Kaiserschnitt

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Geschrieben von fencine am 05.07.2020, 19:19 Uhr

KN 1mm / 24 ssw / Bettruhe / Uterusfuptur ?

Ich brauche dringend einen Rat.
Ich bin in der 24ssw laut der Ärzte. Laut meiner Berechnung 25ssw, da ich einen Zyklus von 22Tagen habe.
Ich bin mit meinem 3ten Kind schwanger.
Meine beiden ersten wurden per Kaiserschnitt in der 37ssw geholt. Es lief alles super.

Ich war vor 3Wochen zur Feindiagnosgik. Alles gut. Dem Baby geht es super.
Ich wurde wegen meiner dünnen Kaiserschnittnarbe sofort ins KH geschickt.
Dort angekommen fragte man mich, was will ich hier, es sei doch alles gut. Dann stellten sie einen verkürzten Gebärmutterhals fest. Fazit strengste Bettruhe. 1 Woche später Gebärmutterhals wieder super, doch nun Panik wegen meiner Narbe, die wohl noch dünner sei...
Sofort bekam ich die Lungenreife, Wehenhemmer und ich musste schon alle OP's unterschreiben.
Jetzt bin ich fast 3wochen hier.
Zuhause habe ich noch 2 Kinder. Die kleine wird im August 3 und die große ist 11.
Ich beschäftige mich mit stricken und fernseh schauen.
Aber ich kann nicht mehr.
Mein Rücken tut weh, ich habe kein Durst mehr, ich vertrage das essen hier nicht und das Bett ist mir zu hart.
Die Erziehung meiner kleinsten ist total durch einander und die große hat zuviel Verantwortung.
Wir haben zwar jetzt eine Haushaltshilfe und eine Frau vom sozialen Dienst, die unsere kleinste täglich von 15-18uhr betreut.
Ich möchte heim, es belastet mich total, meine Kinder so zu vermissen und sie weinen zu sehen oder zu hören. Ich kann hier nicht noch 10Wochen liegen.

Was kann ich tun? Kann ich nicht doch nachhause und zuhause Bettruhe halten...

 
8 Antworten:

Re: KN 1mm / 24 ssw / Bettruhe / Uterusfuptur ?

Antwort von Assen08 am 05.07.2020, 19:38 Uhr

Du wirst zuhause nicht so die Bettruhe halten, wie im Krankenhaus. Das steht fest, wie das Amen in der Kirche.

Ich lag kürzlich mit verkürztem GMH und Trichter im KKH. Ich bin entlassen wurden mit dee Anordnung: Bettruhe! 3 Tage hab ichs im Bett ausgehalten.
Mit mir auf dem Zimmer lag auch eine Frau. Das Gleiche wie du. Sie wurde am 3. Tag meines Aufenthaltes entlassen. War schon 4 Wochen dort. Hat auch ein kleines Kind zuhause. Naja, am 5. Tag war sie dann wieder da. Wieder Blutungen, wieder Wehen, GMH noch weiter verkürzt.

Was ich damit zeigen will: Du wirst zuhause nicht die Bettruhe halten, die du benötigst.
Das klingt jetzt hart aber: Musst du durch als Lurch wenn du Frosch werden willst.

Alles Gute dir.

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Re: KN 1mm / 24 ssw / Bettruhe / Uterusfuptur ?

Antwort von sunnydani am 06.07.2020, 11:54 Uhr

Ich verstehe dich. Ich musste selbst lange liegen. Aber halte durch!
Es ist für dein Baby und für eure Familie! Jede Woche, die dein Kind länger im Bauch ist, hilft euch allen. Denn wenn dein Baby viel zu früh kommt, dann hast du erst recht ein Chaos überall. Denn dann willst du bei deinem Baby sein und gleichzeitig bei deinen großen Kindern. Dann lebst du in ständiger Ungewissheit, wie es mit dem Baby weitergeht, ob es Komplikationen hat, ob es OPs braucht, ob es die Frühgeburt ohne Schäden übersteht. Und das geht über Monate.

Ich weiß, wovon ich spreche. Ich hatte einen 4-jährigen Sohn, als ich Komplikationen in meiner Zwillingsschwangerschaft bekam. Ich bekam einen vorzeitigen Blasensprung in der 20.SSW. Ab da hieß es ebenso im KH liegen, bis die Kinder kommen und das wäre im besten Fall bei 32+0 SSW gewesen. Hieß für mich also 13 Wochen KH-Zeit.
Mir ging es wie dir. Ich wusste nicht, wie ich das überstehen sollte, wie mein Kleiner es überstehen würde. Aber ich wusste auch, ich musste mich für die Kinder zusammenreißen und durchhalten.

Wir kamen dann leider nicht bis zu unserem erhofften Ziel. Ich bekam bei 25+2 eine Infektion und die Kinder mussten sofort geholt werden. Es ging ihnen beiden sehr, sehr schlecht und wir wussten nicht, ob sie es überstehen würden.
Ich war dann noch 6 Tage nach dem Kaiserschnitt im KH, da ich auch eine Antibiotikatherapie wegen der Infektion brauchte und dann fing die Zerrissenheit erst so richtig an. Vormittags war ich bei den Zwillingen im KH, während mein Großer im Kiga war, nachmittags war ich bei ihm, an den Wochenenden war mein Großer meistens bei Oma, damit Papa und ich beide im KH bei den Babys sein konnten.

Ich hatte das Gefühl keinem Kind gerecht zu werden und für mich selbst hatte ich sowieso keine Zeit. Mein Wochenbett war geprägt von Hin- und Herhetzen und Ängsten und Sorgen und gleichzeitig Hoffnung.
Mein Großer hat auch unter dieser gesamten Situation sehr gelitten, aber ich musste auch zu den Babys. Sie hatten beide mehrere Komplikationen und einer der beiden hat es leider nicht geschafft. Er starb mit 6 Wochen.
Der zweite musste dreimal operiert werden, sein Leben hing lange am seidenen Faden, er war insgesamt 16 Wochen im KH, wurde dann mit Magensonde entlassen.

Jetzt ist er 2 Jahre alt. Es geht ihm gut, aber er hat eine motorische Beeinträchtigung und ist entwicklungsverzögert. Wir müssen viele Therapien machen, haben oft Kontrollen im KH.
Ich bin überglücklich und froh ihn zu haben und er entwickelt sich besser als die Ärzte damals gedacht hätten. Er ist unser Sonnenschein und zuckersüß. Aber es ist alles anders als bei einem normalen Baby. Und das belastet die gesamte Familie natürlich auch.
Mein Großer hat sehr darunter gelitten, dass einer seiner Brüder starb, dass ich so lange nicht da war, dass wir bei unserem Kleinen bei allem viel mehr aufpassen mussten und es einfach nicht so war, wie es normalerweise ist, wenn man ein Baby bekommt, dass er seinen kleinen Bruder so lange nicht sehen und halten durfte, weil er nicht auf die Neo durfte, dass er seinen Babybruder nicht sofort seinen Freunden zeigen durfte und vieles mehr.
Man hat einfach die komplette Anfangs- und Kennenlernzeit nicht, es fehlt einem so viel, die restliche Schwangerschaft fehlt, die Tritte im Bauch fehlen, die Geburt mit Baby auf die Brust bekommen fehlt, so vieles fehlt einfach, das man nie mehr nachholen kann.

Ich will dir keine Angst machen. Es ist alles schaffbar, wenn es denn sein muss. Aber wenn es die Möglichkeit gibt, dass das Baby im Bauch bleibt, wenn man eben liegt und nichts tut, dann sollte man mit aller Kraft, die man hat, versuchen diese harte Zeit durchzustehen. Denn es ist auch eine harte Zeit, wenn das Baby viel zu früh kommt und es hat dann mehr Nachwirkungen für die gesamte Familie, als diese Wochen, die man im Nachhinein dann wieder vergisst, wenn das Baby dafür gesund und reif zur Welt kommt.

Du würdest dir auch ewig Vorwürfe machen, wenn du jetzt nach Hause gehst und dann ist etwas mit deinem Baby. Du würdest dich fragen, was wäre gewesen, wenn du doch im KH geblieben wärst.
Und für deine Kinder ist es nun leider ohnehin eine schwere Situation, aber egal, wie du es machst, es ist nun mal ein Ausnahmezustand. Aber Kinder können das schaffen. Auch wenn sie dann eben vielleicht in irgendeiner Art und Weise auffällig werden, aber sobald wieder alles im Lot ist und wenn sie Personen haben, die für sie da sind, dann schaffen sie das da durch. Auch meinem Großen geht es jetzt wieder gut, auch wenn die Zeit und der Tod des Bruders geprägt haben, aber wir haben es auch gepackt, die lange, schwere Zeit zu verarbeiten.

Versuche dir kleine Ziele zu setzen, es nur tageweise anzugehen. Freue dich, wenn du wieder einen Tag geschafft hast, eine Woche. Sag das auch deinen Kindern! Versucht in Vorfreude zu sein. Sag ihnen, so viele Tage sollte euer Baby noch im Bauch bleiben und wenn ihr es so weit schafft, dann wird alles gut.
Wir Mamas haben Bärenkräfte, wenn es um unsere Kinder geht und wenn es sein muss. Und ich kann den Zwiespalt wirklich gut verstehen. Ich habe mich auch gefühlt, als würde ich meinen Großen im Stich lassen und er tat mir unglaublich leid, als er im KH-Flur geweint hat, weil ich nicht mit nach Hause durfte. Aber jetzt im Nachhinein weiß ich, es musste einfach so sein und so schwer die Zeit auch war, wir als Familie haben gesehen, dass wir auch in den schwersten Momenten zusammenhalten und dass wir auch so eine schlimme Zeit gemeinsam überstehen können.

Versuche dich abzulenken, rede viel über deine Gefühle, wie es dir geht, rede mit deinen Kindern, lass dir Bilder von ihnen mitbringen. Ich hatte zum Schluss schon die ganze Wand neben meinem Bett voll mit Bildern von meinem Großen. Versuche jeden Tag irgendetwas Positives zu finden und wenn es noch so klein ist.
Glaub an dich und dein Baby! Glaub daran, dass ihr es schaffen werdet! Male dir die Zukunft aus, stelle dir vor, wie es dann ist, wenn dein Baby gesund zur Welt kommt und ihr alle endlich wieder zusammen und zu Hause seid! Diese Vorfreude hilft dir vielleicht über sehr schwere Tage!
Und wenn es dir mal ganz schlecht geht, dann lass es zu und lass es raus! Es ist in Ordnung Durchhänger zu haben und traurig und wütend und voller Angst zu sein.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute und drücke dir ganz fest die Daumen, dass du noch viele Wochen überstehst und dann ein gesundes Baby zur Welt bringen darfst!
Ich denke an euch!
Alles Liebe!

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Re: KN 1mm / 24 ssw / Bettruhe / Uterusfuptur ?

Antwort von fencine am 06.07.2020, 13:16 Uhr

Wow...!!!
Mit so einer liebevollen und intensiven Nachricht, habe ich nicht gerechnet.
Ich bin total motiviert und gespannt, ob wir das alles packen.
Meine große unterstützt mich, wo sie nur kann.
Deine Geschichte ist sehr traurig, mir kamen die Tränen beim lesen.
Ich möchte so etwas nie erleben, ich habe schon Eltern und Großeltern verloren, aber eins meiner Kinder, wäre für mich der Untergang.
Ich danke Dir für Deine Worte und die Kraft die darin steckt. Ich gebe mein bestes und kämpfe mich durch, so gut ich kann.
Drück Dich

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Re: KN 1mm / 24 ssw / Bettruhe / Uterusfuptur ?

Antwort von sunnydani am 07.07.2020, 10:59 Uhr

Bitte gerne!
Es freut mich, wenn ich deinen Kämpfergeist mit meiner Nachricht noch etwas wecken konnte.

Es ist einfach eine total schlimme Situation, die sehr kräftezehrend ist und die Aussicht über viele Wochen im KH zu liegen und nichts tun zu können, ist sehr schwer auszuhalten.
Aber wenn man weiß, wofür man es tut und was man sich alles damit im Nachhinein ersparen kann, wenn es gelingt, dass man doch sehr weit kommt, dann geht es vielleicht wenigstens etwas leichter.

Es ist schön, dass deine Große dich gut unterstützt. Vielleicht ist das sogar eine Hilfe für sie, dass sie weiß, sie kann etwas tun.
Redet einfach offen und ehrlich miteinander über eure Ängste, eure Hoffnungen, eure gewünschten Ziele!
Das Wichtigste für Kinder ist immer Ehrlichkeit, denn sie spüren sowieso, dass etwas nicht stimmt, auch wenn man es verschweigt. Kindgerecht natürlich, aber ich habe gemerkt, dass meinem Sohn der offene Umgang mit unserer Situation und die Ehrlichkeit am meisten geholfen hat. Nämlich so, dass er auch gelernt hat, seine Gefühle aussprechen zu dürfen, dass nichts ein Tabu ist und dass es in Ordnung ist, wenn er gerade wütend oder traurig ist.

Ich drücke dir wirklich ganz fest die Daumen, dass dein Baby noch lange in deinem Bauch bleibt und dass du die Zeit gut herumkriegst!
Danke dir!
Ich bin in Gedanken bei euch!
Alles Liebe!

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Re: KN 1mm / 24 ssw / Bettruhe / Uterusfuptur ?

Antwort von UrselPursel am 08.07.2020, 15:24 Uhr

Hallo,

bleibe tapfer. Sunnydannies Geschichte hat mich auch sehr bewegt - mir ging es ähnlich. Musste von 25+0 bis 29+2 liegen, die erste Woche nur liegend. Nicht sitzen, nicht stehen, nicht zum Klo. Ab da durfte ich zweimal die Woche zum Duschen aufstehen und zum Klo gehen. Zum Ctg wurde ich im Rollstuhl gefahren, anfangs mit dem Bett. Sitzen sollte ich ansonsten nicht, auch nicht beim Essen.

Mein "Glück" war, dass es mein erstes Kind war und zu Hause kein Geschwisterkind wartete. Meine Bettnachbarin, die ähnlich lange da war, aber aufstehen durfte, hatte eine vierjährige Tochter zu Hause. Der Vater hatte bis dahin nur in den Tag hinein gelebt und musste sich plötzlich um sie kümmern - was natürlich nicht nach ihren Vorstellungen ablief.

Mental kann ich mich nur sunnydannie anschließen. Schöner kann man es einfach nicht schreiben. Leider hatten wir auch kein Happy End...

Was mir damals gut getan hat, rein körperlich:

Abends gab es eine Schwester, die uns immer mit einer Art Franzbrandwein den Rücken abgeklatscht hat. Das tat unheimlich gut!

Ich hatte mein Stillkissen und mein eigenes Bettzeug da (Hatte Aussschlag von den Eisentabletten bekommen, die Ärzte dachten aber es sei vom Waschmittel im Krankenhaus).

Ich bekam Physiotherapie und hatte einige Übungen mit dem Terra Band die ich im Liegen machen sollte.

Ich habe Schwangerschaftstagebuch geschrieben. Man erlebt ja auch so einige lustige Sachen im Krankenhaus.

Nach dem Krankenhaus habe ich Reha Sport gemacht. Sämtliche Muskeln waren fort. Alles was du jetzt schon machen kannst und darfst um die Muskulatur zu stärken solltest du auch machen. Bei mir war das leider ziemlich wenig, weil ich zusätzlich zum Blasensprung viel Blut verloren habe bis hin zu Transfusionen.

Es ist erstaunlich was man alles aushalten kann, glaube fest an Dich!

Viel Kraft und Durchhaltevermögen, das wünsche ich Dir,
Liebe Grüße, UrselPursel

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Re: KN 1mm / 24 ssw / Bettruhe / Uterusfuptur ?

Antwort von UrselPursel am 17.07.2020, 12:33 Uhr

Huhu,

wie geht es dir inzwischen? Ich hoffe du brütest noch

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Re: KN 1mm / 24 ssw / Bettruhe / Uterusfuptur ?

Antwort von fencine am 17.07.2020, 12:39 Uhr

huhu...danke der NACHFRAGE...ja ich brüte noch, aber zuhause. Habe es psychisch ohne meine Kinder und mein Zuhause nicht mehr geschafft.
Diese eine Woche war ein Segen, besser als die 3Wochen im KH...
Ich werde es solange es geht versuchen. Dem kleinen geht e s zum Glück super... lg

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Re: KN 1mm / 24 ssw / Bettruhe / Uterusfuptur ?

Antwort von UrselPursel am 17.07.2020, 21:15 Uhr

Super, das freut mich!

Versuche dich wirklich zu schonen, für die Psyche ist es auf jeden Fall zu Hause besser. ...und für den Rücken auch

Ich drücke ganz fest die Daumen dass ihr es noch lange aushaltet!
Lasse dich ordentlich verwöhnen und freue dich über jeden weiteren geschafften Tag.

Ganz liebe Grüße
UrselPursel

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