Chronisch kranke und behinderte Kinder

Hilfe für chronisch kranke und behinderte Kinder

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Martina2503 am 30.05.2010, 20:19 Uhr

Behinderung ohne Therapie

Hallo,

unsere Tochter ist fast 16 Monate alt, stark entwicklungsverzögert, hat Gehirnanomalien und seit Oktober 1x pro Monat einen epileptischen Anfall. Wir verweigern konsequent alle Therapien und fördern sie seit 9 Monaten nach dem Ansatz von Emi Pickler, die den Kindern in vorbreiteter Umgebeung die Zeit lässt, ihre Entwicklung selbst zu machen. Ester macht kontinuierlich Fortschritte, ist dabei aber langsamer als andere Kinder, so dass sie nicht "aufholt", sondern die Schere zu "normalen" Kindern weiter aufgeht.

Meine Ablehnung gegen Therapie beruht auf der Überzeugung, dass Entwicklung nicht von außen gemacht wird, sondern vom Kind ausgeht. Außerdem möchte ich nicht, dass sie ständig suggeriert bekommt, dass sie nicht in Ordnung ist, sondern sich anstrengen muss, um ein Therapieziel zu erreichen.

Wir haben "Frühförderung", die den Pickler-Ansatz zulässt und eigentlich nur vor dem Spielgitter sitzt und guckt und Esters Fortschritte beschreibt. So wissen wir auch, dass wir nichts versäumen.

Ich suche Gleichgesinnte, die sich auch gegen den Therapiedruck und das Übertherapieren unserer Kindern wehren, zum Austausch und zur gemeinsamen Bestätigung.

Solltet Ihr meinen Ansatz für verantwortungslos halten, antwortet bitte nicht!!! In Frage gegestellt werden wir durch unsere Umgebeung schon genug.

Liebe Grüße
Martina

 
26 Antworten:

wenn schon, dann Emmi Pikler

Antwort von Fredda am 30.05.2010, 20:49 Uhr

ärgerlich, wenn man sich informieren will und erstmal die Rechtschreibfehler rausgooglen muss...

So beim kurz drüberlesen kann ich mir vorstellen, dass es viel Pro und Contra geben wird und wie immer das einzelne Kind der maßgebliche Faktor ist.

Also: Ich denke, für etliche Kinder ist es sehr gut so. Manche Kinder können sicherlich nicht von alleine alles aufholen, egal wie langsam, und brauchen gezielte Förderung. Und gute Therapeuten schaffen das, ohne dem Kind ein Gefühl der Unzulänglichkeit zu vermitteln.

Wenn das Prinzip der Achtsamkeit durchgängig befolgt wird, sollte es also passen.

Lg

Fredda

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Behinderung ohne Therapie

Antwort von Schnecke-Lucy am 30.05.2010, 21:45 Uhr

Hallo Martina,

ich gehöre zu denen, dir ihr Kind "übertherapieren". Lucy bekommt seit sie 1 Jahr ist Therapien und ich finde es schade, dass wir ein Jahr verschenkt haben. Lucy wird im Juli 9. Sie hat einen frühkindlichen Hirnschaden. Wie dieser entstanden ist kann oder will keiner sagen. Nach der Geburt war kein Sauerstoffmangel zu erkennen. Sie hatte die besten Apgarwerte und der Nabelschnurwert war auch gut. Ich bin mir sicher, dass sie ohne Therapien ihren jetzigen Entwicklungsstand noch nicht erreicht hätte. Sie geht gerne zu den Therapien, denn es wird alles spielerisch gemacht.
In ihrer Klasse ist ein Junge, der auch nicht viel therapiert wurde. Er müsste nicht in dieser Verfassung sein wie er jetzt ist. Körperlich und auch nicht geistig, denn ich sehe welche Fortschritte er macht, seit er in der Schule ist. Wahrscheinlich wurde er aber auch zu Hause sehr vernachlässigt.
Verstehe leider nicht warum dein Kind während der Frühförderung im Spielgitter sein muss?
Wir haben Lucy sogar eine Delphintherapie ermöglichen können und die Fortschritte waren enorm, aber auch andere tiergestützte Therapien sind hilfreich.
Du solltest bedenken du wirst dich ein Leben lang um dein Kind kümmern müssen und jeder Fortschritt wird für dich eine Erleichterung im Leben bedeuten. Es ist deine Entscheidung und dein Leben. Ich könnte mir vorstellen, wenn du in Deutschland lebst, dass du irgendwann mit den Behörden in Konflikt kommen wirst.
Alles Gute


Marion

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: wenn schon, dann Emmi Pikler

Antwort von Martina2503 am 30.05.2010, 22:26 Uhr

Hall Fredda,

ich dachte, dieses Forum sollte ohne Verletzungen abgehen. Es ist aber verletztend auf meiner Legasthenie herumzureiten. Außerdem hatte gerade darum gebeten, diese Antworten zu unterlassen

Gruß
Martina

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Behinderung ohne Therapie

Antwort von Martina2503 am 30.05.2010, 22:29 Uhr

Marion,

bitte respektiere meine Bitte. Genau so einen Betrag kann ich absolut nicht gebrauchen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Warum müssen immer alle meine, sie müssten missionieren?????????????

Martina

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: wenn schon, dann Emmi Pikler

Antwort von Fredda am 30.05.2010, 22:31 Uhr

Auch mit Legasthenie sollte man korrekt mit Namen umgehen - zur Not den Zettel danebenlegen.

Außerdem greife ich euch nicht an. Im Gegenteil, ich bin hochinteressiert. Was machst du mit der Antwort unter mir, wenn meine dich schon verletzt?

Lg

Fredda

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Behinderung ohne Therapie

Antwort von Fredda am 30.05.2010, 22:33 Uhr

Vielleicht weil du missionarisch rüberkommst? Ich habe ja versucht, mein Interesse zu zeigen (und bin bei einem meiner Kinder mit sehr behutsamer Therapie sehr weit gekommen, das geht ganz in deine Richtung), und was kriege ich?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Behinderung ohne Therapie

Antwort von muddelkuddel am 30.05.2010, 23:53 Uhr

also, ich als sonderpädagogin sehe das problem des "übertherapierens" als genauso gefährlich an wie ein "nicht therapieren"

ich denke, ein angemessener, undogmatischer und offener umgang mit behinderung ist für die kinder (und auch erwachsene) das beste.

es gibt ja auch das konzept der "entwicklungsbegleitung" in der frühförderung oder auch freinetische ansätze für kindergarten und schule, die kindliche entwicklung nicht therapieren, sondern ebenfalls über vorbereitete umgebung etc. sehr subjektzentriert arbeiten. aber das sind AUCH förderansätze.

also, ich kenne das oben genannte konzept nicht, lehne aber alles dogmatische und extreme ab.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Behinderung ohne Therapie

Antwort von IngeA am 31.05.2010, 7:32 Uhr

Hallo,

sorry, wenn du selbst fest von dem Konzept überzeugt bist, sollte dich eine andere Meinung nicht stören.
Aber auch nach Emmi Pikler werden die Kinder gefördert. Indem man ihnen einfach die Möglichkeiten dafür gibt, indem entwicklungsgemäße Spielmöglichkeiten da sind und indem v.a. Spielmöglichkeiten für die motorische Entwicklung da sind, also eine den Bedürfnissen und Neigungen des Kindes angepasste Umgebung.
Was und wie das Kind damit spielt ist von den Interessen des Kindes abhängig, weil (nicht nur) Kinder am besten lernen, wenn sie an etwas interessiert sind.
Wie gut und förderlich die angepasste Umgebung ist, hängt von der Beobachtungsgabe und der Fähigkeit Bedürfnisse und Interessen (und die anstehenden Entwicklungsschritte) zu erkennen.

Nur heißt das nicht, dass alle therapierten Kinder Dinge machen, die sie nicht interessieren und ihnen nicht Zeit für ihre Entwicklung geben.
Meine Tochter hatte Krankengymnastik nach Bobath, Heilpädagogik und Ergotherapie (alles nacheinander). ALLE haben demnach nach Pickler gearbeitet, denn alle haben über die Stärken und Interessen meines Kindes an seinen Schwächen gearbeitet. Sie haben ein Spiel- und Lernangebot für meine Tochter gestaltet, das sich nach den Bedürfnissen und Interessen meines Kindes ausgerichtet hat.

Ich schätze die Ideen von Emmi Pikler, Aber was in der ersten Hälfte des 20 Jhrh. neu und revolutionär (und umstritten bis bekämpft) war, ist heute größtenteils normale Pädagogik und Therapie.

LG Inge

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Behinderung ohne Therapie

Antwort von Michael am 31.05.2010, 8:29 Uhr

Hallo,
muss mich Inge A. anschließen. Auch unsere Tochter hat genau diese Förderungen durch und wir sind auch der Meinung, dass sie niemals ohne diese soweit gekommen wäre. Übertherapie hat hier nie stattgefunden, da alles auch in dieser Reihenfolge genau auf den Entwicklungsstand des Kindes abgestimmt war.
Leider kenne ich die von dir beschriebene "Therapieform" nicht, aber der Ansatz ist denke ich eigentlich der gleiche: Das Kind da abholen, wo es sich derzeit befindet. Durch die Therapien werden ja nur Anstöße geliefert, die das Kind aufgreifen kann und "erproben".
Ich hoffe, du fühlst dich jetzt nich gleich angegriffen. Aber ich denke, wenn man in so einem Forum postet, wo wirklich viele Kinder Förderung benötigen, sollte man auch mit anderen Meinungen entsprechend umgehen können. Ist jetzt nicht bös gemeint, aber auch die Mütter hier haben ihre Erfahrungen und das teils über lange Jahre hinweg.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Behinderung ohne Therapie

Antwort von phifeha am 31.05.2010, 11:41 Uhr

Hallo Martina,
kann mich Michael und Inge nur anschliessen.
Das was Frau Pickler beschreibt ist eigentlich nichts anderes, als die heutige Förderung in den verschiedensten Bereichen der Kinder.
Übertherapieren heisst für mich, das mein Kind so zugedeckt wird mit Therapie hier und da, das es keine Zeit mehr hat, Luft zu holen, mit sich selber nix mehr anzufangen weiss ( hoffe, ich konnte es so schreiben, wie ich es meine).
Bei uns ist es zum Beispiel auch so, das ich durchaus in der Lage bin, einzuschätzen, ob sie nun die Therapie "vertragen" kann oder auch nicht.
Normal hat sie einmal wtl KG nach Bobath mit SI und einmal FF und sie macht diese Stunden mit grosser Freude. Nicht zuletzt auch deswegen, weil es viele Gerätschaften und Spiele gibt, die wir nunmal in dieser Form nicht haben. Wenn wir ihr sagen nun geht es dort und dort hin, zeigt sie grosse Freude. Das zeigt mir wiederum, das sie das sehr gerne macht und die Förderung wird dort schon fast zur Nebensache.
Sie bestimmt, mit was sie was machen mag und darauf wird eingegangen.

Erkläre mir bitte den Unterschied, zu Frau Picklers Therapie.

Wenn ich merke, das sie an diesem Tag nicht gut drauf ist, dann sage ich die Stunde halt ab und NIEMAND hat ein Problem damit. Im Gegenteil, keiner möchte das Kind zu irgendetwas zwingen.
Ich bin froh, das wir diese Dinge tun, denn ohne wäre sie ganz sicher noch nicht so weit, wie sie nun ist.
Ich alleine hätte das so nicht hinbekommen.

Übertherapiert wäre für mich ( nur meine alleinige Meinung)....Wenn ein Kind tgl Therapien hat und das vielleicht noch verschiedene tgl hintereinander.

lg phi

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Behinderung ohne Therapie

Antwort von Martina2503 am 31.05.2010, 12:18 Uhr

Hallo,

mein Anliegen scheint nicht erkennbar zu sein.

Ich suche KEINE Mütter, Sonderpädagoginnen oder ähnliches, die davon überzeugt sind, dass Therapie gut ist!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ich suche Kontakt zu allen anderen, die neue, eigene Wege gehen und ihre Kinder NICHT therapieren lassen.

Lasst Eure Kinder therapieren, wenn es Euch hilft, aber lasst bitte meinen Beitrag in Ruhe! Der ist nicht für Euch geschrieben!!!!!

Martina

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Behinderung ohne Therapie

Antwort von Luni2701 am 31.05.2010, 12:40 Uhr

naja, in einem öffentlichen Forum muss man nunmal damit rechnen das jemand anderer Meinung ist. Und hier wurden auch interessierte Fragen gestellt worauf du nicht antwortest. Es versucht niemand dir deine Meinung auszureden.

Aber ganz ehrlich, gar nicht therapieren egal in welcher form halte ich für vernachlässigung. Man kann doch ein Kind nicht sich selbst überlassen, was sich bei dir wirklich so anhört. Ich mein übst du nicht mit deinem Kind nen Löffel zu halten oder aus nem Becher zu trinken oder sowas? Jenach ausprägung einer Behinderung ist bereits das therapie. Ich kenn den Grad der behinderung deines Kindes nicht, aber mal angenommen es kann nicht aus einem becher trinken, gibts du ihm sein leben lang die flasche?? Ernsthaft jetzt? Denn jegliches üben aus dem Becher zu rinken wäre doch therapie wenn man therapie mal ganz streng nimmt. Ein Kind Fördern wie es viele hier tun, es in seinen bereichen und seinem handeln zu unterstützen ist doch auch therapie, oder nicht? Und um das zu tun braucht es nicht mal eine behinderung, denn das macht jede normale Mutter mit ihrem Kind, das ist Förderung die jedes Kind bekommt je nach alter individuell egal ob behinderung oder nicht damit es jenachdem um was es geht und in welcher entwicklung es steht weiter kommt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Behinderung ohne Therapie

Antwort von Martina2503 am 31.05.2010, 13:02 Uhr

Hallo,

schreibe ich Chinesisch?

Therapie ist die gezielte Bearbeitung von Mängeln, in der Regel Gebrächen nach Unfällen, die in absehbarer Zeit behoben sind. Therapie ist immer eine Ausnahmesituation, von etra ausgebildetem Fachpersonal durchgeführt und findet nicht im Alltag statt. Wenn sie in den Alltag überschwappt, dann werden Eltern zu MittherapeutInnen gemacht, wodurch schon so manche Eltern-Kind-Beziehung erheblich gestört wurde. (Ihr braucht mir jetzt nicht versichern, dass es Eurer Beziehung zu Eurem Kind nichts ausgemacht hat. Das ist nicht überprüfbar.)

Das Problem an Therapie ist, dass die Kinder nicht mehr Herr ihrer eigenen Entwicklung sind, sondern ihre natürlichen Entwicklungsschritte oft vorgezogen werden und als Therapieerfolg gewertet werden. Das Kind lernt damit in jeder Sitzung, dass es von Erwachsenen abhängig ist und nicht alleine seine Schritte macht. Der Erfolg gehört ihm nicht allein.

Wenn Therapie Entwicklung machen könnte, die ohne die Therapie nicht erfolgt wäre, dann wäre ich dafür, dass auch alle gesunden Kinder therapiert werden, denn dann könnten wir große Erfolge für die Gesellschaft erreichen.

Ich denke, Therapie wird so umfassend und unhinterfragt bei behinderten Kindern durchgeführt, weil sich die Eltern nicht mit der Behinderung arrangieren können. Daher kommen auch die ganzen Antworten auf meinen Beitrag, die ich ausdrücklich gebeten hatte, nicht zu schreiben. Ihr fühlt Euch angegriffen, weil ich sage, es geht auch ohne oder sogar besser. Dann wären Eure vielen Anstrengungen, die unzähligen Stunden ja umsonst gewesen.

Ich habe schon von vielen Eltern gelesen, die nach 20 Jahren erkannten, dass sie das Kind therapieren wollten, um sich zu heilen.

Für wen das der richtige Weg ist, der soll ihn gehen.

Es ist ein großer Unterschied zwischen Förderung und Therapie. Fördern tut jede Ansprache, jedes Lied, jedes Geschwisterkind, aber eben nicht mit einem Therapieziel und nicht mit der Sichtweise: "Kind, Du bist nicht gut, so wie Du bist. Du brauchst Therapie."

Emmi Pikler vernachlässigt Kinder nicht, sondern lässt ihnen ihre eigene Zeit und vertraut auf den Plan, den jedes Kind in sich hat. Wenn Ihr Euch für den Ansatz interressiert, könnt Ihr auf der homepage der Pikler-Gesellschaft in Berlin nachsehen. Ihn hier in Gänze auszubreiten, würde zu weit führen.

In der Hoffnung, Eure Fragen hinreichend beantwortet zu haben und nun den Raum für GLEICHGESINNTE zu haben, höre ich erstmal auf.

Martina

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Gleichgesinnte

Antwort von phifeha am 31.05.2010, 14:11 Uhr

findest du vielleicht bei
www.rehakids.de
oder auf der von dir genannten HP gibt es sicherlich Links, die dich zu den Gleichgesinnten führen.
Viel Erfolg.

Und ein Kleiner Tipp am Rand.......

Keiner hat dich angegriffen, der einzige, der sich hier leicht im Ton vergriffen hat, das bist leider du.

Nein, vielleicht verstehe ich nicht den Unterschied zwischen Therapie und Alltag. Keine Ahnung. Vielleicht bin ich Mittherapeutin im weitesten Sinne.
Ja ich habe mich dazu entschlossen gezielt zu Fördern und Therapieren. Dafür lasse ich mich allerdings genausowenig an den Pranger stellen, wie du auch nicht dafür getadelt werden magst, das du das nicht tust.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Suche.

lg phi

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Behinderung ohne Therapie

Antwort von 4hamänner am 31.05.2010, 17:20 Uhr

Hallo Martina,

jedes Kind braucht gezielte Förderung möglichst innerhalb eines sensiblen Fensters. Das kann je nach Kind unterschiedlich sein. Aber KEIN KIND - auch kein noch so gesundes - entwickelt sich ganz von allein. Das wäre dann keine Entwicklung sondern eine Reifung. Wie du ja gesagt hast, soll auch bei eurem Ansatz die Umgebung entsprechend vorbereitet sein. Nun frage ich mich aber, meinst du wirklich, dass sich dein Kind unabhängig von den sie umgebenden Presonen entwickeln kann?

Jedes Kind muss im Kindergarten Sozialverhalten lernen, deshalb ist es auch so wichtig, dass Kinder bereits vor der Schule in eine "Einrichtung" gehen. Um 1900 war man noch der Meinung, dass Kinder erst soziales Verhalten mit 6 oder 7 Jahren lernen können (Anteilnahme an den Gefühlen anderen, Unterscheidung mein - dein)! Das war hauptsächlich aber, weil es keine Kindergärten gab und die Kinder erst mit Schuleintritt entsprechende Anregungen bekamen. Dieses Lernen passiert aber nicht einfach so - das weiß jede Mutter, die ein Trotzkind hatte. Wir als Erwachsene müssen da auf die Kinder einwirken.

Warum soll also ein Kind, dass so schon ungünstigere Voraussetzungen hat, diese Schritte ohne Hilfe gehen????

Therapie in dem Sinne, wie du sie beschreibst, gibt es nur sehr wenig im Kinderbereich. Vielleicht Vojta und - was wir jetzt für eine sehr begrenzte Zeit gemacht haben - das Galileotraining. Aber auch diese Therapien gehen nicht, wenn das Ziel ein Überspringen von Entwicklungsschritten sein soll.

Therapien, wie sie im Säuglings-, Kleinkind- und Schulkindbereich durchgeführt werden, sind nach deiner Beschreibung eher Förderungen. Ich finde es sehr schade, dass du - ohne dich genauer damit befasst zu haben - diese recht erfolgreichen Ansätze einfach so abtust und verteufelst.

Mein Sohn hat einen vorgeburtlichen Sauerstoffmangel erlitten und dadurch sehr erhebliche Einschränkungen in vielen Bereichen. Man hat aber schon als er noch sehr klein war gemerkt, dass seine geistige Entwicklung nicht seinen körperlichen Fähigkeiten entsprach. Zu Deutsch: er hat sich gelangweilt, da er interessante Sachen nicht machen konnte und ihm auch die Eindrücke fehlten, durch Wahrnehmungsstörungen. Er wurde jedoch in Therapien nie zu irgendetwas gezwungen und es war immer oberstes Ziel jeder Therapie, dass er so viel wie möglich selber macht. Natürlich ist dann der Prozess der Ablösung besonders schwer (Wahrnehmung des Ichs als eigenständige Person), aber glaub mir, damit hat mein Sohn (obwohl er sehr viel nur mit Hilfe von anderen kann) GAR KEINE Probleme und sein DICKKOPF ist manchmal auch ganz schön nervig.

Ansonsten kann ich dir nur raten, dich nochmal offen mit dem Thema auseinanderzusetzen, denn ein Entwicklung kann nur erfolgreich und gut verlaufen, wenn dein Kind in möglichst allen Bereichen gefördert wird (deshalb gibt es ja auch die Frühförderung, die das ganzheitlich betrachten soll). Dazu zählen motorische Bereiche, geistige Bereiche (Handlungsplanung), emotionale Bereiche und soziale Bereiche. Wenn du aber sagst, dass dein Kind sich nur in einer vorbereiteten Umgebung aber unabhängig vom Einwirken von (wie auch immer benannten) Erwachsenen entwickeln soll, dann vernachlässigst du sehr wichtige Aspekte der Entwicklung.

Übrigens: schau dir doch mal eine Ergotherapie oder Physiotherapie an, die auf Kinder spezialisiert sind. Da wird nicht irgendetwas durch pures Üben therapiert. Die haben Puppen, Legos, Spiele, Hängematten, Moosgummimatten, Bücher, Bohnenbad und und und. Dein Kind spielt dort in einer speziell vorbereiteten Umgebung, so wie es das kann und wie es das auch gerade braucht ... Upps war das nicht der Ansatz, den du so mochtest???? Und das nennt sich Therapie!!!!! Und die Therapeutin schaut, dass das Kind genau an der richtigen Stelle im richtigen Maße gefördert wird!!!

Wenn natürlich - wie z.B. bei meinem Sohn - körperliche Einschränkungen eine normale Entwicklung behindern (z.B. ein Verkürzung der Muskeln, so dass die Knie sich nicht richtig gerade biegen lassen), dann muss auch mal "richtig" therapiert werden, d.h. es gibt auch Dehnübungen. Aber auch hier wird geschaut, dass es zu dem Kind passt.

Also wäre schön, wenn du dich nochmal erkundigst und nicht alles gleich von vornherein ablehnst.

Liebe Grüße
Anja mit Sebastian (der seit dem er in der Schule mehr gefordert wird - dank besserem Betreuungsschlüssel - auch insgesamt viel zufriedener ist!!!)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @Martina2503

Antwort von montpelle am 31.05.2010, 18:11 Uhr

Ich finde deinen Ton sehr unfreundlich und arrogant.

Und kannst du nicht zugeben, dass du dich bei dem Namen verschrieben hast, anstatt mit der Ausrede LRS zu kommen. Das ist lächerlich.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Behinderung ohne Therapie

Antwort von babu am 31.05.2010, 18:33 Uhr

"Meine Ablehnung gegen Therapie beruht auf der Überzeugung, dass Entwicklung nicht von außen gemacht wird, sondern vom Kind ausgeht. Außerdem möchte ich nicht, dass sie ständig suggeriert bekommt, dass sie nicht in Ordnung ist, sondern sich anstrengen muss, um ein Therapieziel zu erreichen.""gegen den Therapiedruck und das Übertherapieren ".

Mit diesen Äußerungen greifst Du selbst alle anderen Eltern an, die für ihr Kind, soweit erforderlich, den Weg der Therapie wählen. Mein Sohn war aufgrund einer Sprachentwicklungsverzörerung knap 1 1/2 Jahre in logopädischer Behandlung. Ihm wurde nicht suggeriert, dass er nicht in Ordnung ist. Seine Logopädin ging sehr auf ihn ein und half ihm und uns Eltern sein sprachliches Defizit vollends auszugleichen. Ohne professionelle Hilfe und die entsprechende Förderung hätten wir das nicht geschafft.

Wenn Du nicht angegriffen werden willst, solltest Du es auch nicht tun. Du forderst Toleranz für Deinen Weg und erhebst gleichzeitig schwere Vorwürfe gegen andere, die einen anderen Weg wählen. Vielleicht würdest Du in Deinem Umfeld auch auf mehr Verständis stoßen, wenn Du selbst offen wärst und nicht gleich ablehnend und aggressiv gegenüber Menschen auftritts, die eine andere Überzeugung vertreten.

Euch, insbesondere Eurem Kind alles Gute !

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Behinderung ohne Therapie

Antwort von jake94 am 31.05.2010, 21:52 Uhr

Liebe Martina,

kann es vielleicht sein, daß Du Dich mit der Behinderung Deines Kindes noch nicht wirklich abgefunden hast? Ist es für Dich entwürdigend, Dein Kind therapieren zu lassen? Hast Du gedacht, sowas passiert nur anderen Familien? Glaubst Du, wenn Dein Kind nicht - im herkömmlichen Sinne - therapiert wird, die Behinderung irgendwann von selbst weggeht?
Steck den Kopf in den Sand und ignoriere die Erfolge, die hundertausenden von therapierten Kindern weltweit in ihrer Entwicklung geholfen haben! Deinem Kind verwehrst Du auf grausame Weise alle Chancen, die es verdient.

Die meisten von uns hier haben Kinder, die schon älter sind als Deines. Wohl jeder könnte Dir anhand unzähliger Beispiele erzählen, welche Erfolge die jeweiligen Therapien gebracht haben.

Niemand möchte sein Kind übertherapieren (lassen), und das Wort Therapiedruck ist für mich ein Unwort. Therapien werden doch an das Kind angepaßt, sie sind für das Kind eher Spaß und Spiel - was hast Du eigentlich für Vorstellungen (Folterung???), wie kommst Du dazu, Therapien zu verteufeln???

Dein Kind wird irgendwann ohnehin mitbekommen, daß sie 'nicht in Ordnung ist' (Deine Worte!), oder wie glaubst Du, wird es weitergehen mit Schule etc.?
Glaube mir - es gibt oft Momente, wo ich mir wünsche, mit meinem Sohn auf eine einsame Insel zu ziehen, wo er so sein kann, wie er ist.

ABER: mach doch bitte mal einen Reality-Check!!!!

Und wenn Du so überzeugt bist - wieso rechtfertigst Du Dich gleich in Deinem ersten Gesuch nach Gleichgesinnten zur gemeinsamen Bestätigung?

Was ist der Sinn von Therapien, von Förderung? Ich denke ich spreche für alle hier, wenn ich sage: Wir möchten, daß unsere Kinder später so unabhängig und würdig wie nur irgend möglich leben können.

Du bist arrogant (auch Deinem Kind gegenüber) und schlägst alle hier (von denen viele es aufgrund langährigen und leidvollen Erfahrungen einfach besser wissen!) vor den Kopf.

Solltest Du irgendwann doch noch zur Vernunft kommen, hat Deine Tochter hoffentlich nicht schon zu viel wertvolle Zeit verloren...

Amen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Behinderung ohne Therapie

Antwort von Martina2503 am 31.05.2010, 22:05 Uhr

Vielen Dank für die vielen arroganten und besserwisserischen Antworten.

Es muss Spaß machen, über die Grenzen anderer zu gehen und ausdrückliche Wünsche nicht zu respektieren.

Seltsamerweise hat keinE AutorIn die Größe zu sagen: "Mach es so, wie Du willst"; so wie ich es Euch schon mehrfach gesagt habe.

Eure Unsicherheit wird deutlich, wenn alle Menschen diese Forums oder jahrelange Therapie"erfolge" zitiert werden müssen.

Schade, dass Toleranz kein Grundsatz dieses Forums ist.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Toleranz, das ist das Wort!

Antwort von jake94 am 31.05.2010, 22:22 Uhr

Meinst Du nicht, daß diejenigen hier, die behinderte Kinder haben und damit schon jahrelang durchs Leben gehen, mehr von Toleranz verstehen als Du glaubst?

DU bist arrogant und von einem völlig absurden Plan besessen, weswegen eine vernünftige Diskussion mit Dir nicht möglich ist, was Du ja auch - aus welchen Gründen auch immer - nicht möchtest.
DU bist unsicher, sonst würdest Du hier nicht mehr reinschauen (wie Du es doch vor hattest).

Und wenn Du im Ernst erwartet hast, daß sich in einem öffentlichen Forum nur 'Gleichgesinnte' zu Deinem Posting äußern, bist Du außerdem auch noch sehr naiv.

Aber weißt Du was: Mach es so, wie Du willst!!! Davon kann Dich momentan niemand abhalten. Schade, schade....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@Martina2503

Antwort von Michael am 31.05.2010, 22:35 Uhr

Hallo,
leider muss ich nun auch nochmal etwas zu dem Thema loswerden, was mich doch sehr bedrückt. Eigentlich wollte ich mich ja nicht mehr äußern, da du ja ausdrücklich nur die Meinung Gleichgesinnter gewünscht hast.
Aber es lässt mir keine Ruhe. Natürlich muss jeder für sich selbst wissen, welchen Weg er gehen will.
Du beschreibst, dass du selbst festgestellt hast, dass deine Tochter langsamere Fortschritte macht, als andere Kinder mit Förderung. Macht dich das nicht selbst ein wenig traurig? Ich war wirklich froh um noch so jeden kleinen Fortschritt, den andere "normale Eltern" gar nicht wahrgenommen haben. Und ich habe meine Tochter immer wieder darin bestärkt, wie toll sie das macht und nie das Gefühl gegeben, dass sie nicht "in Ordnung ist". Bis heute kam noch nie auch von Ihrer Seite aus die Aussage "ich bin nicht normal". Im Gegenteil: sie ist was besonderes und ganz und gar auch für uns, da sie dank der Förderung Dinge geschafft hat, die wir uns nie hätten träumen lassen.
Für mich stellt sich eher die Frage: warum wehst du dich so gegen "Förderung" nicht im Sinne von Pickler (wobei ich sagen muss, unsere wich davon ja eh kaum ab)? Was ist für dich so schlecht daran? Bitte bekomme das nicht gleich wieder in den falschen Hals. Aber ich glaube, wenn wir deine wirklich Gründe dazu kennen würden, würde das auch so mancher hier im Forum besser verstehen. Keiner wollte dich bewusst angreifen, aber ich denke wir sind alle erwachsen genug, um sachlich darüber zu schreiben.
Niemand will dich hier irgendwie bekehren, aber ich denke, mit solchen Reaktionen musst du in einem öffentlichen Forum rechnen.
Wünsch euch alles Gute
Lucia

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Behinderung ohne Therapie

Antwort von muffelzahn am 31.05.2010, 22:53 Uhr

Dann will ich die erste sein, die dir sagt: ,,Mach es so, wie du es willst!"
Aber du wirst vielleicht später gegenüber deinem Kind Rechenschaft ablegen müssen.

Ich habe kein behindertes Kind, aber ich bin selbst behindert, aber das tut jetzt nichts zur Sache.
Ich pflege meine Schwager, er ist 47J. (1 Jahr jünger als ich), auf Grund Sauerstoffmangels bei der Geburt eine perinatale und postnatale Hirnschädigung mit hochgradiger Oligophrenie, autistische Verhaltensstörung, Epilepsie, Tetraspastik. Später inkontinent.
Er war als Kind nicht so behindert wie jetzt, er ging auf eine Schule für Behinderte, konnte einfache Anweisungen befolgen, konnte zeigen das er Hunger oder Durst hat oder auf Toilette mußte.
Er wurde bis vor 2 , 7 Jahren von seiner Mutter allein gepflegt. Erst als er zu uns kam, stellte sich das ganze Ausmaß seiner Behinderung dar und was da schief lief.
Übrigens konnte er als Kind auch laufen, vor 9 Jahren erlitt er bei einem epil. Anfall einen Oberschenkelhalsbruch, seit dem lag er ununterbrochen im Bett. Er bekam nicht mal die Hälfte der verordneten Dosis seiner Epil.-medikamente. Keiner hat das richtig mit bekommen, der Mutter wurde nicht auf die Finger geschaut. Er hatte tägl. 6-9 Anfälle, einschl. Grandmal. Ein Wunder das er noch lebt.
Er liegt/ sitzt jetzt apatisch im Bett/ Rollstuhl.
Jetzt kann ich ihn nicht mehr fördern, es geht nicht mehr, die Zeit ist vorbei. Er kann nicht allein essen, er kann nicht mal sein Essen kauen (alles wurde als Brei oder eingeweicht gereicht) obwohl er Zähne hat. Er kann nicht allein trinken, nicht mal den Becher halten. Zähne putzen, sich allein im Bett aufsetzen,.... NICHTS!
Ich werde ihn solange pflegen, wie ich es kann, dann geht er für den Rest des Lebens in ein Heim. (Heimkosten für so einen Pflegefall beträgt heute 5000Euro)
Auch seine Mutter hat ihn nicht gefördert bzw. therapieren lassen. Sie hat ihn von sich abhängig gemacht, auch das Münchhausener Sydrom schaut da raus. (Dies ist nicht auf dich bezogen!!!!!)
Er hätte heute mit Sicherheit ein lebenswerteres und selbständigeres Leben, wenn er gefördert worden wäre.
Aber wie ich oben schon schrieb, das mußt du mit dir allein ausmachen (und mit deinem Kind).
Gruß

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Behinderung ohne Therapie---sorry habe nicht alle berichte gelesen..

Antwort von Smudo am 31.05.2010, 23:50 Uhr

will nur sagen --ohne dich oder sonst noch jemanden anzugreifen
einfach aus meiner erfahrung (eigener!! ) heraus

ich habe ein kind das sit extrem sprachentwicklungsverzögert und ja ich gebe zu anfangs hatt ich da so meine probleme damit
ich habe mich inforniert usw habe bei den ärzten druck gemacht usw
er bekam logo und ergo und ja es gab eine zeit da war er übertherapiert ,,,aber wichtige menschen in meinem leben haben mir das
aufgezeigt weil selber zu "verbohrt" war..
nun hat er logo und das super gerne!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!1
und ergo !mit sehr viel spaß

und...auch mit erfolg...

und nochwas.. erhatte auch einen hoden hochstand hätten wir da gesagt nee therapie und op --aa nee wird nicht gemacht ...hätten wir mit 1,5 jahren sein leben schon extrem vorgezeichnet...

überdenke nochmal deinen weg..
versuche doch mal eine sanfte unterstützung...
wenn du den eindruck hast neee ich!! will das net...
dann ok
wenn du den eindruck hast hey meinem kind gefäkkt das und es fühlt sich wohl dabei ...warum eigentlich nicht??

lg und nachdenkliche grüße von claudia

..finde für dein kind!!!!!!!!!!!!!!!!den besten weg!und mache nur das was du auch als ríchtig vertreten kannst!!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Behinderung ohne Therapie

Antwort von MamaMalZwei am 01.06.2010, 10:12 Uhr

Hallo, ich kann Dir nur aus meiner Erfahrung und aus der meiner Freundin berichten: Ich habe zwei Kinder mit WS (sie einen Sohn mit WS, der Schwierigkeiten mit der Feinmotorik, mit der Konzentration und dem Sehen hat).
Ich habe gesehen, dass ich meine Kinder so gut wie möglich fördere und unterstütze, Ergo, Logo, Frühförderung, psychomotorisches Turnen usw.
Sie hat das im KIGA auch gemacht, aber dann zuerst die Logo abgebrochen.
Als die Frage nach der Schulform kam (und Kevin war schlimmer dran als meine beiden) entschied sie sich für die GS, ohne Förderung. Kevin wäre durch seine Beeinträchtigung ein Kandidat für die Körperbehindertenschule gewesen, aber sie meinte, da kommt er nie wieder weg.
Wir schulten unsere Beiden auf der Sprachheilschule ein mit der Option, sie später wechseln zu lassen. Das hat geklappt, sie besuchen mittlerweile Realschule bzw. Gymnasium.
Kevin ging mit Ach und Krach zur GS, bekam eine Hauptschulempfehlung und wechselte dann zur Real. Mittlerweile ganz ohne Therapien war er nicht in der Lage, einen Hefter zu führen, musste alles bei Kameraden abschreiben, konnte wegen seiner Konzentrationsschwierigkeiten, dem Sehen und der Probleme beim Schreiben dem Unterricht nicht mehr folgen. Er begann die Schule zu schwänzen und landete in einem Schulschwänzerprogramm. Das wird er jetzt nach zwei Jahren ohne Abschluss verlassen, erfüllt nur noch auf der Berufsschule seine Schulpflicht.
Merkst Du was? Ich glaube, es ist besser Kinder so gut es geht zu fördern, statt im Wolkenkuckucksheim zu leben und zu glauben, dass sie sich alles selbst erarbeiten können.
Kevin tut mir leid, er wird nie auf den ersten Arbeitsmarkt wechseln können, wenn er nicht ganz gewaltig aufholt. VG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Behinderung ohne Therapie

Antwort von babu am 01.06.2010, 14:30 Uhr

Seltsamerweise hat keinE AutorIn die Größe zu sagen: "Mach es so, wie Du willst"; so wie ich es Euch schon mehrfach gesagt habe.

Das ist der Punkt. Ich würde mir selbst nicht anmaßen bei einem behinderten Kind (bei einem gesunden übrigens auch nicht) zu sagen, so und ich mach es jetzt, wie ich es will. Es geht ja nicht um mich, sondern um mein Kind, das angewiesen ist darauf, dass ich ihm helfe und zwar mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln.
, die Hilfe von Therapeuten und Ärzten, Erziehern, Lehrern etc. inbegriffen.

Du hast Dich doch sowieso schon entschieden und machst, was Du willst. Es hat nichts mit fehlender Größe zu tun, wenn andere Mütter diesen Weg kritisch hinterfragen.

Letztendlich ist es Dein Kind, das von Deiner Entscheidung profitieren oder darunter leiden wird. Eine Mutter, die davon überzeugt ist das Beste für ihr Kind zu tun benötigt im Allgemeinen nicht die Bestätigung ihrer Umwelt und schon gleich gar nicht den Zuspruch wildfremder Menschen aus einem Forum.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Genau das.

Antwort von Fredda am 01.06.2010, 23:32 Uhr

Niemand kann sagen, mach es wir DU willst, wenn es um (d)ein KIND geht. Da sagen alle berechtigterweise, richte es nach dem Kind aus.

Hättest du geschrieben, dein Kind PROFITIERT von diesem Ansatz - klar. Aber so wie du schreibt klingt es, als läge es im Laufgitter und davor sitzt jemand und schaut zu. Daher der Widerspruch.

Lg

Fredda

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ähnliche Fragen

Forum Hilfe für chronisch kranke und behinderte Kinder

Danke Euch wg. Therapiemüdigkeit

Danke Euch allen! Hab heute schon den 1. Schritt gemacht und die Frühförderung für die nächsten 2 Wochen abgesagt bzw. werde ich schauen, dass wir die Pause überhaupt bis Ende des Motorikkurses (es sind noch 6 Einheiten) machen. Logo werde ich schauen, dass ich auf ...

von susip1 04.05.2010

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Therapie

Bin nicht mehr überzeugt von Therapie

Hallo! Mein Sohn - genau 5 - ist irgendwie therapiemüde, was mich auch nicht wundert (siehe weiter unten!). Er bekommt nun echt schon lange Logo und Frühförderung sowie zwischendurch mal dieses und jenes wie z.B. momentan eine Gruppenkurs im Kiga für ...

von susip1 02.05.2010

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Therapie

kennt sich jemand mit Hartz4 und Behinderung aus ?

kennt sich jemand mit dem thema Hartz4 und Behinderung bei Kind aus ? mich würde mal intressieren ob Pflegegeld angerechnet wird ? Und ob man einen anderen regelsatz bekommt bei Pflegestufe 1 und Schwerbeschädigtenausweis mit den Kennziffern B G H ? Am wichtigsten ist für ...

von engelundteufel 07.01.2010

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Behinderung

Kinderbücher zum Thema Behinderung gesucht

Hat vielleicht jemand ein gutes Buch, was er empfehlen kann. Mein Mann und ich haben am Donnerstag erfahren, dass unser Kleines Spina bifida und einen Hydrocephalus hat. Nun möchten wir den großen Geschwistern (6, 5 und 1 Jahr alt) ein Buch zu dem Thema holen. Vielleicht ...

von sunnybaby09 30.11.2009

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Behinderung

Wer hat Erfahrung nach Therapie Hirntumor Medulloblastom IV bei 4 jährigem...

Hallo Zusammen Unser Sohn 4 1/2 Jahre ist vor einem halben Jahr an oben erwähntem Hirntumor erkrankt. Nach 15h OP wurde ihm der Tumor 4,5 x 5 cm beim Kleinhirn entfernt. Er hat keine Metastasen im Liquor (Hirnwasser) oder Ableger. Er hat auch einen Shunt gebraucht, da der ...

von Kugelmami 05.11.2009

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Therapie

Sprachentwicklungsstörung Geistige Behinderung? Kennt sich hier jemand...

Hallo, ich habe 3 Mädchen und einen Jungen. Alle 3 Mädchen haben eine Sprachentwicklungsstörung bzw. vielleicht auch eine geistige Behinderung. Nur unser Junge ist normal entwickelt bis auf das er im sozial Verhalten und Feinmotorik hinterher ist... Jetzt wollte ich mal ...

von stella.2002.OH 05.06.2009

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Behinderung

Behindertenausweis - Grad der Behinderung

Der VdK hat einen Artikel zum Thema Grad der Behinderung und wie er ermittelt wird veröffentlich: http://www.vdk.de/perl/cms.cgi?ID=de9216 Darin ist auch ein Link zu einem PDF-Dokument, das noch auf die "versorgungsmedizinischen Grundsätze" eingeht (auch zu den ...

von 4hamänner 14.05.2009

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Behinderung

Für alle, die Behinderung erklären möchten (Sehr schöne...

Hallo! war schon lange nicht mehr hier, möchte euch aber die Geschichte der Minidickmanns nicht vorenthalten. Es ist die beste Geschichte, die ich je gelesen habe, die Behinderung ganz einfach erklärt. (auch super für Kinder) Die Geschichte wurde von Margret Netten ...

von marg2973 09.04.2009

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Behinderung

Geht mich zwar nix an - trotzdem - Mädel bräuchte Therapie

Hallo! Da ich ja mit meinem erst 3jährigen wegen seiner Sprachentwicklugnsverzögerung schon hier und da war und mittlerweile einiges bzw. in manchen Bereichen echt viel über die kindliche Entwicklung und deren Störungen weiß, muß ich Euch was fragen. Wir haben ein ...

von susip1 08.03.2009

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Therapie

Steuermerkblatt für Familien mit Kindern / Angehörigen mit Behinderung

Jahresanfang 2009 = Zeit für die Steuererklärung 2008 Ein kleiner Tipp dazu: Auf der unter diesem Link verlinkten Seite könnt ihr ein kostenloses Merkblatt mit Tipps für eure Steuererklärung runterladen :-) ...

von S_A_M 08.02.2009

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Behinderung

Die letzten 10 Beiträge im Forum Hilfe für chronisch kranke und behinderte Kinder
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.