal eingestochen werden musste (die erste traf ein Blutgefäß).

Aber dann kam die Erleichterung. Der Wehenschmerz war weg, nur der Druck nach unten (auch noch schmerzhaft, aber ok) war noch da. Mir ging es gut in dem Moment (die oben beschriebenen Zweifel kamen ja erst später). Recht bald wurde aus dem Druck ein leichter Pressdrang und relativ schnell sollte ich auch mitpressen. Da hatte ich auch Probleme beim Atmen. Plötzlich nicht mehr ausatmen, sondern die Luft anhalten. Es hat gedauert, bis das im Kopf ankam. Und das Pressen hat sich eher unnatürlich angefühlt. Ich schätze der Pressdrang ist schwächer mit PDA? Mir war auch nicht klar, dass ich aktiv so stark etwas tun muss. Ich dachte echt, der Körper macht das fast von allein (ist vielleicht auch eher so, wenn man den Pressdrang voll und ganz spürt). Also hat es wieder gedauert, bis bei mir angekommen ist, dass ich wirklich mit aller Kraft pressen soll. Außerdem haben mich die zunehmenden Schmerzen blockiert. Es hat gebrannt wie Teufel (zum Schluss konnte ich wieder nur jammern). Aber am Ende hat es Klick gemacht und es war ein gigantisches Gefühl, als ich spürte, dass jetzt der Kopf und dann der Körper kommt. Ich habe das ganze Krankenhaus zusammengeschrien und war selbst überrascht darüber. Aber es war großartig.

Ihr seht ich bin hin und her gerissen. Hätte ich mehr Atemtechniken üben sollen? Habe ich doch versagt, weil es ohne PDA nicht ging? Hätte ich früher auf einen anderen Kreißsaal drängen sollen und selbst versuchen die Möglichkeiten auszunutzen, wie Badewanne, Hängetuch etc? Haben ich mich beim Pressen wirklich so blöd angestellt und versagt (ich habe einen sehr geschwollenen Damm, laut Hebamme hat das Köpfchen zu lange festgesessen, außerdem wirkte sie zwischendurch auch ungeduldig auf mich). So genug gejammert, ich versuche mich zu freuen, aber vielleicht könnt ihr es ja verstehen. Eine Geburt muss irgendwie verarbeitet werden. Danke fürs Lesen.

 
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