Kinderwunschbehandlung

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Geschrieben von Eisvogel12 am 27.02.2021, 20:07 Uhr

Frühaborte

Hallo Zusammen,

Ich bin sonst eigentlich Stille Mitleserin aber bin mittlerweile an einem Punkt, an dem ich mir Austausch mit Gleichgesinnten wünsche...
Mein Mann und ich hatten im Kopf den perfekten Plan...heiraten, Kind kriegen, Haus bauen.. alles leichter gesagt als getan.
Nach Absetzen der Pille hat es lange nicht geklappt. Meine Vermutung lag damals noch bei "nach so vielen Jahren Pille- muss der Körper erst mal hormonfrei werden" und wir haben dem ganzen Zeit gegeben. Zwischenzeitlich war ich bei meiner Frauenärztin in Behandlung um auch sie über unseren ausbleibenden Kinderwunsch zu informieren. Diverse Untersuchungen wurden gemacht und ihre Diagnose lautete: kein Eisprung vorhanden.
Dies wunderte mich, da ich sowohl mit Temperaturmessungen als auch mit Ovulationstests positiv getestet habe. Ich wurde vorstellig bei einer anderen Frauenärztin, um mir eine 2te Meinung einzuholen. Sie meinte, es wäre alles in bester Ordnung bei mir und wir sollten doch eher mal das Spermiogramm meines Mannes unter die Lupe nehmen. Gesagt getan und so wurde mein Mann beim Urologen vorstellig, der ein Spermiogramm veranlasste. Die niederschmetternde Diagnose war Azoospermie- es wurde kein einziges Spermium im Ejakulat gefunden. Als Kind und auch später hatte er öfter Probleme mit Hodenentzündungen, was die Ursache erklären könnte.
Total geknickt wussten wir, dass es die Möglichkeit der TESE gibt, wofür wir uns dann auch entschieden haben und hofften, dass einfach nur die Samenleiter durch die Entzündung vernarbt sind, im Hoden aber Spermien zu finden sein würden.
Nach der TESE dann nochmal ein Schlag ins Gesicht- Spermien wurden gefunden. ABER keine einzige Beweglich...selbst nach aufbereiten in der KiWu Klinik mit speziellen Mitteln...nichts.

Wir waren beide am Ende. Haben tagelang nur geweint und dann nochmals in der KiWu Klinik anzurufen um zu erfragen, wie wir nun weiter fahren sollen. Unser Arzt riet uns, es dennoch zu versuchen. Es Grenze zwar an ein Wunder aber könnte passieren, dass dir Spermien sich nach dem auftauen bewegen würden.
Wir wollten unsere Hoffnung auf ein biologisches Kind noch nicht aufgeben und so stimulierte ich für den 1. icsi Versuch.
Leider haben die Medikamente laut Behandlungsplan nicht so gut angeschlagen, wie gewünscht und es konnten nicht viele Eizellen gewonnen werden.
Nach der 1. ICSI dann das Wunder für uns alle, ubd womit niemand rechnete ( der Arzt meinte es wäre besser gewesen sich vorab schonmal um Fremdsamen zu kümmern, damit ich nicht nochmal stimulieren müsse)
Meine Eizellen konnten tatsächlich mit den 0 beweglichen Spermien meines Mannes befruchtet werden und teilten sich .
Total happy wurden mir 2x2-4 Zeller zurück eingesetzt, die sich auch einnisteten.
Meine Testreihe verlief positiv und auch der 1. Bluttest ergab einen positiven, aber sehr sehr niedrigen Wert. Man müsse abwarten.
Wenige Tage später bekam ich Blutungen und hatte ein ungutes Gefühl, ging zum erneuten Bluttest und der Wert war gefallen- wir hatten es verloren-Frühabort.

Wir ließen uns nicht entmutigen, weil wir wussten, dass es funktionieren kann !!
Leider konnten vom 1. Versuch keine befruchten weiteren Eizellen gewinnen und so musste ich wieder stimulieren.
Der zweite Behandlungsplan wurde angepasst und direkt höher stimuliert.
Diesmal reagierte ich dann auch besser drauf und es konnten mehr Eizellen gewonnen werden.
Auch diesmal ließen diese sich befruchten und ich bekam 2 Blastozysten zurück gesetzt. Auch diese nisteten sich ein, Schwangerschaftstest positiv, Bluttest positiv aber wieder gering.
Wieder ein paar Tage später Blutungen - wieder Frühabort.

Nun stehen wir vor der 3. ICSI. Diese möchte ich aber gerne erst antreten, wenn ich weitere für mich wichtige Dinge abklären gelassen habe.
Während den Schwangerschaften erhöhte sich mein Schilddrüsenwert immer etwas, woraufhin ich nun prophylaktisch L-Thyroxin 50 einnehme. Ich habe nun ausserdem noch einen Termin zur Gebärmutterspiegelung und auch im einer Klinik für Blutgerinnung, auch wenn dort bisher alles unauffällig war.
Genetik wurde beiderseits getestet und dies ohne Auffälligkeiten.
Einzig mein AMH Wert liegt nur bei 1,41...
Bei mir wurde vor einigen Jahren colitis ulcerosa diagnostiziert, mittlerweile aber wieder revidiert da ich sehr lange schubfrei bin und man sich nicht sicher ist, ob es nicht eine andere Darminfektion gewesen sei.
Ebenfalls wurde bei mir Spondylarthritis diagnostiziert( rheumatische Erkrankung der Wirbelsäule). Sprich ein paar Autoimmungeschichten trage ich schon mit mir rum....da Aspirin da eher kontrainiziert ist, habe ich aus Angst vor einem Schub bzw Entzündung das Herz Ass in der Behandlung mit Absprache des Arztes NICHT genommen...Nun frage ich mich aber, ob dies vielleicht der Grund für die Frühaborte gewesen sein könnte? Dass der Embryo nicht ausreichend versorgt werden konnte?
Im nächsten Versuch möchte der Kiwu Arzt aufgrund meiner Aussage nun aber Clexane spritzen .
Manchmal fühle ich mich da ein bisschen alleine gelassen und habe das Gefühl, ich muss ihnen alles vorgefertigt auf den Schreibtisch legen, damit da etwas passiert...auch die anderen Untersuchungen wurden erst auf meinen Willen hin gemacht...

Hat jemand eventuell ähnliche Erfahrung ? Oder eine Erklärung warum die befruchteten Eizellen sich immer einnisten, aber nicht bleiben möchten?:(
Oder eventuell auch Autoimmunerkrankungsgeschichten und KiWu?

Zur Unterstützung in den Therapien habe ich auch noch TCM / Akupunktur gemacht..

 
5 Antworten:

Re: Frühaborte

Antwort von Mörchen17 am 28.02.2021, 12:24 Uhr

Hallo,

der "Werdegang", den Du schilderst, erinnert mich sehr an mich selbst - auch wir hatten erstmal ein solides Fundament (Beruf, Haus etc.) gelegt und uns dann an das "Kinderthema" gewagt, mit der Erwartung, dass das genauso reibungslos laufen würde wie die anderen Dinge; ich komme aus einer sehr kinderreichen Familie, in meinem Umfeld gab es eigentlich immer eher zuviel Kindersegen als zuwenig, mir war gar nicht bekannt, dass man tatsächlich Probleme mit dem Kinderkriegen haben könnte, wenn man doch eigentlich gesund und fit ist und die Partnerschaft funktioniert. Als es dann ca. ein Jahr lang nicht geklappt hatte (ich dachte erstmal auch, mein Körper braucht wohl einfach etwas länger, um sich vom Bloß-nicht-Schwangerwerden auf Jetzt-geht-es-los umzustellen), habe ich das bei meiner Frauenärztin angesprochen. Es begann dann eine ziemliche Odyssee, an deren Ende stand, dass das Spermiogramm meines Mannes halt ziemlich schlecht war und angesichts dessen und da es ja (mittlerweile) jahrelang auf natürlichem Weg nicht geklappt hatte, wurde uns zur ICSI geraten, an die wir uns auch gewagt hatten. Frühaborte hatte ich allerdings bei den ICSI-Behandlungen keine.

Meine Schwester hatte zweimal hintereinander Fehlgeburten in der 9. Woche; bei ihr wurde dann eine sogenannte Insulinresistenz herausgefunden, das ist wohl eine Vorstufe zur Diabetes, die eine Fehlgeburtsneigung zur Folge hat. Bei der nächsten Schwangerschaft dann musste sie ihre Zuckerwerte kontrollieren, die schossen in der 9. Woche in die Höhe und da musste sie streng auf die Ernährung achten. Die Schwangerschaft ging dann gut aus. Vielleicht lässt Du das noch testen?

Und dann könnte ich mir halt laienhaft vorstellen, dass die Spermien Deines Mannes nicht nur ein Problem mit der Beweglichkeit haben, sondern damit einher auch Defekte am Erbgut gehen und deswegen keine lebensfähigen Embryonen entstehen. Oder, auch das ist nie auszuschließen, Ihr hattet einfach zweimal hintereinander Pech und beim dritten Mal klappt es dann, ohne dass irgendetwas noch diagnostiziert oder behandelt werden müsste.

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Re: Frühaborte

Antwort von Eisvogel12 am 28.02.2021, 13:50 Uhr

Vielen Dank für deine Antwort...
Ich habe den Kiwu Arzt auch gefragt, ob es an den schlechten Spermien meines Mannes liegen könnte und der meinte eher nicht, weil sich die Eizellen dann auch nicht so reibungslos entwickelt hätten...
Aber vielleicht ist es wirklich wie du sagst..2 mal Pech gehabt und beim dritten mal klappt es vielleicht. Was wir natürlich hoffen !!
Es zieht einen nur wirklich sehr runter, dass nicht einfach mal alles gut sein kann oder dann wird..

Danke für den Tipp, das wäre noch eine Sache, die man kontrollieren könnte.


Ich möchte für das nächste Mal einfach gut vorbereitet sein und für mich selber wissen, dass ich alles getestet und nachschauen lassen hab.
Der Kopf spielt da ja auch immer ne grosse Rolle...

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Re: Frühaborte

Antwort von cmrx am 28.02.2021, 15:14 Uhr

Hallo unsere Geschichte ist auch sehr lang, auch wenn bei uns keine Erbkrankheiten mit rein spielen. Auch ist bei meinem Mann alles top in Ordnung und bei mir steht nur ein pco im Weg mit insulinresistenz und Progesteronmangel. Ich nehme Metformin und hab meine Zuckerwerte sehr gut im Griff. Trotzdem hab ich das Pech aus bisher unerklärlichen Gründen eine Einnistungsstörung zu haben. Bisher sah es bei jeder Behandlung gut aus und trotzdem hatten wir sechs Mal keine Einnistung und zwei Mal kam es zu einem MA die erste FG recht typisch in der ca. 6. Woche mit AS in der 9. Woche, da es nicht von allein abging und bei der zweiten war alles gut entwickelt bis zur 10. Woche als plötzlich kein Herzschlag mehr da war. Wir ließen unser Sternchen auch untersuchen und es war genetisch gesund und es gab keinerlei Auffälligkeiten. aktuell befinde ich mich zwar noch vor dem Bluttest des achten Transfers aber ich bin schon sehr sicher es hat mal wieder nicht geklappt. Bin gespannt was dieses Mal der Rat der Ärztin ist. TCM hab ich auch bei den letzten drei Behandlungen in Anspruch genommen. Wie gesagt einmal kam ich zumindest in der Zeit jetzt bis zur zehnten Woche.

Gib die Hoffnung nicht auf und viel Glück für die nächste ICSI ... ich denke wir warten mal zwei Monate oder so bevor wir wieder mit der nächsten IVF weiter machen

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Re: Frühaborte

Antwort von Mörchen17 am 28.02.2021, 18:58 Uhr

Ich drücke Dir die Daumen!

Bei unserem dritten und letzten ICSI-Versuch, der uns endlich unseren Sohn brachte, habe ich vorher und währenddessen ein paar Akupunktursitzungen absolviert und der Therapeut meinte, wichtig fände er vor allem, dass ich nur seine "Anweisungen" und die der Kinderwunschpraxis befolge und vor allem nicht im Internet zum Thema rumlese :-)

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Re: Frühaborte

Antwort von nita83 am 28.02.2021, 19:06 Uhr

Hallo, also mir fallen 2 Punkte auf einmal der tsh da würde ich persönlich schauen den vorher auf unter 1 zu kriegen damit bei einer Schwangerschaft und sprunghaften Anstieg Zeit zum handeln bleibt ohne Risiko einer fg.
Dann wie selbst erwähnt gerinnung evtl. Spritzen.
Wäre auch ein Versuch wert.
Zusätzlich würde ich auch auf killerzellen, lipprotein, Vitamin D und entzüngswerte testen lassen evtl. Braucht es cortison oder ähnliches um das überaktive Immunsystem (worauf ja die Autoimmunerkrankung hinweisen) zu unterdrücken.

Ohne all diese Dinge geklärt zu haben würde ich es nicht versuchen. Klar kann auch "nur" oexh gewesen sein doch für ein versuchen wir es einfach nochmal ist es meiner Meinung nach zu teuer.
Lg nita

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