August 2021 Mamis

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Geschrieben von Merry21, 38. SSW am 23.07.2021, 2:26 Uhr

Pleiten, Pech und Pannen bei Schwangerschaftsdiabetes

Hallo ihr Lieben,

Ich bin gerade extrem frustriert und muss mir hier ein bisschen Luft machen. Ich würde mich auch über eure Erfahrungen zu dem Thema freuen, die vielleicht meine Sorgen etwas nehmen.
Und zwar geht es um Folgendes. In der 24. SSW wurde bei mir ein Schwangerschaftsdiabetes festgestellt. Dafür bin ich extra zu einer diabetologischen Praxis gegangen, weil ich eh schon Risikokandidatin dafür war und meine Frauenärztin mir empfahl, direkt eine Anbindung an eine diabetologische Praxis zu organisieren.
Beim Thema gesunde Ernährung wurde ich gefragt, ob ich da eine Beratung brauche oder Bescheid weiß. Ich sagte, ich wisse Bescheid, so dass keine besondere Aufklärung oder Beratung erfolgte. Mir wurden nur die Empfehlungen gegeben, lieber mehrere kleine Mahlzeiten am Tag zu essen als wenige große und mich gezielt nach den Mahlzeiten zu bewegen, um den Blutzuckerwert zu senken. Was die BZ Messungen betrifft, hieß es, es reicht den Nüchternzucker und dann eine Stunde nach den Mahlzeiten zu messen. Nüchtern müsse der Wert unter 95 und eine Stunde nach dem Essen unter 140 sein.
Das war erstmal die gesamte Aufklärung zu dem Thema. Leider hat das mit der Ernährung und Bewegung nur bis zur 33. SSW funktioniert. Die BZ Werte kletterten immer weiter, so dass ich zuletzt enorme Anstrengungen unternehmen musste, den postprandialen Wert einigermaßen im Griff zu behalten (sehr kohlenhydratarmes Essen, viel Bewegung), den Nüchternzucker konnte ich selbst leider kaum beeinflussen. Er war zuletzt dann regelmäßig über 100 morgens. Als dann auch noch in der 32. SSW im Ultraschall erstmals Hinweise auf eine Makrosomie beim Baby aufkamen, entschied die Ärztin, dass ich jetzt zusätzlich zunächst nur ein Langzeitinsulin zur Nacht nehmen soll, um den Nüchternzucker zu senken und dadurch evtl. auch schon die postprandialen Werte günstig zu beeinflussen bzw. wieder etwas mehr Kohlenhydrate essen zu können. Das schien zunächst zu funktionieren. Meine BZ Werte waren laut Protokoll danach zwei Wochen immer im Zielbereich, ich konnte auch etwas mehr essen. Zwei Wochen nach Beginn der Insulintherapie hieß es bei der Frauenärztin im Ultraschall, dass das Baby mit dem Bauchumfang und Gewicht wieder im Normbereich zu liegen scheint. Ich war erleichtert. Und habe so wie bisher weiter gemacht im Glauben, alles richtig zu machen. Letzte Woche dann nach weiteren zweieinhalb Wochen der Rückschlag: im Ultraschall war das Baby mit seinem Bauchumfang und Gewicht weit über der Norm (Bauchumfang 91. Perzentil!) und mit 3100 Gramm in der 37. SSW (36+2) deutlich zu schwer. Nach dem darauf folgenden Telefonat mit meiner Diabetes-Beraterin hieß es, die postprandialen Werte seien in der letzten Woche angesichts des erneut makrosomen Befundes doch auch zu hoch geworden (sie lagen zwar immer unter 140, jedoch werde bei Makrosomie ein Wert unter 120 angestrebt), so dass ich nun zusätzlich ein schnell wirksames Insulin vor dem Essen spritzen müsse um das weitere Wachstum zu verlangsamen. Was ich seither auch tue.
Nun habe ich einfach weil ich mir selbst irgendwie nicht erklären konnte, wieso bei der vordergründig guten BZ Einstellung das Baby doch offenbar zu schnell gewachsen ist, öfter als zuvor gemessen, um mal den BZ Verlauf engmaschiger zu verfolgen.
Dabei habe ich erstens festgestellt, dass der Blutzucker nicht wie mir erzählt wurde eine Stunde nach der Mahlzeit sein Maximum erreicht, sondern dass das bei mir manchmal auch erst zwei oder sogar drei Stunden später der Fall war. Bei meiner Recherche zu dem Thema im Internet fand ich dann heraus, dass es auf die Zusammensetzung der Mahlzeiten ankommt, wie schnell und wie hoch der BZ steigt. Wenn die Mahlzeit stärker fett- und eiweißhaltig, steigt der BZ manchmal erst Stunden später. Das hat mich schockiert. Das kann letztlich bedeuten, dass ich zwar immer glaubte, mit meinen BZ Werten immer Zielbereich zu sein, der Wert aber eigentlich weiter gestiegen ist ohne dass ich es bemerkt hätte, weil ich ja danach nicht mehr gemessen habe! Dann stieß ich bei meinen Recherchen auch noch auf die Gefahr einer Ketose, wenn man nämlich zu wenig Mahlzeiten am Tag oder zu wenig Kohlenhydrate isst. Das kann das Baby auch schädigen! Das hat mich dann auch nochmal geschockt - ich habe ja vor allem vor dem Insulin meinen BZ nur noch dadurch im Griff gehabt, indem ich insgesamt recht kohlenhydratarm gegessen und mich viel bewegt habe. Ich habe dadurch auch lange kaum zugenommen in der Schwangerschaft. Außerdem fiel es mir schwer, mehr als drei Mahlzeiten zu essen, weil ich oft verunsichert war und Angst hatte dass der Blutzucker dann zu lange erhöht ist.
Im Endeffekt bin ich jetzt total frustriert, sauer auf mich selbst und die Diabetologen, von denen ich mich nicht ausreichend gut beraten fühle. Sowas wie einen Ernährungsplan oder eine Kostverordnung habe ich nie bekommen. Ich hab das Gefühl, alles falsch gemacht zu haben, mein Kind gefährdet zu haben, ihm vielleicht sogar schon aus Unwissenheit geschadet zu haben...Die eben genannten Fakten hätte ich gerne früher erfahren. Ich hab mich zu sehr auf das verlassen, was mir gesagt wurde. Vielleicht habe ich aber auch selbst dazu beigetragen dadurch, dass ich anfangs der Ärztin sagte, ich wisse schon über gesunde Ernährung Bescheid. Das weiß ich ja auch prinzipiell, aber wie der Körper bezüglich Blutzucker und Insulin funktioniert, habe ich so nicht gewusst und mich auch darauf verlassen, dass die BZ Werte eine Stunde nach dem Essen aussagekräftig sind... Was sie aber für sich genommen anscheinend nicht unbedingt sind. Außerdem wusste ich das mit den Ketonen nicht und mache mir deshalb Vorwürfe. Irgendwo hab ich sogar gelesen, dass man das bei einem insulinpflichtigen Schwangerschaftsdiabetes per Teststreifen über den Urin checken sollte, was ich nie getan habe, weil ich eben davon noch nie gehört habe. Und jetzt Mitte der 38. SSW habe ich das Gefühl, dass es zu spät sein könnte... Natürlich mache ich jetzt weiter mit der Behandlung, achte noch mehr auf die Zusammensetzung der Mahlzeit und messe auch mehrfach meine Werte... Aber ich hätte gerne schon mehr darüber schon früher gewusst. Vielleicht hab ich auch selbst die Komplexität des Themas unterschätzt und mich deshalb nicht schon früher umfassender damit beschäftigt und nachrecherchiert. Natürlich hab ich auch schon vorher im Internet gelesen, aber diese Infos vorher nicht entdeckt. Manchmal muss man auch wissen, wonach man sucht oder wo die besten Quellen sind. Oder war ich einfach zu nachlässig, hätte ich von vorne herein besser selbstständig recherchiert statt mich hauptsächlich auf die Ärzte zu verlassen?!
Wie geht oder ging es euch mit dem Thema, wie gehen eure Frauenärzte/Diabetologen damit um? Fühlt ihr euch gut betreut? Mache ich mir zu viele Sorgen jetzt?
Viele Grüße,
Merry

 
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