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Geschrieben von Rouma am 02.11.2016, 13:24 Uhr

Waldorfkindergarten

Hallo
Kennt jd was ein waldorfkindergarten ist? Konzept? Vorteile? Nachteile?
Danke

 
7 Antworten:

Re: Waldorfkindergarten

Antwort von carlie am 02.11.2016, 13:46 Uhr

Hallo!

Ja, mein Kind geht in die Krippe und anschließend in den KiGa aber nicht in die Schule.
Das Konzept ist vielschichtig, kannst es an besten im Internet nachlesen. Vorteile, die ich persönlich sehe:
- Sehr naturnah (sie sind viel draußen und bauen im Garten sogar Gemüse an, die Jahreszeiten werden toll integriert)
- Sehr Ritualisiert, das ist besonders für meine Tochter sehr gut. Sie mag, wenn Dinge geregelt und vorhersehbar ablaufen
- Viel Gesang und es wird auf die Wünsche der Kinder sehr eingegangen
- Keinerlei Plastikspielzeug im Kindergarten, sehr viel Holz, Stoff, Filz und besonders Phantasieanregende Spielzeuge
- Es wird frisch gebacken und gekocht, die Kinder werden integriert
- Der christliche Glaube spielt zwar eine Rolle, ist aber nicht so überpräsent wie in anderen KiGas
- Die Eltern werden viel integriert

Wenn du mehr Fragen hast melde dich!

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Re: Waldorfkindergarten

Antwort von krokodilchen am 02.11.2016, 17:09 Uhr

Ja, und das klingt auch toll, das was geschrieben wurde, naturnah usw stimmt.
Waldorf geht auf Rudolf Steiner zurück (GOOGLE hilft) und erfordert zumindest in der ursprünglichen Art ein etwas spezielleres Verständnis, was heute nicht mehr konsequent umgesetzt wird. Ich habe mir hier zwei Waldorfkindergärten angesehen, fand das erste Gespräch sehr nett, war in entsprechend zwei Mütter-Kind-Gruppen und würde da nie mehr hinwollen. HIER waren die Rituale
und Lieder gefühlt von 1504. Teilweise war es schlicht unhygienisch, nämlich wenn alle sich die Hände vor dem Essen in einer Schüssel gewaschen haben.
Ich hatte das deutliche Gefühl, das zumindest die Erzieher auch nicht ganz "in der Welt" waren, da ich aber meine Kinder doch gern da hätte, lehne ich Waldorf inzwischen ab. Kein Plastikspielzeug wollte ich auch mal, hat sich aber im Zeitablauf als nicht durchsetzbar erwiesen - die Kinder lieben nun einmal Playmobil und nicht die Holzeisenbahn.
Was wirklich besser gewesen wäre- das Essen, frisch gekocht und bio.

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Re: Waldorfkindergarten

Antwort von Oktaevlein am 02.11.2016, 17:19 Uhr

"Der christliche Glaube spielt zwar eine Rolle, ist aber nicht so überpräsent wie in anderen KiGas"

Was bedeutet denn für dich der christliche Glaube? Das anthroposophische Weltbild ist meiner Meinung nach mit dem Christentum überhaupt nicht vereinbar (z. B. Glaube an Karma, Wiedergeburt (!))

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Es kommt total auf die Einrichtung an.

Antwort von emilie.d. am 02.11.2016, 17:36 Uhr

Wie überall sonst auch hängt es letztlich an den Erzieherinnen. Es gibt viele Elemente im Waldorfkonzept, die gute Kigas auch übernehmen.
Jahreszeitentische, Basteln mit Naturmaterialien, Fördern von Phantasie durch reduziertes Spielzeug (als Beispiel, die Puppen haben als Auge einen blauen Punkt). Rest muss das kindliche Gehirn "ergänzen".
Mir ist die Pädagogik an sich zu autoritär und intolerant. Je nach Person können Schnuller, Windeln, Kuscheltiere ein Problem darstellen, aber das kann Dir auch in jedem anderen Kiga passieren. Je nach Einrichtung wird sich massiv in Erziehung eingemischt (Fernsehkonsum, Bücher, Kleidung usw.). Aber auch das gibt es auch in anderen Einrichtungen.
Wie gesagt, ich kann mit Steiner und Anthroposophie überhaupt nichts anfangen. Aber es gibt wirklich sehr schöne Waldorf Kigas.

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Re: Waldorfkindergarten

Antwort von EarlyBird am 03.11.2016, 0:24 Uhr

Es gibt sicherlich Einrichtungen in welchen dieses Konzept gut umgesetzt wird und die Kinder davon provitieren.
Persönlich habe ich aber leider keine guten Erfahrung mit unserem städtischen Waldorfkindergarten gemacht. Ich habe mir eine freie Stelle dort angeschaut weil ich dort evtl angefangen hätte zu arbeiten.
Mich haben die nicht wieder gesehen, es war die reinste Katastrophe. Das wiederum lag aber sicher an der Umsetzung und am Personal.
Abgesehen von den absolut chaotischen Umständen, war das Haus steinalt mit einem Garten voller Unrat und Glasscherben.
Das Haus selber war schmal und verwinkelt, uralte quietschende Holztreppen und die Wände und Räume: Naja!
Aber die Gruppen bzw Kinder waren das I-Tüpfelchen: Sie haben alles wild durch die Räume geschmissen und regelrecht Spielzeugschlachten geführt. Die Puppen mit den aufgemalten Augen flogen über Trennwände, die Puppennische wurde regelrecht verschanzt mit Imbentar, die Kinder machten was sie wollten und es war laut, sehr laut! Die Erzieherin stickte irgendwas. Es ging wahnsinnig wild zu und vom wertschätzenden Umgang mit dem Intenvar keine Spur. Die Hirse, Dinkel (was weiß ich) Breis zum Mittagessen erinnerten mich an Babyzeiten und fand ich als (tägliches? bin mir auch nicht mehr sicher, ich glaube sie hatten einen Plan welches Getreide an welchem Tag) Mittagessen für den Elementarbereich nicht altersgemäß.
Auch wurde darauf wert gelegt das alles abgerundet ist, in Erinnerung blieb mir:
- Wachsmalklumpen, welche die Kinder nicht richtig greifen konnten. Ähnlich wie bei dicken runden Steinen. Ein genaues Malen war insbesondere für ältere Kinder kaum möglich, Farbauswahl auf ein Minimum begrenzt - lrinzipiell spricht da aber auch ja nichts dagegen
- In der Vorbereitungszeit schnitten die Erzieher die Kanten von 0815 DIN A4 Papier weg (ziemlich sinnlose Verschwendung der ohnehin schon knappen und kostbaren Vorbereitungszeit)

Waldorf mag eine interessante Pädagogik sein, aber der Kiga bei uns in der Stadt, hatte auf mich einen sehr negativen Eindruck hinterlassen.

Negativ aufgestoßen war mir zudem: als die Kinder raus in den Garten mussten ihnen kein Spielzeug gegeben wurde. Wäre ja auch okay, Kinder können dadurch wahnsinnig profitieren. Aber: Einige Jungs bettelten förmlich um einen Ball, sie wollten so gerne zusammen Fußball spielen. Die Bitten danach wurden mit fadenscheinigen "pädagogischen" Erläuterungen bzgl der Sinn "ihrer" Pädagogik konsequent abgelehnt.
Naja somit hatten die Kinder die fest integrierte Gartenrutsche (ich habe sie recht steil mit rutschigem steilen, abfälligen Begehgelände in Erinnerung), die Bäume zum Klettern (die waren aber schon toll, ich glaube es waren größtenteils richtige Kletterbäume mit Seilen), naja und Scherben, Ziegelsteinsplitter und Brocken plus Unrat. (Angeblich werfen das die Jugendlichen über die Mauer, was ja stimmen mag, dennoch MÜSSTE das dann täglich weggeräumt werden)

Ich mäkel ansonsten wirklich nicht viel herum, insbesondere nicht an Kollegen, aber das hatte auf mich tatsächlich einen sehr schlechten Eindruck hinterlassen. Die Personalangelegenheiten regelte im Übrigen ein Vater eines Kindes, was moch auch stutzig machte. Denn wer macht das, wenn das Kind eingeschult wird. Zudem finde ich es schwierig mit einem Vater die Einstellung von Erzieherinnen zu managen, aber na gut, das wäre schon machbar.
Ich rate dir: Schau dir die Einrichtung an, geh zu einem Schnuppertag und dann hast du erste Eindrücke ob sie das gut umsetzen oder nicht, wie liebevoll das Haus und die Gruppen gestaltet sind, wie die Gruppen geführt werden. Ich kann mor kaum vorstellen, das unser Waldorfkindergarten ein gutes Beispiel ist.
Ansonsten hatte ich persönlich mit Waldorf nicht viel am Hut und mein Imteresse hält sich (charakterbedingt, nicht so meine "Welt") eher in Grenzen.

Liebe Grüße

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Re: Waldorfkindergarten

Antwort von Bonnie am 03.11.2016, 10:33 Uhr

Schonmal was von Google gehört? Da kannst Du alles über Waldorf-Kigas und über das Konzept nachlesen!

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Re: Waldorfkindergarten

Antwort von Oktaevlein am 03.11.2016, 12:20 Uhr

"googlen": Das kann und sollte man auch. Vor allem sollte man sich mit Rudolf Steiner und seiner Lehre, der Anthroposophie befassen. Bei mir hat dies dazu geführt, meine (Vor-) Urteile über die Waldorf-"Pädagogik" zu bestätigen.

Das mit den Ecken abschneiden, wie Early Bird berichtet, ist ja schon so abstrus, dass es schon wieder lustig ist.

Ich war mal mit einer Gruppe für einen Tag in einer Waldorfschule in Frankreich zu Besuch. Dort sind mir auch überall die "abgerundeten Ecken" aufgefallen. Ich finds ehrlich gesagt albern. Die Krönung aber war, dass es zum Mittagessen (u. a. Salat) kein Besteck gab. Vielleicht zu spitz ?!? Allerdings habe ich DAS hier in Deutschland dann doch noch nicht von Waldorf-Einrichtungen gehört.

Mir wäre das Ganze jedenfalls zu esoterisch.

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