Sozial Trennen - Wenn ich mein Kind in
sein Zimmer schicke

Mutter schimpft mit Tochter

© Adobe Stock, Konstantin Yuganov

Eine Auszeit ist manchmal die letzte Möglichkeit, um unangebrachtes Verhalten in den Griff zu bekommen. Wie man dabei vorgeht und warum man es nicht zu oft anwenden sollte.

Ob nun Auszeit oder soziales Trennen genannt - das Kind für eine bestimmte Zeit von den Eltern oder der Gruppe fortzuschicken, sollte man nur in seltenen Fällen tun. Denn so hilfreich dies auch in sehr angespannten Situationen sein kann, für das Kind kommt das einer persönlichen Ablehnung gleich. Außerdem sollte das soziale Trennen nur dort angewandt werden, wo eine gefestigte Eltern-Kind-Beziehung besteht. Auch nutzt sich das Fortschicken ab, wenn es zu häufig angewendet wird.

Aufmerksamkeit entziehen

Das soziale Trennen bedeutet, dass das große Bedürfnis des Kindes nach Aufmerksamkeit und nach Zugehörigkeit, eingeschränkt wird. Die Aufmerksamkeit wertet aus Sicht des Kindes sein Selbst auf. Wenn es diese nun versagt bekommt, ist das eine harte Strafe. Doch in welchen Situationen ergibt diese Maßnahme Sinn?

Angebracht ist eine soziale Trennung, wenn ein trotzendes Kind so in Rage ist, dass die Eltern es nicht mehr beruhigen können und es droht, andere oder sich selbst zu verletzen. Mit einer Auszeit kann man dann Dampf aus der Situation nehmen. Das Kind kann wieder zur Besinnung kommen und wird danach getröstet.

Was muss beim sozialen Trennen beachtet werden?

  • Grundlage dieser Maßnahme muss eine stabile Eltern-Kind-Beziehung sein.
  • Das Kind wird nicht eingesperrt.
  • Es muss die Möglichkeit haben, zurück zu kommen, sobald es sich beruhigt hat.
  • Der Ablauf der Auszeit muss dem Kind vorher klar sein.
  • Dauer: Pro Lebensjahr höchstens eine Minute. Eltern sollten zudem auf die Besonderheiten ihres Kindes eingehen: Manche Kinder beruhigen sich schneller als andere.
  • Während der Auszeit herrscht Ruhe: Es wird nicht mehr geschimpft oder diskutiert.
  • Mit der Auszeit sollte nicht gedroht werden. Sie ist keine Strafe, sondern eine Maßnahme, die dazu dient, dass das Kind sich beruhigt.
  • Dem Bedürfnis des Kindes nach Versöhnung und Trost sollte unbedingt nachgekommen werden. Dadurch kann man das Gefühl der Ablehnung ausgleichen.

Was tun, wenn das Kind nicht gehen will?

Wenn das Kind nicht ins Zimmer gehen will, sollten die Eltern es auch nicht wegtragen. Dann ist es besser, die Eltern entfernen sich selber vom Kind, signalisieren ihm dabei aber, dass sie wiederkommen, sobald es sich beruhigt hat.

Zuletzt überarbeitet: März 2017

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