Ich mecker ja ungern über meinen Sohn - aber jetzt reichts!

Ich find auch, dass du dich für so einen Höllentag ziemlich gut geschlagen hast... Nur immer tief Luft holen und sich selbst immer wieder sagen, dass er es ja nicht tut, um dich zu ärgern. Er hat einen eigenen Willen, den zu entdecken und zu verteidigen gehört zur normalen kindlichen Entwicklung. Und so ein Kind hat ja viel mehr an Frustration jeden Tag zu ertragen, als es auf den ersten Blick so den Anschein hat. Manchmal steckt er es gut weg, dass er einkaufen muss obwohl er viel lieber spielen würde, dass er nur ein Auto bekommt und nicht alle haben kann, dass er sich entscheiden muss (unheimlich schwierig!), dass er kein Überraschungsei bekommt und dann darf er nach dem ganzen Frust noch nichtmal in den Spielzeugladen.... und manchmal eben nicht.

Viele Tips hab ich nicht. Nur vielleicht (ich weiß nicht wie du das machst?) etwas postiver formulieren. Anstatt z. B. "Nein, wir gehen heute nicht auf den Spielplatz, wir gehen auf den anderen." (da hört er halt nur "nein" und ist schon zu aufgeregt um weiter zu hören) "Ja, wir gehen jetzt rutschen. Und wir gehen sogar auf den tollen Spielplatz, auf dem die vielen Kinder immer sind." Oder bei gewünschten Besuch vom Spielzeugladen: "Oh ja, hier könnten wir mal wieder herkommen. Das ist ja eine tolle Idee. Jetzt müssen wir zwar die Lebensmittel nach Hause bringen, sonst werden sie schlecht und wir haben nichts mehr zu essen. Aber morgen kommen wir wieder her." (Und es dann natürlich auch tun)

Was bei uns fast immer gut beim Einkaufen geklappt hat: Wir haben nie "unterstellt" dass unsere Tochter irgendetwas auch kaufen möchte was ihr gefällt. Wenn sie es an sich gedrückt hat, haben wir kurz mit ihr damit gespielt und dann vereinbart, bis wohin sie es mit sich tragen darf. Dann wurde es abgelegt oder irgendwo "versteckt".