Kinderwunsch nach Fehlgeburt

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Geschrieben von schroedingerskruemel am 02.08.2023, 16:05 Uhr

weiterer Verlauf... (MA, SSW 8, natürlicher Abgang)

Ich weiß nicht so recht, wohin mit meinen Gedanken und Gefühlen. Ich schreibe in dem Thread einfach weiter, lasse raus, was mir so durch den Kopf geht.

Die Diagnose MA ist nun genau eine Woche her. Seit dem bin ich durch fast jedes Gefühl gegangen, das ich kenne. Ich habe viel geweint, ich war auch kurz in der Verhandlungsphase ("vielleicht ist es ja eine Fehldiagnose"), und ich war in der "Warum ich, warum kann es bei mir kein Happy End geben?!" mit Wut und Ärger und knallgrünem Neid auf alle Sorglos-Schwangeren, alle ungewollt Schwangeren, die sich über ihre hohe Fruchtbarkeit beklagen, und auf alle Mehrfacheltern mit 3+ Kindern, bei denen es immer gut ging. Letzteres machte es mir schwer, meiner Nachbarin zuzuwinken. Ich mag sie sehr gerne, aber konnte den Anblick ihres schwangeren Bauches mit Kind #6 letzte Woche nur schwer ertragen.

Dieser ganze Gefühlstornado hat sich am Wochenende beruhigt, als die letzten Schwangerschaftssymptome weg waren. Das Wiedereinsetzen der Schmierblutungen am Montag habe ich als Erleichterung empfunden. Ich fühlte mich nicht mehr schwanger, sondern hatte beginnende Menstruationskrämpfe. Nicht dauerhaft, aber immer mal wieder.

Seit dem ist es ruhig in meinem Herzen. Der Sturm ist vorbei, uns ich kann mein Sternchen ziehen lassen. Es ist nicht weg; es hat nur den Platz gewechselt... von unter meinem Herzen zu in meinem Herzen. Und dort werde ich es für immer sicher tragen.

Ich sehne mich danach, meinen Körper zur Normalität zurückkehren zu sehen und hoffe, dass ich nicht zu lange auf den Abgang warten muss. Die Schmierblutungen sind nicht mehr dunkel, sondern rötlich.

Ich spüre auch wieder einen Funken Hoffnung. Vielleicht gibt es in naher Zukunft doch noch ein Regenbogenbaby. Wir werden sehen.

Auch meiner Nachbarin konnte ich heute ohne Groll und Grimm zuwinken. Ich habe mich mit ihr unterhalten und konnte mit ihr lachen, als sie die gefaltete Zeitung auf ihrem Bauch zwischenlagerte. Ich finde es immer ein gutes Zeichen, wenn ich das Glück der anderen nicht als schmerzhaft erlebe. Es geht mir besser, und das finde ich schön. Auch, wenn es noch ein bisschen dauern wird, bis mir die Sonne wieder aus dem Knopfloch scheint.

 
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