Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von Laufente123 am 23.02.2021, 21:27 Uhr

Wie Schwerbehinderten absichern?

Wie kann man einen Schwerbehinderten finanziell absichern, wenn dieser z.B. einen großen Betrag erwartet? Was ist sinnvoll?

Fall:
Erwachsen, keine geistige Behinderung, stark körperlich behindert seit 10 Jahren durch Schlaganfall mit starken Einschränkungen der Motorik, Sprache, Schrift. Durch Scheidung/Wohnungsverkauf gibt es dort jetzt eine größere Summe.
Aktuell lebt mein Bekannter von EU Rente und Pflegesachleistungen. Kein Hartz IV.
Selber das Geld zu verwalten/anzulegen ist ohne Hilfe nicht machbar.
Keine Hilfe aus der Familie, bzw. nicht sinnvoll (Gelegenheit macht Diebe...). Ich (Bekannte / Freundin) wurde nun angefragt.

Ideen, was man da anraten kann?
Gibt es Möglichkeiten sich in eine Stiftung einzukaufen um dann dort priorisiert versorgt zu werden?

Danke
Laufente

 
11 Antworten:

erstmal Grundfrage - steht er unter Betreuung ?

Antwort von Ellert am 24.02.2021, 10:33 Uhr

Wenn er es selbst nicht verwalten kann müsste er ja unter Betreuung stehen....

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Re: erstmal Grundfrage - steht er unter Betreuung ? - NEIN

Antwort von Laufente123 am 24.02.2021, 20:09 Uhr

Nein, bislang hat der Ehepartner die schwierigeren Dinge übernommen.

Dinge des Alltags gehen problemlos. Auch einfaches Onlinebanking. Im Prinzip wollte mein Bekannter mit dem Rolli zur nächsten Sparkasse und dort das Geld anlegen. Ob die das Geld annehmen, wäre ein andere Frage. Es gibt div. Regeln, Kredit kann mein Bekannter auch nicht bekommen, wurde uns im Beratungsgespräch erzählt, als es darum ging in der Wohnung zu bleiben und den Ehepartner auszuzahlen.

Wir haben es mehrfach diskutiert, ob es Sinn macht sich freiwillig unter Betreuung zu stellen. Alle Beratungsstellen raten, es zu vermeiden, wenn es vermeidbar ist, denn diese Berater können nicht allzuviel Herzblut in die Sache tun.

Also jetzt können wir das Geld bei einer Online Bank einfach anlegen.

Aber gibt es nicht auch Möglichkeiten sich in eine Stiftung, z.B. Pfennigparade "einzukaufen" oder andere kreative Lösungen?

Es gibt auch keinen mehr mit Vollmacht (Papier) oder Zugriff auf die Konten.
Ideen was hier sinnvoll ist?

Danke
Laufente

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Re: erstmal Grundfrage - steht er unter Betreuung ? - NEIN

Antwort von ohno am 24.02.2021, 21:20 Uhr

Ich würde Dir ja gerne kreativ antworten, aber ich verstehe das leider nicht so.

Dein Bekannter, voll geschäftsfähig und ohne bestellten Betreuer, bekommt Geld aus einem Immobilienverkauf und will was genau mit dem Geld machen? Warum soll es nicht auf dem Girokonto bleiben? Und wenn Du angefragt wurdest - für was genau?

Viele Grüße ohno

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Re: Wie Schwerbehinderten absichern?

Antwort von Sonnenkäferchen am 25.02.2021, 6:47 Uhr

Er kann dir doch eine Vollmacht ausstellen für den Bereich der Finanzen. Dann kannst du ihn unterstützen.

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Re: erstmal Grundfrage - steht er unter Betreuung ? - NEIN

Antwort von Ellert am 25.02.2021, 7:19 Uhr

Im Prinzip ist die Gefahr groß wenn jemand finanziell bedürftig wird dass das Geld dann weg ist, kann ich gut verstehen.
Ich kann die Sorge verstehen, als unser Sohn 18 wurde waren wir froh dass er keine Sparguthaben hatte ausser das berühmte Taschengeld.

Auskennen tu ich mich leider auch nicht aber fehlende Betreuung ist eigentlich gut
denn sonst kann er nichtsmehr selbst entscheiden
und wenn der Betreuer im nichts Gutes will ist es passiert....

Gibt es keine unabhängigen Beratungsstellen, evtl über die Behindertenverbände
Evtl ist er er im mmb, dass die das wissen ?

dagmar

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@Ohne... Girokonto? und allgemeines Blabla... vielleicht auch interessant für Unerfahrene

Antwort von Laufente123 am 25.02.2021, 9:46 Uhr

Hallo Ohno

ok, wir sprechen hier von Immobilie Süddeutschland. Da geht es um 6 stellige Beträge, selbst nach halb halb.

Auf einem Girokonto lasse ich nie mehr liegen als was ich für 1-2 Monate an laufenden Kosten brauche. Das wäre zu riskant. Karte geklaut, Pin gesehen, Lastschrifteinzug gefälscht...

Auf einer Bank lasse ich auch nie mehr liegen als die Bank sichern kann, also nie mehr als 100.000 € (Einlagensicherung). Bei einer Bankenpleite einer einzelnen Bank ist nämlich alles darüber hinaus durchaus mal futsch (alles was auf Giro und Tagegeld und Anlagen liegt, nicht Depots). Gut, das Risiko ist relativ gering, aber durchaus mal ein Gedanke wert.

Vollmacht.... Tja, auch nicht so einfach.
Zum einen sind wir nicht dicke befreundet sondern gute Bekannte.
Zum anderen bin ich nicht Familie, was aber auch ein Vorteil sein kann.
Ich habe es nicht nötig Leute zu beklauen, ok, davon gibt es viele und sie tun es doch.

Ich bräuchte dann eine Bankenvollmacht. So ein Zettel "Vollmacht" hilft vielleicht im Krankenhaus damit ich auch Auskünfte bekäme und bei einer gerichtlich angeordneten Betreuung würde man mich dann fragen, aber es hilft nicht bei der Bank. Da nützt noch nicht mal eine notarielle Generalvollmacht was (ich habe diese für meine Eltern).

Mein guter Bekannter hat aber sonst niemanden. Nicht viel Familie und was noch da ist selbst nicht mehr so fit. Viele Freunde sind in den letzten 10 Jahren nicht mehr geblieben. Mit einem Schwerbehinderten geht man nicht mal ebenso in die Sauna, ins Kino oder auf eine Wanderung (Schade, da Teilhabe am sozialen Leben wichtig, aber viele Gesündere meiden das dann).

Ich bin echt neugierig, wie unsere Gesellschaft das in Zukunft wuppen will?

Das ist nicht nur ein Problem der Schwerbehinderten, sondern auch ein Problem der Alten ohne Kinder oder mit desinteressierten Kindern oder mit Kindern, denen man nicht so ganz vertrauen mag. Viele aus meiner Generation sind kinderlos und haben auch kaum Geschwister und somit auch kaum noch Neffen/Nichten. Das wird echt spannend!

Du kannst den Alltag noch jahrelang gestalten, aber Versicherungen, Umzüge, Wohnungssuche, Antrag Reha, Organisation/Abrechnung Pflegegrade/Sozialdienst, Geldanlagen, Immobilienverkäufe, Vermietungen, Depotverkäufe, .... gehen dann schon lange nicht mehr. Die ersten Themen können jeden treffen, egal ob arm oder reich.


Trotzdem Danke
VG
Laufente

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Re: Wie Schwerbehinderten absichern?

Antwort von Laufente123 am 25.02.2021, 9:47 Uhr

siehe auch meine Antwort an Ohno...
Da bin ich schon dran... aber ich brauche selbst Hilfestellungen was hier sinnvoll ist...

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@Ellert, Idee Schenkung an die Kinder? oder Goldanlage in Bankschließfach?

Antwort von Laufente123 am 25.02.2021, 9:55 Uhr

Hallo Mutter von Ellert

Wir denken darüber nach, ob man eine Schenkung an die Kinder machen könnte. Diese sind zwar bereits volljährig aber vom Naturell und aktueller Lebenssituation noch "flatterhaft".

Hierzu Ideen wie man eine Schenkung zugriffsgeschützt auf die nächsten ca. 5-10 Jahre absichern kann? Vielleicht auch so, dass derjenige gar nichts von der Schenkung weiß und nicht schon mal den passenden Kredit aufnimmt? Kapitalertragsteuer wird eh direkt von der Bank abgeführt, aber die schicken einen Schrieb. Außerdem müsste man ein Konto oder so mit Postident einrichten, also unbemerkt ist das kaum möglich.

Ansonsten denke ich noch über Gold/Platin, etc. nach... und dann verstecken oder Bankschließfach.

Danke
Laufente

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Re: @Ohne... Girokonto? und allgemeines Blabla... vielleicht auch interessant für Unerfahrene

Antwort von ohno am 25.02.2021, 17:19 Uhr

Hallo Laufente. An dem Beispiel sieht man, dass man mit zuviel Geld auch überfordert sein kann.

Möchte Dein Freund das Geld einfach nur "weglegen" oder möchte er davon "schön leben"?

Bei ersterem würde ich tatsächlich auch an Gold oder ein Schließfach denken. Allerdings müssten die Erben ja spätestens nach dem Tod erfahren, wo Vermögen ist, und da weiß ich nicht, wie das bei Schließfächern ist.

Will er es verleben, dann gebe ich Dir mit der Bankhaftung absolut Recht. Zudem würde unsere Hausbank auch ab 100.001,00 EUR Negativzinsen berechnen. Also würde ich hier je 100tsd EUR auf x Banken streuen. Normales Giro ohne Onlinebanking, dann dürfte auch nix passieren.

Die Spende an eine Stiftung zum Eigenzweck ist wahrscheinlich etwas widersinnig, oder? In eine Stiftung zahlt man (ohne es genau zu wissen) doch ein, damit dritte "Bedürftige" mit diesem Geld unterstützt werden?

Vielleicht kann er auch in eine Ferienimmobilie anlegen? Oder in eine kleine behindertengerechte Wohnung? Fragt sich halt, was ihm kreativ genug wäre ?

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Re: @Ohne... Girokonto? und allgemeines Blabla... vielleicht auch interessant für Unerfahrene

Antwort von Laufente123 am 26.02.2021, 17:13 Uhr

Danke. Ja, genau!

ich denke jetzt oft an einen anderen bereits 60 jährigen Bekannten, der aufgrund angeborener starker geistiger Behinderung per Gericht unter Betreuung steht. Dessen Leben ist um so vieles einfacher!
Keine Sorgen um die Zukunft.. der Staat kümmert sich... keine Sorgen um Morgen... keine Sorgen um Wohnungssuche... irgendwie war immer eine da ... Ausziehen, neuer Mietvertrag... Betreuer hat es gewuppt...Impfung... Betreuer kümmert sich...Job... Betreuer besorgt was.. keine Lust, nicht mehr in die "Arbeit" gegangen.. egal...keinen hat es gestört...

Die, die "richtig" behindert sind, bekommen meilenweit bessere Unterstützung als die, die irgendwo dazwischen hängen... So zumindest mein Eindruck wenn ich die beiden vergleiche.

Das Geld soll erst einmal nur weggelegt werden. Aktuell gibt es keinen Bedarf daran.

Schon gewusst? In DE gibt es 2- 9 Milliarden Euro auf nachrichtenlose Konten! Viele Banken geben dazu keine Auskunft und bewahren Stillschweigen. Das sind Konten, wo seit Jahren keine Bewegungen mehr stattfanden. Die werden 30 Jahre nach der letzten Bewegung aufgehoben, dann kassiert es die Bank ein, wenn die ursprgl. Hausadresse niemand mehr reagiert. Und mit online banking und online postfächern schicken die noch nicht einmal mehr Briefe. Da haben die Hinterbliebenen auch keine Chance mehr außer sie finden irgendwo in einem Ordner was und fragen aktiv nach.

Na denn... es bleibt spannend...
DANKE so weit
Servus
Laufente

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Re: @Ohne... Girokonto? und allgemeines Blabla... vielleicht auch interessant für Unerfahrene

Antwort von ohno am 26.02.2021, 18:24 Uhr

Mit dem ersten Vergleich gehe ich nicht mit, meine Meinung geht genau in die andere Richtung, aber das ist ja nicht das Thema .

Das sich Banken nach 30 Jahren Gelder aneignen, kann ich nicht glauben. Da sind doch Finanzämter mit im Boot. Und als Erbe kannst Du, zumindest wenn Du zu dem Erbfall einen Notar beauftragst, das Finanzamt abfragen zwecks Vermögen des Erblassers. Gut, das gehört jetzt nicht unbedingt zum Allgemeinwissen. Von daher - es gibt noch irgendwas dazwischen .

VG ohno

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