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Geschrieben von Franz Josef Neffe am 11.11.2009, 13:18 Uhr

Stärkung für die schwachen Talente in allen

Mein Kollege profiliert sich in Deinem Bericht als Unterrichtsvollzugsbeamter und nicht als Pädagoge = Kinderführer. Für einen Profi ist das an sich beschämend; ich frage mich aber, ob in der Schule überhaupt Lehrer eingestellt werden. Da wird ja immer eine Planstelle besetzt mit einem Beamten (Angestellten), und der muss dem Staat den Treueeid schwören und zum verlängerten Arm der Staatsgewalt werden. Er zieht täglich seinen Unterricht durch und führt den Lehrnachweis darüber, dass er alles vorschriftsmäßig abgewickelt hat. Schüler und Eltern werden dadurch zum Objekt, zum Füllmaterial und Vollzugsgehilfen degradiert. Sie tragen dann die Lasten, die man ihnen abnehmen müsste, und am Ende sind sie noch schuld. "Der Ober sticht den Unter" heißt diese - völlig unpädagogische - Methode.
Wenn für die Grundschule 1 Stunde Hausaufgaben vorgesehen ist, dann ist das die OBERgrenze, nicht die UNTERgrenze. An dem, was Dein Kind in ma. 1 Stunde schafft, hat der Lehrer sein Handeln auszurichten. Dafür hat er Pädagogik studiert; nur den Katalog runtermachen, da könnte man auch den Hausmeister hinstellen. Aber Du siehst: Auch Lehrer stecken oft in größten Problemen und überspielen ihre eigene unerträgliche Not, indem sie sie an andere weiterreichen. Im Grunde bräuchte der Kollege schon lange HILFE. Als Ich-kann-Schule-Lehrer erstaunt es mich immer wieder, wie oft über Jahre in Schulen bei größten Problemen eines Lehrers nur zugeschaut wird. Unser "System" ist so pervers, immer nur die "Förderung" für die Schüler zu vermehren; Förderung für Lehrer ist gar nicht vorgesehen. Probleme auf dieser Ebene werden übergangen, ausgesessen, projiziert.
Schauen wir uns Lösungsmöglichkeiten von Deiner Position aus an:
Wenn Du täglich 3 Stunden mit Deinem Kind so übst, dass es ZUM KOTZEN ist, dann machst DU das Problem größer. Das Gedächtnis speichert dann nämlich nicht die Rechenauf´gaben sondern es speichert ALLES: die Aufgaben, die Kotze, die Wut, die Angst, die Verzweiflung, die Ohnmachtsgefühle: ALLES. Wer soll und mag in so einem Misthaufen dann noch das Gelernte wiederfinden??? Und jedesmal, wenn Du IN DICH gehst und was aus Deinem Gedächtnis holen willst, begegnest Du der Angst, Wut, Verzeiflung, dem Zumkotzen,..... wieder. Da traut sich doch keiner mehr IN Sich rein und zu seinem Gedächtnis hin. Und je mehr wir SO lernen, umso mehr blockieren wir uns für alles. Also: Schluss damit.
Nun steckt Ihr aber bereits tief im Problem und seid dabei selbst mit den Talenten, die das Problem lösen können, nicht gerade freundlich umgegangen. Ich würde mich da bei den Talenten Deines Sohnes entschuldigen. Ich tät das sogar für meine Kollegen und für alle und würde klar sagen: "Wir haben Euch verkann. Wir haben Euch verkehrt behandelt. es war unser Fehler. Ich sehe, dass Ihr OK seid. Ich glaube, dass Ihr es könnt. Dass Ihr schwer in Ordnung seid und Euch bestens entwickeln werdet. Ich möchte Euch lefen dabei; lasst mich wissen, wie ich das GUT mache. Wenn wir mit den Talenten ehrlich umgehen, können wir sie als Partner gewinnen.
Wenn wir den Kriegszustand mit den Talenten beendet haben, dann stärken wir sie, anerkennen und bestätigen wir sie, wo wir können. Immer wieder sagen wir ihnen, dass sie wachsen, dass wir auf ihrer Seite stehen und an sie glauben: das stärkt und macht wachsen. Wir malen ihnen ihre mögliche gute Entwicklung aus und setzen darauf. Wir solidarisieren uns mit ihnen. Und wir überlassen die Schule ihren eigenen Schwierigkeiten.
Wenn wir GUT mit den eigenen Talenten umgehen und Wirkung spüren, dann geht das genauso gut mit fremden Talenten. Der IKS-Satz 2008: "Wenn ich mit deinen Talenten BESSER umgehe als du, mögen sie mich und folgen mir lieber als dir." zeigt, wie wir Einfluss auf einen Lehrer bekommen, der mit sich selbst nicht umgehen klann. Ich sehe und spüre immer die NOT und den Hunger der Talente in ihm, die er verhungern lässt. Würde ich ihm das sagen, würde er es entrüstet zurückweisen. Wenn ich aber nur in Gedanken all das zu seinen halb verhungerten Geistes- und Seelenkräften schicke, was ihnen zum GUTsein fehlt, kann es der Verstand nicht zurückweisen, weil er es nicht hört; und man kann die SOGwirkung spüren. Wenn seine Talente endlich einmal SATT werden, wird auch er anders. SATT wird jeder Mensch ein anderer Mensch.
Ich mache das immer wieder mit Kindern in ausweglos erscheinenden Situationen; es wirkt immer. Denk es mal durch und probier es einfach.
Die Talente, die schwach sind und es deshalb nicht können, brauchen Stärkung; da es geistige Kräfte sind, spielt der Geist dabei die Hauptrolle und wir können endlich die Begabung des DENKENs einmal konkret für uns nutzen. Ich freue mich auf Euren Erfolg.
Franz Josef Neffe

 
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