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Geschrieben von Daja am 30.01.2010, 15:16 Uhr

Ich kann mich Benedikte nur anschließen.

Ich finde den Artikel total einseitig.

Die Schulreformen, die zur Zeit überall angedacht sind, stellen kaum Verbesserungen dar. Die Politik erkennt zwar, dass irgendetwas fehl geht, aber Geld für Reformen gibt es nicht und so bekommen zur "Entstigmatisierung" die Dinge nur andere Namen, gerade in Bezug auf die Hauptschulen.

Für jahrgangsübergreifenden Unterricht in der Grundschule braucht man z.B. Platz und zusätzliche Lehrkräfte. Privatschulen, wie z.B. die Montessorischulen in Hessen, setzen diesen dann auch gut um, haben aber auch die entsprechenden Ressourcen und trotz erheblicher Schulgebühren ellenlange Wartelisten. Wie auch Elisabeth schon festgestellt hat, sind Reformmodelle durchaus interessant für Eltern. Die normale Dorfgrundschule wird dazu aber weder ausgebaut, noch bekommt sie mehr Lehrkräfte. Die sollen das bitte einfach so mal aus dem Ärmel schütteln. Das dies dann nur noch in Einzelfällen richtig gut klappt, nämlich dann, wenn eine Lehrkraft mit Herz und Seele dabei ist, ist doch klar. Ich kann jedoch sehr gut auch die Lehrer verstehen, die sich damit völlig allein gelassen und überfordert fühlen.
In Hessen ist der Schulversuch mit der flexiblen Eingangsstufe inzwischen längst abgelaufen. Die Schulen, die an dem Versuch teilgenommen haben, können sie zwar weiterlaufen lassen, neue Eingangsstufen werden jedoch nicht mehr eingerichtet. Es ist bekannt, dass die wissenschaftliche Begleitung des Versuchs mehr als mangelhaft war und die Ergebnisse daher nicht aussagekräftig. Große Vor- oder Nachteile haben sich aber so oder so nicht ergeben. Dies ist übrigens nicht meine Meinung über die flexible Eingangsstufe, sondern eine Zusammenfassung eines Berichts von Gabriele Faust-Siehl vom Grundschulverband.

Für mich persönlich zählt natürlich auch "Mein Kind first". Bei wem denn auch nicht? Wo sind die Eltern, die ihr Kind gern zurückstecken lassen? Für mich bedeutet das, dass ich mein Kind nur ungern auf eine Gesamtschule schicken möchte, die meiner Meinung nach oft genauso Resteschulen sind wie Hauptschulen. Und jeder weiß doch, dass die Peer-Group für Kinder spätestens ab der Pubertät wichtiger ist als das Elternhaus.

Außerdem wurde mein Sohn jetzt vier Jahre lang in der Grundschule ausgebremst. Glücklicherweise habe ich ein völlig unproblematisches Kind, das trotz intensiver Langeweile und Schulunlust in Deutsch und Mathe auf 1 steht. Jetzt möchte ich ihn endlich gefördert sehen und das scheint auf den Gesamtschulen hier im Umkreis einfach nicht zu gehen. Das bedeutet jedoch nicht, dass ich grundsätzlich etwas gegen gemeinsames Lernen habe. Auf die Laborschule Bielefeld oder die Helene-Lange-Schule in Wiesbaden würde ich mein Kind sofort schicken. Dies sind aber beide Versuchsschulen, die ein richtig gutes Konzept haben, das wissenschaftlich seit Jahren begleitet und evaluiert wird und die natürlich auch zusätzliche Mittel bekommen.

Würde es hier in der erreichbaren Umgebung Privatschulen geben, würde ich richtig Geld für Bildung ausgeben wollen. Und ja, mir tut es sehr leid, dass es Kinder in unserer Gesellschaft gibt, die von Anfang an keine Chance haben, aber ich habe nicht das Gefühl, dass ich denen helfen kann, indem ich meinem Kind ebenfalls die bestmögliche Bildung enthalte oder gar bei halbgaren Reformversuchen Hurra schreie.

Viele Grüße
Daja

 
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