Kleine Draufgänger?

Sehe das genauso. Ich verstehe auch nie, weshalb man einem 8-jährigen noch sagt „und bitte vorsichtig mit dem Rad fahren. Und bitte an der roten Ampel anhalten“ Das machen Freunde von uns immer, wenn die Kinder mit uns fahren - und tatsächlich ist dieses Kind so vorsichtig, dass ich es schon störend finde (er hält mit 8 noch an Einfahrten, statt zu gucken und zu fahren). Das setzt sich ja auch im Selbstbild der Kinder fest. Die Kinder lernen ihre Grenzen sehr gut kennen - aber natürlich nur, wenn sie diese auch selbständig kennenlernen dürfen. Also, wenn ich an einer Steintreppe zu viel Angst habe, wenn sie das alleine machen will, dann lasse ich sie machen, aber sichere sie. Sie soll ja lernen so was alleine zu machen. Meine Grenze ist eben bei richtig gefährlichen Dingen: Offene Fenster, wenn ich nicht im Raum bin, Hochbetttreppe, Balkon, Straßen.
Ich bemühe mich insgesamt, so Sätze wie „aber schön vorsichtig“ aus meinem Wortschatz zu verbannen. Sie bedeuten ja den Kleinen noch nichts und es kommt nur der zweifelnde Ton an.
Und viele Situationen werden ja erst gefährlich, weil wir als Erwachsene eingreifen. Also Fangen spielen, laut rufen etc. Dann werden Erkundungstouren oft zu einem Spiel bei dem die Kinder vergessen, was sie gerade eigentlich machen. Wenn die Kleine z.b. schon auf dem Hochbett ist, dann darf ich nicht schnell hinterher, weil sie sonst lacht und glaubt wir spielen irgendwas und dann ggf. runter fällt, sondern ich spreche ruhig und hole sie an der Treppe ab…

So, das wurde auch ein Roman, aber das ist tatsächlich ein Thema, das mich oft beschäftigt (bei allen drei Kindern), weil unser Umfeld meistens anders reagiert als wir.