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Geschrieben von Hexhex am 04.04.2011, 13:43 Uhr

Nicht verunsichern lassen...

Hallo,

Dr. Posth übertreibt es manchmal. Ich habe noch nie gelesen, dass er ein bestimmtes Verhalten normal oder auch mal unbedenklich gefunden hätte, er problematisiert wirklich fast ALLES und fast IMMER. Sogar wenn manche Verhaltensweisen von der Kinderpsychologie als normal eingestuft werden, dafür gab es schon oft Beispiele. Erziehungsberater weigern sich übrigens, bei ganz kleinen Kindern überhaupt Störungen anzunehmen wie ADHS oder Bindungsschwäche oder Distanzlosigkeit - weil sie wissen, dass solche Verhaltensweisen in dem Alter normal sind und meist von selbst vergehen.

Mein Sohn war im Alter Deines Sohnes ähnlich: Er kannte keine Angst. Er sprach sogar von sich aus Fremde an, die z. B. an Haltestellen standen. Er ist generell sehr kontaktfreudig veranlagt. Er lernte aber im Laufe der Zeit ganz von selbst, sich auch abzugrenzen. Wenn ein fremder Erwachsener ihm zu nahe kommt oder ihn albern anredet, macht er - seit er etwa vier Jahre alt war - ein finsteres Gesicht und sagt, was er denkt ("Wieso sprichst du so komisch mit mir?").

Übrigens wäre eine Krippe keine gute Reaktion auf die Kontaktfreude Deines Sohnes. Denn es ist etwas völlig Anderes, ob Mama noch im Hintergrund oder in der Nähe ist - oder tagtäglich für viele Stunden absolut weg ist. Eine Krippe - auch darin sind sich die meisten Entwicklungspsychologen einig - sollte wirklich nur sein, wenn es aus beruflichen Gründen gar nicht anders geht.

Auch bei meinem Sohn zeigte sich, dass die Kontaktfreude nicht hieß, dass ich überflüssig war: Als er mit drei Jahren in den Kiga kam, brauchte er recht lange, um gut allein dort zu bleiben, er weinte am Anfang sogar öfters - trotz sanfter Eingewöhnung, die dort praktiziert wird. Am ersten Schnupper-Tag war noch alles super, da bemerkte er kaum, ob ich da war oder nicht. Er spielte sofort mit anderen Kindern, und ich schien vergessen. Das änderte sich aber ganz schnell, als ihm klar wurde, dass er wirklich auch länger ganz allein dort bleiben sollte.

Ich denke, bei einem anderthalbjährigen Kind wäre es Quatsch, irgendein psychisches Problem wie eine Bindungsstörung zu unterstellen. Davon kann man sprechen, wenn ein fünfjähriges Kind immer noch distanzlos ist - was aber bei Dienem Sohn ganz sicher nicht der Fall sein wird. Viele Anderthalbjährige sind kleine, sehr kontaktfreudige Draufgänger, die keine Furcht und keine Schüchternheit kennen, das ist normal. Wir haben mehrere solcher Beispiele im Freundeskreis.

LG

 
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