Die Geburt

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Geschrieben von Conny_89 am 13.02.2017, 6:21 Uhr

Erfahrungen mit Hausgeburt?

Hey ihr Lieben,

Man kann ja viel Lesen, aber mich würden brennend die Erzählungen von Frauen interessieren die tatsächlich eine hatten.
Wieso habt ihr euch dafür entschieden? Wie war es so im Allgemeinen und würdet ihr es wieder so machen?

Danke schonmal und viele Grüße

 
31 Antworten:

Re: Erfahrungen mit Hausgeburt?

Antwort von Schniesenase am 13.02.2017, 23:54 Uhr

Schau doch mal bei greenbirth.de nach. Da gibt es auch Berichte von Eltern.
Meine Tochter ist zu Hause geboren. Ich war 41, Kind 11 Tage über Termin und es war ein unvergessliches Erlebnis, 2Std "Blähungen", 2,5 Std Geburt. Ich würde es immer wieder so machen, wenn nichts dagegen spricht.

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Re: Erfahrungen mit Hausgeburt?

Antwort von clarence am 14.02.2017, 11:24 Uhr

Wenn alles klappt, ist eine Hausgeburt sicher eine Möglichkeit in angenehmer Atmosphäre zuhause zu entbinden.
Es ist nur so, dass man vorher eben nie weiß ob alles klappt - das kann sich im Geburtsverlauf sehr schnell ändern.

Ich stand beispielsweise mitten unter einer total normalen Geburt als sich plötzlich die Plazenta ablöste. War in dieser Situation froh im KH zu sein und gleich einen Not-KS bekommen zu haben (ohne den hätte vielleicht weder ich noch mein Sohn überlebt). Das ging alles so schnell, dass wir den Weg ins KH vielleicht nicht mehr geschafft hätten und hat sich auch durch nichts angekündigt.
Bei meinen anderen 3 Kindern war wiederum alles okay.

Will dir jetzt nicht die Hausgeburt ausreden, aber für mich käme sie nach diesem "Notfall" nie in Frage.

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Re: Erfahrungen mit Hausgeburt?

Antwort von sarahT am 14.02.2017, 15:19 Uhr

Hey!
Wenn alles so bleibt werde ich in drei Wochen meine dritte HG haben.
Wir machen es so, weil die Ss und ich und das Kind gesund sind, wir keine Risikofaktoren haben, ich KHs mehr als furchtbar finde, keine fremden Menschen bei der Geburt haben möchte, ich mich in meiner gewohnten Umgebung am besten fallen lassen kann, ich mir hier sicherer sein kann, keine 'unnötigen' Interventionen zu bekommen und ich einfach nicht mit Wehen ins Auto steigen möchte. Es gibt noch viele andere Gründe, die für mich pro HG sprechen (z.B. den Zeitdruck unter dem Hebammen im KH stehen oder die Finanzkalkulationen des KHs), aber ich will hier den Rahmen nicht sprengen. ;)
Ich für mich finde, dass ein so intimes Erlebnis, wie eine Geburt nicht in einen so öffentlichen Raum gehört. Natürlich immer unter der Prämisse, dass alle medizinischen Indikatoren dafür sprechen.
Wenn du mehr oder was genaues wissen möchtest meld dich gerne. :D

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Re: Erfahrungen mit Hausgeburt?

Antwort von Conny_89 am 15.02.2017, 20:33 Uhr

Vielen dank für eure Antworten. Ich bin noch hin und her gerissen aber morgen sehe ich mir mal den kreissaal an und dann schauen wir weiter

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Re: Erfahrungen mit Hausgeburt?

Antwort von Bauchgefühl am 16.02.2017, 13:46 Uhr

Hallo Conny,

ich hatte selbst eine Hausgeburt und war als Geburtsbegleiterin bei mehreren Hausgeburten sowie Krankenhausgeburten dabei. Ich habe ausschließlich schöne Hausgeburten erlebt und keine einzige schöne Krankenhausgeburt. Die Vorteile der Hausgeburt sind, dass die Frauen sich wesentlich besser entspannen kann und jeder zeit frei bewegen kann, die Atmosphäre entspannter als im Krankenhaus ist, keine gravierenden Interventionen und gar keine Medikamentenvergabe erfolgt und somit sehr selten Notfälle entstehen. Krankenhausnotfälle sind meistens hausgemacht (Dauer-CTG, mangelnde Bewegungsfreiheit, unnötige Interventionen, wenn ein Zugang gelegt wurde, kommt es auch zur unnötigen Medikamentenvergabe, Routinen, Zeitvorgaben, nicht Beachten der psychosozialen Aspekte der Frau in Schwangerschaft und Geburt, unbearbeitete Ängste der Frau, Machtausübung einzelner Personen, die Stimmung zwischen Hebammen und Ärzten spielen eine wichtige Rolle). Die Hausgeburtshebammen sind so kompetent, dass sie einen Notfall erkennen können und richtig handeln. Ob für dich eine Hausgeburt in Frage käme, hängt vorallem auch damit zusammen, ob du dich in deiner eigenen Bleibe richtig wohl fühlst. Hab noch nie gehört, dass irgendein Nachbar bei den Hausgeburten etwas von den Geburten mitbekommen hat. Und falls du dir Sorgen machst, um die verschiedenen Körperflüssigkeiten, meistens hält frau sich intuitiv im Bad auf, wo alle Entsorgungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen oder man legt in der letzten Phase eine Unterlage über den Teppich oder rollt ihn weg. Wenn das Kind kommt, gibt es eine kleine Blutlache, vielleicht von der Größe eines DIN A3-Blattes, was aber schnell mit einem Handtuch oder diesen Einmalwindelunterlagen aufgesaugt werden kann. Also halb so wild. Eine Hausgeburt hat aber im Gegensatz zur Klinikgeburt einen riesigen positiven Vorteil auf die Mutter-Kind-Bindung. Die wirst du in der Form im Krankenhaus nicht erreichen. Mütter, die ihre Kinder zuhause gebären, fühlen sich viel kompetenter und sicherer im Umgang mit ihrem Kind und lesen die Signale ihres Kindes viel eindeutiger, da bei einer Hausgeburt kaum gestört wird. Bei einer Hausgeburt hat die Frau die maximale Oxytocinausschüttung ihres Körpers, im Krankenhaus meistens nicht, da zur Nachgeburtsbeschleunigung künstliches Oxytocin gegeben wird, was die Rezeptoren belegt. Somit ist die Mutter-Kind-Bindung nicht so, wie sie von Natur aus sein sollte. Zudem kann bei der Hausgeburt die Nabelschnur ohne Wenn und Aber auspulsieren, so dass sich dein Baby in Ruhe und ohne Hast anpassen und ankommen kann. Noch ein Vorteil gibt es bei der Hausgeburt im Wochenbett. Da du direkt von der Geburt in dein Wochenbett gehst, bist du wesentlich besser durch Nachsorgehebamme, Partner und/oder Haushaltshilfe um- und versorgt und somit wesentlich schneller wieder von der Geburt erholt. Das Stillen klappt ungestört (statt im Mehrbettzimmer auf der Wochenbettstation) wesentlich besser, es kommt nicht zu Milchstau, das Baby ist viel ruhiger, da es nicht umziehen muss und von Anfang an bei Mama schlafen kann (ist im Krankenhaus oft verboten aus versicherungstechnischen Gründen). Wenn Du eine normale (sprich natürliche Geburt) willst, dann gehe nicht ins Krankenhaus oder nimm dir zumindest eine Doula mit, informiere dich sehr genau über das Thema Geburt und stell dich auf Machtkämpfe im Kreissaal ein. Es finden nur noch 6% normale Geburten in Deutschland statt, laut WHO könnten 70 -80 % aller Frauen normal gebären. Deine Gebärfähigkeit unterstützt du am besten, wenn du zuhause bleibst und auf deine Intuition hörst.

Viele Grüße, Dein Bauchgefühl

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schwarz Malerei

Antwort von knuffelbär am 16.02.2017, 18:03 Uhr

Also ganz ehrlich deine schwarz Malerei von Kliniken geht gar nicht.

Wahrscheinlich hast du nur abgebrochene Hausgeburten in die Klinik begleitet, die sind dann natürlich nicht schön, sonst wären sie ja kaum in der Klinik geendet.

Schon komisch, das alle Hebammen irgendwann in einer Klinik gelernt haben, so komplett Müll scheinen die dort ja nicht gelernt zu haben...

Ob wie und wo man am besten entbindet hängt stark von der jeweiligen Frau ab.

Zu Hause gebären heißt in vielen Regionen Deutschlands heute leider auch, dass man alleine gebären muss, den geplant machen das Wehen der Versicherung kaum noch Hebammen. Das ist leider das erste, was man bedenken sollte.

Echte Notfälle sind sehr selten klar aber in einem solchen Fall kam von zu Hause der Weg zur Klinik lang sein und unter Umständen ist es dann zu spät. Die Tatsache, dass bei Hausgeburten so wenig passiert liegt nur daran, dass nur die Frauen es machen dürfen, die eine Bilderbuchschwangerschaft vorweisen können. Alte bei denen man sich nur erahnen kann, dass es Probleme gibt Museen eh in die Klinik.

Ich habe insgesamt drei Klinik Geburten hinter mir. Die ersten beiden in einem Lehrkrankenhaus. Ich habe mich dort sehr wohl und sicher gefühlt und es wurde immer auf meine Wünsche und Gefühle eingegangen. Ich kann mich da echt nicht beschweren, bei meinem Sohn musste zwar am Ende ein wenig geholfen werden, da es ins beiden sehr schlecht ging aber ich habe um die Hilfe (einen Schnitt) gebeten. Ich war froh als geschnitten wurde, ich wusste dass es dann bald geschafft ist. Es war null traumatisch und ohne Hilfe der kompetenten Hebammen hätte ich das Stillen wohl nicht auf die reihe bekommen. Die zweite Geburt ging sehr schnell, ich hatte kaum Zeit und habe wie auch bei der ersten keine Medis bekommen.

Bei der dritten musste ich die Klinik wegen der Entfernung wechseln und wegen der ganzen Berichte hier entschloss ich mich mit eine Beleghebamme mit zu nehmen. Das war der grösste Fehler überhaupt. Diese Frau war für mich das nackte Grauen, das habe ich leider erst unter der Geburt gemerkt. Es war die erste Geburt bei der ich gedrängt würde, bei der es hetzig war und die mich so lange bedrängte bis ich der Gabe von Wehenfördernden Mitteln zustimmte. Sie hat noch einige fiese Dinge gemacht, dir diese Geburt für mich wirklich traumatisch werden ließen. Ich würde jederzeit wieder in einer guten Klinik entbinden aber niemals wieder mit einer eigenen Hebamme. Nur mit dem Personal.

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Rooming-in ist mittlerweile in vielen Kliniken Standard.

Antwort von emilie.d. am 17.02.2017, 7:12 Uhr

Auspulsieren der Nabelschnur ist nicht unbedingt von Vorteil. Eine Frau mit Schwangerschaftsdiabetes oder Plazentainsuffizienz sieht man bei Hausgeburten selten, aber bei denen wäre es z.B. nachteilig (Blut vom Kind "dickt noch mehr ein").

Man kann auch in Kliniken schöne Geburten haben und z.B. ambulant entbinden, wenn einem die Wochenstation auf den Wecker geht. Wofür ich vollstes Verständnis habe. Für Frauen, die Zuhause keine Unterstützung haben, sind die Tage im KH dagegen aber oft tatsächlich noch Erholung. Eine Freundin hat acht Kinder, die bleibt gern da zum Ausruhen.

Trotzdem nur die Bilderbuchschwangerschaften in Hausgeburte enden, werden ca. 10 Prozent davon noch in Kliniken verlegt. Ist hier einer ortsansässigen Hebamme bei ihrem ersten Kind passiert und dass so eine "Klinikgeburt" als überhaupt nicht schön empfunden wird, ist wohl logisch.

Eine gute Alternative zur Hausgeburt sind z.B. auch Geburtshäuser.

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Re: Rooming-in ist mittlerweile in vielen Kliniken Standard.

Antwort von Bauchgefühl am 17.02.2017, 11:52 Uhr

Hallo Emilie,

das Auspulsieren der Nabelschnur ist immer sinnvoll, erst recht, wenn die Frau Vorerkrankungen hat. In der Plazenta und Nabelschnur fließt das Blut des Babys nicht der Frau. Es ist mehr als sinnvoll und auch nachgewiesen, dass das Auspulsieren der Nabelschnur zu weniger Atemdepression und Anpassungsstörungen führt. Selbst wenn das Baby nach der Geburt mit dem Atem wieder aussetzen sollte, kann es durch die intakte Verbindung über die Nabelschnur weiterhin über die Plazenta versorgt werden bis durch eine Stimulation des Oberkörpers sowie Absaugen von eventuellem Fruchtwasser oder Schleim in Nase und Mund eine Wiederaufnahme der selbständigen Atmung erfolgt. Eine Plazentainsuffizienz hat etwas mit der Mangelversorgung der Plazenta durch den mütterlichen Kreislauf zu tun. Wenn so ein Fall vorliegt, spricht rein logisch nichts dagegen, das Kind trotzdem über die Nabelschnur versorgt zu lassen, auch wenn vielleicht weniger Nährstoffe und Sauerstoff transportiert werden, aber immerhin besser als nichts. Ich weiß zwar nicht, was du mit eindicken von Blut meinst, aber ich kann mal kurz erklären, welche Vorteile das Kind dann in seinem ersten Lebensjahr hat, wenn die Nabelschnur auspulsieren darf:
1.30% mehr Blut und bis zu 60% mehr rote Blutzellen kommen dahin, wo sie hingehören: ins Baby.
2.Mehr Eisen: ein erhöhter Eisenvorrat, eine um durchschnittlich 45 % höhere Ferritinkonzentration und seltener Eisenmangel. Das bezieht sich nicht nur auf die Geburt, sondern hält in den ersten 6 Lebensmonaten an.
3.Vermindertes Risiko einer Anämie.
4.Höheres Geburtsgewicht: Erhält ein Baby sein volles Blutvolumen, so hat es auch ein höheres Geburtsgewicht im Gegensatz zum Gewicht beim frühen Abnabeln. Das ist als gut und gesund anzusehen und insbesondere wertvoll bei Frühgeborenen oder kleinen Babys.
5.Erhöhte Eisenvorräte können die neurologische Entwicklung des Kindes verbessern.
6.Mehr Sauerstoff.
7.Mehr Stammzellen.
8.Vermindertes Risiko (insbesondere bei Frühgeborenen) einer Ventrikelblutung, einer späten Neugeboreneninfektion (late onset Sepsis) sowie einer nekrotisierenden Enterokolitis.
9.Weniger Bluttransfusionen.
10.Weniger Lösungsprobleme bei der Plazenta.
Die Quelle dieser Infos ist www.hebammenwissen.info. Eine tolle Seite von einer Hebamme geschrieben.
Sicherlich kann man auch schöne Geburten im Krankenhaus erleben, aber selten normale sprich natürliche. Das liegt allein schon an der Oxygabe am Schluss der Geburt, die bei einer Frau den wichtigen natürlichen Oxytocinausstoß stört bis verhindert.
Das man auf der Wochenbettstation auf jeden Fall besser aufgehoben ist, als zuhause, wenn frau dort überhaupt keine Unterstützung hat und noch mehrere kleine Kinder zu versorgen hat, ist auch meine Meinung. Aber das ist ja eher selten der Fall.
Dass nur Bilderbuchschwangerschaften zu Hause sicher gebären können, wurde mal von einer Statistikerin unter die Lupe genommen. Sie hat einen Vergleich zwischen Krankenhaus- und Hausgeburten gemacht zu Zeiten, als das noch möglich war anhand repräsentativer Zahlen. Ist wirklich empfehlenswert und öffnet einem die Augen: Majorie Tews "Sichere Geburt?!". Übrigens gibt es mittlerweile viele Geburtsberichte von Risikoschwangeren, die Alleingeburten trotz Risiko gemacht haben, viele liefen gut ab, einige mit Verlegung ins Krankenhaus. Zudem ist die Risikoeinstufung der Ärzte von Jahrzehnt zu Jahrzehnt an engere Kriterien gebunden worden, so dass mittlerweile jede 2. Frau Risikoschwangere ist. Man hat das Gefühl, Frauen wird heutzutage grundsätzliche ihre Gebärfähigkeit abgesprochen und der Frauenkörper sei nicht vertrauenswürdig in seiner Funktion. Aber das ist er... kann ich aus eigener Erfahrung behaupten. Jede Frau kann ihr Kind selbst gebären, da, wo sie sich sicher und geborgen fühlt, respektvoll behandelt wird und ungestört ist. Wirklich!

Viele Grüße, Dein Bauchgefühl

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Re: schwarz Malerei

Antwort von Bauchgefühl am 17.02.2017, 13:55 Uhr

Hallo knuffelbär,

du nennst es Schwarzmalerei, ich nenne es den pragmatisches, kritisches Denken. Ich habe bis jetzt keine Hausgeburtsverlegung erlebt. Alle Hausgeburten sind zuhause erfolgt. Die Krankenhausgeburten, die ich erlebt habe, sind von Anfang an als Krankenhausgeburten von den Frauen geplant worden. Es gibt bestimmt Krankenhäuser und Kreißsaalhebammen, die sich Mühe geben, aber auch diese müssen sich den geltenden Regeln ihres Arbeitgebers fügen, sonst würden sie in Haftungsfällen nicht mehr geschützt werden. Zudem gibt es in den Kreißsälen ein starkes Machtgefälle. Nicht umsonst hat man die Hebammenausbildung zu einem Studiengang gemacht, damit dieses behoben werden kann.
Was Hebammen im Krankenhaus lernen, sind Interventionen und Arbeitsabläufe, was tun, wenn etwas nicht der Norm entspricht. Das ist gut, wenn es in dem Maße durchgeführt wird, wo es wirklich erforderlich sprich pathologisch ist. Laut WHO sind 90 % der Interventionen, die im Krankenhaus bei Geburten durchgeführt werden, nicht wissenschaftlich evidenzbasiert. Das bedeutet, keiner weiß, ob es nicht ohne die Intervention gleich oder besser ausgegangen wäre. Auch Hebammen, die Hausgeburten begleiten und ihre Ausbildung im Krankenhaus absolviert haben, könnten unnütze Interventionen machen oder durch ihre Einstellung in Bezug auf normale Geburtsabläufe durch Unwissenheit oder Angst geburtshinderlich sein.
Ich vertrete die Ansicht, dass gerade weil die Situation in Bezug auf die Frauengesundheit und Betreuung in Schwangerschaft, bei Geburt und im Wochenbett aktuell nicht sehr rosig aussieht tendenziell sogar noch schlechter werden wird, dass sich Frauen noch mehr informieren, kritisch hinterfragen und sich mit ihren Wünschen und Forderungen politisch durchsetzen sollten. Ich denke nicht, dass wir Frauen das, was uns vorgegaukelt wird, so schlucken sollten. Wir müssen mit den vermeidbar gewesenen Schäden an unserem Körper und der mangelhaften Bindung zu unseren Kindern ein Leben lang leben. Für Krankenhäuser sind wir nur eine Zahl in der wirtschaftlichen Bilanz. Daher werde ich jeder Frau weiterhin raten, zuhause zu bleiben und sich eine gute Begleitung zu suchen und im Falle, dass wirklich ein pathogener Zustand vorliegt, ins Krankenhaus zu fahren. Dafür wird auch immer genug Zeit sein.
Laut WHO sind 70 - 80 % aller Frauen zu normalen sprich natürlichen Geburten fähig. Aktuell liegt die Einleitungsrate bei 23% intrapartal bekommen weitere 30% einen Wehentropf und die Kaiserschnittrate liegt bei 32%. Die Müttersterblichkeit ist in den letzten Jahren aufgrund der Kaiserschnittrate gestiegen. Das ist nicht normal und das wissen die Geburtsärzte und das Gesundheitssystem. Es wird seit diesem Februar an zwei neuen Leitlinien gearbeitet, um diesen fatalen Zustand in den deutschen Kreißsälen zu ändern. Aber ich glaube nicht, dass sich etwas ändern wird, solange nicht die Frau als Mensch in Symbiose mit ihrem Kind im Mittelpunkt steht.

Viele Grüße, Dein Bauchgefühl

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Re: Erfahrungen mit Hausgeburt?

Antwort von PippiLotta16 am 17.02.2017, 19:28 Uhr

Hallo:)
Ich habe meinen Sohn vor 4 Jahren im Geburtshaus entbunden und war mehr als zufrieden! Ich konnte mich total entspannen und meine Hebamme kannte ich sehr gut, weil sie mich die ganze Schwangerschaft über begleitet hatte. Ich fand es war eine wunderbare Geburt und ich kann Geburtshäuser jedem empfehlen der nicht unbedingt Zuhause, aber auch nicht im Krankenhaus entbinden möchte!
LG!

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Re: Rooming-in ist mittlerweile in vielen Kliniken Standard.

Antwort von emilie.d. am 17.02.2017, 22:14 Uhr

"Das Auspulsieren der Nabelschnur ist immer sinnvoll."

Nein, ist es nicht. Es ist in der Klinik, in der ich entbunden habe, Standard das zu machen. Aber eben in bestimmten Fällen nicht, weil bei diesen Kindern der Hämatokrit-Wert eh schon zu hoch ist und sie dann noch mehr Blut bekämen.
Auch Oxytocin wird dort nicht standardmäßig nach der Geburt verabreicht.

Es gibt total schlechte Kliniken, die viel intervenieren und KS-Raten jenseits von 50 Prozent haben. Aber es gibt auch gute Kliniken, Hebammen geführte Kreissäle und und und. Du zeichnest da ein sehr einseitiges Bild.

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Re: Erfahrungen mit Hausgeburt?

Antwort von Ankama am 18.02.2017, 11:54 Uhr

Hi, ich hatte bei meinem zweiten Kind eine geplante Hausgeburt zuhause im Gebärpool. Dabei hatte ich eine sehr erfahrene Hebamme. Die müsstest du dir wirklich zügig suchen. Für mich gibt es unzählige Gründe zuhause zu gebären. Es war eine absolute Traumgeburt und direkt danach aufs Sofa zu wechseln und dort tagelang zu bleiben, war wunderbar. Unter der Geburt war ich absolut selbstbestimnt, tiefenentspannt. Es wurde z.B. keine einzige vaginale Untersuchung gemacht (was ja auch frustrierend/hemmend sein kann, wenn es vielleicht noch nicht so weit geöffnet ist). Kann man vielleicht auch im Krankenhaus einfordern. Auch die Begleitung der Hebamme während der Schwangerschaft war total entspannt ohne unnötige Untersuchungen (z.B. häufiger Ultraschall, vaginale Untersuchungen). Ich hatte aber auch keine Schwierigkeiten in der Schwangerschaft. Ich würde es inmer wieder so machen. Es hat mich sehr stark gemacht und war eine ganz kraftvolle Erfahrung.
Eine Freundin wohnt in Dänemark, dort gehen die Frauen wirklich nur zum Arzt, wenn sie Probleme haben, sonst begleiten sie Hebammen. Diese Freundin hat übrigens vorgestern ihr zweites Kind bei einer geplanten Alleingeburt zuhause bekomme.
Wenn du noch weitere Fragen hast, melde dich sehr gerne, vielleicht kann ich dir auch noch ein, zwei Bücher empfehlen.
Jede Frau sollte die Wahl ihres Geburtsortes alleine treffen und von allen anderen respektiert werden.

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Re: Erfahrungen mit Hausgeburt?

Antwort von Brischi am 18.02.2017, 14:18 Uhr

es tut gut deine beiträge zu lesen
danke bauchgefühl ich unterschreibe mal wieder ganz faul
lg Bri

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Re: Erfahrungen mit Hausgeburt?

Antwort von faenny am 19.02.2017, 12:47 Uhr

Hallo bauchgefühl, du hast bestimmt mit vielem recht, was du über Haus und klinikgeburten schreibst. Aber ich finde es wird immer schwierig, wenn das so pauschal gesehen wird.
Ich selbst habe zwei ambulante klinikgeburten erlebt. Eine mit vermutlich unnötigen Interventionen (dammschnitt) und eine, völlig Selbstbestimmte ohne jegliche Eingriffe. Das gibt es also schon auch! Allerdings hatte ich mir da Klinik und Hebamme auch gut ausgesucht.

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@ Bauchgefühl

Antwort von tink91 am 19.02.2017, 13:18 Uhr

Düfte ich dir eine Pn schreiben?

Lg :)

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Re: Erfahrungen mit Hausgeburt?

Antwort von enanita am 19.02.2017, 17:11 Uhr

Bis zum Blasensprung bin ich fest davon ausgegangen im Geburtshaus zu entbinden. Wäre das gerade "besetzt" gewesen, hätte ich mir auch zu hause vorstellen können. Dann war das Fruchtwasser aber direkt grün-braun und damit war klar, dass ich in eine Klinik muss. Aber ich habe trotzdem davon profitiert, denn ohne Klinik muss man einige Entscheidungen selber treffen, die in der Klinik wohl nur auf Nachfrage gesondert gehandhabt werden. Ich habe z.b. die Nabelschnur auspulsieren lassen und war zumindest mal aufgeklärt worden, was es mit dem Vitamin K auf sich hat (hätten uns aber für die Standardvariante entschieden).
Etwa 1h nach der Geburt zeigten sich bei mir leider Komplikationen, die eine Verlegung in eine große Klinik nötig machten. Möglicherweise wäre das genauso auch zu Hause oder im Geburtshaus passiert (war eine gänzlich natürliche Geburt). Das hätte hier keinen Unterschied gemacht, da die Wege in der Großstadt kurz sind. Auf dem Land hätte es dramatisch werden können.
Die Geburt ist erst 3 Wochen her und ich weiß noch nicht, wie sich die Geburtskomplikationen und eine erst ganz zum Schluss entstandene SS-Cholestase auf eine Folgeschwangerschaft auswirken. Aber wenn ich darf, würde ich mich wieder fürs Geburtshaus entscheiden, zumindest aber für eine Hebamme, die einen ab der Schwangerschaft begleitet.

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Re: Erfahrungen mit Hausgeburt?

Antwort von Conny_89 am 19.02.2017, 22:01 Uhr

Vielen dank für die vielen interessanten Beiträge. Wahnsinn wie mutig und stark viele Frauen sind. Daumen hoch

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Das gilt halt in beide Richtungen...

Antwort von Glaseule am 19.02.2017, 23:38 Uhr

"Laut WHO sind 90 % der Interventionen, die im Krankenhaus bei Geburten durchgeführt werden, nicht wissenschaftlich evidenzbasiert. Das bedeutet, keiner weiß, ob es nicht ohne die Intervention gleich oder besser ausgegangen wäre."

Das ist richtig. Es weiß aber genauso keiner, ob es nicht ohne die Intervention schlechter ausgegangen wäre.

Wichtig ist, glaube ich, dass man sich vor einer Hausgeburt wirklich klarmacht, ob man damit leben kann, dass bei einem Notfall keine sofortige Hilfe da ist - mit allen möglichen Folgen. Ich kenne eine Frau, die nach ihrem ersten (als traumatisch erlebten) Kaiserschnitt nur noch Hausgeburten wollte und dann auch zwei Hausgeburten hatte. Sie hat erzählt, dass sie sich sehr genau damit auseinandergesetzt hat und sich vorher gesagt hat, es ist okay, wenn ich dabei mein Leben verliere, es ist okay, wenn mein Kind dabei sein Leben verliert oder Schaden nimmt, das nehme ich in Kauf dafür, dass ich zuhause gebären kann und nicht nochmal eine Klinikgeburt erleben muss, bei der man mich womöglich wieder zum Kaiserschnitt drängen würde.

Eine sehr klare, sehr mutige Haltung, die mit Sicherheit auch widerspiegelt, wie unschön Krankenhausgeburten verlaufen können. Gleichzeitig hat mich diese Äußerung darin bestärkt, dass ich jederzeit wieder ins Krankenhaus gehen würde. Ich könnte nicht damit leben, mein Kind wegen einer Komplikation zu verlieren, die zwar (eher) unwahrscheinlich ist, aber wenn sie eintritt, dann eben u. U. doch in vollem Umfang. Deswegen achte ich in der Schwangerschaft ja auch auf meine Ernährung, auch wenn es recht unwahrscheinlich ist, sich und sein Kind mit Toxoplasmose oder Listeriose anzustecken. Und ich würde auch meiner großen Tochter nicht zumuten wollen, ohne Mutter aufzuwachsen, nur weil ich gern eine schönere Geburt haben wollte. Es ist nunmal so, manche Komplikationen wie eine Plazentaablösung lassen sich nicht vorhersehen. Auch meine eigene Geburt hätten aufgrund einer stillen (d. h. schmerzlosen) Uterusruptur wahrscheinlich weder meine Mutter noch ich überlebt, wenn sie eine Hausgeburt versucht hätte.

Aber wenn man mit dem Risiko leben kann und im Reinen ist (oder sich keine Gedanken drüber macht und dann auch entsprechend Glück hat), ist eine Hausgeburt sicher eine schöne Sache.

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Re: Das gilt halt in beide Richtungen...

Antwort von Bauchgefühl am 20.02.2017, 8:04 Uhr

Hallo Glaseule,

es geschehen heutzutage wesentlich mehr Komplikationen im Krankenhaus durch dessen Interventionen, daher finde ich es überaus mutig von Frauen sich, wenn sie genau informiert sind, bei einer komplikationslosen Schwangerschaft und vorherigen komplikationslosen Geburten für ein Krankenhaus zu entscheiden. In allen Fällen, ob Krankenhaus-, Geburtshaus- oder Hausgeburt, sollte sich jede Frau trotzdem ihrer vollen Verantwortung für den Ausgang ihrer Geburt im Klaren sein und diese nicht abgeben. Auch im Krankenhaus können Frauen und Babys während oder nach der Geburt sterben. Das Krankenhaus ist keine Garantie für einen glücklichen Ausgang einer Geburt. Der Tod gehört zum Leben dazu und kann uns jederzeit treffen, sowie auch Behinderung. Die meisten Komplikationen, die bei einer normalen Geburt auftreten, sind extrem selten. Wäre die normale Geburt so risikoreich, würde es die Menschheit nicht mehr geben. Nichtsdestotrotz kann frau im Krankenhaus froh sein, wenn sie sämtliche Interventionen einigermaßen heil überlebt hat.

Viele Grüße, Dein Bauchgefühl

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@ Bauchgefühl

Antwort von tink91 am 20.02.2017, 19:27 Uhr

Ich probier es einfach nochmal.
Darf ich dir bitte ein Pn schreiben. Ich hätte ein paar fragen.
Lg :)

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Re: Erfahrungen mit Hausgeburt?

Antwort von Amelie H. am 20.02.2017, 19:33 Uhr

Hallo,
ich habe vier Kinder, zwei ambulant entbunden, dann eine Hausgeburt und das vierte Kind im Krankenhaus.
Die einzige Geburt, die ich nicht mehr so haben möchte im Nachhinein, ist die im KH. Obwohl ich so viel Erfahrung hatte und bei allen vorherigen Geburten keine Komplikationen auftraten, wollte meine Beleghebamme alle Standardvorgaben anwenden, die ich nicht wollte. Immer mit Hinweis darauf, dass es im KH eben so sein muss. Ich war während der kurzen Zeit im KH (insgesamt vier Stunden) so gestresst, dass ich heilfroh war, wieder daheim zu sein. Manche Dinge konnte ich nicht verhindern: dass ein Arzt dabei sein muss - den ich noch nie gesehen hatte, zum Glück kam er erst ganz am Schluss dazu, dann ein Mittel nach der Geburt, damit sich die Gebärmutter schneller zusammenzieht (Oxytocin?), was mir gar nicht gut getan hat, usw. Der Grund warum ich mich bei dieser Geburt für das KH entschieden habe, war, dass mir ständig gesagt wurde, ich sei eine Risikoschwangere, weil ich über 35 Jahre bin und bei der vierten Geburt die Nachblutung so stark sein könnte, dass ich verbluten könnte. Mir wurde so Angst gemacht, dass ich mich schließlich fügte, leider.
Meine anderen drei Geburten waren schön, die Hausgeburt mit Abstand am besten - für die ganze Familie!
Ich wünsche jeder Frau auf ihre Intuition zu vertrauen und für sich und ihr Baby zu sorgen und nicht für das System zu funktionieren.

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Re: @ Bauchgefühl

Antwort von Bauchgefühl am 21.02.2017, 6:46 Uhr

Hallo Tink,

du kannst mir gern eine PN schreiben.

Viele Grüße, Dein Bauchgefühl

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Re: Das gilt halt in beide Richtungen...

Antwort von Glaseule am 21.02.2017, 9:56 Uhr

Ja, Du hast recht. Im Krankenhaus gibt es Komplikationen durch Interventionen, und auch im Krankenhaus können Mütter und Kinder bei der Geburt sterben. Aber nenn mir mal eine lebensbedrohliche Komplikation, die im Krankenhaus auftritt, die bei einer Hausgeburt nicht aufgetreten wäre. M. E. sind das völlig verschiedene Arten von Komplikationen.

Der Kinderdoc hat zufällig diese Tage auch einen ganz interessanten Beitrag dazu gepostet (Google: kinderdoc etwas zu allein- haus- und klinikgeburten).

Ich will jetzt nicht damit kommen, dass in Ländern mit schlechter medizinischer Versorgung wie Niger, Sierra Leone, Afghanistan u. ä. bis heute jede siebte bis achte Frau an Komplikationen in der Schwangerschaft oder bei der Geburt stirbt. Das wäre ähnlich unsinnig wie der Vergleich von Komplikationen durch Klinikinterventionen und unvorhergesehenen, tödlichen Komplikationen außerhalb der Klinik. Natürlich sind auch Hausgeburten bei uns viel sicherer, weil besser betreut, begleitet, in der Vorsorge kontrolliert und dann ggf. gar nicht zugelassen. Alles, was ich sagen wollte, ist, dass man sich bei einer Hausgeburt darüber klar sein muss, dass bei schwerwiegenden (!), unvorhersehbaren Komplikationen eben möglicherweise keine rechtzeitige Hilfe da ist und man halt dann damit leben muss. Oder die Hinterbliebenen.

Es wäre mal interessant, zu wissen, ob die Mütter, die eine Hausgeburt möchten, auch nicht so auf ihre Ernährung in der Schwangerschaft achten, also mit rohen tierischen Produkten und so, ob sie also allgemein ein anderes Risikobewusstsein haben. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Mutter Toxoplasmose oder Listeriose bekokmmt UND das Kind dadurch Schaden nimmt, ist nämlich bei einer normalen Ernährung m. W. nicht größer als die Wahrscheinlichkeit von (nicht interventionsbedingten) Komplikationen unter der Geburt.

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Geht nicht.

Antwort von tink91 am 22.02.2017, 12:17 Uhr

Ich kann dir iwi keine schreiben. Kannst du mich evt anschreiben?
Lg :))

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Re: Erfahrungen mit Hausgeburt?

Antwort von Ani123 am 22.02.2017, 20:20 Uhr

Mein jüngstes Babysitterkind ist im Mai 15 geboren. Sie hat zwei ältere Geschwister (12/06 Spontangeburt KH-11/12 Kaiserschnitt KH weil Baby BEL).
Das dritte Kind sollte per Hausgeburt kommen. 1 Tag nach ET kamen morgens die Wehen. Hebamme kam regelmäßig vorbei. Am späten Nachmittag blieb sie da weil die Wehen stärker wurden. Später dann Presswehen aber das Baby kam nicht. Kurz vor Mitternacht entschied die Hebamme dass die Mutter ins KH muss. Sie setzte den Notruf ab, Sanitäter kamen, sie begleitete ins KH, im KH wussten sie dass eine Frau mit Presswehen kommt. Im KH waren sofort mehrere Ärzte und Hebammen da und das Baby kam (mit Druck auf dem Bauch durch ein Arzt). OP wurde bereits vorbereitet wegen Notkaiserschnitt. So weit kam es dann nicht mehr.
Baby schrie brauchte aber eine Zeit zum Ankommen. Die Mutter wollte nach vier Stunden das KH verlassen (was dann als ambulante Geburt gilt) aber brach zusammen als sie zum ersten Mal aufgestanden ist und war ab da an ohnmächtig, musste beatmet werden, wurde intubiert. Die Stunden danach waren sorgenreich da die Ärzte nicht wussten wann sie wieder aufwachen wird und sie war nnicht stabil. Sie ist nach über 24 Stunden aufgewacht sehr geschwächt und ist dann so lange im KH geblieben bis sie sich besser fühlte Sie hat ca. drei Monate gebraucht um sich körperlich davon zu erholen psychisch ist sie heute noch auf dem Weg.
Die Mutter sagt heute dass sie sich trotzallem wieder für eine Hausgeburt entscheiden würde da sie immer das Gefühl hatte dass die Hebamme alles im Griff hatte im Notfall gehandelt hat das KH war informiert. Das was danach passiert ist konnte niemand vorher sagen da die Frau gesund in die Geburt ging. Sie erfüllte alle Voraussetzungen für eine Hausgeburt. Hätte ihre Hebamme nicht reagiert dann wäre sie Stunden nach der Hausgeburt gestorben. Sie weiß auch dass sie bei der nächsten Geburt aufgrund der Komplikationen beim 3.Kind ins KH gehen muss weil sie medizinische Hilfe braucht.
Mit einer guten Hebamme ist eine Hausgeburt gut zu machen.

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Re: Geht nicht.

Antwort von Bauchgefühl am 23.02.2017, 12:32 Uhr

Hab dir eine Nachricht geschickt.

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Manchmal reicht die Zeit nicht mehr.

Antwort von Mäusekind2015 am 24.02.2017, 0:18 Uhr

Ich greife den Satz meiner Vorrednerin auf: "Mit einer guten Hebamme ist eine Hausgeburt gut zu machen."
Dem stimme ich zu. Und bestimmt eine schöne Erfahrung.
Aber: Nicht immer reicht im Notfall die Zeit um ins Krankenhaus zu kommen, nicht immer ist man noch transportfähig.
Selten, Gott sei Dank. Aber es passiert.
10 Minuten können in der Geburtshilfe eine Ewigkeit sein, die über Leben und Tod entscheiden.
Und das könnte ich meinem Kind gegenüber niemals verantworten.

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Re: Erfahrungen mit Hausgeburt?

Antwort von Schniesenase am 24.02.2017, 9:30 Uhr

Ich stimme Bauchgefühl und anderen mit ähnlichen Kommentaren voll und ganz zu. Zur Illustration empfehle ich Prof. Rockenschaubs "Gebären ohne Aberglaube" (Ich hoffe, ich habe den Titel korrekt wiedergegeben). Solche Meinungen sind nicht populär, aber sie sind klar belegbar. Rockenschaub zeigt eindrucksvoll, dass es die sensible und sehr kompetente Begleitung von Beginn der Schwangerschaft an ist, die leichte Geburten unterstützt und Komplikationen frühzeitig erkennen und vermeiden lässt. Leider wird diese nicht gefördert, sondern gehemmt, was man daran erkennen kann, dass vielerorts Hebammen fehlen bzw. kaum noch Erfahrung mit eigenständiger, sehr kompetenter Begleitung in einer Geburt ohne Eingriffe von außen haben.

Ich hätte nicht in einem hiesigen KH entbinden können. Alle haben eine KS-Rate von 33-34%, und das wird von der WHO schon seit Jahrzehnten angeprangert und gemahnt, evidenzbasierte Methoden zur Geburtsbegleitung zu verwenden. Diese Mahnungen verhallen hierzulande schon lange weitgehend unbeachtet. Ich hätte mich dort niemals sicher gefühlt.

Es ist auch nicht so, dass nur die absoluten Traumbedingungen, von wegen keine Risikoschwangerschaften, bei Hausgeburten vorliegen. Ich war z.B. wie gesagt 41 mit dem ersten Kind und hatte eine Schilddrüsenerkrankung.

Ich finde es fatal, wenn man sachlich unaufgeklärt in die Geburt geht. Jede Frau muss mündig den Ort wählen können, an dem sie sich bestmöglich aufgehoben fühlt. Sie muss wissen, wie Geburt eigentlich funktioniert, damit sie ihre Begleiter entsprechend vorher darauf einstellen kann. Und niemand muss sich implizit Verantwortungslosigkeit unterstellen lassen, wenn sie, ganz weiblich, in dieser Beziehung ihrem Bauchgefühl traut!

Angst ist ein großer Hebel in Richtung weg vom Bauchgefühl bei den Frauen. Die hiesige, sehr technische Schwangerschafts- und Geburtsvorsorge verunsichert reihenweise Frauen, wie man in diesen Foren bedrückend eindrucksvoll lesen kann. Ich finde es so wichtig,den Frauen Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln, statt sie von einer Sorge in die nächste zu schicken, aber das wird flächendeckend getan. Nicht absichtlich, aber die Mechanismen sind so.

Ich würde immer wieder zu Hause gebären, wenn nicht wesentliche Gründe dagegen stehen.

Daneben weiß ich von Krankenhäusern,
die eine hilfreiche Geburtshilfe betreiben, wo achtsam mit den Frauen und Babys umgegangen wird und die geringe Eingriffraten haben. In so ein KH hätte ich mich vielleicht auch getraut. Es gibt noch viel zu tun in der Geburtshilfe und in den Köpfen!

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Re: Erfahrungen mit Hausgeburt?

Antwort von merrie85 am 24.02.2017, 21:09 Uhr

Ich unterschreibe bei dir, Schniesenase. Achtsame Krankenhäuser gibt es leider kaum und hier in der Gegend gar nicht. Ich weiß gar nicht, wo zum Beispiel die nächste anthroposophische Klinik wäre.

Nach zwei interventionsreichen und für mich durchaus traumatischen Klinikgeburten habe ich mich beim dritten Kind - zunächst sogar gegen den Willen meines Mannes - für eine Hausgeburt entschieden. Auch die Vorsorge wurde ausschließlich von meiner Hebamme gemacht, ein einziges Mal war ich wegen einer Vorgeschichte beim großen Ultraschall.

Es war die allerbeste Entscheidung, die Waasergeburt im Wohnzimmer war wunderschön und ich würde es immer und immer wieder so machen. So entspannt und gemütlich ist es eben nur daheim.

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Re: Erfahrungen mit Hausgeburt?

Antwort von Conny_89 am 28.02.2017, 22:10 Uhr

Ich habe keine Hebamme gefunden die für eine Hausgeburt zu haben gewesen wäre bzw. Wenn dann hatte sie keine Kapazitäten mehr. Habe aber ein sehr schönes Geburtshaus mit einer denke ich sehr guten Hebamme gefunden und finde das ist ein guter Kompromiss. Unsere Ansichten sind sich sehr ähnlich und ich fühle mich dort wohl.
Witzig war, als ich vor ein paar Tagen bei ihr war lag das Baby noch in BEL und sie meinte das darf sie nicht entbinden wenn das so bleibt und noch in der selben Nacht hat es sich gedreht

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Re: Erfahrungen mit Hausgeburt?

Antwort von Miranda am 25.06.2017, 0:43 Uhr

Liebe Glaseule,

ich bin ein Bsp. für Interventionen im KH, die (zum Glück nur) beinahe schief gelaufen wären.
Leider war ich bei meinem ersten Baby noch nicht informiert und selbstsicher genug und bin ganz selbstverständlich zur Geburt in's KH gegangen. Leider hatte ich die Hebamme erwischt, die ich bereits bei der Anmeldung hatte und mit der ich mich schon damals nicht verstanden habe. Der vorherige Besuch des Kreißsaals und sogar ein 'Testaufenthalt' auf Station von 3 Tagen auf Grund von längerem Erbrechen meinerseits waren beide positiv: Die Kreißsäle freundlich und heimelig eingerichtet, einer sogar mit Wanne (dass fast kein Baby da drin geboren wird, sagt einem aber niemand).
Trotz meines Wunsches einer Wassergeburt wurde ich in die Entspannungswanne im anderen Zimmer gepackt. Die schöne Kreißsaalwanne hab ich leider nur von außen gesehen. Meine Versuche, in verschiedenen Positionen zu arbeiten (ich wurde ausgeschimpft, mich ohne Unterlage auf den Gebärhocker gesetzt zu haben) wurden irgendwann von der Hebamme so kommentiert, dass sie nur mit Rückenlage auf Bett entbindet, da solle ich keine Ambitionen haben. Am Ende lag ich also wie umgedrehte Schildkröte auf dem Bett, die Frauenärztin sprang auf mir rum und drückte von oben und - wen wundert es bei der Anspannung, Stresserei und Drückerei? - der Damm stand breit da. Nebenbei machte die Hebamme Stress, weil die Geburt nicht nur mich, sondern auch mein Baby laut der Herztöne stresste (wen wundert's?) bzw. er nachher aus dem Dauer-CTG rutschte und teilweise nicht mehr zu hören war und so kam es, dass ich, ohne wirklich (gefühlt zumindest) Presswehen erlebt zu haben, geschnitten werden 'musste', damit das Baby ... ganz schnell dringend!!! .. raus kommt. Und statt eines kleinen Annickerns der Haut hat sie mir einen (auf gespannter Haut) ca. 10 cm-Schnitt verpasst, der mein Kind mit einem Schwung wie Wasserfall raus platschen ließ. Natürlich wurde trotz meines gegensätzlichen Wunsches sofort abgenabelt, der Kleine versorgt, die Plazenta aus mir raus gezerrt und ich lag da dann so rum. Eine ziemliche Weile, ehe irgendwann die Ärztin zum Nähen kam und erst mal feststellte, dass ich die ganze Zeit aus einem Blutgefäß blutete.
Lange Rede, kurzer Sinn. Meinem Kind ging es prächtig. Rosa, prall, nix blau, nix Stress, nix Eile notwendig gewesen. Ich bin kurz darauf 2 Mal auf dem Bett ohnmächtig geworden. Ich bin eine große Frau, aber leider schon immer mit wenig Eisen im Blut (inzwischen weiß ich, dass Leber essen mir hilft) und einer Historie an 'Schwarz-vor-Augen-werden', ohne dass ich vorher jedoch jemals unmächtig geworden wäre. Nichtsdestotrotz brauche ich jedes Gramm Blut, dass ich habe.
So verbrachte mein Baby also einsam den Rest der Nacht im Schwesternzimmer und ich auf der Überwachungsstation 2 Etagen tiefer. Mein Mann war wie versprochen nach einer Mütze Schlaf Zuhause früh am Morgen wieder da zum Känguruhen.
Auf der Station waren die nächsten Tage Spießrutenlaufen für mich. Nur eine einzige der Hebammen und Schwestern war freundlich zu mir, ansonsten wurde ich wegen Besuch angeraunzt, dass ich Ruhe bräuchte. Es gab viele kleine Sticheleien, Kleinigkeiten, aber in der Summe nicht schön. Der Physiotherapeutin wurde nicht gesagt, dass ich die Beckenbodenübungen lieber im Bett machen sollte, so dass die ob meines weißen Gesichtes, als ich mich am Babybettchen bis zum Übungsraum geschoben hatte, gleich sehr besorgt wurde.
Dass ich nicht sitzen konnte, war auch mein Problem.
Am 3. Tag im KH hatte ich einen Zusammenbruch und habe erst mal meinem Mann das T-Shirt voll geheult. Als nach 5 Tagen endlich die Milch kam, bin ich geflüchtet.
Bis heute habe ich Schmerzen und Probleme wegen der Dammschnittnarbe.

Mein zweites Baby kam problemlos im Geburtshaus. Es war eine Sturzgeburt, 1 1/4 Stunde nach der Ankunft dort war meine Tochter da. Das hat leider dann auch nicht mehr für die Wanne gereicht, weil alles so schnell ging und ich so schnell in den Presswehen war (nach einer heftigen Bewegung des Babies, als wir gerade eine Runde Wehen aufzeichnen wollten, ging es plötzlich voll zur Sache), wo ich dann nicht mehr bis zu Wanne gekonnt hätte - selbst wenn die gefüllt gewesen wäre. Also ist sie zwar auch auf dem Bett geboren, aber ein Unterschied wie Tag und Nacht war es dennoch. Ich habe alle Zeit der Welt bekommen, unterstützt durch sanfte Massagen, den Damm so lange zu dehnen, wie ich es eben brauchte (was etwa 30 min bei vollsten Presswehen gedauert hat), so dass ich nur mit einem leichten Wiedereinriss des alten Schnittes und Abschürfungen davon gekommen bin, was beides nicht beim Kopf, sondern bei der Schulter passierte, da waren sich Mann und Hebamme sicher. 5 Stunden später waren wir glücklich Zuhause.

Die Geburt im KH war eine der schlechtesten Entscheidungen, die ich je gefällt hatte. Oder vielleicht hätte ich einfach die Beine zusammen kneifen und auf die Ablösung zur nächsten Schicht warten sollen. Wer weiß.

Ich weiß, Geburtshaus ist keine Hausgeburt. Wir haben aber auch keine Wanne Zuhause und ich wollte doch eigentlich endlich mal in die Wanne... ;)
Nein, mein Mann hat beim Thema Hausgeburt Muffensausen bekommen.
Ich kann die Option Geburtshaus allen Frauen, die für Zuhause zu ängstlich sind, wärmstens empfehlen. Die haben da dann doch noch mal etwas mehr Ausrüstung, wenn man das möchte. Und meistens haben sie auch einen guten Draht zur nächsten Klinik, wenn es denn mal sein muss.

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