Kinderwunsch nach Fehlgeburt

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Geschrieben von Toni202 am 07.08.2023, 13:15 Uhr

rummotzen/jammern/traurig- sehr lange!

Hallo zusammen,

ich möchte heute auch etwas loswerden, einfach,um meine Trauer, meinen Frust und alles einmal anonym loswerden zu können. Vielleicht auch, um Input zu bekommen....

Ich lese hier immer wieder von zahlreichen Schicksalen. Es ist so unfassbar,was hier alle durchmachen müssen, so ungerecht. Mir fehlen da oft die Worte!
Wie ihr merkt, bin ich aktuell in der "Wutphase".

Ich hatte meine 3. Fehlgeburt. Dieses Mal war es eine "biochemische Schwangerschaft", so versuche ich es mir jetzt auch kleinzureden, das es ja noch soooo früh war-blablabla.
Trotzdem hatte ich zwei positive Tests in der Hand (einschließlich bei der FÄ), wir haben uns gefreut, waren zuversichtlich. Man "plant" ja innerlich sofort, sobald man den zweiten Strich sieht, rechnet sich aus, wann das potentielle Baby geboren würde, plant, ob man den Urlaub & xy nächstes Jahr wahrnehmen kann/buchen kann/ wie alt es wäre usw.
Ich liebe Namen, nach spätestens 2 Tagen,denke ich darüber nach, wie es vielleicht heißen könnte. Ich kann das nicht abstellen und will es auch gar nicht. Es sind Hormone und Emotionen im Spiel, die dazugehören und es bringt mir nichts sie 12 Wochen lang oder länger zu unterdrücken und so zu tun,als wäre ich nicht schwanger, weil es ja noch so winzig ist und quasi nicht existiert....

("Erst wenn man im 6. Monat sein Kind verliert,dann ist es schlimm,..."(so etwas in der Art und vieles Weitere durfte ich mir schon anhören von der Scheiß-Schwiegerfamilie oder Ärzten)....
Ich hatte eine FG in der 13. SSW, eine in der 7. Und eine in der 6. (Ich weiß auch,dass das noch unter "normal" verbucht wird, aber trotzdem tut es weh...)
Meine Gedanken sind wirr, ich hatte so viele dumme Situationen in den letzten Jahren, Kommentare von Menschen anhören müssen, die sich in mein Gedächtnis eingebrannt haben, ich war schon bei einer Psychologin, aber letztlich ändert es nichts an der Tatsache,dass es sich für mich gerade einfach unfair und unfassbar traurig anfühlt. Ich tue mir auch gerade selbst leid....
Ich habe schon vieles durchmachen müssen, einige Todesfälle usw....mir reicht's- mein Konto ist voll...und ich baue mich immer wieder auf, bin immer wieder positiv blablabla....aber irgendwie nützt es ja auch nix. Als ob man sich durch bloße Gedanken irgendetwas verdienen würde oder nicht verdienen würde.
("Immer locker bleiben" (auch so ein Scheißkommentar))

Zu meinem Hintergrund.
Ich bin so unfassbar dankbar zumindest ein zuckersüßes Kind haben zu dürfen. Trotzdem kommen mir sofort beim Schreiben die Tränen,weil ich es ihm so unfassbar gerne ermöglichen würde großes Geschwisterchen sein zu dürfen. Ursprünglich habe ich mir immer 3 oder 4 Kinder gewünscht.
Ich liebe Kinder, habe seit ich denken kann mit Kindern zu tun, arbeite mit Kindern zusammen und wusste seit frühester Kindheit,dass mich das
Mutterstein einmal "erfüllen wird", ich hoffe,ihr versteht wie ich es meine. Habe genug Mütter kennengelernt, die nämlich genau das Gegenteil gesagt haben und deshalb habe ich gerade so eine Wut in mir-diese Ungerechtigkeit. Auch wenn ich so selbstreflektiert bin zu sagen,dass das auch unfair von mir ist. Keiner hat eine Fehlgeburt oder Kinderlosigkeit verdient. Niemand!(bitte nicht falsch verstehen!)

Ich habe zusätzlich noch eine Gerinnungsstörung, habe mich dieses Mal gespritzt, Medikamente genommen und meinen Blutzucker gemessen (hatte Schwangerschaftsdiabetes) und dachte,dass ich "alles" getan habe und wieder nichts. Ich gebe die Hoffnung nicht auf.
Aber ich habe mir immer gewünscht,dass der Altersabstand nicht so groß ist, wollte eigentlich immer maximal 3 Jahre.
Mein Kind ist schon fast 3.
Es ist nicht mehr unbeschwert - obwohl ich mich auf das Schwangersein& diese Familienplanungs-&Familienphase in meinem Leben am allermeisten gefreut habe!

*Ich weiß,dass es im Grunde genommen egal ist und dass man es so oder so nicht planen kann, es ist ja die Natur und irgendwie ist "die Natur" ja auch gut, aber trotzdem wollte ich nicht "zwei Einzelkinder,die man dann einzeln"bespaßen" muss", sondern Kinder im gleichen Alter.
Ich weiß es eben von meinem Bruder und mir, wir sind ein Herz und eine Seele, aber wir sind 4,5 Jahre auseinander und ich war in meiner Kindheit sozusagen ein Einzelkind, später dann auch oft nur mit meinen Eltern alleine im Urlaub oder ein Freund oder Cousin kam mit. Und das ist für mich nicht das Gleiche!
Ich kann ja eh nichts daran ändern, aber versteht ihr auch den innerlichen "Zeitdruck"?
Ich bin jetzt 33. Nicht zuuu alt, aber auch nicht mehr 25, mit einer vergangenen Schwangerschaftsdiabetes, einer Gerinnungsstörung und 3 Fehlgeburten "Gepäck" auch zusätzlich eine Risikoschwangere.

Ich bin dankbar,dass ich überhaupt schwanger werden kann!!!! Hatte es jetzt in dieser 4. Schwangerschaft, dass ich einen Zyklus nicht schwanger wurde und habe Panik bekommen!!!(ich kenne auch sehr viele,die über Monate & Jahre nicht schwanger wurden,das ist auch wahnsinnig furchtbar)
(Ich denke sowieso immer, dass es 10000 schlimmer geht als mir, weil es 100000e an Schicksalen gibt, aber das hilft mir gerade nicht, ich muss hier gerade meine Wut und meine Trauer loswerden....)

Ich weiß gar nicht,was ich hören möchte, aber vielleicht kann mich hier ja jemand verstehen.

Wie gesagt, ich bin gottfroh wenigstens ein Kind haben zu dürfen, habe auch eine enge Freundin, die ebenfalls FGs hinter sich hat und noch kein Kind hat....

Könnt ihr auch das mit dem Planen auch verstehen? Einerseits muss man ja sein Leben weiterleben, weil ja keiner weiß, ob und wann ich wieder schwanger werde und ob es beim nächsten Mal klappt usw.... aber gleichzeitig fühlt es sich auch sch...an einen Urlaub zu buchen und darauf zu hoffen ihn nicht wahrnehmen zu können, weil ich schwanger zum Beispiel nicht fliegen möchte (und nächstes Jahr war angedacht Freunde im Ausland zu besuchen)
Gleichzeitig die ganze Zeit "auf Pause" zu drücken macht irgendwie auch eine innerliche Anspannung, alles so spontan zu machen, falls XYZ....
Wie denkt ihr darüber?

Urlaub ist so nebensächlich, aber mein Kopf und Körper drehen sich nun mal gerade rund um das Schwangerwerden-/& Schwangersein und Babythemen, es fühlt sich einfach so an "als ob meine biologische Uhr tickt"(und ich meine das nicht so,dass ich so gestresst bin, sondern, dass ich einfach JETZT gerade in dieser "Kinderphase" bin und ich einfach nicht mehr warten WILL (ich hoffe,ihr versteht wie ich es meine)


Vielen Dank fürs Lesen und entschuldigt das Wirrwarr,
vielleicht habt ihr ja ein paar Ansätze oder so....

Liebe Grüße

 
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