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Geschrieben von DerJan am 16.06.2023, 22:02 Uhr

Hochsensibles Kind und bei euch so?

Hi zusammen,

Wir haben eine 3 jährige Tochter und wissen seit einem Jahr, dass sie hochsensibel ist.
Wir sind über diverse Umwege zu der Erkenntnis gekommen :)
Uns hat es sehr geholfen dadurch mehr Geduld aufzubauen und sie so zu nehmen, wie sie ist.
Allerdings würde mich mal interessieren, wie das bei anderen Eltern mit hochsensiblen Kindern so läuft.
Gerade das Thema Essen.
Wir haben jetzt ein Jahr Logopädie (Fokus Essen) hinter uns mit quasi keinem Erfolg.
Hat sich das bei euch beispielsweise gebessert? Habt ihr einfach gewartet oder wurdet ihr aktiv?
Ich würde mich sehr über eure Erfahrungen freuen.
Liebe Grüße
Jan

 
3 Antworten:

Re: Hochsensibles Kind und bei euch so?

Antwort von Fleurdelys am 17.06.2023, 8:35 Uhr

Hallo Jan,
ich gehe mal davon aus, dass sie nicht einfach „nur“ sehr wählerisch ist, sondern z.B. Probleme mit bestimmten Konsistenzen hat?
Meine Tochter ist fast drei und auch ein sehr sensibles Kind. Es ist bei weitem nicht so, dass sie alles isst und sie ist sehr auf Süßes fixiert. Sie hat lange viel gestillt und stillt auch wenn es nach ihr geht immer noch mehrmals am Tag. Aber es ist alles im normalen Rahmen, weshalb ich mir darüber keine großen Gedanken mache (oder ich versuche es zumindest).

Meine Tochter reagiert ziemlich empfindlich auf Geräusche und nimmt alles um sie herum sehr intensiv war. Sie geht seit 9 Monaten in die Kita und es war ein Auf und Ab, zuletzt blieb sie knapp drei Stunden, aber mehr haben die Erzieherinnen ihr nicht zugetraut. Nun letzte Woche wieder ein Riesenrückschritt, ich muss sie jetzt schon nach 90 Minuten wieder abholen, da es ihr sonst einfach zu viel ist. Meine Arbeitssituation erlaubt das momentan, aber es ist auch nicht einfach. Auch bei Oma bleibt sie nicht länger und wenn ich sie mal dort lasse um z.B. zum Frisör zu geben, klebt sie danach förmlich an mir (Abschied ist allerdings selten ein Problem).
Auch für die Stimmungen von anderen hat sie sehr feine Antennen und ist z.B. immer sehr beunruhigt, wenn irgendwo ein Kind weint. Wenn andere Kinder auf sie zukommen, läuft sie oft weg oder weicht aus. Sie muss auch immer von allen die Namen wissen, damit sie zu ihnen eine Verbindung aufbauen kann.
Mein Mann und ich selbst in mancherlei Hinsicht so wie unsere Tochter und können uns gut in sie hinein versetzen. Daher gehen wir intuitiv auf ihre Bedürfnisse ein, aber es ist nicht immer leicht und manch anderer versteht nicht, warum sie bspw. so anhänglich ist.

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Re: Hochsensibles Kind und bei euch so?

Antwort von DerJan am 17.06.2023, 9:00 Uhr

Hi und Danke für die schnelle Antwort:)
Fast alles was du schreibst, passt auch zu unserer Tochter :)
Allerdings haben wir sie ganz okeeeee in die Kita bekommen. Sie ist da allerdings auch schon seit dem sie fast 1 Jahr als war.
Aber sobald sie mal wieder länger krank ist (was sehr häufig passierte), sind die ersten Tage eher anstrengend. Sie braucht auf jeden Fall immer ihre Bezugserzieher. Sobald die mal krank sind oder Urlaub haben, ist das Geheule groß.

Und das Thema Essen:
Das beschäftigt uns am meisten.
Wie du es beschrieben hast, es geht um Konsistenzen und viel Angst vor Neuem.
Wir sind ganz froh, dass ihre Konstante Schmelzflocken sind mit Obstgläschen. Sonst hätte ich keine Idee, wovon sie den Tag so satt werden würde :) außer wir geben ihr dauernd Schokolade oder Kekse, Chips, Fruchtrigel oder ähnliches. Aber jegliche Art von anderem Essen ist fast unmöglich.
Wir haben gerade Kontakt zu einer Spezialistin für Futterstörung aufgenommen, um mal zu gucken, ob wir damit weiter kommen. Aber wir sind immer hin und her gerissen zwischen "Ach irgendwann wird sie schon essen und wir lassen alles so wie es ist" und "ne, wir müssen da was machen, wir müssen ihr doch irgendwie helfen" :)

Versucht ihr da aktiv etwas zu machen?

Ach so und was die Empfindlichkeiten angeht... Ja haben wir auch, aber nicht soooo ausgeprägt. Sie ist eigentlich ganz gerne unter vielen Leuten, aber wenn es zu laut wird, dann will sie das natürlich auch nicht. Und sie muss alle Eindrücke immer nachts stark verarbeiten. Daher ist so gut wie jede Nacht etwas ruckelig. Sie jammert dann viel im Schlaf und wacht häufiger auf und will dann nicht alleine sein. Daher ist Auslagern auch absolut nicht drin. Sie will auch gar nicht in ihrem Zimmer schlafen. Aber wir versuchen es immer mal wieder :)

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Re: Hochsensibles Kind und bei euch so?

Antwort von Fleurdelys am 17.06.2023, 22:31 Uhr

Das Essen ist bei uns wie ja bereits gesagt nicht so ein großes Thema. Sie isst wie viele in dem Alter eben bestimmte Dinge sehr gerne (Nudeln, Kartoffeln, Reis, Milchprodukte, Müsli, Obst, Fisch, Eier, alle möglichen Snacks, und Süßes gibt es ab und zu und in Maßen). Anderes probiert sie immerhin mal und entscheidet dann, dass sie es nicht will. Oder sie sagt zwar, „Hm, schmeckt gut!“, isst aber nur ein winziges Bisschen.

In eurem Fall würde ich mir tatsächlich Rat einholen. Da scheint es nicht nur um Vorlieben zu gehen, sondern vor allem um die sensorische Erfahrung beim Essen. Vielleicht reagiert sie da wirklich besonders empfindlich.

Was mir dazu gerade noch einfällt: Da meine Tochter immer wieder mit der Verdauung Probleme hatte, haben wir mal eine Heilpraktikerin aufgesucht, die sich auch auf Darmsanierungen spezialisiert. Sie hat sich die Ergebnisse einer Laboruntersuchung einer Stuhlprobe angesehen und uns ein Mittel zum Aufbau der Darmschleimhaut (da diese nicht ganz intakt war) sowie Probiotika verschrieben. Ich glaube, das hat geholfen. Oftmals heißt es ja, dass Kinder mit einer Imbalance der Darmflora auch sehr wählerisch beim Essen sind.

Ja, der Schlaf war hier auch sehr lange Zeit sehr unruhig. Sie hat aber von Anfang an bei mir geschlafen und hat auch noch gar kein eigenes Zimmer und kein eigenes Bett, sodass wir das Schlafen im eigenen Zimmer natürlich noch nicht ausprobieren konnten. Aber da sie jede Nacht noch mindestens 1x wach wird, sehe ich noch keinen größeren Nutzen darin, dass sie allein schläft, weil ich nachts absolut nicht wandern möchte :)

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