Kinderwunsch nach Fehlgeburt

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Geschrieben von schroedingerskruemel am 17.08.2023, 18:12 Uhr

Trakwert erhöht,profis unter euch? Kinderwunsch nach 2. Fg Tsh wert, Trak erhöht

Hmmm... das ist kniffelig. Das wäre eine gute Frage für das Expertenforum. Ich kann deine Frage nach der Notwendigkeit einer Therapie bei deiner Antikörperlast nicht sicher beantworten, aber ich lasse mal ein paar allgemeine Gedanken da.

Es gibt zwei große Risiken bei unbehandeltem Basedow, einmal die Schwangerschaftsverluste und einmal die Übertragung der mütterlichen Antikörper auch das Kind, so dass das Baby dann auch mit einer (vorübergehenden, i.d.R. gut managebaren) Überfunktion der Schilddrüse geboren werden kann.

Soweit ich weiß, sind die Risiken des Schwangerschaftsverlustes nur dann erhöht, wenn es während der Schwangerschaft zu einer schweren Stoffwechselentgleisung (thyreotoxische Krise) kommt. Deine Schilddrüsenwerte sind ohne Therapie im niedrig-normalen Bereich, wo sie auch hin sollen. Damit ergibt sich keine Indikation für eine Behandlung, wenn du sonst keine Beschwerden oder klinische Zeichen hast, die deiner Internistin Sorgen machen.

Ein niedrig-normales TSH (um 1 herum) gilt (auch) als ideale Voraussetzung zum Schwangerwerden, wenn jemand mit einer Unterfunktion Schilddrüsenhormone nehmen muss. Bei dir muss die Ärztin eher aufpassen, dass die Schilddrüse nicht unkontrolliert überfunktioniert. Aber wie gesagt, die Werte, die du angibst, gelten als "niedrig-normal".

Eine thyreostatische Therapie hat gleich mehrere Stopersteine: Sie ist begrenzt auf ein Jahr, maximal 2 Jahre. Es gibt nur eine 50/50-Chance, dass sie erfolgreich ist, d.h. auch, dass es nach Beendigung der Therapie keinen Rückfall gibt. Meines Wissens nach kannst du bei geplanter oder eingetretener Schwangerschaft nur ein einziges Medikament (Propylthiouracil, PTU) nehmen. Dieses ist normalerweise nicht die erste Wahl, da es häufiger zu Nebenwirkungen führen kann, als andere Thyreostatika.

Mir fällt bei deinem Post etwas anderes auf: Du beschreibst eine (prä-)diabetische Stoffwechsellage, die einen Einfluss auf deine Fruchtbarkeit haben kann. Dazu PCO, kurze Zyklen trotz Zyklositol.

Zyklositol ist als Nahrungsergänzungsmittel möglichweise nicht ausreichend, um deine Eizellen vernünftig reifen zu lassen. Auch wenn du durch deine Lebensstiländerungen dein Gewicht reduzieren kannst und deine Stoffwechsellage dadurch optimierst, wäre es dennoch eine Überlegung, ob du von Metformin profitieren kannst. Das wird auch außerhalb der Zulassung als Diabetesmedikament verordnet, wenn unter noch nicht medikamentenpflichtiger (prä-)diabetischer Stoffwechsellage und PCO Fehlgeburten auftreten. Es braucht ein paar Wochen bis Monate, aber davon können die Eierstöcke besser werden. Dies würde mir sogar von einer Gynäkologin in der Notaufnahme empfohlen.

Ich habe mich bisher nicht getraut, dies bei meiner Gyn anzusprechen... aber wider Erwarten habe ich offene Türen eingerannt. Einmal darauf angesprochen, meinte sie, es habe längst einen Paradigmenwechsel gegeben. Früher habe man Metformin bei Planung einer Schwangerschaft abgesetzt (Sorge wegen Lactatazidose, sehr seltene Komplikation), heute verschreibt man es Off-Label als Baustein der schwangerschaftserhaltenden Therapie. Mal sehen, was mein Endokrinologe sagt.

Ich kann nicht wissen, ob Metformin wirklich für dich in Frage kommt, aber vielleicht ist es ein Denkanstoß für deine Ärzte.

Alles Gute für dich. Ich wünsche dir sehr, dass du bald dein Regenbogenbaby im Arm halten kannst.

 
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