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Geschrieben von Sylvia1 am 23.06.2008, 13:09 Uhr

Ständiger Klassenlehrerwechsel - Grundschulempfehlung

Hallo Sophie,

ich kann deine Sorgen sehr gut verstehen und ich finde, sie sind überhaupt nicht unbegründet! Den Kopf in den Sand stecken und positiv denken hilft hier nicht. Ihr Eltern müsst aktiv werden und auch das Schulamt, Landeselternrat und sonstwen auf den Missstand aufmerksam machen und versuchen zu erreichen, was ihr nur könnt. Schreit laut um Hilfe. Ob es was hilft, steht auf einem anderen Blatt, aber ihr habt es dann zumindest versucht - für eure Kinder!

Eure Situation erinnert mich sehr stark an die, die meine Kollegin mit ihrer Tochter (jetzt im 5. Schuljahr) in deren Grundschule hatte. Wir selber haben so eine Erfahrung (meine Tochter ist jetzt am Ende des 4. Schuljahres) Gott sei Dank nicht machen müssen, wir hatten den Klassenlehrer kontinuierlich 4 Jahre lang und darum bin ich - durch die Erzählungen meiner Kollegin gewarnt - wirklich heilfroh. Wechsel lassen sich vielleicht manchmal nicht vermeiden (und sind in Maßen auch zu verkraften), aber ein gewisse Kontinuität muss schon sein.

Bei der Tochter meiner Kollegin war die Klassenlehrerin auch - nach wenigen Monaten Unterricht im 1. Schuljahr - krank und ließ sich dann frühzeitig pensionieren. Es folgten immer neue Lehrerinnen aus dem Vertretungspool, die mal besser und mal schlechter waren. Die Eltern der Klasse haben sich in den organisatorischen Chaos auch frühzeitig für die Klasse eingesetzt und wollten auch mal die eine oder die andere Vertretungslehrerin behalten, was aber nie möglich war. Dazu kam dann noch, dass die entsprechende Grundschule (eine katholische) aufgrund rückläufiger Anmeldezahlen auslief und dann auch irgendwann keine Schulleitung mehr da war und die Restklassen der Schule von der benachbarten Städtischen leitungsmäßig mit betreut wurde. Es war also Chaos pur und das ging natürlich zu Lasten der Kinder, an denen das Chaos ja nicht spurlos vorbeiging und die auch irgendwann nicht mehr so wirklich motiviert waren. Die Klasse der Tochter meiner Kollegin hatte bis zur Mitte des 3. Schuljahres 9 (!!!) verschiedene Klassenlehrerinnen gehabt.

In der Mitte des 3. Schuljahres kam dann die Lehrerin, die die Klasse bis zum Schluss hatte. Die Empfehlungen für die weiterführende Schule werden bei uns in NRW übrigens schon Anfang November ausgesprochen und sind bei uns relativ bindend (es sei denn, man wehrt sich - auch hierbei). D.h. im 4. Schuljahr ist der Zug für die Beurteilung eigentlich schon ziemlich abgefahren, die Entwicklung gerade im 3. Schuljahr und die entsprechenden Noten sind hier wichtig. Die weiterführenden Schulen hatten bei uns ab Ende November ihre "Tage der offenen Tür" und Anmeldung war mit dem Halbjahreszeugnis (in dem die Empfehlung dann auch noch mal schriftlich stand) im Februar. Danach war das Thema endgültig gegessen. Aber wie gesagt, fest standen die Empfehlungen schon Anfang November, da haben wir sie im Rahmen des Elternsprechtages mitgeteilt bekommen und mussten das unterschreiben, dass wir das mitgeteilt bekamen. Danach wurde da auch nichts mehr dran geändert.

Bei der Klasse der Tochter meiner Kollegin wurden die Empfehlungen dann von der übernehmenden Lehrerin ausgesprochen, die die Kinder natürlich nur ein paar Monaten kannte. Und wie zu erwarten (und genau wie du befürchtest) waren viele Eltern damit nicht einverstanden. Es war wohl auch eine ganze Menge Willkür mit im Spiel. Andererseits stelle ich es mir auch ziemlich ziemlich schwierig für die neue Lehrerin vor, die die Klasse an sich und die einzelnen Kinder eben nicht so lange kannte, die einzelnen Kinder gerecht zu beurteilen und ihnen damit den weiteren schulischen (und beruflichen) Weg festzulegen.

Das ist wirkliche eine ziemlich bescheidene Situation bei euch. Beobachtet das kritisch und versucht, für eure Klasse zu kämpfen. Wenn die Empfehlungen schlechter ausfallen, als ihr es euren Kindern zutraut, dann macht auf jeden Fall den Probeunterricht an der gewünschten weiterführenden Schule bzw. Schulform mit und erklärt den beurteilenden Lehrern dort die Situation in den 4 Jahren der Grundschule, mit den häufigen Lehrerwechseln usw. Auch wenn vielleicht so ein Probeunterricht unter Umständen anstrengend sein kann für das Kind, so ist er doch gerade in solchen Fällen gerechtfertigt. Und immer daran denken: Es geht hierbei nicht nur um die Schulform sondern ganz direkt um die beruflichen Chancen und damit um die langfristige Zukunft eurer Kinder.

Viele Glück,
Sylvia

 
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