Rund ums Kleinkind - Forum

Rund ums Kleinkind - Forum

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Mijou am 09.09.2009, 13:10 Uhr

Hat eher etwas mit Empathiefähigkeit zu tun...

Hallo,

mit Krafteinschätzung hat das vielleicht gar nicht soviel zu tun. Sondern damit, ab wann Kinder fähig sind, sich in andere hinein zu versetzen (Empathie). Das können Kinder nachweislich schon mit anderthalb Jahren, und ab da sollte man es schon mit ihnen üben. Das kann konkret so aussehen: Wenn das eigene Kind ein anderes schlägt oder ihm weh tut, schimpft man nicht, denn das bringt null, wie man ja täglich auf dem Spielplatz sehen kann. Sondern man hockt sich zum eigenen Kind hinunter und sagt auf Augenhöhe zu ihm: "Schau, das andere Kind weint. Das Hauen tat ihm weh, es hat sogar einen Kratzer, guck mal. Was denkst Du, wie fühlst DU Dich, wenn Dir ein Kind so weh tut?"

Es geht dabei nicht darum, dem Kind Vorwürfe oder Schuldgefühle zu machen. Sondern darum, seine angeborene Fähigkeit zu Mitgefühl zu aktivieren. Deshalb sollte man auch nicht mit vorwurfsvoller Stimme sprechen, sondern eher betroffen (bei der Schilderung des Leides des "Opfers").
Wenn man dagegen schimpft, lernt das Kind ja nur, welches Verhalten unerwünscht ist - aber nicht, WARUM. Abstrakte Erläuterungen begreifen Kinder nämlich nicht. Sie müssen die Gefühle, die ihr Verhalten bei einem anderen Kind auslöst, sehen und nachvollziehen. Wenn man das Mitgefühl trainiert, lernt ein Kind allmählich (mit Geduld und stetiger Wiederholung), sich in andere hinein zu versetzen - und wendet diese Fähigkeit irgendwann auch selbstständig an.

Bei meinem Sohn (4) funktioniert das gut. Ich hab' dabei die Methode der sog. "Induktion" angewendet. Was das ist, kann man im Forum von Dr. Posth nachlesen, wenn man das Stichwort "Induktionstraining" oder "Induktion" in sein Suchfenster eingibt.

Die Methode führt natürlicht nicht dazu, dass man andere Kinder auf dem Spielplatz gleich mit erziehen kann. Es klappt naturgemäß nur beim eigenen Kind. Trotzdem wäre es schön, wenn mehr Mütter darüber aufgeklärt wären, dass Ermahnungen und Schimpfen nicht zu mehr Mitgefühl führen - sondern nur das Sich-Hineinversetzen in andere. Das aktiviert nämlich die berühmten "Spiegel-Neuronen" im Gehirn: Das Leid des anderen wird auf einmal mitempfunden und verstanden.

Grüßle,

Mimi

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge in Rund ums Kleinkind - Forum

Anzeige

Erfurt

Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.