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von Ivdazo  am 18.03.2022, 12:37 Uhr

Rückmeldung: Flegs-Klasse

Hallo,

Ich habe weiter unten schon einen Beitrag verfasst, hier ist die "Fortsetzung".
https://www.rund-ums-baby.de/grundschule/Flegs-Klasse-Wie-funktioniert-das_204257.htm

Schulpsychologin ist eingeschaltet, bisher ohne bekanntes Ergebnis (ein Treffen fand statt, danach Ferien und Urlaub etc.).
Mein Kind ist jetzt soweit, dass ihr so oft schlecht ist, dass sie viele Lebensmittel nicht essen kann, nicht mal riechen. Laut Kinderarzt sollen wir erstmal auf Lactose-/Fructoseintoleranz testen, bevor sie eine psychische Komponente in Erwägung zieht, dauert 2 Wochen, Pause, dann nochmal 2 Wochen. Alles so furchtbar langsam.

Meine Tochter hat diese Woche versucht, die HA zu verweigern, als Begründung "Das kann ich nicht machen, das ist zu leicht." So habe ich es der Lehrerin rückgemeldet. Daraufhin wurde mein Kind ausgeschimpft und dazu verdonnert, die fehlenden HA nachzuholen. Andere (schwerere) Aufgaben wurden ihr nicht gegeben. Ich habe jetzt für nächste Woche ein Termin mit der Direktorin ausgemacht, damit mein Kind (zumindest probeweise für 2 Monate) in die 2. Klasse versetzt wird, und möglichst auch zu einer anderen Lehrkraft, so sehr ist sie mittlerweile von dieser enttäuscht. Da werde ich nicht mehr locker lassen, bis ich den Übertritt durchsetzen kann, ich habe da mehrere Parteien auf meiner Seite, die bestätigen können, dass meine Tochter da gut mitkommen sollte voraussichtlich.

Auch das "Zwischenzeugnis" bzw. das Gespräch war, nun ja, enttäuschend. Die Lehrerin meinte "Du bist dir beim Rechnen noch unsicher." Es ging um den Zahlenraum bis 10! Dabei kann mein Kind schon bis 100 rechnen (zugegeben, da braucht sie tatsächlich noch Übung). Bis 10 klappt es aber wirklich einwandfrei. Ich weiß nicht, was die Lehrerin als Bewertungsgrundlage hernimmt, die schriftlichen Arbeiten können es nicht sein.

Ich melde mich nochmal nach dem Gespräch mit der Direktorin.

 
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Re: Rückmeldung: Flegs-Klasse

Antwort von Pamo am 18.03.2022, 13:23 Uhr

Ich wünsche euch viel Erfolg.

Bitte suche parallel nach einer anderen Schule, falls der Sprung oder Querwechsel nicht genehmigt wird. Bei solch verhärteter Front ist das leider nicht auszuschließen.

Ähnliches, aber nicht so fies unfreundlich, hat mein Kind auch erlebt. Sie hat bei den Probe-Aufgabenblättern der höheren Klasse ein normales Arbeitstempo gezeigt. Das war der Lehrerin nicht gut genug, sie sollte besser sein als die Kinder der höheren Klasse, sie sollte für einen Sprung auf ein ihr angemessenes Niveau eine Überfliegerin sein. Die Diskussion war so zeitintensiv, dass die Schule es letztlich ausgesessen hat. Man wollte nicht, fertig, kein rationaler Grund. Will damit sagen: Manchmal wird es aus Wrackigkeit verhindert, bitte inkludiere diese Möglichkeit in deine Planung.

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Re: Rückmeldung: Flegs-Klasse

Antwort von cube am 18.03.2022, 14:38 Uhr

Mhhh...

unter Einbeziehung des 1. Posts/Threads:

Natürlich sollte man auf ein leistungsstarkes Kind eingehen und ihm eben auch entsprechend weiterführende Aufgaben geben.
Dennoch müssen die "zu leichten Aufgaben" gemacht werden. Zum Einen hat es auch etwas mit "Regeln" zu tun bzw. Extrawürste, die man nicht braten will - zum Anderen muss Kind eben auch zeigen, dass es diese "zu leichten Aufgaben" beherrscht. Das ist nun mal die Grundvoraussetzung für die Bewertung der zu erbringenden Leistung.
Wir haben bei uns in der Klasse auch einen sehr begabten Jungen - dass dieser aber einfach sagt "ist mir zu leicht - deswegen kann ich das nicht" würde auch nicht akzeptiert werden.
Also ja, er muss diese Aufgaben machen - denn sie müssen in die Bewertung einfließen können - bekommt dann aber andere Aufgaben. Deine Tochter hätte bei uns ebenfalls diese Aufgaben nachholen müssen. Und hier wird sehr auf sowohl begabte, als auch etwas langsamere Kinder eingegangen.

Also ich sehe das nicht ganz so nach dem Motto "begabte Kinder dürfen alles anders machen" bzw. "brauchen x und y nicht machen".

Dazu schreibst du aber von doch einigen Dingen, die nichts mit der Schule, zu leichten Aufgaben oder der KL zu tun haben.

"... oft in ihrer eigenen Welt, vergisst alles andere um sie herum, hat oft einen "Tunnelblick" ..., missversteht Anweisungen bzw. führt sie falsch aus, weil sie nicht darüber nachdenkt, was sie zu tun hat. WENN sie darüber nachdenkt, klappt alles hervorragend.
Motorische Sachen macht sie manchmal, nun ja, *anders* als die anderen Menschen, umständlicher, von *falscher* Seite, z.B. Radieschen am Stengel haltend, um ihn abzuschneiden, oder bringt "den Berg zum Propheten statt den Propheten zum Berg", also dauernd unnötige Wege, unnötige Bewegungen, unnötige Handlungen.

Sie wird ganz langsam vernünftiger, reagiert nicht mehr so oft unbeherrscht.."

Für mich hört sich das doch eher so an, als wenn da eine mögliche aktuelle Unterforderung und andere Baustellen zusammen treffen.
Das jetzt so komplett auf die Schule bzw. diese KL zu schieben, finde ich nicht ganz nachvollziehbar (sorry).

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Re: Rückmeldung: Flegs-Klasse

Antwort von Pamo am 18.03.2022, 16:25 Uhr

Cube, hinsichtlich der Pflicht zur sorgfältigen Lösung völlig unangemessener Aufgaben, möglichst ohne maulen - da stimme ich dir nicht zu. Das kann kaum ein Kind leisten, nicht mal Erwachsene schaffen das ("Bore Out").

Klar kann nicht alles maßgeschneidert sein. Aber es darf auch kein System angewendet werden, bei dem definierte Gruppen klar falsch beschult und für ihre Fähigkeiten bestraft und missachtet werden.

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Re: Rückmeldung: Flegs-Klasse

Antwort von Maca am 18.03.2022, 17:42 Uhr

“Also ja, er muss diese Aufgaben machen - denn sie müssen in die Bewertung einfließen können - bekommt dann aber andere Aufgaben.“

Das ist grausam.
Ein überfordertes Kind muss auch nicht erst die zu schwierigen Aufgaben bearbeiten bevor es seinem Leistungsvermögen entsprechend beschult wird.
Oder würdest du das auch fordern?
Unterforderung kann genauso belasten wie Überforderung. Sie kann der intrinsischen Motivation und dem Selbstbewusstsein nachhaltig schaden und Underachievement hervorrufen.

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Re: Rückmeldung: Flegs-Klasse

Antwort von Maca am 18.03.2022, 18:03 Uhr

Oh je.
Das klingt nach einer unerträglichen Unterforderungssituation für deine Tochter.
Wenn sich dann noch Hochsensibilität dazugestellt, schwingt deine Tochter vielleicht vollkommen schutzlos mit der latenten Ablehnung der Lehrkraft mit ohne mit Erfolgserlebnissen belohnt zu werden, die nur Herausforderungen ihr bescheren können.

Kämpfe für dein Kind!
Jetzt werden die Weichen für die grundsätzliche Einstellung zum Lernen gestellt.

Ich drücke die Daumen!!

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Re: Rückmeldung: Flegs-Klasse

Antwort von Pamo am 18.03.2022, 18:03 Uhr

Und noch dazu wird das kleine Kind verhöhnt, wenn's schlecht läuft: "Du bist dich angeblich so begabt? Dann zeig doch mal was! Wenn du dich wie ein kleines Kind benimmt, erreichst du hier nichts!"

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Re: Rückmeldung: Flegs-Klasse

Antwort von Maca am 18.03.2022, 18:16 Uhr

Wirklich tragisch ist ja auch, dass solche Einstellungen seitens der Lehrkräfte dazu führen können, dass sehr unterforderte Kinder den ganzen Unterricht sprengen.
Dann kann niemand mehr ungestört lernen.

Diese “man muss sich die schwereren Aufgaben erst verdienen“ - Einstellung ist wohl immer noch erschreckend präsent.
Bin jch froh, dass meine Kinder mit der Schule fast durch sind.

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Re: Rückmeldung: Flegs-Klasse

Antwort von Pamo am 18.03.2022, 18:39 Uhr

Ja, ich auch. Mit dem Gefühl, nochmal gerade so mit Schürfwunden davon gekommen. Abi 2024!

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Re: Rückmeldung: Flegs-Klasse

Antwort von schneeziege08 am 18.03.2022, 20:27 Uhr

Mein Sohn ist fast durchgedreht, als er in der 1. Klasse Ewigkeiten lang unzählige rote und blaue Punkte malen musste, anstatt kurz zu rechnen, was 7+3 ist.

Er war verzweifelt, zunehmend demotiviert und hat dann angefangen, den Unterricht zu stören. Schule wurde mehr und mehr zum roten Tuch.

Er hat dann die 2. übersprungen - und nein, das ist nicht ohne Probleme gelaufen, da es schwierig war, unter den Älteren seine Rolle zu finden und die soziale Entwicklung eben noch nicht "weiter" war.
Trotzdem habe ich jetzt ein viel zufriedeneres Kind, das im Unterricht wieder mitarbeitet und sich freut, wenn es neues lernen kann. Schule ist wieder gut - und das trotz mancher Probleme an nicht-fachlichen Stellen.

Wenn die Lehrkraft so ist, wie du schreibst, muss das Kind meiner Meinung nach da weg - in die höhere Klasse mit anderer Lehrkraft oder in eine andere Schule.

Wenn sich eine Schulablehnung erst richtig festgesetzt hat, wird es immer schwieriger, das Ruder nochmal rumzureißen.

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Re: Rückmeldung: Flegs-Klasse

Antwort von Grisu! am 18.03.2022, 23:12 Uhr

Es hört sich schon recht verfahren an.

Ich hätte allerdings bei den Hausaufgaben auch gesagt, sie solle es machen. Wenn man keine Probleme hat, hat man so ein Mathe-Blatt in maximal fünf Minuten abgehakt. Und das finde ich vertretbar. Je nach Kind kann man ja ein Wettrennen gegen die Zeit machen.

Das Problem könnte sein, dass die Lehrerin das Gefühl hat, das Mädchen sei gut begabt, aber nicht so, dass es in die nächste Klasse könnte, sondern dass zuhause schon viel geübt wird, sprich, überehrgeizige Eltern. Und tatsächlich würde ich meine Tochter ermutigen zu zeigen, dass sie das kann, was sie machen soll anstelle zu verweigern - und gleichzeitig klar machen, dass ich mich für ihre Interessen einsetze, aber sie muss mithelfen.

Ich drücke auf jeden Fall die Daumen, dass Ihr den richtigen Weg findet.

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Re: Rückmeldung: Flegs-Klasse

Antwort von Ivdazo am 20.03.2022, 10:45 Uhr

Sie erledigte bisher immer die Hausaufgaben. Wettlauf mit der Zeit funktioniert nicht - dazu ist das alles zu langweilig.
Problem ist auch, egal, was sie zeigt, sie kriegt keine schwierigeren Aufgaben. Da ist nach 6 Monaten auch die Motivation weg, irgendwem irgendetwas zu beweisen. Sie macht eh schon bei den Kreativaufgaben in Mathe fast alle Beispiele mit höheren Zahlen, also z.B. "Was ist größer als 12?" - "47, 58, 33, 100009." Oder bei den Aufgabenfamilien: Als Beispiel "2+4=6 4+2=6 6-2=4 6-4=2", sie denkt sich aus "28+11=39 11+28=39 39-11=28 39-28=11"
Trotzdem darf sie keine Blätter bearbeiten, die über den jetzigen Lernstand der 1. Klasse hinausgehen. Und die Lehrerin ist auch scheinbar davon überzeugt, dass sie mit dem Lernstand auch gut ausgelastet ist.

Übrigens, ich kann auch alles, was man in der ersten Klasse lernt. Trotzdem mache ich nicht die Aufgaben, auch wenn ich es vielleicht in unter 2 Minuten könnte. Das wären 2 Minuten Zeit- und Energieverschwendung.

@cube: Ich schiebe nicht alle ihre Probleme auf die Schule. Die waren schließlich auch vor der Schule schon da. Sie werden auch teilweise besser, ob es durch Reife oder Übung oder was auch immer kommt. Aber das körperliche Unwohlsein, daran gebe ich komplett der Schule bzw. der Lehrerin die Schuld, bis mir ein Arzt das Gegenteil sagt.

Und ich bin wahnsinnig stolz auf meine Tochter, dass sie endlich mal den Mut gefunden hat, sich für ihre Interessen einzussetzen und zu protestieren, statt stumm alles zu ertragen und auf Nachfragen zu antworten, dass alles in Ordnung sei. Evtl. traut sie sich demnächst, auch in der Schule zu sagen, sie hätte Bauchschmerzen oder Übelkeit, und nicht nur im Hort und zu Hause. Bzw. hoffentlich ist es bald nicht mehr nötig.

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Re: Rückmeldung: Flegs-Klasse

Antwort von Spirit am 20.03.2022, 12:42 Uhr

Den Vergleich von dir zu den Matheaufgaben der 1. Klasse finde ich albern. Du bist ja erwachsen und sie ein Kind. Da sollte man schon einen altersentsprechenden Vergleich heranziehen, aber egal.

Grundsätzlich bin ich auch der Meinung, dass auch langweilige Aufgaben gemacht werden müssen. Auch bei einem überdurchschnittlich begabten Kind/Mensch. Solche Situationen begegnen einem ja auch im Erwachseneleben hin und wieder noch.

Dennoch finde ich es nicht fair, dass deiner Tochter nicht mal ein AB mit anspruchsvolleren Aufgaben gegeben werden kann. Das ist ja nicht zu viel verlangt für die Lehrerin. Sie wird ja u.U. auch schon mal eine 2. Klasse unterrichtet haben und hat gewiss noch Unterlagen davon zu Hause.
Das kann deine Tochter dann ja jeweils bearbeiten wenn sie mit den anderen Aufgaben fertig ist.

Warst du bei dem Gespräch mit der Schulpsychologin nicht dabei? Wenn nicht, dann würde ich Kontakt zu ihr suchen und um einen Termin am runden Tisch bitten mit der Direktorin, Klassenlehrerin und dir.

Wie ist das generell mit dem Springen? Muss man einen Antrag stellen und vorher noch seinen Leistungen beweisen? Ich kann mir das Procedere gerade nicht vorstellen. Würde mich freuen wenn mich jemand aufklärt.

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Re: Rückmeldung: Flegs-Klasse

Antwort von Pamo am 20.03.2022, 14:05 Uhr

Es gibt kein standardisiertes Verfahren zur Akzeleration (Klassensprung). Schulrecht ist Landesrecht. Meistens gibt es nur eine Richtlinie. Meistens funktioniert es am besten, wenn der Lehrer es selber vorschlägt, wenn das Kind nett und leistungsbereit ist. Damit ist natürlich die Gruppe der leidenden, weniger "netten" Kinder eher raus. Die dürfen da hocken und versauern. Oder der Lehrer kennt sich aufgrund der eigenen Betroffenheit im Thema aus.

Ich habe einen höchstbegabten Bekannten (IQ 145+), der kaum die Realschule geschafft hat, der irre gelitten hat, sich für zu dumm hielt, der erst mit 40+ Begriff, was mit ihm los ist/war und jetzt glücklich, zufrieden und erfolgreich ist.

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Re: Rückmeldung: Flegs-Klasse

Antwort von Spirit am 20.03.2022, 16:02 Uhr

Ich finde es sehr traurig, dass nur die netten Kinder profitieren.
Das Kind der AP ist ja gewiss auch nett.
Alle Kinder sind doch nett, aber ich weiß was du meinst.

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Re: Rückmeldung: Flegs-Klasse

Antwort von kea2 am 20.03.2022, 18:29 Uhr

Genau das ist das, was einige Lehrer glauben und was grundfalsch ist.

Erwachsene haben Bore Out, wechseln den Arbeitgeber und jeder hat Verständnis. Aber die Kinder sollen den Mund halten und lernen, dass gemacht wird, was ansteht, egal, wie langweilig das ist.

Unsere Große ist selbst am Gymnasium mit G8 und drei Fremdsprachen, eine davon bilingual, noch nicht wirklich ausgelastet.
Der Kleine hat in der Grundschule eine Klasse übersprungen, weil er vor lauter Unterforderung kurz vor einer Depression stand. Er hat den Stoff des fehlenden in 2,5 Monaten nachgeholt.

Solche Kinder sollen sich in einer Klasse, in der Kinder auf Hauptschulniveau mitkommen sollen, nicht zu Tode langweilen?
Hier kommt es dann lediglich darauf an, wie leidensfähig die intelligenten Kinder sind, nichts anderes.

Unterforderung ist nicht weniger problematisch als Überforderung. Bore Out hat die gleichen Folgen wie Burn Out.
Von einem überforderten Kind erwartet aber keiner, dass es sich gefälligst mal zusammen reißen und sich mehr Mühe geben soll. Da gibt es Hilfen.

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Re: Rückmeldung: Flegs-Klasse

Antwort von kea2 am 20.03.2022, 19:33 Uhr

Ehrlich gesagt, würde ich das Kind die Schule wechseln lassen, wenn kein Entgegenkommen bezüglich der 2. Klasse signalisiert wird.

Die Situation mit dieser Lehrerin scheint ähnlich verfahren, wie es damals bei unserem Sohn war.

Die sind an Eurer Schule nicht in der Lage, das Flex-System vernünftig anzuwenden.
Ich kenne das aus dem Bekannten- und Verwandtenkreis so, dass die Kinder weiter machen dürfen, wenn sie ein Thema beherrschen und nicht so, dass alle Kinder gleich viele Blätter mit dem Thema bearbeiten müssen bevor es weiter geht. So haben einige Kinder, die wir kennen, die Grundschule in 3 Jahren durchlaufen ohne springen zu müssen.
Deswegen ist dieses System eigentlich super für Kinder, die schneller begreifen als andere.
Bei Euch ist die Bezeichnung aber offenbar nur der Versuch, sich modern zu geben, während in Wirklichkeit alles so läuft, wie in einer normalen Klasse.

Diese Lehrerin hat wiederum keine Ahnung von unterforderten Kindern. Das sind nämlich öfter nicht die kleinen, braven Genies, die immer alles als erster fertig haben.
Das ist das Thema Hochbegabung/überdurchschnittliche Begabung und Underachiever.

Das Verhalten Deiner Tochter klingt nach einer beginnenden Depression. So weit war unser Sohn auch durch die Unterforderungssituation.
Es ist höchste Zeit, aktiv zu werden.

Ich weiß nicht, was für Parteien Ihr habt, die da hinter Euch stehen, aber hören tun die Schulen vor allem auf Kinderpsychiater mit einer fundierten Diagnose/Einschätzung.
Wir hatten einen IQ-Test und eine glasklare Empfehlung für einen Sprung.
Daraufhin hat die Direktorin jegliche Diskussion mit uns über das ob eingestellt und den Sprung in die Wege geleitet.

Parallel zu dem, was Ihr sonst noch tut, würde ich mit anderen Grundschulen Kontakt aufnehmen, die Situation schildern und mir anhören, was sie dazu sagen.
Kinder, wie unsere, sind nicht so super selten, dass niemand mit ihnen Erfahrung hat.

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Re: Rückmeldung: Flegs-Klasse

Antwort von Grisu! am 20.03.2022, 20:39 Uhr

Wie schon gesagt, es hört sich sehr verfahren.

Um ehrlich zu sein, würde ich tatsächlich die Hausaufgaben parallel machen, wenn ich den Eindruck hätte, dass ich mein Kind dadurch motivieren kann, es schnell durchzuziehen. Ich würde es nicht in die Auseinandersetzung mit der Lehrerin laufen lassen. Stattdessen würde ich alle Hebel in Gang setzen, dass sich die Situation bessert. Ich fürchte, die Lehrerin glaubt, dass hinter dem Können eine überehrgeizige Mutter steht, die meint, ihr Kind müsse hochbegabt sein, nur weil sie ihm vor der Schule alles mögliche beigebracht hat. Falls das so ist, hilft vermutlich nur, Bestätigungen von anderen für diese Begabung einzuholen. Und ja, es ist schade, dass hier offensichtlich die Flexklasse nicht funktioniert.

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Re: Rückmeldung: Flegs-Klasse

Antwort von cube am 21.03.2022, 9:42 Uhr

Wenn ich die Kommentare so lese (auch bei anderen Threads zum Thema "mein Kind ist unterfordert" oä) habe ich oft den Eindruck, wenn Kind aktuell weiter ist als andere, wird sehr schnell von HB gesprochen und dass man dann natürlich alles Mögliche extra einfordern dürfen muss usw.

Keine Frage - es gibt Kinder mit HB, die sicher springen sollten oder auf andere Art entsprechend "gefüttert" werden müssen. Und ganz sicher braucht es dann auch eine Lehrkraft, die sich damit auskennt und entsprechend agiert.
Ein Kind, dass bestimmte Dinge defintiv kann, sollte dann nicht damit gefrustet werden, dennoch 3 Seiten an Aufgaben zu machen, nur weil alle anderen diese 3 Seiten zur Übung noch brauchen.
Je nach dem, ob tatsächlich eine HB vorliegt, muss man evt. auch auf eine Schule wechseln, die darauf ausgerichtet ist.
Überwiegend geht es doch aber um Kinder, die zwar ihren Klassenkameraden aktuell voraus sind, ohne gleich HB zu sein. Oder auch nur in 1,2 Bereichen weit voraus sind, aber nicht allgemein.
Auch die dann oft genannten anderen Probleme werden so schnell als "das liegt an der Unterforderung" definiert. Und gerne erwartet, dass Kind sich natürlich nicht an bestimmte Grundregeln halten muss - es ist ja schließlich unterfordert und bekommt nur deswegen Wutausbrüche, verweigert irgendwelche Dinge oder ist nur deswegen nicht in der Lage, sich zu konzentrieren.
Das sehe ich anders.
Unabhängig von "voraus sein" etc - worauf wie gesagt Rücksicht genommen werden sollte! - gibt es aber eben Regeln, an die sich auch begabte Kinder halten müssen.
Es ist eben nicht ok zu verlangen, dass Kind nicht mal 1 Seite leichter Aufgaben machen muss. Damit eine Bewertungsgrundlage vorhanden ist UND, weil es eben die Aufgabenstellung der KL ist!
Sorry, aber "ich kann das nicht, weil es zu einfach ist" als "ach herr je, das arme Kind" als Zumutung abzutun heißt eben auch, Kind zu vermitteln, für es gelten bestimmte Regeln nicht. Ob das der richtige Weg ist? Glaube ich eher nicht.
Und wenn dann zB Kind nur konzentriert ist, Aufgaben wirklich richtig löst, wenn es denn gerade auch in der Stimmung dazu ist, hat das meines Erachtens auch nicht zwangsläufig mit HB zu tun. Da sollte man schon fein unterscheiden zwischen Symptomen einer Dauerunterforderung und einfach mangelnder Reife/Konzentrationsfähigkeit oder was auch immer.
Ich bin sehr dafür, Kinder ihrem Leistungsstand entsprechend zu fördern, zu unterstützen und auch entsprechend ihrem Charakter auf sie einzugehen.
Was ich aber nicht sehe ist, dass in einer Klasse von 21-teilw. 30 Kindern die Lehrkraft verpflichtet ist, für manche Kinder ganz andere Regeln gelten zu lassen und nichts mehr einfordern darf, was Kind selbst als "zu leicht" einordnet und deswegen einfach nicht macht.

Nur mal so: Kinder sagen auch "das ist zu leicht, deswegen kann ich das nicht/mache das nicht", wenn sie es eben nicht gut können. Und das steht nicht im Widerspruch dazu, dennoch die nächstschwierigere Aufgaben gut zu können.

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Re: Rückmeldung: Flegs-Klasse

Antwort von SophiasPapa am 21.03.2022, 10:54 Uhr

Zitat: "Sorry, aber "ich kann das nicht, weil es zu einfach ist"

Wie hat unsere Begabungsdiagnostikerin immer gesagt:"setzt euch mal täglich in einen Klassenraum und rechnet 6 Stunden lang 1+2 oder 2+3. Dies sechs Stunden lang und dies an 5 Tagen in der Woche. Vielleicht findet ihr es am ersten Tag noch ok, am zweiten Tag ist eine Quälerei und am dritten macht keiner mehr was. So geht es den Kindern, die aufgrund ihrer HB unterfordert sind." Die wollen nach einer Woche keine einzige leichte Aufgabe mehr machen. Damit fördert man nur Underachiever.

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Re: Rückmeldung: Flegs-Klasse

Antwort von cube am 21.03.2022, 11:54 Uhr

Und ich schrieb, dass man natürlich die "Overarchiever" NICHT 3 Seiten lang die gleichen zu leichten Aufgaben rechnen lassen muss/sollte - aber eben auch nicht einfach akzeptieren, dass Anweisungen/Arbeitsanweisungen mit dieser Begründung GAR NICHT gemacht werden.
So kann dann aus dem HB auch schnell statt eines "Underarchievers" ein arroganter Kotzbrocken werden, der meint, man müsse ihm ständig den roten Teppich ausrollen ;-)

Außerdem ging es mir darum, dass sehr gerne sehr schnell bei einem Wissensvorsprung von HB gesprochen wird und eben gerne erwartet wird, dass das Overarchiever-Kind bitte nicht mit Profanitäten behelligt wird.

Mir fällt allgemein auf: Kinder, die sich schwer tun, müssen gerne auf alles mögliche getestet werden, zu Hause gefördert, Nachhilfe etc - aber Kinder, die weiter sind, denen muss explizit von der Schule und der KL alles passend gemacht werden. Gott bewahre, dass ein kluges Kind sich an eine simple Arbeitsanweisung halten muss wie die nur normalbegabten Kids auch ...

Ich persönlich finde es extrem abwertend und überheblich, Kinder die nicht auf dem gleichen Niveau wie das eigene lernen als "Underarchiever" zu bezeichnen, unter denen die begabten Kinder leiden müssen.

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Re: Rückmeldung: Flegs-Klasse

Antwort von Maca am 21.03.2022, 12:29 Uhr

“Ich persönlich finde es extrem abwertend und überheblich, Kinder die nicht auf dem gleichen Niveau wie das eigene lernen als "Underarchiever" zu bezeichnen, unter denen die begabten Kinder leiden müssen.“
???
Ein Underarchiever ist doch jemand, dessen Leistungsoutput weit unter seinen kognitiven Möglichkeiten bleibt.
Niemand hat hier despektierlich über leistungsschwächere Kinder gesprochen.
Nur wird es nicht eingesehen, dass sehr leistungsfähige Schüler keine anspruchsvollen Aufgaben bekommen, bevor sie die für sie zu leichten nicht bearbeitet haben.

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Re: Rückmeldung: Flegs-Klasse

Antwort von Maca am 21.03.2022, 12:35 Uhr

Underachievement kann bei sehr begabten Schülern entstehen, wenn sie dauerunterfordert sind.
Solche Schüler können dann sehr gefrustet und aggressiv werden und den Unterricht für alle unerträglich machen.
Dann leiden die anderen unter ihnen.

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Re: Rückmeldung: Flegs-Klasse

Antwort von cube am 21.03.2022, 12:44 Uhr

Das Wort wird immer wieder gerne benutzt im Zusammenhang mit HB oder besonders begabten Kids und ich finde es sehr schade, ,dass man bereits GS-Kindern so einen Stempel aufdrückt. Anstatt auch hier zu schauen, warum Kind denn so schlecht mitkommt, wie es besser gefördert werden müsste. Im Gegensatz zu den Begabten, da ist es offenbar selbstverständlich, dass dies passieren muss.

Und ich kann nur nochmal sagen: in keinster Weise bin ich dagegen, dass ein Kind Aufgaben seinem Leistungsstand entsprechend bekommen soll - ich finde es aber eben nicht ok, wenn die Begabung gleichzeitig Rechtfertigung dafür ist, dass man dann bestimmte Aufgaben gar nicht machen muss, wenn man entscheidet, dass einem diese zu leicht sind oder was auch immer.

Es ist eben eine Gruppe - und in der müssen alle sich zu einem gewissen Teil anpassen bzw. an Regeln halten. Und hier hat man oft den Eindruck, für begabte Kinder sollten diese Gruppen-Regeln nicht gelten - das ist etwas für die Normalos, aber bitte nicht für mein super begabtes Kind.
Ebenso wie andere Auffälligkeiten gerne nur an der Unterforderung liegen - keinesfalls aber eine Begabung UND Verhaltensauffälligkeiten oder Schwierigkeiten in anderen Bereichen unabhängig voneinander existieren könnten. Im Gegensatz dazu wird bei einem etwas langsameren Kind fast sofort von Problemen gesprochen, die meistens aber natürlich nichts mit der Schule/KL zu tun haben können. Dann ist Kind halt einfach nicht so helle UND hat dazu ja eh auch noch andere Probleme.

Verstehst du, was ich meine?
Das hat so etwas von mit 2erlei Maß messen - auf der einen Seite die Begabten, bei denen alles nur daran liegt, dass die Schule sie so schlecht fördert und auf die man besonders eingehen muss. Auf der anderen Seite normal-begabte oder etwas langsamere Kinder, bei denen dann alle anderen "Störfaktoren" noch on Top kommen. Da heißt es dann schnell, dass es natürlich nicht geht, dass Kind irgendetwas verweigert.

Aber egal - ich glaube, ich muss jetzt eh erst ml raus, das schöne Wetter genießen :-)

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Re: Rückmeldung: Flegs-Klasse

Antwort von Spirit am 21.03.2022, 12:53 Uhr

Dann ist mein K1 auch ein Underarchiever, zumindest in den Meisten Proben.
Tatsächlich ist er aber eher häufig unaufmerksam/unkonzentriert, weil ADHS und bekommt deshalb oft Anweisungen nicht mit oder hat Dinge aus dem Unterricht vergessen. Bes. wenn ihn was nicht interessiert.
On top kommt dann noch eine Legasthnie.
Nichtsdestotrotz muss er genau so die Hausaufgaben erledigen wie die anderen Kinder auch und bekommt keine Angepassten. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

Es kommt mir halt auch so vor als würde Kinder die den Unterricht stören häufig als unterfordert hingestellt.
Es gehört eine ordentliche Diagnostik her beim Kind der AP. Da muss alles abgeklärt werden, das Begabungsprofil, sämtliche körperliche Dinge (im Hinblick auf die Übelkeit etc, denn da finde ich, dass eine psychische Belastung erst dann gelten darf, wenn organisch ALLES ausgeschlossen wurde).
Man darf es sich als Eltern, auch eines besonders begabten Kindes, nicht zu einfache machen und auch nicht alles auf die Lehrer schieben.
Das meine ich nicht angreifend in Richtung der AP oder anderen betroffenen Eltern.

Ich z.B. muss mit meinem Kind auch von Pontius zu Pilatus rennen um alles abgeklärt zu haben und jetzt immer noch um ihn richtig zu fördern/Hilfsmittel zu finden. Da kann man sich beim besten Willen nicht auf die Schule verlasse, denn dann ist man häufig verlassen.

Und nochmal: Das ist nur meine Meinung, ich möchte niemanden angreifen/verurteilen/abwerten etc. Alles cool genießt die Sonne

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Re: Rückmeldung: Flegs-Klasse

Antwort von Pamo am 21.03.2022, 13:56 Uhr

Cube, ein Underachiever ist nicht ein Kind, das weniger gut mitkommt. Damit ist ein Kind, das weit unter seinem Potential arbeitet. Also bspw. ganz normale, durchschnittliche Schulleistungen erbringt statt Einsen (zu denen er locker fähig wäre). Und da ist kein R hinter den A, es wird von to achieve abgeleitet und nicht von das Archiv.

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Klarstellung

Antwort von Ivdazo am 21.03.2022, 21:13 Uhr

Ich glaube, die Diskussion ist ja ganz spannend, aber damit die Ansätze etc. doch hilfreich bleiben (können), möchte ich einiges klarstellen.

1. Ich habe nicht, an keiner Stelle dieser Diskussion, davon gesprochen, meine Tochter könnte hochbegabt sein. Ich glaube das nicht. Sie ist eventuell über dem Durchschnitt, aber eine echte Hochbegabung liegt meiner Meinung nach nicht vor. Bekannte, die sich mit dem Thema auskennen, sagen, ich liege da falsch. Ein Test steht noch aus.
Wie ich als Mutter bin, kann ich nicht objektiv beurteilen.

2. Mein Kind hat weder den Unterricht gestört, noch vor der letzten Woche jemals die Hausaufgaben verweigert um des Verweigerns willen. Wir hatten die ersten Wochen oft Streit deswegen, weil "ich will nicht / ich will spielen / ich kann das nicht (ja, kam auch vor, sie ist eine Perfektionistin und ihr hat ihre eigene Schrift sehr lange nicht genügt) /das ist langweilig". Gemacht hat sie es letzten Endes doch immer, bis auf dieses EINE Mal. Die letzten Monate hat sie auch nicht mal gemurrt, sondern eher resigniert geseufzt, wenn es um die HA ging.

Die neueste Entwicklung: Heute hat sich meine Tochter tatsächlich getraut, der Lehrerin zu sagen, ihr wäre schlecht. Zweimal hat sie das gesagt. Kam auch das erste Mal vor, dass sie das gesagt hätte. Die Lehrerin glaubte ihr aber nicht, hat mich nicht verständigt, nicht mal eine Notiz an mich geschrieben.
Hallo? Dem Kind ist seit mehr als 5 Monaten mehrmals die Woche schlecht, sie kann seit mehreren Wochen kaum noch essen, der Lehrerin habe ich oft genug Bescheid gegeben, und jetzt meint sie, das Kind denkt sich das aus? Und das Erbrochene bilde ich mir wohl auch ein, oder?
Insofern gehe ich gleich morgen früh mit ihr mit in die Schule und fordere, dass die Lehrkraft sie nie wieder unterrichtet.

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Re: Rückmeldung: Flegs-Klasse

Antwort von Ivdazo am 21.03.2022, 21:18 Uhr

Danke für den Tipp mit den anderen Grundschulen. Das mache ich. Es gibt hier einige andere Grundschulen in der Gegend, diese zwar ohne Flexklassen, aber eine davon wird schon das Kind in die 2. Klasse aufnehmen, sollte die jetzige Schule sich ganz querstellen.

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Re: Klarstellung

Antwort von Grisu! am 21.03.2022, 22:48 Uhr

Vielleicht nur von meiner Seite eine Klarstellung:

Mit meinen Kommentaren wollte ich weder eine Aussage machen, wie Du bist oder wie Deine Tochter ist. Von dem, was Du geschrieben hast (wenn ich nicht ganz peinlich etwas durcheinander bringe), hat Deine Tochter auf jeden Fall ganz ohne Schule ein ordentliches Päcklein zu tragen, was für manchen Erwachsenen schon nicht leicht wäre.

Es ist aber auf jeden Fall klar, dass die Kommunikation zwischen Dir und der Lehrerin nicht gut funktioniert. Um meine Interessen durchzusetzen, finde ich es immer hilfreich zu verstehen, wie das Gegenüber tickt. Warum handelt sie so? Eine Möglichkeit, die ich mir vorstellen könnte, habe ich genannt. Und dann im Gespräch das vermeiden, was ich in meinem ersten Beitrag gemacht habe. Kritisieren. Die Folge war, dass Du Dich gerechtfertigt hast und ich es erst recht nicht geschafft habe, Dich von meinem Standpunkt zu überzeugen. Das ist total menschlich und wird auch bei den meisten Lehrern so passieren.

Wenn Du keine Garantie hast, dass Du Deine Tochter nicht doch wieder dort in den Unterricht schicken musst, würde ich das Gespräch vorsichtig beginnen. Deine Tochter habe erzählt.... - wie es denn aus Sicht der Lehrerin war - ... und dann kann man ja Fakten einstreuen, von den anstehenden ärztlichen Untersuchungen berichten...

Es kann aber sein, dass Ihr bei der Lehrerin in irgendeiner Schublade steckt - und der Karren viel zu tief im Dreck steckt.

Kommt Deine Tochter eigentlich mit der Klasse gut aus?

Ich wünsche Euch auf jeden Fall, dass es, wie auch inmer, besser wird.

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Re: Klarstellung

Antwort von Spirit am 22.03.2022, 7:14 Uhr

Dann läuft es ja doch prima und wegen einem Mal die HA nicht gemacht würde ich mir keine Gedanken machen.
Da hatte ich mit meinem K1 ganz andere Sachen in der 1. Klasse durchgemacht. Das war gar nicht schön. Weder für mich und schon gar nicht für K1.
Insofern finde ich, dass deine Tochter das doch gut macht.

Übriges wurde ich auch noch nie informiert wenn sich Kind über Beschwerden beklagte. Da wurde gefragt ob jemand zum Abholen kommen muss und wenn das verneint wurde, war die Sache für die Schule durch.
K1 hatte übrigens über Monate hinweg täglich Kopfschmerzen und dann gesellte sich noch eine Erschöpfung/depressive Verstimmung hinzu.
Es war wirklich schlimm für alle. Letztlich lag es dann am Eisenmangel.
Damit will ich nicht sagen, dass deine Tochter auch organische Beschwerden hat. Es kann natürlich auch von Schulangst etc. kommen.
Darf ich fragen ob das dein erstes Schulkind ist?

Ich musste nämlich auch lernen, dass man weitaus weniger Infos bekommt als noch im Kindergarten. Die Tür-und-Angel-Gespräche sind vorbei und man wird nur kontaktiert wenn wirklich SEHR ernste Problem sind oder man sich selber meldet. Ich musste das auch sehr oft tun und habe Gespräche gesucht.
Ich war mir auch oft uneins mit der Lehrkraft der 1.und 2. Klasse von K1. Insofern kann ich dich da gut verstehen.

Alles Liebe für deine Tochter und ich hoffe ihr findet einen guten Weg.

P.S. und nicht falsch verstehen: Von Drohebärden ala "die unterrichtet meine Tochter nie wieder" würde ich an deiner Stelle aber Abstand nehmen.
Zunächst würde ich sie ganz offen fragen warum sie keine Extraaufgaben gibt und wie sie deine Tochter sieht. Wo sie ihren Wissensstand sieht. Natürlich macht ihr das Gespräch ohne Tochter und im besten Fall hast du noch jemanden an deiner Seite der dich unterstützt und ggf. auch einbremst. In meinem Fall war das immer der Schulpsychologin zu dem ich einen guten Kontakt habe und viel vertraue.

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Re: Klarstellung

Antwort von Ivdazo am 22.03.2022, 7:43 Uhr

Darum geht es doch, das Kind hat zweimal gebeten, die Mama soll sie bitte abholen, ihr sei schlecht. Wurde abgelehnt, weil (nach Worten des Kindes) "Ich glaube dir nicht, dass dir schlecht ist."

Gespräche mit der Lehrerin fanden statt. Ich habe das Gefühl, wir sprechen verschiedene Sprachen. Nicht von dem, was ich sage, kommt an.

Dass diese Person meine Tochter nicht mehr unterrichtet, ist keine Drohung, sondern lediglich eine Feststellung.

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Kompliment!

Antwort von Ivdazo am 22.03.2022, 7:44 Uhr

Deine Art zu kritisieren ist toll! Es kam bei mir als konstruktive Denkansätze an, und ich habe mich nicht gerechtfertigt, sondern anhand der Ansätze überlegt und die Situation geschildert. Kritik habe ich nicht mal bemerkt! ;-)

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Re: Klarstellung

Antwort von Spirit am 22.03.2022, 12:17 Uhr

Ich wiederhole mich gerne: ich schrieb lediglich was ich täte und was nicht, sollte kein Vorwurf sein.
Kann deine Tochter so einfach die Klasse wechseln? Ganz unabhängig vom Springen.

Mir scheint die Situation sehr verfahren und deshalb rate ich erneut das Gespräch mit einer dritten neutralen Person zu begehen.
Du alleine wirst sie kaum von ihrer Meinung abbringen.
Vielleicht sieht sie auch in dir eine übereifrige Mutter und nimmt deine Tochter ganz anders wahr. Ich kann dir diese Frage nicht beantworten.
Aus meiner Erfahrung mit K1 und einer auch etwas beratungsresistenten Lehrkraft kann ich aber sagen, dass mir die dritte neutrale Person sehr geholfen hat. In unserem Fall war das der Schulpsychologe welcher Kind und die Leistungen, sowie Probleme kannte.

Mit meinem Tipp die "Drohgebärde" zu unterlassen meinte ich, dass ich diesen Satz der Lehrerin so nicht an den Kopf knallen würde. Das gibt sonst nur wieder Zündstoff. Die Lehrerin versteht dich ja so oder so falsch und der Grund ist ja auch völlig egal. Es geht ums Kind und da würde ich ansetzen und eben den Wechsel in die Parallelklasse vorschlagen.

Ich finde auch, dass du dich hier nicht verteidigen musst. Es kommt mir so vor als kämest du dir in die Ecke gedrängt vor. Das ist nicht nötig, wie ich finde.

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Re: Klarstellung

Antwort von Ivdazo am 22.03.2022, 15:16 Uhr

Weißt du, hier im Forum kommen viele Sachen anders rüber, als sie eigentlich gemeint sind. ;-) Ich finde es meist nicht nötig, mich hier zu verteidigen. Ich stelle Fragen, schildere unsere Situation, Erlebnisse, warte dann ab, welche Antworten und Reaktionen kommen, nutze es als eine Art Waage: prüfe, ob ich eine Situation "richtig" bewerte, oder überreagiere, was andere an meiner Stelle machen würden, was für Lösungsansätze es gibt. Ohne Schilderung der Situation kann niemand einen realitätsnahen Ratschlag schreiben, und evtl. schreibe ich auch mal wirres Zeug, das sich für mich total logisch anfühlt, könnte doch sein. Dann muss ich nochmal erklären, damit andere es doch verstehen können, was Sache ist.

Das Schreiben, Beschreiben, nochmals Erklären etc. hilft mir ja selber, mich mit der Situation auseinander zu setzen, sie zu sortieren, zu bewerten, zu überdenken. Es ist auch meine Art, knapp zu schreiben, was ja fast schon eine Einladung dazu ist, meine Beiträge anders zu verstehen, als sie eigentlich gemeint sind. ;-)

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Juppie!

Antwort von Ivdazo am 22.03.2022, 15:33 Uhr

Heute hatte ich (+ neutrale Person) ein Telefonat mit der Lehrerin. Es wurde hin- und hergeredet, dies-das-das-dies. Sie sagte, meine Tochter hätte am Montag gar nicht mit ihr gesprochen, und auch nicht über Übelkeit geklagt. Auf meine Antwort, ich wisse gar nicht, warum das Kind es dann so erzähle, kam "Ich kann ihnen wahrscheinlich sagen, warum. Sie will uns gegeneinander ausspielen, mit dem Ziel, zu erreichen, doch ab und zu mal Blätter von der 2. Klasse zu bekommen."
Dann wollte die Lehrerin es belassen bei "zur Probe mal ein paar Blätter aus der 2. Klasse", und das in der gleichen Klasse. Mir war es nicht genug, also habe ich wahrheitsgemäß gesagt, dass Esther damit nicht (mehr) einverstanden ist, und sie unter den Bedingungen nicht mehr zurück in die gleiche Klasse will, sondern in die Parallelklasse.
Ich habe sie auch gefragt, was eigentlich dagegen spräche, das Kind jetzt ganz in die 2. Klasse zu versetzen. "Sie kann ja die Sachen nicht, keine Schreibschrift, keine ..." Auf meine Erwiderung, das Kind kann es ja doch, auch wenn die Lehrerin nicht einverstanden ist mit dieser Behauptung, kam überraschender Weise: "Wir können es ja mal probieren für 6 Wochen."
Eureka! Halleluja! Ging ja doch!
Sie hat mich natürlich schon mal vorgewarnt, sie hatte die Situation schon mal, es wurde schon mal ein Kind bei ihr in der Klasse für 6 Wochen in die Folgeklasse versetzt, das Kind war sogar hochbegabt, und danach hat es nur Vierer bekommen und ist dann nach 6 Wochen wieder zurück. Sagt mir lediglich, die Frau hat wenig Ahnung von Hochbegabung.

Langer Rede kurzer Sinn:
Meine Tochter ist jetzt Zweitklässlerin! Und, was noch viel wichtiger ist: sie darf jetzt endlich mal etwas LERNEN in der Schule! Ich könnte hüpfen und tanzen, sie tut es jetzt seit ein paar Stunden, und ich gehe mitmachen.
Schönen Tag euch!

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Re: Juppie!

Antwort von Spirit am 22.03.2022, 16:25 Uhr

Das freut mich sehr zu lesen
Und drücke deiner Tochter die Daumen, dass ihr die andere Lehrkraft besser gerecht werden kann.

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Re: Juppie!

Antwort von Pamo am 22.03.2022, 18:36 Uhr

Ich freue mich, dass du einen Schritt weiter gekommen bist. Deinem Kind viel Spaß und Erfolg in der neuen Klasse!

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Re: Kompliment!

Antwort von Grisu! am 22.03.2022, 19:51 Uhr

Vielen Dank!

Hoffentlich seid Ihr heute schon in die richtige Richtung weitergekommen. Spirits Idee mit einem "Dolmetscher" finde ich auf jeden Fall auch gut. Manchmal braucht es wirklich den dritten, der übersetzt.

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Re: Juppie!

Antwort von Grisu! am 22.03.2022, 19:56 Uhr

Super. Die Daumen sind gedrückt, dass alles gut klappt (ich habe oben geantwortet, bevor ich unten gelesen habe).

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Re: Rückmeldung: Flegs-Klasse

Antwort von Milchkaffee14 am 26.03.2022, 10:09 Uhr

Hallo,
ich kenne beide Seiten. Ich bin Lehrerin an einer weiterführenden Schule und habe ein Kind in der 2. Klasse. Sie ist sehr lieb, fleißig und alles ok. Leistungsmässig prima. Vor ein paar Monaten, Anruf der Lehrerin ( teilweise seltsame Ansichten,keine Korrektur der Rechtschreibung und wir haben in Klasse 5 den Salat, dass ab da 150 Fehler auf 250 Wörter absolut nicht ok sind, sinnfreie HA : schreibe 250 x die 9. Ist klar, die 249. 9 ist bestimmt die schönste) meine Tochter würde nicht lernen, alles sei Katastrophe. Das Zwischenzeugnis kam und war überragend.????? Wir sitzen das aus. Sie hat in der 1. Klasse 6Monate lang die Farben behandelt!!!
Sie wird an der Schule bleiben, weil sie hier an Ort ist und auch viele Freundinnen hat. Zum Überspringen: Ich rate immer davon ab, nicht wegen der Leistungen, aber die Kinder sind dann die jüngsten, das fällt doch sehr auf und die soziale Komponente ist nicht zu unterschätzen. Überleg dir das gut.
Zum Wechsel: eine Grundschule kannst du nicht so einfach wechseln, außer es handelt sich um eine Privatschule. Ansonsten bist du an dein Einzugsgebiet gebunden und brauchst eine Härtefallentscheidung der Landesschulbehörde.
Ich hoffe, dir geholfen zu haben.

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