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Geschrieben von fraufreitag am 29.11.2011, 10:06 Uhr

Disziplinprobleme bei Aktivitäten - Achtung Roman

Hallo, ich habe selbst noch keine Kinder und habe gerade einen Kurs im Kindergarten angefangen. Dort machen 10 Kinder pro Gruppe mit. Ich gebe die Kurse seit einigen Jahren, und bisher habe ich Disziplinprobleme immer selbst lösen können. Nur in diesem neuen Kurs springen die anderen Kinder derart auf ein Kind an, dass ich nicht weiß, welche Lösung am geeignetsten ist.

Der 4jährige Junge um den es geht verweigert sich regelrecht, obwohl die ersten Stunden des Kurses recht gut liefen. Klar ich wusste schon in den ersten 5 Minuten wer meine Spezis sein werden (ohne das die Kinder merken zu lassen logischerweise), aber zur Zeit nimmt es überhand.
So wie der Junge mich anguckt und wie sehr er meine Nähe sucht, weiß ich eigentlich, dass er mich sehr mag und auch Spaß am Kurs hat.

Letztens musste er wegen Krankheit früher abgeholt werden und ich hab zwar nur 2 Minuten lang mitbekommen wie seine Großeltern mit ihm umgehen, aber da wurde mir schon klar, warum er so viel Aufmerksamkeit will. ich wusste gar nicht, dass man als Großeltern so kalt ggü einem kranken Kind sein kann.

Das so als Vorgeschichte - konkret geht es darum, dass er sich in der letzten Stunde massiv verweigert hat und es entgegen meines Grundsatzes wirklich nur mit "JETZT PASS MAL AUF MEIN FREUNDCHEN!" ging, dass er mitgemacht hat.

Bevor der Kurs begann hat er sich vor mir versteckt. Dann hatte ich einen Phasenwechsel vom Stehkreis (Lied gesungen) zum Sitzen am Tisch (Spiel gespielt). Er setzt sich nicht wie alle anderen an den Tisch, sondern versteckt sich wieder und stört lautstark, so dass die anderen Kinder natürlich ihn beachten und auf ihn anspringen. (Da das in dieser Stunde bestimmt das 5x war, dass er gestört hat was das die Stelle an der er die Ansage kassiert hat)

Ich halte aber nichts vom Anschreien, weil das für mich persönlich nur ne ganz einfache Methode der machtausübung ist. Bisher hats ja auch anders funktioniert bei mir. Ich bekomme aber mit, dass die Erzieherinnen durchaus in einem Stabsoffizierton mit dem Kindern sprechen - daher denke ich mir: gut, sie sind dann nichts anderes gewöhnt und er testet eben mal besonders stark aus, wie weit er gehen kann. Aber die anderen Kinder muss ich nicht anschreien, das ist das Schwierige.

So und nun ist das Problem ja auch: welche Konsequenzen kann ich ihm denn aufzeigen? Ich kann ihm sagen, dass er nicht mehr mitmachen darf - aber dann freut er sich doch. Warum auch immer. Aber was kann ich denn noch tun? Bisher hats bei den anderen Kursen eigentlich eher immer so geklappt, dass ich positives Verhalten verstärke und negatives ignoriere. Nur das mit dem Ignorieren geht ja nicht, weil die anderen sich massiv davon mitreißen lassen.

Ich bette auch viele Phasenwechsel (aber von Stunde zu Stunde immer die gleichen) in die Stunde mit ein, da die Aufmerksamkeitsspanne ja nicht für 45 Min ausgelegt ist. Aber das reicht ihm auch nicht. Er will z.B. auch immer neben mir sitzen und fängt an zu spinnen, wenn eben schon ein anderes Kind neben mir sitzt. Regelerklärung "mal der eine mal der andere" zwecklos. Und manchmal lässt er mich auch einfach links liegen und reagiert gar nicht wenn ich ihn anspreche (da ist er gerade bei den Jungen aber nicht der Einzige, ich tippe auf schlechtes gewissen oder die wurden von meiner Vorgängerin so konditioniert, dass sie bereits jetzt dieses typische Schülerverhalten aufzeigen).

Habt ihr Ideen, was ich machen könnte, damit der Junge mitmacht? Denn die 9 anderen Kinder sind ja auch zahlende Kunden und ich als Elternteil würde mein Kind aus solchen Kursen nehmen, da es ja sonst nichts lernt.

 
3 Antworten:

Re: Disziplinprobleme bei Aktivitäten - Achtung Roman

Antwort von DK-Ursel am 29.11.2011, 10:17 Uhr

Hej!

ir fallen bei Deinem Roman zunächst 2 Dinge auf:
1. kannst Du nach 2 Minuten beurteilen,wie die Großeltern generell mit dem Kind umgehen und deren Alltag und Zusammenleben normalerweise und ständig ist?
Donnerwetter - das traut sich kein seriöser Psychologe, Pädagoge oder auch nur meine Wenigkeit so schnell zu.

2. Erzählst Du nicht, daß Du mit den Eltern über Deine Probleme gesprochen - oder auch mal mit dem KIGA-Personal, das dieses Kind ja wohl auch tagsüber betreut.

Zum Schluß fällt mir erstmal nur ein, daß ich den Jungen wohl öfter neben mir sitzen lassen würde, wenner Deine Nöähe so sucht.
Du hast doch 2 Seiten, da kann dann an der anderen Seite ein anderes Kind sitzen, notfalls sogar nocht direkt vor Dir oder so.

brigens hattenwir im Gymnastikunterricht mal ein Kind, das zwar auch uzsammen mit einem Elterntei l(Vater) da war, aber sichsehr störend und trotzdem Nähe zur Pädagogin suchend verhielt.
Die hat ihn viel aufgenommen, aber wenn er seine dollen 5 Minuten bekam, auch laufen lassen und ignoriert.
Du läßt Dich da auf einen Machtkampf ein, den Du nicht gewinnen kannst.

Da Du nicht schreibst, um welchen kursus es sich handelt, ist schwer zu sagen, ob Dich ausscheren wirklich so stören muß.
Wenn den Eltern nicht paßt, daß er derart wenig teilnimmt, müssen sie ihn eben aus dem Kursus nehmen; ich nehme mal, es ist eine freiwillige Maßnahme?
Auchsowas beschließt man ja gemeinsam in einem Gespräch, das - wie ich schon schrieb - ich vermisse.
Und zum andern ist es eben wirklich zu klären, wieviel Disziplin bereits von einem KIGA-Kind erwarten werden kann und soll/darf.

Fragen über Fragen -- mich überkäme bei Deinen scihlderungen keine Lust, Dein Kind in so einen Kursus zu schicken.

Trotzdem alles Gute - Ursel, DK

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Re: Disziplinprobleme bei Aktivitäten - Achtung Roman

Antwort von IngeA am 29.11.2011, 11:06 Uhr

Hallo,

das ist ein langer Text :o) aber sicher gäbe es noch sehr viel dazu zu sagen, was wir nicht wissen. Wir können deshalb nur nach dem urteilen, was du gesschrieben hast. Das vorweg.
Auch für mich klingt aus dem Text ganz viel: "Warum funktioniert das nicht?", das = das Kind.
Das Kind verhält sich nicht so, wie du es von anderen Kindern gewohnt bist.
Auch mich irritiert es etwas, dass du so schnell die "Ursache", lieblose Behandlung durch die Großeltern, gefunden hast. Wenn das so einfach ginge, hätte das Jugendamt nicht so viel Arbeit. Es würde sich einfach die Eltern eines Kindes ansehen und sofort entscheiden könne, ob ein Kind aus der Familie rausgenommen werden muss oder nicht.
Warum das Kind sich verweigert, kann dir hier keiner sagen. Der Grund kann in dem Kurs liegen oder an anderen Umständen. Also musst du mit den Erzieherinnen und den Eltern (Großeltern) sprechen. Die können dir Tips geben, wie sie mit solchen Situationen zurecht kommen, wie du solche Situationen vermeiden kannst und auch, ob das ein generelles Problem ist oder speziell deinen Kurs betrifft. Ich habe das Gefühl, an das Kind werden momentan Erwartungen gestellt, die es aus irgendwelchen Gründen nicht erfüllen kann. Mit "pass mal auf Freundchen" lockt man solche Kinder nicht aus der Reserve sondern verschärft das Problem noch. Druck erzeugt Gegendruck. Das ist ein physikalisches und ein psychologisches Prinzip.
Also würde ich versuchen Druck raus zu nehmen. Ich würde nicht erwarten, dass der Junge mit macht, ich würde nur erwarten, dass er nicht stört. Wenn er ständig stört, würde ich ihn schon mal freundlich und bestimmt für 5 Min. vor die Tür schicken, damit er sich da auszappeln und etwas zur Ruhe kommen kann.

LG Inge

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Re: Disziplinprobleme bei Aktivitäten - Achtung Roman

Antwort von chris70 am 29.11.2011, 12:44 Uhr

Ich würde den Jungen im Kreis immer in meine Reichweite setzen, so dass du ihn dort "stoppen" kannst, wenn er rumalbert. Die Aufmerksamkeit, die er dort fordert, würde ich ihm geben. Wenn er nicht mitmachen will und nicht stört, finde ich das nicht schlimm, dann guckt er eben nur zu. Sobald er anfängt die anderen Kinder zu "stören", würde ich ihm evtl. als Alternative etwas anbieten (ich kenne den Kurs nicht: thematisch passend etwas ausmalen, Buch ansehen, ein Puzzle machen...) und ihm schon sagen, dass er die anderen nicht lautstark stören darf und dies erklären. Wenn er sich an keine Regel hält, sollten Konsequenzen folgen, ggf. kurze Auszeit auf einem Stuhl oder im Nebenraum. Von Anschreien halte ich nichts (wenngleich es sicher jedem schon passiert ist), ein Kind einmal strenger anzusprechen, finde ich aber in Ordnung, damit es begreift, du meinst es Ernst und achtest auf das Einhalten der Regeln.

Generell ist es günstig viel Bewegungspausen einzuplanen, damit Kinder in dem Alter bei der Stange bleiben.

Auf der anderen Seite -ich weiß ja nicht, um was für einen Kurs es sich handelt- hat er vielleicht gar keine Lust mitzumachen bzw. die 45 min sind für ihn mit 4 Jahren noch zu lang. Darüber würde ich mal mit den Erzieherinnen sprechen, hake nach, ob er sich generell schlecht konzentrieren kann? Welche Konsequenzen erfolgen im Kiga? - Das Kind würde ich mal beiseite nehmen und fragen, ob er Spaß an dem Kurs hat. Falls er das verneint, würde ich ehrlicherweise die Eltern ansprechen, denn die zahlen doch für den Kurs. Vielleicht ist der Kleine froh, wenn er nicht mehr teilnehmen muss und ein anderes Kind rückt gerne nach.

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