Passt zum Thema unten...schon weit und....:O(((

Tja, Dilemma.

Ich bin die Zweitchefin von unserer Schulbücherei ;-). Bei uns kommen alle Klassen jeden Freitag jeweils für etwa 20 Minuten (mehr ist leider organisatorisch nicht drin) und dürfen Bücher ausleihen. Grundsätzlich dürfen die Lehrer auch sonst jederzeit rein. Dann dürfen die Kinder zwar nix ausleihen, aber sie könnten sich z.B. für die nächste Ausleihe etwas vormerken.

Wir hatten auch schon umgekehrt Beschwerden. Mütter haben sich beschwert, daß wir ihren Erstklässlern erlaubt haben, Bücher für Größere auszuleihen. Wir haben auch Comics, für die Leseverweigerer, aber es gibt Kinder, da steht inzwischen auf der Büchereikarte, daß sie keine Comics ausleihen dürfen, die Eltern wollen das nicht. Wenn wir so weitermachen haben wir für jedes Kind eine ellenlange "darf/darf nicht"-Liste.

Wir versuchen wirklich unser Bestes. Ich bin inzwischen ein paar Jahre dabei und kenne gut die Hälfte der Schüler (von immerhin rund 300) mit Namen und auch so etwas besser. Da traue ich mir selber zu, die Lektüre zu beurteilen. Wenn ich bei einem Kind unsicher bin, ob es ein ausgesuchtes Buch lesen kann, frage ich die Lehrerin, die sollte den Lesefortschritt ihrer Schüler kennen.

Ich finde es sehr schwer, es allen recht zu machen. Vielleicht sind die Lesemütter (sind das immer andere pro Klasse?) unsicher, weil sie die Kinder noch nicht gut einschätzen können.
Wir waren bis letztes Jahr nur zwei Mütter für alle 300 Kinder. Seit den Herbstferien kamen zwei Mütter dazu, im Januar noch mal drei, so daß wir jetzt 7 sind, die sich abwechseln. In der Einarbeitungszeit habe ich gemerkt, daß man sich die Souveränität, auch mal ein Risiko mit einem Kind einzugehen, qohl erarbeiten muß. Die "Neuen" waren (und sind teilweise noch) sehr unsicher, wenn ein Kind mit einem anscheinend unpassenden Buch ankommt.

Was sagt denn die Lehrerin? Meines Erachtens wäre es ihre Aufgabe, den Büchereimüttern zu sagen, daß ein Kind schon weiter ist mit dem Lesen (oder eben nicht).

Gruß,
Elisabeth.