zurück| Geschrieben von JuDoMaJa am 29.06.2008, 20:13 Uhr |
wie "Nicht-Mitgehen" beibringen???
Hallo zusammen,
mein Sohn ist mittlerweile 4 Jahre und 7 Monate alt. Immer wieder versucht er sich ein paar Freiheiten zu erkämpfen - indem er allein zu den Nachbarn läuft, allein um die Blöcke mit Fahrrad fährt etc. - und wir uns doch Gedanken machen wie man ihm "Vorsicht Fremden gegenüber" beibringt!
Ich möchte nicht das er vor jedem Unbekannten Angst hat, aber auch nicht das er mit jedem mitgeht oder alles erzählt. Das macht er momentan noch. Wobei ich aber manchmal auch sehr leichtsinnig bin und ihn bei bestimmten Leuten es erzählen lasse.
Genauso darf er ja auch beim Fleischer eine Wurst annehmen, soll aber eigentlich bei keinem Fremden was annehmen.
Wie macht ihr das denn? Gibt es denn da ein Patentrezept? Kann man auch irgendwelche Kurse bei der Polizei oder ähnlichem belegen?
Wie gesagt möchte ich auch nicht das mein Kind total abblockt und unfreundlich rüber kommt. Auf der anderen Seite ist mir aber schon klar das er in dem Alter noch nicht einschätzen kann welchen Leuten man vertrauen könnte und welchen nicht. Zumal das wir Großen auch nicht immer richtig einschätzen.
Ist es eigentlich in dem Alter noch zuviel verlangt solche "Regeln" einzuhalten? Er ist ja wirklich sehr offen. Er grüßt viele Leute, geht einfach auf sie zu und quatscht mit ihnen.
Ich bin über jeden Tip sehr dankbar.
LG judomaja
Beitrag beantwortenRe: wie "Nicht-Mitgehen" beibringen???
Antwort von Nase am 29.06.2008, 21:12 Uhr
Also wir hatten in der Bibliothek ganz tolle Bücher zu dem Thema, schau Dich doch mal um... Ich würde es anhand von Bilderbüchern machen, und ganz klar sagen, wenn er alleine unterwegs ist, dann darf er mit niemandem mitgehen, und auch mit keinem sprechen, es sei denn er braucht Hilfe..
Ich würde ihm zeigen, wo er hin kann, wenn was ist... und wirklich darauf bestehen, dass er mit keinem Sprechen darf, wenn Du nicht dabei bist..Unser Sohn ist "leider " auch recht offen gegenüber anderen Leuten.. Hat was schönes, und fröhliches, finde es aber auch nicht immer so passend..
Ich unterbinde dass jetzt auch immer öfter, wenn wir gemeinsam unterwegs sind, weil ich nicht möchte, dass er jedem immer seine kompletten Geschichten erzählt.. Man muß da wirklich bißchen eingreifen..
Und Dinge annehmen, habe ich wirklich auf Metzger und Bäcker reduziert und ansonsten muß er mich vorher fragen..
Das funktioniert sehr gut. und ich sage auch zu sämtlichen Menschen, die ihm was geben wollen, dass sie erstens mich fragen sollen und zweitens er mich fragen muß. Könnte ja schließlich auch sein, er wäre Allergiker oder so.. dann möchte ich das nicht, dass ihm jeder etwas zu steckt..
Re: wie "Nicht-Mitgehen" beibringen???
Antwort von Suka73 am 29.06.2008, 22:05 Uhr
es gibt das buch "dich kenn ich nicht - ich geh nicht mit" oder so. habe das auch versucht meinem sohn, bald fünf, beizubringen - fehlanzeige. der würde mit JEDEM mitgehen... leider :(
Re: wie "Nicht-Mitgehen" beibringen???
Antwort von katrin0306 am 30.06.2008, 15:17 Uhr
Wir haben auch das "Ich kenn Dich nicht - ich geh nicht mit". Sara hat das auch verstanden, ich glaube allerdings nicht, daß sie das so sehr verinnerlicht hat, daß sie mit niemand Fremdem mitgehen würde....
Aber das Buch ist in jedem Fall zu empfehlen, handelt von einem Mann, der mit der "Ich hab nen kleinen Hund, wollt Ihr den mal sehen"-Taktik versucht, ein Kind zum Mitgehen zu bewegen.
LG
Katrin
Re: wie "Nicht-Mitgehen" beibringen???
Antwort von miebop am 30.06.2008, 17:51 Uhr
huhu,
unser sohn, fünf jahre alt, ist auch schon manchmal allein unterwegs -kleinere fünfminuten-besorgungen machen, an denen ihm viel liegt. damit er sich nicht von fremden anquatschen lässt, haben wir ein codewort -er weiß, dass alle, mit denen er ungefährdet mitgehen darf, dieses wort wissen und ihm sagen können müssen. wenn nicht, bleibt er wo er ist und hält abstand -egal was die menschen ihm erzählen.
wir haben auch mit ihm in allen variantionen geübt: was machst du, wenn jemand kommt und sagt, uns sei was passiert und wir hätten ihn zum abholen geschickt. R. haben diese rollenspiele viel spaß gemacht.
seit ein paar wochen wissen wir, dass er das auch wirklich verinnerlicht hat -ein bekannter wollte ihn mit dem auto grade die paar meter zu unserer wohnung bringen, R. hat das verweigert.
obwohl ich die angst vor dem bösen fremden als übertrieben und medial übersteigert empfinde, beruhigt das schon.
lg
Re: wie "Nicht-Mitgehen" beibringen???
Antwort von RR am 30.06.2008, 18:17 Uhr
Hallo
mein Sohn ist auch 4,5 u. das genaue Gegenteil von deinem Kind, er nimmt JETZT ERST die Wurst vom Metzger, grüßt ab u. an (meist verspätet) - aber Fremde - uhu..... wenn die ihn ansprechen u. ihm was schenken wollen wird er richtig böse..... (ohne dass wir da was gesagt haben)
In deinem Fall würde ich das Buch "mit Fremden geh ich nicht" empfehlen, hab ich letztens gelesen, da kommt auch drin vor dass das Kind den Mann "vom Sehen" ja kennt u. dann schon ins Auto einsteigen möchte - aber dann doch brüllt u. wegrennt..... Die Gefahr ist ja auch dass sie noch nicht so unterscheiden können wer "fremd" ist, da gibt es ja auch Leute die sie täglich auf dem Spielplatz auf ner Bank sitzen sehen, aber ob die nicht auch.....???
viele Grüße
Re: wie "Nicht-Mitgehen" beibringen???
Antwort von antonia am 30.06.2008, 20:02 Uhr
hallo,
was mir spontan dazu eingefallen ist: wenn er solche situationen noch nicht abschätzen kann, würde ich ihn keinesfalls alleine um den block fahren lassen oder ähnliches.
besser ist doch wenn er erst lernt, wie er sich verhalten sollte und dann nach und nach seine freiheiten bekommt.
die situationa z.b. beim fleischer die du beschreibst, ist bei uns ganz einfach geregelt, meine söhne holen sich mein einverständnis und wenn ich ihnen erlaube, die wurst o.ä. anzunehmen, dann nehmen sie die wurst. ich sage immer von keinem etwas annehmen (oder mitgehen) ohne mama (papa) zu fragen.
viele grüße
antonia
Re: wie "Nicht-Mitgehen" beibringen???
Antwort von SweetApple am 30.06.2008, 21:37 Uhr
Hallo,
wir halten es wie Antonia, wir haben unserer Tochter beigebracht, generell zu fragen ob sie etwas annehmen darf.
Beim mitgehen mit jemandem genauso, sie darf nur mit gehen, wenn ich oder mein Mann es erlaubt haben. Egal, ob das Oma, Opa, Onkel, Nachbar oder sonstwer ist.
Wir haben ihr erklärt, dass es Menschen gibt, die nur so tun, als ob sie freundlich sind, die Kindern Süßigkeiten o.ä. versprechen damit sie mit gehen. Und dass es wichtig ist, uns zu sagen, falls sie mal von jemandem angesprochen wird. Außerdem weiß sie, dass sie Fremden nicht ihren Namen sagen darf oder wo sie wohnt etc.
Und ich sage ihr immer wieder, dass sie ganz laut NEIN sagen darf, wenn jemand etwas machen möchte, was sie nicht mag. Egal wer das ist.
Meiner Meinung nach können Kinder in dem Alter noch nicht abschätzen ob jemand irgendwie "komisch" ist. Dazu fehlt die Erfahrung und Menschenkenntnis. Deshalb lasse ich meine Tochter (5,5 J.) noch nicht allein raus. Allerdings darf sie seit kurzem allein zur Eisdiehle laufen und sich ein Eis holen. Das sind ca. 30 Meter und ich kann sie vom Balkon aus sehen.
Achja, und erwiesenermaßen sind es in den meisten Fällen Täter, die der Familie und auch den Kindern bekannt sind. Sprich aus dem Freundes- und Bekanntenkreis oder Familienangehörige.
LG Sandra
Re: wie "Nicht-Mitgehen" beibringen???
Antwort von schnecke78 am 01.07.2008, 13:13 Uhr
Wir sind mit unserem Großen das Buch von V. Ferres (Nein, mit Fremden geh ich nicht) durchgegangen. Außerdem sprechen wir öfters mal durch, dass er nie mit Fremden mitgehen soll.
Dennoch lasse ich ihn (er wird bald 5) noch nicht alleine raus. Hab da zu viel Angst.
Gruß
S
Re: wie "Nicht-Mitgehen" beibringen???
Antwort von JuDoMaJa am 02.07.2008, 11:05 Uhr
Hallo zusammen,
vielen Dank für eure Anregungen!!!
Ich hatte im Kiga auch mal nachgefragt wie das gehandhabt wird, ob da vielleicht mal die Polizei kommt und was erzählt o.ä.
Sie meinten gleich das sie dieses thema noch gar nicht hatten bzw behandeln mussten sie mir aber empfehlen (wie ihr auch) ein Buch dazu zu benutzen.
Nochmal zu dem um Block fahren ... Wir fahren zwar nicht mit ihm um den Block haben ihn aber fast immer im Blick. Es sind mal allerhöchstens 3min die wir ihn nicht sehen können und wenn es doch länger dauern sollte schauen wir sofort nach. Sicher ist das keine Garantie aber ganz und gar unter Kontrolle halten funktioniert langsam nicht mehr. Selbst wenn ich mit ihm um den Block fahre ist er kurze Zeit außer Sichtweite.
Ich muß noch dazu sagen, das wir hier in einer verkehrsberuhigten Wohnsiedlung wohnen wo in der Mitte 2 Blöcke stehen. Um diese darf er fahren, ohne das wir auch Angst vor Unfällen haben müssen.
Dann werde ich mich mir mal das Buch besorgen und mit ihm anschauen.
Vielen Dank
LG judomaja
@mamaselio wegen Rohkost
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