Prioritäten bringen Klarheit

Was ist Ihnen wirklich wichtig? "Ganz klar: Dass ich möglichst viel Zeit für mein Kind habe", würden die meisten Mütter und Väter in Elternzeit wohl antworten.

Was wirklich wichtig ist

Und trotzdem haben viele täglich aufs neue das Gefühl, dass der Tag ganz anders verlaufen ist, als geplant. Die genüssliche Babymassage ist wieder einmal ausgefallen, für den versprochenen Spielplatzbesuch hat die Zeit nicht gereicht und das Vorlesen musste auf morgen verschoben werden.

Sicher, gerade mit kleinen Kindern kommt schnell mal was dazwischen. Aber manches Mal fallen die schönsten Vorhaben auch nur deshalb ins Wasser, weil wir es zulassen. Schnell noch die Spülmaschine ausräumen, nur noch eine Maschine Wäsche einladen... Hm, vielleicht ist es doch besser, die Hemden heute noch zu bügeln? So kommt eine Minute, eine Stunde zur anderen und plötzlich ist der Tag vorbei. Wenn Sie dann darüber nachdenken, was Sie eigentlich gemacht haben, fällt Ihnen vielleicht mit Bedauern auf, wie angespannt Sie waren und dass Ihr Kind "genervt" hat und Sie sich mit ihm gestritten haben.

Es muss nicht alles perfekt sein

Was tun? Machen Sie sich klar, dass Menschen wichtiger sind als ein perfekt geführter Haushalt. Geschirr, Wäsche, Bügelarbeit, all das läuft nicht davon. Die Zeit, in der Ihr Kind klein und am liebsten mit Ihnen zusammen ist, dagegen schon.

Also los, überlegen Sie, was Sie im Haushalt pro Woche unbedingt erledigen wollen oder müssen. Schreiben Sie das auf ein Blatt Papier, das Sie an gut einsehbarer Stelle als Erinnerungsstütze aufhängen (mehr Infos zum Thema Planung). Was nicht draufsteht, ist Verhandlungssache: Erledigt wird, was ohne Stress machbar ist. Alles andere muss erst einmal zurückstehen, wenn Ihr Kind - oder auch Zeit für sich selbst/mit Ihrem Partner - dran ist. Keine Angst, Sie werden nicht in Schmutz und Chaos versinken. Ganz bestimmt aber viel mehr Spaß haben.

von Anne Malburg, Diplom-Journalistin

Zuletzt überarbeitet: März 2019