zurück| Geschrieben von Nany-me am 08.09.2023, 7:58 Uhr |
Wie geht ihr mit Gesellschaftlichen Druck um?
Ich habe immer das Gefühl das jeder nur darauf wartet, dass ich sage das ich schwanger bin. Bei Teamevents, wenn ich kein Alkohol trinke, muss ich mich gefühlt erklären, warum. Ich arbeite in einem sehr Familiären Unternehmen. Wenn der nächste sagt er ist schwanger, dann habe ich das Gefühl alle Augen sind auf mich gerichtet. Ist natürlich Quatsch. Aber habt ihr auch solche Situationen? Habt ihr Tipps?
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Re: Wie geht ihr mit Gesellschaftlichen Druck um?
Antwort von Ameliawilliams am 08.09.2023, 8:34 Uhr
Geht mir auch so, obwohl ich mich nie betrinke sondern eher der Typ von 1-2 Gläsern bin, wenn wir mal weg sind.
Mein Mann sagt zum Thema jeweils, das wir ja jetzt gerade geheiratet haben und keine Eile verspüren, wenn es so weit ist sei es soweit.
Leider wurden wir auch in den Tagen/Wochen nach der FG im Mai von verschiedenen Bekannten ausm Verein von ihm wieder angesprochen, wann wir endlich Kinder haben. Das meinen sie nicht böse, sondern weil sich einfach alle so darauf freuen.
Seit mir das passiert ist, bin ich hier auch sensibler und würde definitiv nicht einfach so fragen. Auch vorher denke ich nicht, aber jetzt bestimmt nicht.
Wie ich damit umgehe? Hmm Lächeln...finde die Erklärung meines Mannes eigentlich ziemlich gut =) diese Woche hat mich eine Freundin gefragt, ob es News gibt - ich weiss sie spielte auf eine SS an, weil sie von der FG weiss, habe sie angelogen und gesagt, es gäbe nichts neues ;-P
Ich finde man darf hier auch guten Freunden ins Gesicht lügen. Das sind so persönliche und intime Themen, dass man die nicht teilen muss, wenn man nicht möchte.
Und ich finde man darf gewisse Menschen auch daraufhinweisen, dass die Fragerei unnötigen Druck erzeugt und je nach Situation auch sehr verletztend sein kann. Es könnte ja sein, das man keine Kinder will, oder keine bekommen kann, oder gerade keine bekommen darf, weil etwas behandelt wird oder oder oder. Hat eine gute Freundin von mir kürzlich auch so raushauen müssen.
Re: Wie geht ihr mit Gesellschaftlichen Druck um?
Antwort von Nany-me am 08.09.2023, 8:41 Uhr
Oh man das ist echt schlimm. Nur weil man geheiratet hat oder ein bestimmtes Alter hat, erwartet jeder irgendwas. Und die Männer dürfen einfach so mit dem Alkoholfreien Bier rumlaufen.
Ich sehe das sicher auch zu eng. Ich wurde ja zumindest lange nicht mehr gefragt wann ich endlich schwanger bin. Aber unterbewusst verspüre ich selbst so ein Druck. Und bilde mir die Blicke ein.
Aber wie du sagst. Ich hoffe auch das es irgendwann bei allen angekommen ist, das Schwangerschaft kein Small Talk Thema ist.
Re: Wie geht ihr mit Gesellschaftlichen Druck um?
Antwort von Iri.Ni am 08.09.2023, 9:03 Uhr
Ich habe oft das Gefühl, dass vor allem Frauen, egal an welchem Punkt im Leben wir uns befinden, mit Fragen über unsere Zukunft konfrontiert werden.
Sind wir Single heißt es: "Warum hast du noch keinen Freund?"
Wenn du dann in einer Beziehung bist, heißt es: "Wann verlobt ihr euch endlich?"
Wenn du dann verlobt bist, heißt es: "Wann findet endlich die Hochzeit statt?"
Wenn du dann verheiratet bist, heißt es: "Wann bekommt ihr endlich ein Baby?"
Wenn du dann ein Baby hast, heißt es: "Wann bekommt ihr euer zweites Kind?"
Ich weiß, dass, zumindest der Großteil dieser Fragen, ohne böse Hintergedanken gestellt werden. Trotzdem finde ich, sollte man mehr Empathie zeigen, da wir nie zu 100% wissen, was die Person durchgemacht hat oder gerade durchmacht. Manchmal können wir gar nichts an der Situation ändern. Manchmal wollen wir das auch gar nicht, weil alles gut ist, wie es ist.
Beziehungen sind wundervoll, jede Liebe einzigartig und jede Singlefrau sollte genauso gefeiert und wertgeschätzt werden, wie eine, die sich in einer Beziehung befindet. Es bedeutet nicht, dass man zu einem besseren Menschen wird, wenn man einen Partner hat oder ein Kind. Genauso wenig heißt es, dass man weniger wert ist, wenn man keinen Partner und keine Kinder hat.
Wie man künftig mit solchen Fragen umgeht? Entweder die blanke Wahrheit ("wir haben derzeit noch keinen Bock auf Kinder"/"Das hat im Moment keine Priorität bei uns"), der Griff in die Witzkiste ("wieso, hättest du ein Kind zum abgeben?"/"Würden wir gerne, aber die Frau meines Liebhabers weigert sich"), Ablenken ("Interessante Frage, wieso hast du Kinder bekommen?"/"Wie läufts eigentlich bei euch so daheim mit den Kids?"), Kontern ("Unsere Unabhängigkeit ist uns zu wichtig"/"Wir haben im Moment so viel Spaß miteinander, da würde ein Kind nur stören") oder eben der bissige Gegenangriff ("Weil wir richtig Bock auf diese ständige Fragerei haben").
Re: Wie geht ihr mit Gesellschaftlichen Druck um?
Antwort von Jorinde17 am 08.09.2023, 13:19 Uhr
Weißt du, die „Gesellschaft“ kannst du nicht ändern. Aber du entscheidest selbst, ob etwas dir Druck macht oder nicht. Du kannst natürlich die Erwartungen und Gedanken anderer sehr wichtig finden. Dann wird das, was sie denken, dich beschäftigen. Aber das ist dan deine persönliche Entscheidung.
Du kannst aber auch entscheiden, dass du keinen Einfluss darauf hast, was andere sagen, glauben, denken, nicht denken … Und dass es dich daher null beschäftigen muss, sondern du dich lieber wichtigeren Themen zuwendest, die dich wirklich interessieren.
Ich denke, im Moment findest du das, was andere denken, noch sehr wichtig. Du überlegst, was sie wohl glauben. Du fühlst dich sogar von ihnen beobachtet und bewertet („Bestimmt denken die jetzt, dass ich schwanger bin.“) All das hat weniger mit den anderen zu tun, als mit deinen eigenen Projektionen. Wir neigen meist dazu, unsere Wichtigkeit für andere weit zu überschätzen.
Das Geheimnis ist: Genau wie du sind die anderen am allermeisten mit sich selbst beschäftigt. Sie denken nur wenige Augenblicke über andere Menschen nach, dann wenden sie sich wieder dem interessantesten Thema zu, das sie kennen: sich selbst.
LG
Re: Wie geht ihr mit Gesellschaftlichen Druck um?
Antwort von lolorossi am 09.09.2023, 0:11 Uhr
Meine Mutter hatte damit angefangen als ich Anfang 20 war. Ich habe damals ausdrücklich deutlich gemacht, dass ich mit Kindern nichts anfangen kann und keine haben will. Meine Schwester musste zuerst (sie ist 8 Jahre Jünger) jetzt etwa 20 Jahre später kommt aber ganz ohne Druck und wo keiner es erwartet hat Nr. 2 
Re: Wie geht ihr mit Gesellschaftlichen Druck um?
Antwort von lolorossi am 09.09.2023, 0:19 Uhr
Meine Mutter hatte damit angefangen als ich Anfang 20 war. Ich habe damals ausdrücklich deutlich gemacht, dass ich mit Kindern nichts anfangen kann und keine haben will. Meine Schwester musste zuerst (sie ist 8 Jahre Jünger) jetzt etwa 20 Jahre später kommt aber ganz ohne Druck und wo keiner es erwartet hat Nr. 2
