zurück| Geschrieben von Ohdubidu am 17.10.2023, 18:33 Uhr |
Ganz auf sich allein gestellt
Hey mal ne Frage, wie macht ihr das so im Alltag?Wir haben an unserem neuen Wohnort leider niemanden der uns unterstützen kann und die Familie wohnt 800km weg.
Ich studiere, habe Praktika in meiner Elternzeit
und mein Mann arbeitet, er ist oft auch ein paar Tage am Stück weg.
Ich bin manchmal sehr überfordert, da unser Kleiner (9 Monate) sehr aktiv ist, nie alleine schlafen kann und Nachts momentan fast stündlich die Brust verlangt. Gerade wenn mein Mann mal 4 Tage weg ist bin ich echt am Limit.
Wie macht ihr die Organisation so? Meint ihr es klappt auf Dauer ohne Unterstützung? Ich bin voll am Überlgen in die Heimatregion zu ziehen, dafür müsste ich mein Studium jedoch abbrechen hat es die eine oder andere auch ohne Unterstützung geschafft? Danke schonmal für Tipps!
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Re: Ganz auf sich allein gestellt
Antwort von BlueJasmine am 17.10.2023, 18:49 Uhr
Ganz platt gesagt: Bei jeder Alleinerziehenden klappt das. Geht ja auch nicht anders.
Schau doch mal, ob es bei euch in der Gegend Ersatzomas/-Opas bzw. Leihomas/-opas gibt, die den Kleinen mal nehmen, damit du durchatmen kannst. Ansonsten ganz klassisch Babysitter.
Versuch über Facebook andere Mamas mit ähnlich alten Kindern in deiner Gegend zu finden und kennenzulernen. Auch hier kann man das Kind dann mal zu der anderen Mutter geben. Im Gegenzug nimmst du dann auch mal das Kind der anderen Mama.
Zudem schau mal, wie viel Führung dein Kleiner tatsächlich braucht. Meiner war auch immer sehr aktiv, konnte aber schon sehr früh sich über längere Zeit alleine beschäftigen. Das ist für mich auch immer "Auszeit".
Ansonsten auch einbinden. Wenn ich am PC arbeite, sitzt meiner mit einer alten Computertastatur daneben und haut ebenfalls in die Tasten.
Arbeiten/Studieren und gleichzeitig Kind betreuen ist natürlich eine Herausforderung. Aber es klappt. Ich arbeite, wenn der Kleine schläft oder anderweitig betreut wird. Letzteres muss natürlich organisiert werden. Diesbezüglich darf man dann keine falsche Scheu haben.
Re: Ganz auf sich allein gestellt
Antwort von Rachelffm am 17.10.2023, 18:54 Uhr
wir wohnen auch ohne freunde und familie in der nähe.
hab babykurse und co besucht, um neue bekanntschaften zu knüpfen. das hat mir selbst sehr geholfen. ich konnte mich mit anderen müttern über babykram austauschen, aber auch mal frust ablassen, oder auch mal über was anderes reden, hobby, serien, klatsch und tratsch, weltgeschehen etc.
mir hat das sehr gut getan und der tag ging so relativ schnell rum. zwergi hat sich auch gefreut rauszukommen und andere kinder zu sehen.
mittlerweile sind da auch schon echte freundschaften entstanden mit urlauben und co.
es gibt auch ersatzomas.
du musst dir selbst ein netzwerk aufbauen und aktiv werden, sonst kommst du nie in deinem neuen wohnort an.
Re: Ganz auf sich allein gestellt
Antwort von Anni3 am 17.10.2023, 19:09 Uhr
Ich verstehe nicht, wie du Studium und Praktika mit dem 9 Monate alten Kind machst. Es muss doch dann irgendwo hin, während du in der Uni oder im Unternehmen bist.
Re: Ganz auf sich allein gestellt
Antwort von memory am 17.10.2023, 19:20 Uhr
Als das Kind 10 Monate war, bin ich 600km zurück gezogen. Der Mann 3 Monate später. ( der wollte erst nicht, der hatte ja seine Kontakte durch die Arbeit)
Hab ich nie bereut. Und das ist 19 Jahre her;) Mir ging es da nichtmal um Unterstützung mit Kind , mir ging es um Sozialleben für MICH , mit Omas , Opas , Verwandten und( alten ) Freunden.
Re: Ganz auf sich allein gestellt
Antwort von Baerchie90 am 17.10.2023, 19:28 Uhr
Wir wohnten auf Anfang an "alleine", um dicht an der Arbeitsstelle zu wohnen.
Alle Freunde und Verwandte wohnten immer mindestens ne Stunde mit dem Auto entfernt, da war Unterstützung im Alltag gar nicht drin.
Ein Jahr lang war mein Mann beruflich unterwegs, so dass wir uns maximal am Wochenende gesehen haben. Das fand ich auch eher bescheiden. Mit den Kindern hat sich das schnell eingespielt, aber sobald er da war, brachte er einfach alles durcheinander. 
Zwei Jahre wohnten wir dann auch gemeinsam 800 km weit von unserer Heimat entfernt, da das zeitlich begrenzt war, mochte ich mir da aber auch kein Netzwerk aufbauen - da bin ich auch irgendwie nicht der Typ für.
Nun wohnen wir wieder woanders, diesmal wollen wir auch hier bleiben. Ein Netzwerk habe ich dennoch noch nicht. Familie und Freunde sind immer noch ne Stunde mit dem Auto entfernt und helfen nicht im Alltag.
Manchmal muss mein Mann auch für einige Tage weg, das ist schon ne Umstellung (nun auch mit drei Kindern) aber da ich das nicht wirklich anders kenne, schon in Ordnung so.
Inzwischen sind die "großen" (10 & 8) auch "groß genug" um mitzuhelfen. Sei es beim Aufräumen oder mal den Zwerg (9 Monate) beaufsichtigen, damit ich ungestört Duschen kann oder den Haushalt machen kann. Solange die zwei in der Schule sind und Mann auf Arbeit, komme ich hier zu Hause auch größtenteils zu gar nichts, da Baby nur auf mir schläft oder mir alles auseinander rupft oder weint.
Re: Ganz auf sich allein gestellt
Antwort von Ohdubidu am 17.10.2023, 19:33 Uhr
Die Zeiten ist er bei seinem Papa. Die Vorlesungen sind am Abend und manchmal am Wochenende.
Re: Ganz auf sich allein gestellt
Antwort von Ohdubidu am 17.10.2023, 19:35 Uhr
Fiel es dir schwer? Und wenn jmd sagt sich seinen neuen Freundeskreis augbauen? Was denkst du darüber? Bin voll hin- und hergerissen :(
Re: Ganz auf sich allein gestellt
Antwort von memory am 17.10.2023, 19:44 Uhr
Naja, schwer jain....Wir hatten ja Freunde dort aber eben alle älter und ohne Kinder. Das nützte mir daheim, den ganzen Tag alleine mit Kind rein gar nüscht.
Das tat mir leid , nach 5 Jahren , alles zurück zu lassen aber wenn ich ehrlich bin, war ich keine 4 Wochen wieder daheim, und es war soooo befreiend. Obwohl da auch erstmal ohne Mann.
Richtig den Unterschied , zu mit Familie im Rücken und nicht, hab ich erst gemerkt, als Kind 2 da war. Wie gesagt, ich habe das nie bereut.
Re: Ganz auf sich allein gestellt
Antwort von Kerstin123 am 17.10.2023, 20:01 Uhr
Hast Du schon einen Kitaplatz?
Es wurden ja schon einige Tipps genannt, über Krabbelgruppen und co habe ich auch andere Mütter kennengelernt und da sind auch neue Freundschaften entstanden
Re: Ganz auf sich allein gestellt
Antwort von Himbeere2008 am 17.10.2023, 20:17 Uhr
Meine Meinung dazu, du hast dein Leben selbst so gewählt.
Wenn du es nicht schaffst alles unter einen Hut zu bringen, muss du etwas abgeben. Aber aus Bequemlichkeit in die Nähe der Verwandtschaft zu ziehen, ist schon berechnent.
Was machst du, wenn keiner Zeit und Lust darauf hat den Babysitter zu spielen ?
Meine Eltern gehen selbst noch arbeiten und haben nicht die Zeit meine Kinder zu hüten
Re: Ganz auf sich allein gestellt
Antwort von mybabygirl am 17.10.2023, 20:36 Uhr
Hallo!
Dein Baby ist 9 Monate alt und du arbeitest/studierst nebenbei? Puh. Warum hast du denn dein Praktikum so gelegt, dass es während der Elternzeit läuft? Das hätte ich anders gemacht. Wenigstens ein Jahr lang kann man sich doch mal ausschließlich um ein kleines Baby kümmern. Das klingt mega stressig, warum hast du dir das so gelegt?
Also ich an deiner Stelle würde das Studium unterbrechen und mich erstmal nur um mein Baby kümmern. Und zwar so lange wie nötig.
Alles Gute!
Re: Ganz auf sich allein gestellt
Antwort von Ohdubidu am 17.10.2023, 20:42 Uhr
Tut mir leid,
aber leider weißt du garnichts über mein familiäres Umfeld und was ich alles für meine Familie im Leben getan habe und deswegen erst JETZT mit Mitte 30 studiere. Also bitte ganz vorsichtig mir solchen Aussagen! Ich sehe sie auch nicht als Babysitter sondern als mein soziales Umeld, das ich hier nunmal nicht habe und ergänzend: In meiner Welt hilft man sich nämlich. Ein Geben und ein Nehmen.
Re: Ganz auf sich allein gestellt
Antwort von Ohdubidu am 17.10.2023, 20:48 Uhr
Hey, also eigentlich lässt es sich gut verbinden.
1x die Woche bin ich über einen laaaangen Zeitraum im Praktikum und sonst 2 Abende in der Vorlesung. Ich schaff auch alles aber manchmal fühle ich mich so sehr einsam.
Ich wünschte mir auch eine Familie mit Großeltern und Geschwistern und vielen Kindern ... dabei sind wir fast immer nur zu Zweit. Sind schon in Babygruppen aber es dauert halt mit Freundschaften.
Re: Ganz auf sich allein gestellt
Antwort von Ohdubidu am 17.10.2023, 20:50 Uhr
Hey danke für die Antwort! Ich werd die Tipps mal in Angriff nehmen vorallem den mit der Tastatur! :)
Re: Ganz auf sich allein gestellt
Antwort von Lalilu. am 17.10.2023, 20:57 Uhr
Es funktioniert auch ohne Unterstützung.
Ich würde halt mit allem etwas warten, dein Baby ist noch nicht mal ein Jahr alt.
Sobald der Kleine zB 1,5 Jahre alt ist, kann er zB in die Krippe und du studieren. Du hast es dir selber etwas ungünstig gelegt.
Ich habe mein erstes Kind mit 20 bekommen, hatte auch keine Unterstützung im Alltag aber ich war auch 2 Jahre in Elternzeit. Als meine kleine 2 Jahre und 4 Monate alt war, bin ich wieder in meinen Beruf eingestiegen.
Ich muss aber gestehen dass wir mittlerweile näher an der Verwandtschaft wohnen und sie gelegentlich auf die Kinder aufpassen. Wegen unserer Selbstständigkeit und drei Kindern, bin ich sehr dankbar für gelegentliches Babysitten bei wichtigen Terminen.
Re: Ganz auf sich allein gestellt
Antwort von Soltom am 17.10.2023, 21:01 Uhr
Also wenn der Kleine schon 9 Monate alt ist dann müsstest du ja nur noch ein paar Monate überbrücken bis er in die Kita kann, oder?
Zumindest bei uns war es so, dass es irgendwie besser auszuhalten war als endlich noch jemand anderes für sie Betreuung mit zuständig war.
Wir hatten/haben auch niemanden hier und gehen beide arbeiten, aber zumindest für sechs-sieben Stunden am Tag ist Maus gut aufgehoben in der Kita.
Re: Ganz auf sich allein gestellt
Antwort von Sonnenblume. am 17.10.2023, 21:12 Uhr
Ich würde das Studium beenden und danach abhängig von einer Arbeitsstelle einen Umzug in Erwägung gezogen.
Wenn du das Studium jetzt schmeißt stehst du ohne nichts da und musst beruflich wieder von vorne anfangen.
Für die anstrengenden Tage und Nächte: Netzwerk aufbauen und babysitter.
Viel raus an die frische Luft
To Do Listen schreiben und Tage strukturieren
Es ist aber auch voll ok wenn man abhängig vom Kind nicht alles schafft.
Krabbelgruppe um Kontakte zu knüpfen.
Sport kannst du auch gut als Ausgleich machen und Leute kennenlernen.
Re: Ganz auf sich allein gestellt
Antwort von Ohdubidu am 17.10.2023, 21:37 Uhr
Hey oh ja das ist wirklich ein guter Vorschlag!! Bin in 8 Monaten sowieso durch. Es macht Mut, dass alles anderes es auch schaffen
Re: Ganz auf sich allein gestellt
Antwort von bellis123 am 17.10.2023, 22:37 Uhr
Natürlich geht das. Wir haben hier auch niemanden, da wir nicht im Heimatort leben bzw. dieser mehrere Hundert km entfernt ist. Durch die Kinder lernt man recht einfach andere Familien kennen und hier muss man dran bleiben und sich ein Netzwerk schaffen.
Re: Ganz auf sich allein gestellt
Antwort von Anke768 am 18.10.2023, 6:23 Uhr
Warum habt ihr euch das denn nicht vorher überlegt?
Re: Ganz auf sich allein gestellt
Antwort von kia-ora am 18.10.2023, 6:52 Uhr
Du machst hier allen Ernstens den Vorschlag in die alte Heimat zu ziehen, obwohl du nur noch 8 Monate Studium vor dir hast???
Das ist ja nix.
Du würdest es doch ewig bereuen, wenn du jetzt alles hinwirfst und ohne Abschluss bist.
Ich habe K1 und K2 im Studium bekommen und Unterstützung gab es nur durch bezahlte Betreuung (TaMu und Kiga). Was soll ich sagen? Im Vergleich zur echten Arbeitswelt war das easy peasy.
Re: Ganz auf sich allein gestellt
Antwort von Ati2021 am 18.10.2023, 13:24 Uhr
Hallo,
Als noch Studentin will ich gerne antworten. Habe meine Bachelorarbeit letzte Woche abgegeben, an der ich seit Ende Mai saß. Ohne Unterstützung hätte es niemals geklappt. Unter der Woche war mein Sohn von morgens 9 bis abends 18 Uhr bei den Großeltern. Am Wochenende bei den anderen Großeltern. Da fällt auch Haushalt an. Mein Sohn wird jetzt 2. ich würde mir auf jeden Fall Hilfe suchen, denn ohne klappt es sicher nicht. Und je älter das Kind wird desto schwieriger, da die Wachphasen immer länger werden und das Kind immer aktiver. Selbst mit Unterstützung kann ich sagen; das war die schlimmste Zeit meines Lebens. Ich wünsche Dir viel Erfolg und sei bitte nicht blauäugig. Hilfe muss sein.
Re: Ganz auf sich allein gestellt
Antwort von wir6 am 19.10.2023, 14:50 Uhr
Ich kann dir nur von meiner Erfahrung berichten.
Ich hab auch keine Familie vor Ort.
Mein erstes Kind war ein high need Baby.
Ich habe nachts im Sitzen geschlafen, mir erst die Zähne geputzt, wenn mein Mann da war. Zugegeben er war jeden Abend da.
Mittlerweile habe ich 7 Kinder, immer noch ohne familäres Umfeld und bin ziemlich stolz darauf, dass wir es alleine wuppen. Ohne irgendwo bittebitte oder Dankbarkeit zeigen zu müssen.
Mein Vater, sowie meine Schwiegermutter sind zwar gerne Großeltern, aber nur, wenn die Kinder nicht stören.
Ich weiß auch nicht, ob ich der Typ bin, deral Zeit für sich braucht.
Also ja, das klappt. Prioritäten neu setzen und ein Fuß nach den Anderen. Ja, dann ist man am Limit manches Mal, ja dann fehlt Schlaf. Alles nicht so ernst nehmen. Es koem andere Zeiten.
Viele Grüße
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