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Geschrieben von ilsevonderunkrautfarm am 28.08.2022, 17:17 Uhr

Trotzanfälle, Gekreische uvm…

Hallo an alle,

momentan bin ich bzw. sind wir etwas am Verzweifeln.

Unsere Tochter, Anfang August 2 Jahre alt geworden, raubt uns alle Nerven und wir wissen nicht, was wir machen sollen.

Es fängt damit an, dass sie von Papa immer getragen werden will. Sie stellt sich vor ihn, und sagt „oben“ und macht die Arme hoch. Sagt man „Nein, wir laufen jetzt alle mal.“ fängt das Gekreische und Gebrüll an. So laut, man wird angeguckt, als ob man sie misshandelt.
Papa gibt irgendwann nach und nimmt sie hoch. Ruhe. Solange, wie man in die Richtung geht, wie SIE will. Ansonsten gekreische.
(Bei mir macht sie das nicht und läuft vernünftig).
Ich denke, sie weiß, bei Papa kommt sie so damit durch.

So zieht sich das durch…

Überall. Kriegt sie ihren willen nicht, kreischt sie bis sie keine Luft mehr bekommt.
Momentan macht es keinen Spaß, mit ihr rauszugehen, weil alles in gekreische und Stress endet. Auch hier zuhause.

Alternativen werden weggehauen und noch mehr angebrüllt.

Momentan weiß ich nicht weiter und muss zugeben: in diesen Situationen bin ich dann mal überfordert.

Wisst ihr Rat?…

 
28 Antworten:

Re: Trotzanfälle, Gekreische uvm…

Antwort von LaraSontje am 28.08.2022, 17:43 Uhr

Beim Lesen deines Beitrags musste ich schmunzeln der könnte von mir sein.... Unser Sohn ist übrigens ebenfalls letzten Monat 2 geworden....

Einen ultimativen Rat habe ich leider nicht... Entweder Papa trägt ihn anstandslos... oder er ist noch so aufnahmefähig, dass man ihm noch erklären kann: " Nein,wir laufen jetzt hier lang, weil.... " und dass dann 100.000 mal...
Oder er ist schon so müde und knatschig, dass gar nichts mehr hilft, außer nach Hause und ins Bett stecken...

Mein Mann und ich sind auch öfters mal genervt und überfordert... meine Mama hat mit einen neuen Blickwinkel gegeben: besser so, als ein Kind, dass zu allem ja und Amen sagt... das wäre auch nicht richtig...

Ich wünsche dir gute Nerven und viel Geduld

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Re: Trotzanfälle, Gekreische uvm…

Antwort von Fleurdelys am 28.08.2022, 17:48 Uhr

Hallo,
bei uns ist das nicht so ausgeprägt, aber ich kenne die Situationen auch.
Hilft es, wenn du wiederholst, was sie möchte? Z.B. „Ja, du möchtest da lang gehen.“ Damit sie auch weiß, ihr habt sie verstanden. Manchmal sind Kinder frustriert, weil sie denken, man versteht sie nicht.
Danach betone ich nochmal, was jetzt gemacht bzw. nicht gemacht wird („Wir gehen jetzt aber da lang.“) Und dann versuche ich sie irgendwie abzulenken, z.B. sage ich dass wir jetzt schnell rennen oder sie mich fangen soll. Du kannst sie auch mit entscheiden lassen („Möchtest du laufen oder soll ich dich tragen?“, „Sollen wir hüpfen oder tanzen?“), wenn sie sich etwas beruhigt hat.
Vielleicht hilft dir das auch nicht, aber bei uns klappt es meistens so…

Wenn sie auf den Arm will, trage ich meine Tochter eigentlich immer. Aber sie will ohnehin meistens laufen (es sei denn sie ist müde oder hat Angst vor irgendwas), da ist mir Tragen oft lieber, weil’s schneller geht

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Re: Trotzanfälle, Gekreische uvm…

Antwort von Jolina2019 am 28.08.2022, 17:57 Uhr

Warum kann man eine 2-jährige denn nicht mal kurz tragen wenn sie sich die Nähe dadurch holt?
Versteh ich nicht...ich trag auch meine knapp 3,5-jährige wenn sie mich fragt, man läuft ja keinen Marathon.

Ansonsten wie bei allem, es ist eine Phase ;-).
Ich habe es meistens so gehandhabt, dass ich schaue ob es etwas ist wo ich wirklich nicht mal einen Kompromiss eingehen kann.
Meine Grenzen sind verschiebbar und Kompromisse durchaus möglich, ich würde es nicht stur ausfechten und ein Nein nur aussprechen wenn es wirklich ein Nein sein MUSS.
Das Kind muss auch die Erfahrung machen dürfen, dass es auch mal "gewinnt".
Gerade in der Autonomiephase.

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Re: Trotzanfälle, Gekreische uvm…

Antwort von annarick am 28.08.2022, 18:01 Uhr

Ähnlich hatten wir das mit den kleinen Einkaufswagen. Solange er schieben darf, wohin er will und ich seinen Wagen nicht anfasse, war alles super. Sobald ich die Richtung vorgegeben habe, oder ihn davon abgehalten habe, etwas oder jemanden umzufahren, schmiss er sich auf den Boden, schrie... So, wie man sich das vorstellt...
Ich habe ihn liegen lassen und getröstet und ihm danach immer erklärt, dass er den Wagen haben darf, wir den aber zurück bringen, wenn es nicht klappt. Beim nächsten Ausraster kam der Wagen dann weg. Und dann musste ich sein Schreien ertragen und die Blicke der Leute ignorieren.
Im Moment klappt das mit dem Wagen gut.

Er ist allerdings 1,5. Vielleicht kommen die richtigen Trotzanfälle noch

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Re: Trotzanfälle, Gekreische uvm…

Antwort von Jolina2019 am 28.08.2022, 18:02 Uhr

Ach so, würde auch schauen wann ich die "Kämpfe" eingehe.
Mit einem evtl, müden, hungrigen, unausgeschlafenen Kind, möglicherweise k.o. vom Kiga, da fechte ich keine Kämpfe aus, sondern gehe Kompromisse ein und wie meine Vorrednerin sagte, spiegeln hilft hier auch immer sehr gut.

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Re: Trotzanfälle, Gekreische uvm…

Antwort von StiflersMom am 28.08.2022, 18:10 Uhr

Im Nachhinein ist es immer nur eine Phase.
Wenn unser jüngstes Kind 5 Jahre einen Wutanfall bekommt, hilft nichts ausser schreien lassen und dann beruhigen, wenn er sich etwas abgeregt hat. Sonst kommt man gar nicht an ihn ran.
Also starke Nerven und durchhalten.

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Re: Trotzanfälle, Gekreische uvm…

Antwort von ilsevonderunkrautfarm am 28.08.2022, 18:37 Uhr

Liebe Jolina,
Es geht nicht darum eine 2-jährige nur mal kurz nicht tragen zu wollen, sondern darum, dass es IMMER und ständig so ist.

Wir verlassen das Haus, es geht los. Aber NUR wenn Papa mit dabei ist. Sie und ich alleine stiefeln schon gut los.

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Re: Trotzanfälle, Gekreische uvm…

Antwort von 1905lh am 28.08.2022, 18:42 Uhr

Ich habe keine Antwort gelesen , sondern hatte direkt das Bedürfnis dir mein vollstes Mitgefühl auszusprechen! Bei uns ist es sehr sehr ähnlich, unser sohn hat so einen starken Willen, dass ich auch zugeben muss, manchmal überfordert zu sein.
Es hilft dir zwar nicht , aber man weiß durch andere Erfahrungsberichte, dass man nicht alleine ist!
Alles nur ne Phase oder wie heißt es so schön

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Re: Trotzanfälle, Gekreische uvm…

Antwort von Atombiene am 28.08.2022, 18:45 Uhr

Akzeptieren, begleiten, wertschätzend begegnen, das ist mein Rat.

Die Autonomiephase ist ein wichtiger Entwicklungsschritt aus entwicklungspsychologischer Sicht. Das Kind beginnt sich von den Eltern zu lösen und ein eigenes Ich-Bewusstsein und damit auch eigenen Willen zu entwickeln. Es sieht sich zunehmend mehr als eigenständige und unabhängige Person. Dabei stößt es auf natürliche, sprachliche, körperliche oder auch gesetzte Grenzen. Da die Frustrationstoleranz aber noch nicht entwickelt ist (das kommt ja gerade erst mit der Autonomiephase), führt das eben oftmals zu Tränen, Geschrei und Wutausbrüchen. Also alles völlig normal und natürlich. Gleichzeitig ist es auch normal, dass das Kind immer wieder die Nähe und den sicheren Hafen - also uns Eltern - aufsucht.

Wir Eltern müssen unsere Kinder durch diesen Prozess begleiten, ihnen auf Augenhöhe und mit viel Ruhe begegnen. Die Wut des Kindes richtet sich nie gegen uns selbst als Eltern, sondern ist Ausdruck seiner Hilflosigkeit. Es kann seine Gefühle noch nicht kanalisieren und anders zum Ausdruck bringen. Grenzen setzen ist wichtig, ja. Aber es sollte zu keinen Machtkämpfen kommen. Grenzen sollten mit Verstand gewählt werden und nicht aus irgendwelchen Prinzipien heraus. Wenn man sie dann setzt, dann muss man auch die Wut des Kindes darüber aushalten können.

Ich finde die Reaktion von deinem Mann eigentlich nicht verkehrt. Kleine Kinder möchten noch oft getragen werden, daran ist nichts verkehrt. Wovor hast du Angst? Dass ihr es verzieht und es nur noch getragen werden möchte? Wenn man dazu körperlich nicht im Stande ist, weil das Kind über einen langen Zeitraum getragen werden will, dann muss man das erklären und wenn es dennoch tobt, dann darf es das auch. Dem Kind sollte auf keinen Fall vermittelt werden, dass seine Gefühle falsch sind.

Du wirst diesen Entwicklungsschritt nicht verhindern können. Wie wir damit aber umgehen, stellt wichtige Weichen für den Rest des Lebens. Ich wünsche dir viel Gelassenheit und gute Nerven. Es ist nicht immer einfach für uns Eltern.

Ach und dann viel Spaß mit der Wackelzahnpubertät, Vorpubertät und dann der Pubertät Ich dachte ja in meiner Naivität tatsächlich, dass zwischen Autonomiephase und Pubertät ein paar entspannte Jahre auf einen warten. Wobei wir uns nicht beklagen können, getrotzt hat unser Kind nicht großartig.

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Re: Trotzanfälle, Gekreische uvm…

Antwort von ilsevonderunkrautfarm am 28.08.2022, 18:49 Uhr

Ja.. dasDrama mit dem Einkaufswagen…
So habe ich zwar kurz „Ruhe“ beim Einkaufen, aber dann geht das Theater los. Kommt meine Hand in die Nähe des Wagens, wird gebrüllt wie am Spieß

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Re: Trotzanfälle, Gekreische uvm…

Antwort von Baerchie90 am 28.08.2022, 18:51 Uhr

Wenn es STÄNDIG und IMMER die selben Situationen sind, die "unrund" laufen, würde ich schauen, dass ich sie grundlegend anders gestalte.
In dem Fall könnte ich mir eine Tragehilfe vorstellen oder einen Kinderwagen. Vielleicht hilft es auch die Ausflüge auf einen anderen Zeitpunkt zu legen. Wenn mittags die Luft eh raus ist, dann vielleicht eher vormittags unterwegs gehen, oder nachmittags nach dem Mittagsschlaf. :-)

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Re: Trotzanfälle, Gekreische uvm…

Antwort von mausebär2011 am 28.08.2022, 18:51 Uhr

Leider ist das ein völlig normales Verhalten in dem Alter und man kann nur wenig tun.

Was man aber tun bzw versuchen kann, den Tip bekam ich hier damals beim großen und der half tatächlich sehr gut!

Wenn sie getragen werden will gibt es 2 möglichkeiten das zu lösen

1. Ablenken! "Komm wir laufen bis zu der Laterne/Briefkasten/Baum um die Wette!"
Und das dann von Baum zu Baum/Laterne zu Laterne.

2. Tragen, vorher aber Grenzen abklären! "Ich mag dich sehr gerne tragen, aber du bist mir schon ein bisschen zu schwer dafür. Bis zum nächsten Baum/Laterne etc pp trage ich dich und dann läufst du weiter, ok?"


Bei uns half am besten die 1te Variante. Aber auch die 2te hat sehr gut geklappt.
Hat natürlich nicht auf Anhieb funktioniert. Das muss ja auch erstmal richtig im Kopf ankommen. Aber nach ein paar Malen klappte das super.
Wichtig ist nur dafür den richtigen Moment zu erwischen. Wenn sie schon zu sehr im Wutanfall drin sind, ist es egal was du sagst. Dann ist der Kopf dicht.

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Re: Trotzanfälle, Gekreische uvm…

Antwort von JakobsMutti am 28.08.2022, 18:56 Uhr

Dann ist es doch aber gar nicht fein Problem, sondern das Problem des Vaters.

Ich würde mir den Schuh an dieser Stelle gar nicht anziehen. Dann muss er eben tragen. Welcher Nachteil entsteht dir denn dadurch?

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Re: Trotzanfälle, Gekreische uvm…

Antwort von ilsevonderunkrautfarm am 28.08.2022, 18:59 Uhr

Ich finde die Reaktion prinzipiell auch nicht im Ganzen verkehrt, jedoch werden sämtliche Alternativen abgelehnt.
Einkaufswagen? Abgelehnt. Buggy? Abgelehnt. Schultern tragen? Abgelehnt. Ich mal kurz tragen? Abgelehnt.

So geht es jedoch mit allem. Eis? Nein, möchtest du ein Knäckebrot/Apfel? Gebrüll.
Milch aus dem Kühlschrank, klappe die 3.? Nein, du kannst gern etwas zu essen haben oder Wasser zum trinken. Abgelehnt.
Ablehnung versteht sich mit Gebrüll und gekreische.

Das tragen ist nur unser beispiel - wie gesagt. Wir beide laufen immer viel, zwischendurch mal tragen, dann wieder laufen.
Und sind wir ehrlich, ein Kind mit 13 kg die ganze Zeit über Stunden zu tragen, ist einfach irgendwann auch mal nervig, zumal es keinen mm alleine laufen möchte. Und wenn man dann mal einkäufe tragen muss, und das Kind das ganze vierteö zusammenbrüllt, ist auch weniger cool.

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Re: Trotzanfälle, Gekreische uvm…

Antwort von ilsevonderunkrautfarm am 28.08.2022, 19:01 Uhr

Der Nachteil, dass Papa momentan ein doppelt gebrochenes Steißbein hat, nicht richtig tragen kann, jedoch das Kind keinen mm von ihm abweicht, alle genervt sind und gestresst, durch die Lautstärke und so ist es momentan kein Zustand und ich suche nach Lösungen.

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Re: Trotzanfälle, Gekreische uvm…

Antwort von ilsevonderunkrautfarm am 28.08.2022, 19:02 Uhr

Das werden wir probieren.

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Re: Trotzanfälle, Gekreische uvm…

Antwort von Dirsoo am 28.08.2022, 19:20 Uhr

Das ist ein toller tip, falls es bei uns dazu kommen sollte weiß ich auf jeden fall bescheid, danke dir !

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Re: Trotzanfälle, Gekreische uvm…

Antwort von Dirsoo am 28.08.2022, 19:20 Uhr

Das ist ein toller tip, falls es bei uns dazu kommen sollte weiß ich auf jeden fall bescheid, danke dir !

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Re: Trotzanfälle, Gekreische uvm…

Antwort von Inena am 28.08.2022, 19:53 Uhr

Hach ja, die trotzphase ist doch was herrliches
Es wird besser, versprochen... Bis dahin, tief durchatmen, versuchen Ruhe zu bewahren.
Was hier hilft ist ein kurzes Drückerchen, dann beruhigt sich unsere Königin meist schnell wieder. Bis zum nächsten Mal...

Und ja, bei uns ist der Papa irgendwie auch nachgiebiger, sie hat ihn halt um den Finger gewickelt.

Alles Gute

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Re: Trotzanfälle, Gekreische uvm…

Antwort von JakobsMutti am 28.08.2022, 20:01 Uhr

Ok, aber es scheint dennoch ein vaterspezifisches Problem zu sein. Also muss er sich durchsetzen und darf nicht nachgeben, ich trage mein Kind auch noch viel - aber wenn es nicht geht, dann buggy oder laufen.

Und mein Sohn ist extrem willensstark. Aber in solchen Fällen steht doch die Gesundheit des Vaters an erster Stelle und hat Priorität. Frust des Kindes kann man doch begleiten, trösten und akzeptieren!

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Re: Trotzanfälle, Gekreische uvm…

Antwort von Nhu Hoang am 28.08.2022, 20:08 Uhr

Vielleicht denkt sie, dass sie sich bei Papa viel mehr erlauben kann und weiß wie sie ihren Willen bekommt und weiß bei dir geht das nicht

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Re: Trotzanfälle, Gekreische uvm…

Antwort von Atombiene am 28.08.2022, 20:11 Uhr

Kann ich absolut verstehen, es ist sehr nervenaufreibend. Nur gibt es leider kein Patentrezept, das Verhalten ist nunmal natürlich und auch wichtig. Man kann es mit Alternativen probieren, mit spiegeln, Ablenkung. Aber am Ende bleibt nur die Akzeptanz. Ich würde mir über die Außenwirkung wirklich keine Gedanken machen, solche Situationen kennt doch fast jeder.

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Re: Trotzanfälle, Gekreische uvm…

Antwort von Mamamaike am 28.08.2022, 20:18 Uhr

Hallo,

das mit dem Tragen ist bei uns bis heute so: Unser Sohn (4) läuft mit allen gut alleine, aber wenn mein Mann dabei ist, MUSS es Tragen sein, ansonsten eskaliert es schonmal...
Wenn Dein Mann nicht Tragen kann, sollte er es auch nicht tun - bei Dir (oder mir) klappt es ja auch ohne. Das bedeutet Geschrei und Getobe, aber das wird vorbeigehen.
Was bei uns gut funktioniert: Wenn unser Sohn mit Gefährt unterwegs ist (früher Dreirad, heute Laufrad oder Roller). Dann funktioniert es meist auch ohne Tragen...
In allen anderen Situationen: Das kenne ich wie alle anderen hier. Bleibt so ruhig wie möglich, macht keine Ausnahmen, holt sie aus der Situation, sorgt bei euch für Entspannung. Macht wenige, klare Ansagen statt vieler Worte und Erklärungen.
Es geht vorbei, aber man braucht einen langen Atem...

Viele Grüße

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Re: Trotzanfälle, Gekreische uvm…

Antwort von misssilence am 28.08.2022, 21:32 Uhr

Du beschreibst eine normale Zweijährige, scheinst aber ihr Können massiv zu überschätzen.

Das ist alles völlig altersadäquat. Da hilft nichts gegen - außer gaaaaaaamz viel Ruhe, Geduld und die Gewissheit, dass man davon völlig genervt sein darf.

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Re: Trotzanfälle, Gekreische uvm…

Antwort von misssilence am 28.08.2022, 21:35 Uhr

Ich weiß nicht, ob es schon erwähnt wurde, aber: das Kind wütet nicht, um seinen Willen zu bekommen, sondern weil es für seine Wut, Trauer, Frustration und Hilflosigkeit keine andere Ausdrucksmöglichkeit hat. Es will nicht manipulieren - kann es auch noch gar nicht, da eine 2jährihe keinen Perspektivenwechsel beherrscht.

Nur, falls das so gemeint war, ich konnte es nicht eindeutig herauslesen.

Dieser Gedanke hilft uns immer enorm - dass unsere Tochter uns gerade einfach nur ihre Gefühle zeigt, ungefiltert.

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Re: Trotzanfälle, Gekreische uvm…

Antwort von misssilence am 28.08.2022, 21:38 Uhr

Hallo Schwarze Pädagogik!

Es geht einem Kind NICHT darum, seine Eltern zu manipulieren.

Das sollte als Grundwissen echt in der Schule gelehrt werden, so sehr, wie sich diese Märchen halten

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Re: Trotzanfälle, Gekreische uvm…

Antwort von misssilence am 28.08.2022, 21:40 Uhr

Achso, aus diesen Gründen gehen wir nie mit Tochter einkaufen. Den Stress tu' ich mir nicht an ;)

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Re: Trotzanfälle, Gekreische uvm…

Antwort von Ruto am 28.08.2022, 23:57 Uhr

Willkommen in der Autonomiephase.

Was ich herauslese, ist der indirekte Vorwurf, dein Mann hätte es nicht so toll unter Kontrolle wie du. Lese ich das richtig heraus? Gleichzeitig erklärst du aber auch, dass sie ja auch sonst überall kreischt - auch, wenn du mit ihr allein bist? Das widerspricht sich nämlich für mich. Denn entweder ist es nur beim Papa oder es ist eben bei beiden (wovon ich ehrlich gesagt ausgehe, weil sogenanntes "Trotzen" in dem Alter normal ist).
Und noch ein allgemeiner Gedanke: Kann es sein, dass du - normalerweise - viel mehr Zeit mit dem Kind verbringst als er? Es wäre völlig normal, wenn sie sich in den raren Zeiten mit Papa die volle Papazeit holen wollen würde. Also auch gern von Papa getragen wird. Und dass sie erst mehr Zeit miteinander verbringen müssen, damit sich Dinge einspielen.

"Kriegt sie ihren willen nicht..."
Kriegt sie den denn manchmal bewusst oder hat sie sich immer unterzuordnen? Sinn der Autonomiephase ist, dass sie unabhängiger werden. Man muss ihnen dazu aber auch gewisse altersangemessene und alltagstaugliche Möglichkeiten dazu geben. Es gibt Situationen, da ist das nicht möglich, aber ehrlich gesagt ist es unsere Aufgabe als Eltern, die anderen Situationen (in denen sie eben sehr wohl handeln dürfen, z.B. zwischen zwei Angeboten auswählen) ebenso in den Alltag mit einzubauen. Da sind Kleinkinder dann auch in den vorgegebenen Situationen kooperativer.

Ich empfehle folgendes:
1) Eine entspanntere Haltung. Selber möglichst gelassen bleiben, den Wutanfall aushalten.
2) Dem Kind im Alltag immer wieder bewusst Entscheidungen treffen lassen - kindgerecht, überschaubar (nicht überfordern). Dann ist es in der Regel auch kooperativer.
3) Weitblick. Wenn ihr schon wisst, dass sie bei Papa unbedingt getragen werden möchte, er aber nicht kann/will und ihr eh schon genervt seid: Wieso dann spazieren? Ich wäre da pragmatischer und würde dann eben allein gehen und solche Situationen "üben", wenn ihr dazu Zeit und Nerven habt. Ressourcen schonen eben, und die Energie da einsetzen, wo ihr sie braucht.
Außerdem: Ankündigen. Wenn ihr einen großen Einkauf plant, schon am Morgen ankündigen, später wiederholen. Dann kann sich das Kind drauf einstellen, und im besten Fall weiß es auch, was danach auf dem Tagesplan steht.
4) Etwas konkretere Tipps: Kindgerechte Aufgaben, die es mit einbeziehen, einbauen. Beim Einkaufen unzerbrechliche Waren in den Einkaufswagen legen lassen. Entscheiden lassen, ob es mit eigenem Wagen laufen will oder lieber oben im großen Wagen mitfahren wollen - dann so durchziehen ("Du wolltest, also ..."). Beim Spazierengehen auf die Eichel am Boden aufmerksam machen und beauftragen, sie zu der Straßenlaterne vorne zu tragen. Dinge erklären ("Schau Mal da oben, da sitzt eine Krähe und sucht Essen") und dabei Fragen stellen ("Siehst du noch andere Tiere?").

Ich kann mich noch erinnern (wenn ich mich täusche, also dich verwechsel, dann ignorier den Absatz), dass du bei den Babyfragen gern beim Verurteilen mit dabei warst (a la Die Eltern haben ihre Babys nicht genügend im Griff, haben es von Anfang an an Falsches gewöhnt). Aber in Wahrheit beginnt JETZT die echte Erziehung. Und am sinnvollsten erzieht man, wenn man die dazu gehörigen Phasen und den aktuellen Entwicklungsstand mit berücksichtigt.

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