Männer besaufen sich, während Mutter im KH ist - Tradition

Also ich bin vielleicht einfach ein untraditioneller Mensch und kenne es einfach nicht. Vielleicht ist es das normalste der Welt, aber gerade finde ich die Geschehnisse um mich herum sehr merkwürdig.
Wir sind bei den Schwiegereltern zu Besuch. Spontan und ein bissel zu früh kam heute Nacht meine neue kleine Nichte zur Welt. Gestern Abend hab ich meine Schwägerin (die neue Mama) zuletzt gesehen, da war sie stocksauer weil ihr Mann den ganzen Tag unterwegs war anstatt bei ihr, obwohl sie schon alle zehn Minuten Vorwehen hatte. Weil sie lieber nicht allein sein wollte hat sie dann mit uns den Tag/Abend verbracht. Kaum ist sie dann irgendwann nach Hause gefahren ging die Geburt los und nur ein paar Stunden später war die Kleine da.
Und anstatt dass ihr Mann bei ihr im Krankenhaus ist um sie zu unterstützen, ist er jetzt den ganzen Tag damit beschäftigt, ein Besäufnis zu organisieren, das heute Abend stattfinden soll, um auf die Geburt seiner Tochter anzustoßen. Anscheinend ist das hier Tradition, „macht man halt immer so“.
Ich hätte da auch Null dagegen, wenn alle Beteiligten das toll fänden und vor allem auch die Kindsmutter das so möchte. Aber wie ich das jetzt immer stärker mitbekomme, finden die Frauen aus der Familie diese „Tradition“ ziemlich besch… und sind irgendwie alle der Meinung, der Mann sollte sich doch eher mal um seine Frau und sein Neugeborenes kümmern, anstatt um Bier und Würstchen. Aber dann wird mit den Schultern gezuckt und so Sachen gesagt wie „So macht man das eben“, „Ist doch deren Angelegenheit, da misch ich mich nicht ein“ oder „XY war bei der Geburt von xy auch betrunken“ (und bei diesen teilweise Jahrzehnte alten Geschichten scheint die Wut darüber noch immer da zu sein…)
Ich bin ohne so eine Tradition groß geworden und finde sie ziemlich merkwürdig.
Kennt ihr das so?
Dass dann alle anstoßen und sich auf ein Kind betrinken während die Mutter allein im Krankenhaus ist?