Geschrieben von dini243 am 21.11.2022, 19:54 Uhr |
Schulempfehlung
Hallo!
Ich war letzte Woche zum Elternsprechtag meiner Tochter, die im nächsten Jahr die Schule wechselt.
Es ging um die Schulempfehlung. Sie hat zwei Klassenlehrerinnen, leider waren die Beiden sich nicht einig.
Meine Tochter hatte auf ihrem letzten Zeugnis drei Einsen, der Rest waren Zweien, Durchschnitt 1,7.
Klassenlehrerin 1 sieht eine Gymnasialempfehlung, Lehrerin 2 meint weil sie recht ruhig ist, sich manchmal unter Druck setzt bei neuen Sachen, unordentlich (weil schnell) schreibt, sieht sie keine reine Gymnasialempfehlung.
Jetzt komme ich ins Grübeln, meine Tochter möchte aufs Gymnasium, ihre guten Noten erreicht sie ohne Lernen, ihre Hausaufgaben erledigt sie alleine, sie geht gern zur Schule.
Es stimmt, dass neue Dinge sie manchmal unter Druck setzen, sie ist ein eher ruhiges Kind.......... aber ruhig, zurückhaltend und angespannt wäre sie wohl genauso auf der Gesamtschule.
Soll ich mein Kind aufgrund ihres Charakters, der nun mal so ist, wie er ist und wohl auf jeder Schulform gleich wäre, jetzt nicht zum Gymnasium gehen lassen?!
Sie möchte unbedingt dorthin.
Meine ältere Tochter ist charakterlich sehr ähnlich, bei ihr habe ich mir ähnliche Gedanken gemacht. Sie geht nun in die 7. Klasse eines Gymnasiums und auch ihr Klassenlehrer bestätigte mir beim letzten Sprechtag, dass es die richtige Entscheidung war sie dort anzumelden.
Ich hoffe hier auf ein paar Antworten, die mir ein bisschen Klarheit in mein Gedankenwirrwarr bringen.
Ich möchte für sie die richtige Entscheidung treffen, mit der sie glücklich ist.
Re: Schulempfehlung
Antwort von Lavendel79 am 21.11.2022, 20:10 Uhr
Sie hat sehr gute Noten.
Sie arbeitet selbstständig.
Sie möchte selbst aufs Gym.
Ergo: lass sie aufs Gym.
Natürlich haben es die ruhigen Kinder auf dem Gym nicht immer einfach, da mündliche Mitarbeit sehr viel zählt.
Aber... wer weiss, warum sie in der Klasse eher ruhig ist?
Hat sie Angst, vor irgendwelchen vorlauten Kindern ausgelacht zu werden?
Vielleicht tut ihr eine Umgebung mit lernwilligen und motivierten Kindern gut.
Das ist in den ersten zwei Gymklassen manchmal noch nicht so, aber ab Klasse 8, 9 sind oft wirklich nur noch die Kinder "übrig", die auch lernen wollen und auch ruhige Kinder können aufblühen.
Re: Schulempfehlung
Antwort von Pamo am 21.11.2022, 20:15 Uhr
Auf dem Gymnasium sind also keine ruhigen Schüler? Ist da immer Rambazamba in Schulklassen voller extrovertierter Energiebündel?
Meine Tochter bekam eine Realschulempfehlung, weil sie u.a. nicht gerne mit Lehrern sprach, die sie nicht gern mochte. Die Grundschullehrerin schien zu glauben, dass es an der Realschule OK ist, nicht so gern mit einem unsympathischen Lehrer zu sprechen. Das geht aber wohl am Gymnasium nicht ... Du merkst schon: Manchmal ist keine Logik hinter dem, was ein Lehrer sagt. Ich würde es dann nicht so ernst nehmen .
Wenn das Kind will und die Noten stimmen, dann klappt es auch mit dem Gymnasium. Ist doch wurscht, was die Lehrerin sagt.
Re: Schulempfehlung
Antwort von Dream2014 am 21.11.2022, 21:27 Uhr
Hier sind sehr viele Kinder auch mit Gymnasial Empfehlung auf der Realschule. Diese hat einen sehr guten Ruf. Und ja ruhige Kinder haben es unter Umständen schwerer auf dem Gymnasium. Kann muss natürlich nicht.
Letztlich entscheidet ihr. Frage mich nur wieso es immer Gymnasium sein muss. Scheint schon eine Schande zu sein nicht dort hin zu gehen. Oder wieso wäre das so ein Problem. Das dein Kind dort unbedingt hin will kommt ja auch irgendwo her.
Re: Schulempfehlung
Antwort von dini243 am 21.11.2022, 21:47 Uhr
Mein Kind möchte dort zur Schule, weil ihre Schwester dort auch ist und sie dort sehr glücklich ist.
Ich hab ja auch geschrieben, ich möchte, dass sie glücklich ist......
Wir haben weder bei ihr, noch bei der Großen jemals Druck in irgendeiner Weise ausgeübt, dass es Gymnasium sein muss, wie du schreibst.
Wir "fordern" hier keine guten Noten ein, sie wissen genau, sie könnten jederzeit ohne Bauchschmerzen mit einer Fünf nach Hause kommen.
Re: Schulempfehlung
Antwort von Dilse am 21.11.2022, 22:23 Uhr
hallo,
ich hoffe ,dass ich weiterhelfen kann..
Ich hatte vor ca.vier Jahren das selbe erlebt.Mein Sohn Nr 3 hatte eine Realschulempfehlung bekommen weil er schüchtern und ruhig war.Sein Durchschnitt hätte gereicht ,war ein fleiiger Schüler und wollte eigentlich auf das Gymnasium .Da meine älteren beiden Söhne auf dem Gymnasium waren dachte ich aber immer er fühlt sich nur dazu gezwungen.
Die Lehrerin meinte nämlich er würde es schwierig auf dem Gymnasium haben und wäre ein perfekter Schüler für die Realschule.
Also haben wir ihn auf die Realschule angemeldet,weil ich wollte nicht das er Schwierigkeiten in der Schule bekommt .Und nun ist er in der 8.Klasse der Realschule und ist wirklich der Klassenbeste .Er hat nichtmal eine 3 im Zeugnis und bekommt jedes Jahr eine Belobigung.Heute bereue ich immer noch meine Entscheidung..Denn auch er hätte das Gymnasium wie seine Brüder ganz locker geschafft.Er wird aufjedenfall das Abitur nach der Realschule machen und hat vor zu studieren.
Unser Nr 4 ist in der Klasse 4 und hat Schwierigkeiten eine Schulempfehlung liegt noch nicht vor aber ihn kann man definitiv nicht aufs Gymnasium schicken weil er sich einfach viel Mühe geben muss um etwas bessere Noten zu schreiben..Er würde dort tatsächlich Schwierigkeiten haben da merkt msn den Unterschied..
Also ich bin der Meinung wenn ein Kind selbständig lernt oder gar nicht soviel lernt aber trotzdem gute Noten hat ,gerne in die Schule geht dann schafft es auch auf dem Gymnasium.
Wenn einnKind fleißig genug ist muss es sogar auf dem Gynasium nicht so viel lernen.Spreche aus Erfahrung...
Also die Empfehlung der Schule stimmt nicht immer.Du kennst dein Kind besser.
Viel Erfolg bei der Entscheidung
Re: Schulempfehlung
Antwort von dini243 am 21.11.2022, 22:26 Uhr
Vielen Dank für deine nette Antwort.
Mich verunsichert einfach die Uneinigkeit der beiden Klassenlehrerinnen und irgendwie find ich es auch schade, dass man ruhigen Kindern immer so wenig zutraut.
Re: Schulempfehlung
Antwort von dini243 am 21.11.2022, 22:35 Uhr
Danke für deine Antwort. Bei meiner großen Tochter war es ja ähnlich, sie ist aber total aufgeblüht in der Schule. Klar, sie wird nie das Kind in der ersten Reihe sein, das laut "Hier" schreit......aber sie geht ihren Weg, geht ihn sehr gut und ist glücklich.
Manchmal hab ich das Gefühl ruhige Kinder werden auf ihr Ruhigsein reduziert, das macht mich echt traurig.
Re: Schulempfehlung
Antwort von dini243 am 21.11.2022, 22:37 Uhr
Da hast du Recht, manchmal ist es wirklich unlogisch.
Und dann sind sich die Lehrer nicht mal einig.
Die eine Lehrerin hat meiner Tochter aber schon vor Wochen erzählt, sie könnte sich gut vorstellen, dass sie aufs Gymnasium geht (fand ich gar nicht so gut, weil sie ja nicht wissen konnten, wie wir das so sehen)
Re: Schulempfehlung
Antwort von 3wildehühner am 22.11.2022, 0:18 Uhr
Noten sind sicher nicht alles, da nicht vergleichbar, ABER ein Kind, welches aus Eigenmotivation lernt und selbstständig lernt UND so gute Noten erreicht, gehört IMHO auf ein Gymnasium!
Das Argument “Schüchternheit” ist doch Quatsch!
Ich habe drei Kinder, zwei davon sehr schüchtern in der Grundschule und bis zur Oberstufe- da blühten sie auf - und dazu noch Legasthenie.
Alle drei haben Abitur gemacht und studieren.
Die Kleine bekam nur eine eingeschränkte Gymnasialempfehlung. Auf Empfehlung des Kinderpsychiaters, der die Legasthenie, aber auch die sehr hohe Intelligenz diagnostizierte, meldeten wir sie am Gymnasium an.
ich blicke mal und stelle fest
Antwort von Caot am 22.11.2022, 7:27 Uhr
Lehrer:innen haben auch keine Kristallkugel.
Wenn ich mir überlege was Lehrer:innen mir schon erzählt haben, bin ich immer froh, den eigenen Weg gegangen zu sein.
Ich hab mich übrigens mit den Lehrer:innen der Musikschulen unterhalten, den beim Sport und denen wo das Kind noch in der Freizeit war. Alles ungezwungene Gespräche. Das hat mir viel mehr geholfen als so eine Info der Lehrer:innen.
Rückblickend kann ich sagen, dass Schule steht und geht mit dem der da am Pult steht. Wenn die Chemie stimmt und die Grundintelligenz des Kindes, dann passt das auch was deine Beobachtungen angeht. Du kennst dein Kind am besten. Eine reine Note ist nicht immer aussagefähig. Den Weg dahin finde ich viel aussagekräftiger.
Ich hab schon so viele falsche Empfehlungen erlebt. Sowohl in die eine als auch in die andere Richtung. Da hilft wenn man das eigene Kind selbständig gut einschätzen kann.
Re: Schulempfehlung
Antwort von Pamo am 22.11.2022, 7:50 Uhr
Übrigens ist das Kind jetzt in der 11 auf dem anspruchsvollsten Gym der Stadt und macht per G8 sehr gute bis gute Noten - auch bei denjenigen Lehrern, die sie nicht leiden kann.
Re: Schulempfehlung
Antwort von dini243 am 22.11.2022, 11:49 Uhr
Oh wow, toll! Ja so kann es gehen, das freut mich für euch
Re: Schulempfehlung
Antwort von zweizwerge am 23.11.2022, 13:51 Uhr
Hier in Bayern zählt mündliche Mitarbiet z.B. gar nicht zur Note. Als "mündliche" Noten werden nur Abfragen oder besondere Projekte genutzt, aber dafür muss man sich nicht freiwillig melden ;-).
Hört sich für mich klar nach Gymnasium an.
Re: Schulempfehlung
Antwort von Jomol am 30.11.2022, 23:32 Uhr
Na probier es doch mit Mathematik: eine Lehrerin 100% Gymnasium, eine Lehrerin keine reine Gymnasialempfehlung, sagen wir 50/50. Ergibt im Durchschnitt 75% Gymnasialempfehlung.
Das Kind will, Ihr wollt- alles klar!
Irgendeine BedenkenträgerIn findet sich immer. Hier gehen ruhige Schüler in den Real- und Gesamtschulen leichter unter als im Gymnasium. In letzterem ist der Ton hier weniger rauh. Was für ein Schwachsinn, ein Kind quasi charakterlich alsruhig einzuschätzen und davon die Schullaufbahn abhängig zu machen. Dumm oder stinkend faul (ich übertreibe) könnte ich ja noch nachvollziehen, aber ruhig? Man könnte auch die Kinder mit Ringelsocken "aussortieren".
Grüße,
Jomol
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