Freundschaft einfach so zu Ende

Wir haben so eine Zeit durchgemacht und meine Tochter war auch die "Verlassene". Erschwerend kam dazu, dass die beste Freundin nur zwei Häuser weiter wohnt und sie sich ständig beim draußen Spielen begegneten. Es begann damit, dass die Freundin sich über längere Zeit weigerte, bei uns zu spielen, es war aber ok, wenn unsere Tochter zu ihr zum Spielen kam. Das verschärfte sich dann noch dahingehend, dass das Mädchen gar nicht mehr mit unserer Tochter spielen wollte, sie sogar regelrecht ausgrenzte und lieber demonstrativ mit dem viel jüngeren Nachbarjungen spielte.
Bei unserer Tochter gab es viele Tränen in der Zeit und wir haben oft zusammen nach Gründen geforscht. Von der Freundin kam keine Begründung auf Nachfrage.
Das Mädchen hat aber zeitgleich einen deutlich sichtbare Entwicklung durchgemacht. Sie war trotz Altersunterschied von nur 3 Monaten ein Jahr später eingeschult worden als unsere Tochter (Einschulungsstichtag), sie war eine "kleine Schwester" und zusätzlich immer eine sehr angepasstes Kind gewesen. Unsere Tochter als Einzelkind ist dagegen auch sehr gerne bestimmend.
Das Mädchen hatte einfach eine ganz ausgeprägte Revoluzzer-Phase und rebellierte gegen so einiges in allen möglichen Bereichen. Sie war zum ersten Mal in ihrem Leben gemein, schrieb fiese Briefe ("du bist nicht mehr meine Freundin") und verletzte Gefühle, wo sie nur konnte. Das ist auch im Verhalten den Eltern ggü. aufgefallen.
Unsere Tochter blieb dran und bewies Durchhaltevermögen, wenn es auch oft weh tat und nach einem Vierteljahr war der Spuk vorbei.
Sie sind seither wieder und immer noch beste Freundinnen.
Ich habe meiner Tochter in der Zeit den Rücken gestärkt und nur eingegriffen, wenn es zu doll wurde. Die Mutter des Mädchens hat sich (leider) komplett rausgehalten und die Probleme bzw. das veränderte Verhalten geleugnet.

Aus der Erfahrung heraus würde ich sage, die Kinder finden wieder zueinander, wenn sie wirklich eine enge Bindung hatten und sich gegenseitig wichtig sind. Aber es kann dauern.