Vitamin D hilft dem Immunsystem bei der Arbeit

gemalte Sonne

© Adobe Stock, andreapetrlik

Vitamin D wird in der Haut gebildet, wenn wir in die Sonne gehen. Seine größte Bedeutung hat es für Kinder in der Haupt­wachs­tumsphase, da es für die Aufnahme von Calcium verant­wortlich ist.

Somit sorgt es für starke und gesunde Knochen. Babys und Kleinkinder, die zu wenig Vitamin D bekommen, laufen Gefahr an Knochenerweichung, besser bekannt als Rachitis, zu erkranken. Was viele aber nicht wissen: Das Sonnenvitamin spielt auch eine große Rolle für das Immunsystem.

Vitamin D - ein echter Alleskönner

Wie Wissenschaftler erst kürzlich herausgefunden haben, ist Vitamin D auch für die Mobilmachung der sogenannten "Killerzellen" verantwortlich. Fehlt es dem Körper, werden auch keine Abwehrzellen aktiviert, um den Erreger zu attackieren. Das Immunsystem ist also quasi wehrlos gegen den Angreifer. Und so ganz nebenbei hat es auch noch andere wichtige Aufgaben: Vitamin D verhindert überschießende Immunreaktionen, senkt den Blutdruck und wirkt sich somit positiv auf Herz und Kreislauf aus, es stärkt die Zähne und schützt sogar vor Diabetes und Krebs.

Wie kann man den Vitamin D-Bedarf decken?

In Deutschland ist das Sonnenvitamin wie in allen Ländern, die weit weg sind vom Äquator, vor allem in den dunklen Wintermonaten leider Mangelware. Deswegen sollten Sie gerade dann jeden Sonnenstrahl ausnützen und mit Ihrem Kind möglichst jeden Tag mindestens eine Stunde nach draußen gehen. Trotzdem reicht die UV-Strahlung oft nicht aus, um den hohen Bedarf von Kindern zu decken. Auch in der Nahrung ist Vitamin D leider kaum in größeren Mengen vorhanden, außer in fettem Seefisch. Generationen von Kindern mussten deshalb im Winter Lebertran schlucken. Zum Glück gibt es inzwischen andere Möglichkeiten!

Vitamin D-Tabletten für Babys

Schon seit vielen Jahren bekommen Säuglinge bei uns Vitamin D-Tabletten, die vor Mangelerscheinungen schützen. Je nach Geburtsdatum bis etwa anderthalb Jahre. Dieser Empfehlung Ihres Kinderarztes sollten Sie auch unbedingt folgen. Aber auch nach dieser Zeit haben Kinder weiterhin einen hohen Bedarf an Vitamin D, den man über die Nahrung nicht immer ausreichend decken kann.

Wie bekommt mein Kind genug Vitamin D?

Die besten Vitamin D-Lieferanten - abgesehen vom Fisch - sind Milch, Butter, Eier, Rinderleber, Avocados und Hefe. Gerade in den Wintermonaten, wo die Kühe selber nicht draußen auf der Weide stehen, enthalten aber auch Milchprodukte nicht besonders viel davon. In manchen Ländern wie Kanada oder den USA ist es deshalb schon länger üblich, Kuhmilch mit Vitamin D anzureichern. In Deutschland gibt es für Kinder, die keine Vitamin D-Tabletten mehr bekommen, inzwischen spezielle Kindermilch mit Vitamin D-Zusatz, die gut geeignet ist, um ihren erhöhten Bedarf zu decken.

Wer ist besonders gefährdet?

Dunkle, südlich Hauttypen bekommen schneller einen Mangel als die typischen hellhäutigen, blonden oder rothaarigen Mitteleuropäer, da bei ihnen die dunkle Pigmentierung die Aufnahme von Vitamin D verhindert. Deshalb ist vor allem bei Kindern mit Migrationshintergrund die ausreichende Versorgung mit Vitamin D wichtig.

Kann man auch zu viel Vitamin D bekommen?

Mediziner diskutieren im Moment intensiv, ob die Einnahme von Vitamin D-Präparaten empfohlen wird oder nicht. In zu hoher Dosis kann Vitamin D nämlich auch schädlich sein. Bei den Vitamin D- Tabletten Ihres Babys sollten Sie sich deshalb bitte an die auf der Packung angegebene Dosierung halten. Hat Ihr Kind versehentlich mal etwas mehr geschluckt, ist das aber auch nicht weiter schlimm. Eine Überdosierung von Vitamin D auf natürliche Weise durch die Ernährung oder die Sonne ist übrigens völlig unmöglich, selbst wenn Ihr Kind von morgens bis abends draußen wäre. Deshalb sollten Sie die sanften Sonnenstrahlen im Herbst, Winter und Frühjahr ausnützen. Sie versorgen uns nicht nur mit wertvollem Vitamin D, sondern vertreiben ganz nebenbei auch die schlechte Laune. Und wegen der geringen UV-Strahlung ist dann auch keine Sonnenbrandgefahr gegeben - somit spricht auch aus hautärztlicher Sicht nichts dagegen!

Zuletzt überarbeitet: Mai 2021

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