Weichenstellung

Du hast ein ganz wichtiges Problem gut erkannt: Soll man den Zug einfach weiterfahren lassen oder soll man schauen, auf welchem Gleis er konkret ist, ob dieses Gleis zum gewünschten Ziel führt oder ob man die Weichen neu stellen sollte?
Dass die Schule mit DRUCK erZIEHT, zeigt, dass sie selber den Unterschied zwischen Druck und Zug überhaupt nicht verstanden hat. Solange Kinder aus ihrer Kindheitsentwicklung etwas haben, was ZIEHT, geht es weiter. Wenn aber nur noch der DRUCK der Schule da ist, bleibt nach und nach alöles stecken. DRUCK kann nichts anderes; er drückt Probleme zusammen und staut sie auf statt sie zu lösen. Das Lösungsmittel, das die Pädagogik gar nicht zu kennen scheint, ist ZUG/SOG. Sog löst, richtet auf, bringt voran, lenkt die kräfte punktgenau. Deshalb spannt der Bauer die Pferde VOR den Wagen. Wenn es also GUt weitergehen soll, würde ich mir in der neuen Ich-kann-Schule ganz gebnau anschauen, was ZIEHT. Welche SOG-Kräfte wirken?
Wonach dürstet/hungert die Seele? Und dann würde ich z.B. nicht mit jemand, der vor Hunger fast nicht mehr kann, Mathe üben, sondern ich würde ihn erst einmal stärken und fitmachen und begeistern dafür, dass es ihn ZIEHT. Dann übt er nicht bloß Mathe sondern zugleich Begeisterung für Mathe ein, und diese Begeisterung trifft er immer in sich wieder. Wenn er sich beim Üben QUÄLT, trifft er in sich immer mehr QUAL. Das hält kein Mensch lange aus, und dann schaltet die Instanz, die fürs Überleben zuständig ist, die Mathelust einfach aus. Dann kannst Du üben soviel Du willst, es wird immer noch schlechter davon. Wenn ich aber die Weichen auf Freude, Interesse, Anerkennung u.ä. stelle, dann STÄRKT jedes Erlebnis mit Freude, Anerkennung, Interesse usw. das Interesse an der guten Entrwicklung noch mehr. Das ist der simple Grund, weshalb ich in der Ich-kann-Schule so sehr auf die innere Einstellung achte, denn so wie die Weichen gestellt sind, auf dem Gleis fährt der ganze Lebenszug dann unaufhaltsam weiter. Deshalb: Gute Weichenstellung!
Franz Josef Neffe