Mai 2015 Mamis

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Geschrieben von Cati1810, 23. SSW am 08.01.2015, 8:29 Uhr

Mal eine Erziehungsfrage!!! *lang*

Hallo Ihr Lieben,

also ich habe ja einen wundervollen 2-jährigen Sohn (26 Monate) der aber nun langsam doch ins Trotzalter kommt.

Jeden Tag hole ich ihn ab, fahre mit ihm nach Hause, wir steigen aus dem Auto aus und an der Straße muss er meine Hand nehmen. Wenn wir dann auf dem Gehweg sind und nur noch bis zur Haustür laufen lasse ich ihn los und er läuft vor mir alleine. Irgendwann muss ich ihn ja mal los lassen ;)

Das klappte bisher eigentlich immer gut. Wenn er mir zu weit vor läuft rufe ich STOP aber er bleibt nur manchmal stehen. Naja jedenfalls gestern hat er den Vogel abgeschossen. Alles so wie immer aber sobald ich ihn auf dem Gehweg los gelassen habe rennt er in die andere Richtung. Ich stand da hab ihn gerufen - er rennt weiter. Dann sagte ich ok dann geht die Mama alleine nach Hause - klappte bisher. Der kleine Mann lief einfach weiter. Hatte dann Angst das er zwischen den Autos auf die Straße läuft und bin mit meinem mittlerweile dicken Bauch so schnell es ging hinter her gerannt. Als ich ihn eingeholt hatte, hat er sich gefreut und gelacht. Klar er dachte wir spielen fange.

So, ich war auf 180 und sauer. Nahm ihn an die Hand und hab nur gesagt du kommst jetzt mit mein Freund. Dann mussten wir noch die 4 Etagen nach oben laufen - es war ein Kampf weil ich ihn natürlich nicht mehr trage. Oben angekommen musste er in seine Kuschelecke und dort erst mal sitzen bleiben. Ich hab erstmal Jacken und Co weg geräumt und kurz rumgewuselt um mich zu beruhigen. Dann bin ich zu ihm und hab ihn auf den Wickeltisch gesetzt und mit ihm gesprochen. Habe ihm erklärt das wenn Mama und Papa "Stop" rufen er unbedingt hören muss, weil es sonst gefährlich werden kann. Hab ihn natürlich in den Arm genommen und ihm auch gesagt das Mama ihn immer lieb hat auch wenn sie schimpfen muss.

So jetzt komm ich zu der eigentlichen Frage: Ich habe ihm auch gesagt das Mama sehr sehr traurig ist. Setze ich ihn damit nicht emotional unter Druck? Wie kann man das anders verpacken? Ich will auf keinen Fall sagen Mama wird jetzt böse, aber mit dem traurig ist das ja ähnlich oder?

Vielleicht mach ich mir auch zu viele Gedanken aber man will ja schließlich alles richtig machen.

2 Jährige trotzen nun mal und testen aus, aber man kann und sollte ihnen doch erklären was gerade falsch gelaufen ist oder? Irgendwann verstehen sie es doch oder? Ich weiß aber nicht wirklich ob er versteht wenn ich sage: Du hast was falsch gemacht!?

Eure Meinung interessiert mich. Wie macht ihr das?

LG Cati

 
9 Antworten:

Re: Mal eine Erziehungsfrage!!! *lang*

Antwort von filinchen1977, 23. SSW am 08.01.2015, 9:54 Uhr

Also, MEINE Meinung dazu ist:
1. würde ich ihn als erste Konsequenz nicht von der Hand lassen, bis es wieder "klappt" und das alleine laufen mit STOP nochmal dort üben, wo es nicht gefährlich ist, z. B. auf Fusswegen zum Spielplatz, ohne Strasse von Mülleimer zu Mülleimer. Wenn es klappt, loben. Wenn nicht, auch sagen warum Du Dich ärgerst oder das Du Angst um ihn hast (z.B. das er sich verletzen könne etc). Unter "traurig sein" kann er sich nicht ganz so viel vorstellen.
Dann, wenn so was passiert, gleich reagieren und nicht später mit ihm reden und erklären, sondern sofort! Sonst ist es zu weit weg und steht nicht mehr im Zusammenhang mit dem, was gewesen war ;-)
Kurze und klare Sätze verwenden, nicht zu weit umschweifen!
Ich hoffe, ich konnte meine Meinung etwas verständlich machen. Trotzphasen sind echt sch..... und sehr anstrengend. Bei meiner zweiten Tochter musste ich mich endlich davon lösen, "oh gott, was denken die anderen über mich, bin ich ne schlechte Mutter". Augen zu und durch und Kind auch mal in der Öffentlichkeit vor Zorn schreien lassen!

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Re: Mal eine Erziehungsfrage!!! *lang*

Antwort von Wunschfee2014, 24. SSW am 08.01.2015, 10:01 Uhr

mein mittlerweile 5-jähriger hatte auch diese "ich hör nicht aufs stop und renne einfach weiter-Phase". Ich war konsequent und hab ihn sofort zu mir genommen und ihm gesagt, jetzt kann er leider nicht mehr allein laufen, weil das zu gefährlich ist, die Autos auf der Straße "machen aua". Da war er 2,5 Jahre ungefähr. Also musste er an der Hand laufen, fand er gar nicht toll. Ein paar Wochen lang. Dann haben wirs wieder probiert, und ein paar Mal gings gut, dann rannte er wieder weiter - also wieder an die Hand. Da hat er dann wohl gemerkt, Mama macht Ernst. Und dann haben wir mit kleinen "Spielchen" angefangen, also er lief nicht mehr einfach nur vor, sondern "bis zum roten Auto", "bis zum Briefkasten", "bis zur Laterne" etc. pp- er hatte ein Ziel vor Augen, was an einer sicheren Stelle war - und hatte total Freude daran und blieb dann auch immer stehen, bis ich das nächste Ziel gesagt habe. Hat super funktioniert, danach ist er nie wieder von allein losgerannt bzw. hat gehört, wenn ich "Warte bitte!" gerufen habe.

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Re: Mal eine Erziehungsfrage!!! *lang*

Antwort von Biene88, 19. SSW am 08.01.2015, 10:14 Uhr

In der Konfliktbewältigung wird gelehrt, dass man Probleme immer aus der eigenen Perspektive ansprechen soll. Das heißt es ist besser zu sagen "Ich bin traurig, weil...", als "Du hast was falsch gemacht" Mein Sohn ist 2,5 Jahre und er versteht das sehr gut. Allerdings hat er auch schon mit einem Jahr eine hohe Empathie entwickelt.
Ich würde das also weiter so machen. Was für mich gar nicht geht ist: "Dann geht die Mama ohne dich!" Das finde ich ganz grausam, weil dem Kind das Vertrauen genommen wird. Finde ICH. Die Mutter geht halt einfach weg. Und es ist ihr egal, ob das Kind bei ihr ist, oder nicht.

Ich fände es übrigens auch legitim ihn an der Straße auf dem Fußweg an der Hand zu behalten, besonders jetzt, wo uns das rennen schwer fällt. Finde nicht, dass das was mit "loslassen" zu tun hat. Die Sicherheit ist einfach nicht gewährleistet, weil sie die Gefahr noch nicht einschätzen können. Im Park oder Spielplatz ist mir egal, wie weit er läuft, solange ich ihn sehe, aber an der Straße bleibt er bei uns. Entweder an der Hand oder er läuft so neben uns.

Dass das natürlich nicht mustergültig läuft, ist klar. Wenn er wegläuft, dann klären wir das sofort und zwar in sehr scharfem Ton, dass er das gleich hört. Entweder ich beug mich runter zu ihm, oder er kommt auf den Arm, sodass wir das Auge-in-Auge klären können. Abgesehen davon, wenn wir/ich sehen, dass er ausreißen will, wird das sofort unterbunden. Mit an die Handnehmen oder Hochnehmen, aber das klappt natürlich auch nicht immer ;)

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Re: Mal eine Erziehungsfrage!!! *lang*

Antwort von Fredda2015, 25. SSW am 08.01.2015, 10:20 Uhr

Hallo Cati,
ich finde, du hast sehr vieles sehr richtig gemacht:
Du hast ihn aus der Gefahrenzone geholt und an einem sicheren Ort verstaut. Dann hast du deine Wut beim Herumwuseln abgebaut und anschliessend ruhig mit ihm gesprochen. Ihm den Zusammenhang zwischen "Stop" und Gefahr erklärt. Und gesagt, dass du ihn trotz allem lieb hast.
Eine so überlegte und liebevolle Mutter wünsche ich allen Kindern!

Der Kern der Geschichte ist, dass er nicht auf dich hörte, als du "Stop" gerufen hast. Aber das hast du ihm aufgezeigt, und du hast ihm auch den Grund erklärt, warum er in dem Fall hören muss. Er wird verstanden haben, dass er einen Fehler gemacht hat.

Den komplexen Zusammenhang zwischen den Gefühlen Liebe - Sorge - Angst - Wut wird er wohl erst später verstehen. Ich habe das erst mit 25 begriffen. Trotzdem halte ich es für sehr sinnvoll zu erklären, dass man wütend ist, weil man Angst um ihn hatte, und Angst hatte, weil man ihn liebt.

Was deine Überlegungen bezüglich "Mama ist traurig" betrifft, frage ich mich, ob Mama denn wirklich traurig war?
Wenn du stattdessen wütend warst, dann sei ehrlich und sag das (zusammen mit der Erklärung Wut aus Angst aus Liebe). Dann lernt er dein Verhalten und die tatsächlich zugrunde liegende Emotion richtig zu verknüpfen. Dich dagegen aufgeregt zu erleben und von dir zu hören, du seist traurig, das irritiert ihn.

Ich denke, emotionaler Druck wirkt sich erst dann negativ aus, wenn er über mehrere Jahre und ständig ausgeübt wird. Wenn einem als Mutter ab und zu mal ein Satz rausrutscht, der nicht die kommunikationspsychologisch perfekt reflektierte, sachliche Ich-Botschaft ist, dann ist das nicht schlimm, sondern menschlich.

Mein Gefühl sagt mir, dass der beste Abschluss einer solchen Geschichte immer die Liebe ist. Das Kind wieder annehmen, kuscheln, drücken, lieb haben. Sich miteinander wieder versöhnen.
Und sich auch mit sich selbst versöhnen, dass man ein Mensch ist, und eben nicht ALLES richtig machen kann.

Mit deiner selbstreflektierten und umsichtigen Art wirst du euch beide gut durch die Trotzphase bringen! Da bin ich mir sicher!

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Re: Mal eine Erziehungsfrage!!! *lang*

Antwort von lilule, 22. SSW am 08.01.2015, 10:29 Uhr

Ich stehe gerade von dem gleichen Problem. Weglaufen ist bei uns auch ganz gross angesagt und natuerlich trotzen (22 Monate).

Eine wirkliche Loesung habe ich noch nicht gefunden.

1. Ich versuche konsequent zu sein. Ich werde nicht laut oder agressiv, versuche aber klar und bestimmt zu reden und keine Ausnahmen zu erlauben, Regel ist Regel. Haelt er sich nicht daran (laeuft weg), dann wird er in einem solchen Fall tatsaechlich von mir getragen, sobald er sich beruhigt, darf er an der Hand laufen. Allerdings ist es gerade koerperlich schon wirklich eine Herausforderung und ich traue mich immer weniger alleine mit ihm lange Spaziergaenge in der Naehe von befahrenen Strassen zu machen. Den Kiwa akzeptiert er nicht.

2. Sobald der Anfall vorbei ist, begebe ich mich auf seine Hoehe (gehe in die Knie) und bitte ihn Mama anzuschauen, dann erklaere ich ihm leise, aber bestimmend, warum Mama so reagiert (Dazu gehoert auch, dass es Mama traurig macht), wie sie reagiert und frage ihn "warum" er so reagiert, wie er reagiert. Es ist also ein Dialog, keine Ansprache von mir. Meistens versucht er seine Position noch einmal lautstark zu verteidigen, bevor er leise wird mich in der Regel dann an zu streicheln anfaengt und sich inzwischen auch mal mit "Mama Leid" entschuldigt, natuerlich nicht immer. Manchmal redet er dann auch Mal den ganzen Tag nicht mit mir.

Ob das eine Loesung ist oder ob es irgendwie fruchtet, weiss ich noch nicht. Er macht es immer wieder. Ich weiss nur, dass es mir auch ganz schoen an die Substanz geht.

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Re: Mal eine Erziehungsfrage!!! *lang*

Antwort von Rabe78, 22. SSW am 08.01.2015, 13:35 Uhr

Ich finde du hast es gut gemacht. Klar darf man ihnen sagen, dass man traurig ist. SIe spüren ja deine Emotionen. Wenn du es ihm dann auch sagst, kann er das viel besser einschätzen.

So lange du ihm das sagst, was wichtig ist, in kurzen Sätzen, versteht er dich. Nur weil jemand noch nicht richtig sprechen kann, bedeutet es ja nicht, dass er nicht alles versteht ;-)

Oh man, an diese Zeit erinnere ich mich leider auch noch zu gut.

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Re: Mal eine Erziehungsfrage!!! *lang*

Antwort von Cati1810, 23. SSW am 08.01.2015, 14:14 Uhr

Vielen lieben Dank für eure lieben und hilfreichen Antworten!!!!!!

Hatte blöderweise auch im Forum "Erziehung" gepostet und da bekommt man gleich so eine Antwort das Kinder in diesem Alter das Gehirn eines Welpen haben - also wirklich

Also mein Sohn kann schon gut sprechen und versteht vieles. Hab ja auch nicht eine halbe Stunde mit ihm diskutiert sonder eine 3-5 Minuten Erklärung gegeben.

Und wie immer geht es ja um einen Austausch und mögliche Tipps.

Also vielen Dank nochmal.

Cati mit Milan *FEST* an der Hand und Ü-Ei unterm Herzen...

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Gehirn eines Welpen?

Antwort von Rabe78, 22. SSW am 09.01.2015, 10:37 Uhr

Also bitte, manche kommen über diesen Entwicklungsstand nicht hinaus. Und nur weil sie einen Hund nicht verstehen, heißt es doch nicht gleich, dass dieser nicht kommuniziert ;-) :-)

Ich finde es traurig, wenn man Kinder für dumm hält. Mit meinem Krümel im Bauch kann ich auch schon kommunizieren. Wenn ich wissen möchte, wie es ihm geht, antwortet er mit Emotionen. Wenn ich um einen tritt bitte, macht er das auch. Gerade jetzt scheint wieder ein Wachstumsschub zu sein und da ist er so ruhig. Kurz davor immer total aktiv. Deshalb bitte ich hin und wieder um einen Tritt, damit ich (leibhaftig) spüre, dass es ihm gut geht.
Früher hätte ich nicht gadacht, dass diese Art der Kommunikation möglich ist.

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Re: Mal eine Erziehungsfrage!!! *lang*

Antwort von Lotta_macht_Krach am 09.01.2015, 11:05 Uhr

Nachdem du vom "Gehirn eines Welpen" geschrieben hast, dachte ich, ich schau mir die Antworten im anderen Forum mal an...

Mein Sohn ist ja ungefähr genauso alt und er versteht es auch, dass etwas gefährlich ist und er es deshalb nicht machen soll. Natürlich kann er sich nicht vorstellen, was genau passieren kann, wenn er auf die Straße rennt, aber das ist ja auch nicht nötig.

Mein Sohn darf bei uns auch alleine auf dem Gehweg laufen und er darf auch vorrennen. Ich rufe ihm dann zu, dass er am nächsten Mülleimer anhalten soll oder so was und das klappt eigentlich immer. Und wenn es gefährlich wird muss ich doch ab und zu hinterher rennen (glücklicherweise selten, denn so langsam kann ich das auch nicht mehr und er wird genauso schnell wie ich). Aber er kann auch den Tonfall unterscheiden, ob ich laut und bestimmt STOP rufe oder nur keine Lust hab hinterher zu gehen, es aber egal ist, ob er noch ein bisschen Quatsch macht.

Ich denke auch nicht, dass es eine Lösung ist ihn immer an die Hand zu nehmen... Die Kleinen müssen ja lernen, dass man aufpassen muss, aber auch, dass wie ihnen was zutrauen. Natürlich lass ich meinen Sohn auch nicht alleine über die Straße gehen ohne nochmal zu gucken. Entfernungen einschätzen oder so was, können sie natürlich noch nicht. Aber wenn wir an der Ampel stehen, dann darf er bei Grün auch alleine losgehen. Ich stehe ja daneben und bin im Notfall bereit ihn festzuhalten. Das gilt natürlich auch wieder nicht, wenn ich mit ihm über eine 6-Spurige Straße laufe, da trage ich ihn oder nehme ihn an die Hand, aber ansonsten finde ich es wichtig, dass sie den Umgang im Straßenverkehr lernen und das tun sie eben nicht, wenn sie nur an der hand laufen dürfen.

Vielleicht kannst du wenn du ihn loslässt eine Ansage machen, was du möchtest und ihm deutlich erklären, was nicht in Ordnung ist, wenn er etwas anderes macht und vor allem warum das nicht geht. Also, unsere Kinder haben bestimmt nicht das Gehirn eines Welpen oder aber Welpen sind bedeutend intelligenter als ich dachte...;)

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