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Geschrieben von Hexhex am 19.06.2012, 14:20 Uhr

Hat nix mit KS zu tun...

Hallo

das Verhalten Deiner Kleinen ist absolut normal, und es hat auch rein gar nix mit dem Kaiserschnitt zu tun. Es stimmt nicht, dass ein Kaiserschnitt die Kinder auf lange Sicht irgendwie schädigt oder traumatisiert oder sie die Bindung der ersten Minuten ewig lang vermissen. Es ist eher die Angst der Mütter, die jedes komische Verhalten des Kindes noch jahrelang auf den Kaiserschnitt zurückführt. Aber auch eine spontane Geburt hat für ein Baby große Herausforderungen: Viele Babys erleiden auf dem super-engen Weg durch den Geburtskanal großen Stress, Druck auf den noch weichen Schädel, einen Abfall der Herztöne oder sie werden quietschblau geboren, weil sie einen (normalen) leichten Sauerstoffmangel hatten. DAS könnte traumatisierend sein. Ist es aber ebenfalls nicht, weil Menschenbabys viel robuster sind als wir es ihnen zutrauen. Sie "wissen" seit zehntausenden von Jahren, dass der Start ins Leben unheimlich anstrengend ist - Stress pur, ob per KS oder nicht. Sie tragen dabei keine seelischen Langzeitschäden davon.

Deshalb: Entspanne Dich doch ein wenig. Du machst alles richtig und Deinem Kind geht es gut. Dass ein knapp zweijähriges Kind extrem ungern auf ein liebgewonnenes Abendritual verzichtet, ist völlig normal. Kinder sind absolut unnachgiebig und hartnäckig in Bezug auf solche Dinge, das war bei meinen auch so. Warum auch sollten sie auf etwas so Angenehmes freiwillig verzichten?
Wenn Du Dich absolut nicht mehr mit dem Herumtragen anfreunden kannst, wirst Du einen Konflikt in Kauf nehmen müssen. Es geht bei Kindern im Selbständigkeitsalter nicht alles einvernehmlich, sondern es gibt oft heftigsten Protest. Das kann man als Eltern aushalten, denn irgendwann geht auch das vorbei. Oder man erfüllt den Wunsch des Kindes nach viel Nähe noch eine Zeitlang, auch das ist okay.

Ich muss gestehen, ich habe in dieser Hinsicht bei beiden Kindern nichts erzwingen wollen. Ich wollte sie nicht schreien lassen und habe sie abends auch noch ewig getragen und am Bett gesessen. Im Nachhinein bin ich zwar eigentlich froh, dass ich das gemacht habe. Ich finde es aber auch keine Schande, es nicht zu machen, falls man am Rande seiner Kräfte ist. Ein fast zweijähriges Kind übersteht auch einen Konflikt, bei dem sich die Mutter durchsetzt, ohne seelischen Schaden. So lange Du bei Deinem Kind bleibst, wird es - auch wenn es schreit (und zwar eher aus Frust und Protest als aus wirklicher Trauer) - den Abschied von diesem Ritual schaffen.

LG

 
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