zurück| Geschrieben von Chillimohn am 26.09.2019, 21:26 Uhr |
Waldorf
Hat jemand von euch Erfahrungen, wie viel vom Weltbild des Gründers wirklich mit einfließt? Speziell Kindergarten.
Auch wenn mir klar ist, das dies von Institution zu Institution anders ist, auch darin von Mensch zu Mensch. Ich denke, so irgendwie Prinzip ist da doch auch dabei, oder?
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Re: Waldorf
Antwort von Kasi88 am 26.09.2019, 21:32 Uhr
Ich hatte heute gerade mit einer Freundin darüber gesprochen, ihr Sohn besucht jetzt den Kindergarten und sie sind sehr zufrieden.., sie sagte extreme gibt es überall, die meisten Eltern und Kinder sind aus völlig „normalen“ Familien...
Die Kinder können sich frei und kreativ ausleben und es gibt klare Strukturen, diese sind den Eltern transparent und auch bekannt, jeder beteiligt sich und es wird nicht über alles diskutiert...
Wir sind im übrigen beide Erzieherinnen in einer „normalen“ KITA und können da einige Unterschiede feststellen, wie ich persönlich finde positive...
Werde mir im Oktober den Kindergarten anschauen gehen...
Re: Waldorf
Antwort von Atombiene am 26.09.2019, 22:15 Uhr
Das kann man so allgemein gar nicht sagen und ich würde mir da ein genaues Bild machen wollen.
Ich bin überhaupt kein Freund von Rudolf Steiner und der Anthroposophie und für mich käme eine Institution, die auf diesen Lehren und dem Weltbild basiert, überhaupt nicht in Frage. Es gibt tolle Alternativen wie Montessori oder Waldkigas. Das Risiko würde ich persönlich nicht in Kauf nehmen wollen, dass da dieses Gedankengut doch zu stark verankert ist und leider ist meine Erfahrung bei Steiner-Anhängern nun mal die, dass er verklärt und alles verharmlost wird.
Im Übrigen haben die meisten Eltern absolut keinen blassen Schimmer, was Anthroposophie überhaupt ist. Es ist hipp und alternativ, das reicht.
Re: Waldorf
Antwort von Schnegge89 am 26.09.2019, 22:36 Uhr
ich würde mein kind nie in eine Einrichtung geben wollen, die mit Rudolf steiner in Verbindung steht. der mann hatte ein ziemlich schräges weltbild, Esoteriker durch und durch und seine gesamten pädagogischen gedanken sind davon gespickt. nichts, was ich für mein kind wollen würde.
waldorfkindergärten sind oft, nicht immer, von Eltern favorisiert, die allgemein ein alternatives weltbild haben. die Kinder sind oft kaum geimpft, globuli und anderer Placeboschwurbel dagegen sehr verbreitet. viel ziemlich leichtgläubig, was Verschwörungstheorien angeht.
wie gesagt, das trifft nicht auf jede Kita oder Schule zu. es gibt krasse sektenähnliche Einrichtungen, aber auch welche, die wirklich nur angelehnt an waldorf arbeiten und die ganze esoterik weg lassen. das wirst du nur vor Ort feststellen können.
sonstige "alternative" Konzepte sind aber meist empfehlenswert (montessori, piaget, reggio...)
Re: Waldorf
Antwort von karla2020 am 26.09.2019, 22:43 Uhr
Käme für mich definitiv nicht in Frage.
Re: Waldorf
Antwort von dana2228 am 26.09.2019, 23:21 Uhr
Wir sind sehr zufrieden.
Aber es passt halt nicht auf jedes Kind.
Und hängt natürlich von den Erziehern und Leherern ab.
Aber finde im Kindergarten kann man da nichts verkehrt machen. Es ist echt sehr sehr schön für die Kinder.
Schule ist dann ein anderes Thema und muss die gesagt zum Kind passen.
Die Klassenlehrerin meiner Großen ist da etwas offener wie andere Leherer die schon sehr nach dem Waldortprinzip unterrichten.
Re: Waldorf
Antwort von Mikako1990 am 27.09.2019, 6:02 Uhr
Ich war selber in einem Waldorf Kiga und Schule. Aus meiner Sicht kann ichs null empfehlen und würde meine eigenen Kinder auch nie dahin geben.
Re: Waldorf
Antwort von Maxikid am 27.09.2019, 6:33 Uhr
Ich kenne viele Erwachsene, die auf einer Waldorfschule waren. Ihre Kinder würden sie niemals dorthin schicken. Für unsere Lütte wurde uns das oft empfohlen, aber mir ist der Weg zu weit gewesen. LG
Re: Waldorf
Antwort von Chillimohn am 27.09.2019, 6:52 Uhr
Darf ich euch fragen, warum?
Re: Waldorf
Antwort von Mikako1990 am 27.09.2019, 8:03 Uhr
Mein Papa und seine 3 Geschwister waren auch schon auf der Waldorf Schule und Kiga damals. Also fand er, das es für mich als sensibles Kind das richtige wäre.
Kiga war Naja. Wir durften eig machen was wir wollten. Zum trinken gab es immer diesen wirklich eckigen Kräutertee, den Mussten alle trinken aus den eckligen Bechern aus so einem modellage Material. Wie nennt man das (das Wort ist grad weg.. Ton?) ja die Becher haben wirklich gerochen, das weiss ich bis heute. Die Kiga Lehrerin war immer sehr streng, es war eingeteilt in verschiedene Spielbereiche die man alle nur eine gewisse Zeit nutzen konnte jeweils.
Dann in der Waldorf Schule gelandet nach 3 Jahren Waldorf Kiga.
So. In meiner Klasse gabs eine wirklich hochbegabte, eine geistig beeinträchtigte Schülerin und auch einen Schüler mit etwas stärkerer geistiger Beeinträchtigung. Diese zwei haben oft geschlafen während dem Unterricht in der Schlaf Ecke des Klassenzimmers. Sie durften quasi machen was sie wollten. Es gab keine Hausaudgaben Kontrolle, wer nichts gemacht hatte, okay dann halt nicht. Wer malen statt lernen wollte okay.. Etc. Jeden Morgen standen wir hinter dem Stuhl und mussten den Moegenspruch aufsagen. Ich hab das gehasst.... "ich schaue in die Welt, in der die Sonne leuchtet, in der die Sterne funkeln..." etc pp. Auch später das wurde so gemacht bis Ende 11teKlasse wo ich dann endlich austreten konnte aus derSchule.
In Mathe zB bin ich grottenschlecht, das liegt aber an mir. Trotzdem hatte ich dann gute Noten am Ende der Schulzeit, 'weil ich mir mühe gegeben habe'..... Ja in der Lehrzeit fiel ich mit den Erfahrungen ziemlich auf die Nase, da nur Leistung zählte und nicht 'sie hatts versucht'. Ich suchte 3 Jahre ne Lehrstelle und wurde oft aufgrund der Steiner Schule abgewiesen da ich gefragt wurde, wo mein Problem liege, ob ich EIN DEFIZIT oder eine Behinderung habe, weil ich dort war etc.
Für mich sind das genug Gründe. Muss nicht überall sosein, bei uns war es wirklich etwas extrem.
Re: Waldorf
Antwort von Mondmädchen am 27.09.2019, 8:18 Uhr
Ich habe damals einen Nebenjob neben der Uni gesucht und hatte einen Probetag in einem Waldorfkindergarten.Ich hätte den Job zwar bekommen, habe aber abgesagt, weil er meinen eigenen pädagogischen Überzeugungen gegenüber stand.
Das ist schon viele Jahre her, deshalb bekomme ich nicht mehr zusammen, was mich alles gestört hat. Schlimm fand ich zum Beispiel, dass die Kinder die Erzieher siezen mussten, weil Erwachsene Kindern höher gestellt seien. Ich weiß aber nicht, ob das allgemein so ist oder nur in diesem speziellen Kindergarten.
Außerdem wollte der Kindergarten nur ein bestimmtes Klientel haben. Es wurde u. a. verboten, den Kindern Kleidung mit Figuren aus dem Fernsehen anzuziehen. Es durfte generell nicht über das Fernsehen gesprochen werden.
Re: Waldorf
Antwort von Maxikid am 27.09.2019, 9:16 Uhr
Die Enkelin meiner Nachbarin war erst in einer Waldorf-Krippe (auch die passen sich an) und jetzt im KiGa. Die Nachbarn schwärmen regelrecht von Waldorf.....hätten sie doch damals schon ihre eigenen Kinder hingegeben.
LG
Re: Waldorf
Antwort von Chillimohn am 27.09.2019, 12:59 Uhr
Danke für eure zahlreichen Antworten.
Vom Weltbild bin ich selbst distanziert, weiß mehr als die Mitarbeiterinnen, öhm ja. Kleidungsmäßig sind wir eher alternativ unterwegs, bunt und selbstgenäht, bzw skandi Mode. Trotzdem fände ich ein Verbot undurchdacht, abgesehen davon, dass ich im Prinzip zuhause tun kann was ich für richtig halte.
Ich werde mir das am Montag noch einmal sehr genau anschauen, danke.
