zurück| Geschrieben von like am 17.01.2008, 7:50 Uhr |
Artikel zu G8
Für alle, die grad vor der Entscheidung stehen...
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,528522,00.html
Beitrag beantwortenRe: Artikel zu G8
Antwort von glückskugel am 17.01.2008, 8:25 Uhr
Huhu,
also so richtig kann ich diese Schwarzmalerei immer nicht leiden. Natürlich gibt es an allen Ecken und Endes des Bildungssystems Mängel. Die Ausstattung, die fehlende Möglichkeit zum Mittagessen, sinnfreie Unterrichtsinhalte etc.
Aber das wird doch alles nicht besser, wenn man (wieder) 13 Jahre bis zum Abi hat.
Ich habe (vor nicht allzu langer Zeit) Abitur in 12 Jahren gemacht (in Thüringen). Und es war kein Problem. Trotz 1 Stunde Schulweg hatte ich noch Zeit für Theater-AG, Basketball und Schülerzeitung.
Es ist doch alles immer eine Frage der Umsetzung. Wenn Eltern, Lehrer und Politiker immer mehr Druck auf immer jüngere Schüler ausüben, dann kann das nicht gut gehen.
Da müssen sich alle an die eigene Nase fassen. Es muss den Schülern wieder klar gemacht werden, dass man auch ohne Einserabitur, Studium in USA, grenzenloser Flexibilität für den Arbeitsmarkt und später einer 60-Stunden-Woche im Leben glücklich werden kann. Das ist ein Problem der ganzen Gesellschaft. Gerade auch der Eltern.
LG,
Stefanie
Re: Artikel zu G8
Antwort von +emfut+ am 17.01.2008, 12:02 Uhr
Du hast den Artikel nicht gelesen, gelle?
Der Artiekl verteufelt das G8 nicht generell. Der Artikel kritisiert lediglich die überstürzte und unüberlegte Einführung des G8.
Wie in dem Artiekl steht: Hier in Bayern kamen die Schulbücher zum G8 3 Jahre (!!!!) nach der Einführung. Stoiber beschloß G8 irgendwann nachts, als er nicht einschlafen konnte, und nicht mal ein halbes Jahr später war es da, es wurde den Lehrern, den Eltern und nicht zuletzt den Schülern vor den Latz geknallt. Es gab keine Übergangsfristen - zum Beispiel ist es immer noch nicht wirklich geregelt, was mit einem Schüler passiert, der im letzten G9-Jahrgang ist und sitzen bleibt. Die Durchlässigkeit der Schularten ist fast komplett gekappt nach der 6 Klasse.
Ich bin nicht generell gegen G8, aber gegen SO EIN G8 - und das ist auch der Tenor des Artikels.
Gruß,
Elisabeth.
2 x praktische Erfahrung
Antwort von like am 17.01.2008, 12:36 Uhr
Ich hab ja nun mit meinen zwei Jungs zweimal Erfahrung - Großer in Klasse 8, Mittlerer in Klasse 5 G 8. So krass wie in dem Artikel empfinde ich die Belastung nun auch nicht. Aber wenn in Klasse 8 die Kids 3 mal Mittagschule haben (also 8 Stunden), danach noch Hausaufgaben und Lernen auf Klassenarbeiten, bleibt wirklich nicht mehr viel Zeit für Lebensfreude" ( n Klasse 5 übrigens auch schon zweimal). Und mir erschließt sich einfach nicht, was es unseren Kindern bringen soll, ein Jahr früher fertig zu sein und den Stoff im Turbotempo durchzupauken, zumal jetzt ja eh fast 1 Jahr früher eingeschult wird. Außer dass der Staat mal wieder an der Bildung gepspart hat.... (Das eine Jahr muss schon nicht mehr finanziert werden)
Re: Artikel zu G8
Antwort von glückskugel am 17.01.2008, 21:52 Uhr
Doch, ich habe den Artikel gelesen. Jedes einzelne Wort. Und wie immer bei Artikeln aus dem Spiegel klingt erst einmal alles plausibel. Nur genauer drüber nachdenken darf man nicht ;-) Dann erkennt man die Mängel des Artikels.
Ich habe ja nicht gesagt, dass da gar nichts dran ist. Aber in dem Artikel werden Einzelfälle derart dramatisch ausgemalt, das kann ich einfach nicht glauben. Wenn ein Schüler von nur Einsen und Zweien auf Fünfen und Sechsen abrutscht, dann muss das noch andere Ursachen haben, als nur zu viel Stoff in zu kurzer Zeit. Sorry, ich kann es mir einfach nicht vorstellen.
LG,
Stefanie
