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Geschrieben von sunnydani am 07.07.2020, 11:44 Uhr

Tot

Das ist wirklich eine schlimme Situation! Und es tut mir schrecklich leid...

Für deine Kinder ist es am besten, wenn du die Wahrheit sagst, ihnen ihre Fragen kindgerecht beantwortest und kein Tabuthema daraus machst. Du kannst ihnen ja die Ängste nehmen, dass euer Papa sterben wird, weil euer Papa gesund ist oder keinen Unfall hatte oder was auch immer beim Papa der Freundin passiert ist.
Du kannst es dann eben auch so erklären, dass manche Menschen sehr krank werden oder dass eben ein Unfall passieren kann (da würde ich eben das Thema aufgreifen, dass bei eurem Freund passiert ist) aber dass Papa ganz gesund ist und auch immer ganz gut aufpasst, dass ihm kein Unfall passiert.
Versprechen würde ich keine geben, denn man weiß nie, was passiert, aber man kann Kinder schon beruhigen, wenn man das so erklärt.
Und sag nie, der Papa der Freundin ist für immer eingeschlafen, nenn es beim Namen, er ist gestorben, er ist tot. Kinder können sonst unterbewusst Ängste vorm Schlafen entwickeln, weil sie befürchten könnten, dass sie auch für immer einschlafen könnten und nicht mehr wach werden oder sie bekommen dann dadurch eben Schlafstörungen.

Kinder spüren auch die unausgesprochenen Dinge und die belasten sie bzw. reimen sie sich dann selber etwas zusammen, was ihre Ängste oft noch mehr schürt.
Immerhin wird dein Kind ja von ihrer Freundin hören, dass ihr Papa gestorben ist und ihre Freundin wird bestimmt auch traurig sein und dass wird wiederum dein Kind mitbekommen. Deshalb würde ich offen damit umgehen und ehrlich darüber sprechen. So dass dein Kind das Gefühl hat, es darf alle Fragen stellen, die es hat und es ist kein Tabu darüber zu sprechen. Dann kann sie auch viel besser ihre Gefühle ausdrücken und es ist ja auch in Ordnung, wenn sie traurig deshalb ist. Der Tod gehört leider zum Leben dazu und Kinder können oft besser damit umgehen, wenn man ihnen nicht alles abnehmen oder sie davor beschützen will.

Mein Großer war 4,5 Jahre alt, als einer seiner kleinen Brüder, die viel zu früh zur Welt kamen, sechs Wochen nach der Geburt verstarb. Es hat ihn sehr mitgenommen, aber ich habe ihm alles erklärt, was er wissen wollte. Er durfte immer darüber sprechen, wenn ihm danach war und wir haben auch zusammen geweint. Er durfte auch wissen, dass ich deshalb traurig bin. Wir haben nie ein Tabuthema daraus gemacht und er ist auch immer noch oft Gesprächsthema bzw. für den Großen gehört er immer dazu. Er schaut sich oft das Fotobuch von ihm an, wir besuchen oft sein Grab, zünden Kerzen an, setzen neue Blumen, gießen die Blumen. Er bastelt auch an den Geburtstagen etwas für seinen verstorbenen Bruder. All das gehört zur Trauerbewältigung dazu. Und auch wenn es euch nicht direkt betrifft, dürft ihr auch traurig sein.

Ich habe mich am meisten gefreut, wenn Leute ehrlich zu mir waren, auch wenn ich gemerkt habe, sie sind sprachlos, betroffen, aber wenn jemand genau das zu mir gesagt hat: "Du, ich weiß gerade nicht, was ich sagen soll. Es tut mir so leid." und mich dann fest gedrückt hat, hat mir das viel mehr bedeutet, als wenn sie dem Thema ausgewichen sind oder ich das Gefühl hatte, sie gehen mir aus dem Weg, weil sie nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen.
Ich habe mich auch sehr darüber gefreut, wenn nachgefragt wurde, wie es uns/mir geht, auch Monate später noch und nicht nur direkt danach. Ich habe mich sehr gefreut, wenn jemand an den Geburstag und den Todestag von meinem Kleinen gedacht hat und mir ein paar nette Worte gesagt oder geschrieben hat.

Vielleicht kannst du auch fragen, was es gibt, wo du ihr helfen kannst, vielleicht kannst du ihr mal die großen Kinder abnehmen oder ihr gekochtes Essen vorbeibringen. Wenn sie auch deine Freundin ist, einfach schweigend da sein, zuhören, ihren Schmerz aushalten.
Wenn es um Materielles geht, habe ich mich am meisten über Persönliches gefreut. Eine Karte mit persönlichen Worten hat mich immer sehr gerührt. Ich habe auch eine selbstgebastelte Kerze mit dem Namen meines Sohnes und seinen Geburts- und Sterbedaten bekommen, mit einem Regenbogen und einem Stern darauf. Diese Kerze ist mir sehr heilig und bedeutet mir sehr viel.
Engel sind natürlich auch immer eine nette Geste und ein liebes Zeichen!
Mach etwas, was sich nach deinem Gefühl richtig anfühlt. Wenn es authentisch und ehrlich rüber kommt, dann erreicht es einen.

Ich wünsche euch alles Gute!

 
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  • Tot - kleinemine 06.07.20, 19:26
    • Re: Tot - sunnydani 07.07.20, 11:44
      • Re: Tot - kleinemine 08.07.20, 20:10
    • Re: Tot - pauline-maus 08.07.20, 12:11
      • Re: Tot - kleinemine 08.07.20, 20:12
        • Re: Tot - pauline-maus 08.07.20, 21:42
          • Re: Tot - kleinemine 09.07.20, 20:08
    • Re: Tot - Strelitzie16 29.07.20, 20:10
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